Kämpfe für den Siegeskranz
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· 17 viewsEin Leben für den Siegeskranz am Beispiel von Stephanus.
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Einleitung
Einleitung
Ich habe euch zu Beginn ein Video mitgebracht.
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Ein marrokanischer Mann ist auf dem Weg, illegal nach Spanien zu reisen. Sein Hals ist voll von Medaillien. Eine davon wirft er auf der Fahrt über Bord. Wie kam es dazu?
Anouar Boukharsa ist ein Spitzensportler in seinem Heimatland. Bereits als kleiner Junge fing er mit der Kampfsportart Taekwando an. Das Sportstudio seines Trainers heißt AMAL. Das bedeutet Hoffnung auf arabisch. Diese sollen die Kinder in einem so armen Land durch den Sport bekommen. Auch Anouar träumt davon. Er selbst sagt “Ich habe mein ganzes Leben dem Taekwando gewidmet”.
Und das nicht ohne Erfolg. Seine Lebenslauf sah alles andere als gescheitert aus: er hat zwei Diplome und sportlich zahlreiche regionale, nationale und sogar internationale Titel eingefahren. Sein größter Erfolg war der Gewinn der arabischen Taekwando Meisterschaft 2009 in Ägypten.
Doch sogar noch als Spitzensportler musste er die Kosten für das Training und die Wettkämpfe größtenteils aus eigener, eigentlich nicht vorhandener, Tasche zusammen kratzen. Kein Einzelfall. Viele erfolgreiche Menschen in Marokko haben zwar Ansehen in ihrem Land, aber keine finanzielle Absicherung.
Darum ging Anouar auch auf das Bott um zu fliehen. Er sagt: „Ich hatte keine Angst, ich wollte alles hinter mir lassen. Die Geringschätzung und alles, was mir widerfahren ist. Ich habe mir gesagt: Ich sterbe lieber auf offenem Meer als in meinem Land”, und zu der Medaillie “sie ist nutzlos”.
Und sorgte seine Aktion für Schlagzeilen. So viele Jahre für diesen Erfolg gearbeitet, nur um später festzustellen, dass alles nutzlos war.
Paulus beschreibt es in den Worten “verwerlklicher Siegeskranz”. Wir lesen in
Jeder, der an einem Wettkampf teilnehmen will, unterwirft sich einer strengen Disziplin. Die Athleten tun es für einen Siegeskranz, der bald wieder verwelkt. Unser Siegeskranz hingegen ist unvergänglich.
Paulus spricht hier ebenfalls von Atlethen. Diese arbeiten sehr diszipliniert, um am Ende einen Siegeskranz zu bekommen. Genau so wie Anouar. Und er vergleicht sie mit uns Gläubigen: wir als Nachfolger Jesu sollen auch unser Bestes geben. Auch wir kämpfen für einen Siegeskranz. Aber dieser ist so anders. Er ist nicht vergänglich, sondern ewig.
Dieser Vers soll uns durch den heutigen Text leiten. Daher habe ich die Predigt so genannt:
Kämpfe für den Siegeskranz!
Kämpfe für den Siegeskranz!
Wir lesen in der Apostelgeschichte weiter. Dort sehen wir heute einen Mann anschauen, der genau dies tat: er lebte nicht für einen Ruhm, der schnell vergeht. Sondern er gab sein ganzes Leben hin, um den unverwelklichen Siegeskranz zu erlangen. Und das soll uns als Vorbild dienen.
Mein erster Predigtpunkt lautet:
I. Diene deinem Nächsten! (Apg 6,1-7)
I. Diene deinem Nächsten! (Apg 6,1-7)
Wir haben in den letzten Prediten von den Diakonen gelesen. Diese sollten sich um die vernachlässigten Witwen kümmern. Einer dieser Männer hieß Stephanus. Diesen will ich euch kurz vorstellen:
Steckbrief:
Stephanus:
Bedeutung des Namen Στέφανος=Siegeskranz
Wahrscheinlich Hellinist: griechisch-gepräger Jude, der aber Christ geworden war
ein Mann mit gutem Zeugnis (Apg 6,3)
Erfüllt von vielen guten Dingen. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, was es heißt, von einer Sache erfüllt zu sein. Diese Sache, die einen Menschen erfüllt, bestimmt, wie er oder sie sich verhält. Ist ein Menschen voller Bosheit, wird er böse Dinge tun. Ist er voller Trost, wird ihn die Trauer in seinem Leben nicht zu stark herunterziehen.
Stephanus war ein Mann voll Heiligen Geistes und Weisheit; voll Glaubens und Heiligen Geistes; voll Glaubens und Kraft, und noch einmal voll Heiligen Geistes. Er war also ein Mann, der fest im Glauben stand, in Kraft wirkte, in Weisheit handelte und bei dem allen unter der Führung und Leitung des Heiligen Geistes lebte.
Er ist einer der wenigen Menschen der Bibel, die so positiv beschrieben werden. Keine schlechte Sache wird uns über ihn berichtet.
Daher wunderte es auch niemanden, das er als einer der sieben Diakone ausgewählt wurde. Er war gur dafür geeignet, die Witwen zu versorgen. Dies war nicht unbedingt eine erstrebenswerte Aufgabe. Aber scheinbar erfüllte er sie sehr zuverlässig. Denn nach seiner Einsetzung breitete sich das Wort Gottes aus und die Zahl der Jünger mehrte sich ebenfalls (Apg 6,7).
Jemanden zu Dienen ist eine selbstlose Handlung. Man sucht dabei nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl des Anderen. Eine Haltung, die unser Herr Jesus Christus uns vorlebte und zu der auch wir augefordert werden.
Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen.
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Jesus war bereit den Himmel zu verlassen und den grausamen Weg bis zum Tod am Kreuz zu gehen. Er tat das, damit wir die Möglichkeit der Erlösung haben. Dafür belohnte ihn Gott und erhöhte ihn. Ein biblisches Prinzip, welches wir immer wieder in der Schrift finden.
Wenn wir uns selbsterniedrigen, wird Gott uns erhöhen. Das will ich an ein paar Beispielen zeigen:
a) Struktur im Jesajabuch: es ist dort eine Dreiteilung zu erkennen, die zwei parallele Linien darstellen.
1: Die Linie des Menschen verläuft nach Jesaja wie folgt:
Selbsterhöhung (Kap.1-39) -> Erniedriegung (Kap. 40-55) -> Erhöhung durch Jahwe (Kap.56-66; wenn der Mensch Buße tut)
2: Die Linie des Gottessohnes Jesus verläuft anders:
Erhöhung (Kap.1-39) -> Selbsterniedrigung (Kap. 40-55) -> Wiedererhöhung (Kap.56-66)
Passend dazu lesen wir in
Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
b) unsere Errettung:
Wir Menschen versuchen durch unsere eigene Anstrengung, gut genug zu leben, uns das Recht auf das ewige Leben zu verdienen. Doch wir werden gnadenlos scheitern. Wir müssen uns erst erniedrigen, indem wir unsere Schwachheit anerkennen. Dann können wir durch den Glauben an Jesus Christus gerettet und somit auch erhöht werden.
c) Dienst an anderen:
Eins der zwei wichtigsten Gebote lautet:
Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der Herr.
Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.
Das lesen wir bereits im AT, aber Jesus greift es auch im NT auf. Er gibt auch eine Ausführung, wie das praktisch aussieht:
»Behandelt eure Mitmenschen in allem so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt. Das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.«
Wir erhöhen uns selbst, wenn wir anderen Menschen nicht dienen. Vielleicht werden wir damit erfolgreich sein. Aber dieser ist vergänglich. Stattdessen sollen wir uns selbstlos hingeben, wie es unser Herr Jesus Christus auch getan hat. Durch diese Selbsterniedrigung werden wir von unserem Vater erhöht werden!
Das sollte sich in unserem Leben in einer allgemeinen Hilfsbereitschaft ausdrücken. Wenn Menschen Hilfe brauchen, sollten wir die Ersten sein, die bereit sind. Aber wir sollten auch aktiv werden. Suche dir doch mal Möglichkeiten heraus, wie du anderen Menschen helfen kannst. Ein paar Beispiele:
In dieser Coronazeit können gerade ältere Menschen nicht unbedingt einkaufen oder zum Arzt. Vielleicht wissen sie auch nicht, wie sie sich bei den Zoom Meetings einschalten können. Frage doch mal deine Großeltern oder Nachbarn, ob du ihnen irgendwie dabei helfen kannst. Haben sie aufgrund der Pandemie Einschränkungen, die sie vorher nicht so hatten?
Überleg dir auch mal, wie du mit deinen Resourcen umgehst mit deinem Geld und deiner Zeit. An wessen Reich baust du damit: an Gottes Reich oder deinem eigenen? Es gibt auf jeden Fall gute Möglichkeiten, Teile deiner Resourcen selbstlos zu investieren. Sei es an arme Menschen, an gute Hilfswerke, an Missionsorganisationen oder oder oder.
Wir leben für den Siegeskranz, wenn wir so wie Stephanus anderen Menschen dienen.
Wenn ein Mensch alles hat, was er materiell gesehen braucht, ist aber nicht alles getan. Ein sehr wichtiger Dienst an deinen Mitmenschen ist es, Hoffnung weiterzugeben. Und das führt uns zum nächsten Punkt:
II. Verkündige deinen Gott! (Apg 6,8-7,53)
II. Verkündige deinen Gott! (Apg 6,8-7,53)
Stephanus war nicht nur in den Diakonie tätig. Er ging raus auf die Straßen und vekündigte das Evangelium von Jesus Christus. In Jesus haben wir eine lebendige Hoffnung. Wir lesen
Und Stephanus, voll Glauben und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.
Er ging zu den Menschen außerhalb der Gemeinde, voller Glauben und Kraft. Er verkündigte dort die frohe Botschaft und Gott bestätigte diese durch Wunder und große Zeichen. So hatten wir es vorher schon bei den Aposteln gesehen. Aber wie bei den Aposteln, kam auch bei ihm nicht nur positive Resonance.
Aber etliche aus der sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer von Cilicien und Asia standen auf und stritten mit Stephanus.
Stephanus erfährt Widerstand. Sie kamen aus der Synagoge und nicht aus dem Tempel. Das hatte vermutlich folgenden Grund: Diese Juden waren wahrscheinlich ebenfalls hellenisitisch. Heißt griechisch geprägt. Und die Juden aus den griechischen Städten bauten sich Synagogen in Jerusalem. Das taten sei für ihre Pilgerer und für Menschen, die für eine längere Zeit nach Jerusalem kamen. Für sie war es in ihrem Land schwer, dass Judentum zu leben. Daher waren sie umso größere Eiferer, wenn sie nach Jerusalem kamen. Vielleicht gehörte Stephanaus ebenfalls zu ihnen, bevor er gläubig wurde.
Der Widerstand sah so aus, dass sie aufsstanden und stritten. Das hatten wir am Anfang der Apg von Petrus gelesen. Er stand aber für und nicht gegen Jesus auf. Wenn wir für Gott aufstehen, wird sich ebenfalls der Feind erheben . Je bedrohlicher wir werden, desto bedrohlicher sieht oft auch der Widerstand aus.
Durch die Verkündigung des Evangeliums greifen wir das feindliche Lager an. Wir wollen Menschen aus der Herrschaft des Teufels unter die Herrschaft Christi bringen. Also wehrt er sich. Das tut er, indem er mit Pfeilen auf uns schießt. Diese können verschieden aussehen: Zweifel, Widerstand, Ablehnung, Ablenkung, Verfolgung, Lauheit, etc. Doch wir reagieren wir auf sowas? Paulus schreibt von einer geistlichen Waffenrüstung, die wir anziehen sollen. Und gerade im Bezug auf feindliche Angriffe lesen wir:
Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt,
Erhebe wir uns für den Namen Jesu, erhebt sich der Feind. Erhebt sich der Feind, erheben wir unser Schild und glauben an die Wahrheiten und Verheißungen Gottes! Gottes Wort wird sich erfüllen und daran können wir festhalten. Und in der Geschichte von Stephanus sehen wir einige Erfüllungen.
Und sie konnten der Weisheit und dem Geist, in dem er redete, nicht widerstehen. Da stifteten sie Männer an, die sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott!
Und sie wiegelten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf und überfielen ihn, rissen ihn fort und führten ihn vor den Hohen Rat. Und sie stellten falsche Zeugen, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Lästerworte zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz! Denn wir haben ihn sagen hören: Jesus, der Nazarener wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche ändern, die uns Mose überliefert hat! Und als alle, die im Hohen Rat saßen, ihn anblickten, sahen sie sein Angesicht wie das Angesicht eines Engels.
Da sprach der Hohepriester: Verhält sich denn dies so?
Stephanus gewinnt die Diskussion. Sie können seiner Weisheit nicht standhalten. Das ist bereits die erste Erfüllung einer Verheißung, die Jesus uns gegeben hat:
So nehmt euch nun zu Herzen, daß ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt; denn ich will euch Weisheit und Fähigkeit zu reden geben, der alle eure Widersacher nicht werden widersprechen noch widerstehen können.
Sie können Stephanus nichts entgegenhalten. Er scheint Recht zu haben. Aber sie sind nicht bereit, auf ihn zu hören, sondern sie werden betrügerisch: sie überzeugen Menschen, falsche Aussagen gegen Stephanus zu tätigen. Und danach führen sie ihn anschließend vor den Hohen Rat. Das war das höchste Gericht der Juden. Und auch das verwundert nicht. Jesus hatte auch vorhergesagt, dass solche Dingen passieren werden:
Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch den Gerichten ausliefern, und in ihren Synagogen werden sie euch geißeln;
Sie erhoben die Anklage, dass Stephanus Lästerworte gegen Mose und Gott beziehungsweise gegen den Tempel und das Gesetz reden würde. Ihr Anklage war also eigentlich, dass Stepanus sich Gott und seinem Willen widersetzen würde. Und der Hohe Rat gibt ihm darauf hin die Möglichkeit, sich zu verteidigen.
Diese Antwort fällt seeeehhr lang aus, darum kann ich sie hier leider nur kurz zusammenfassen. Lest sie gerne nach oder liebe Prediger, nehmt sie gerne nochmal auf, wenn euch das passt. Sie geht von Apg 7,2-53.
Dort beginnt er von Abraham und zeigt einen Schnelldurchlauf der israelitischen Geschichte auf. Dabei betont er verschiedene Personen, vor allem Joseph, Mose und “die Väter”.
Joseph, der Sohn von Jakob, wird seinen Brüdern gegenübergestellt. Sie werden hier als “die Väter” bezeichnet. Joseph wurde von ihnen verworfen, weil sie neidisch auf ihn waren. So verkauften sie ihn nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm und sorgte in seiner Gnade dafür, dass er zum Fürsten über Ägypten wurde. Da brach eine Hungersnot aus, doch Joseph hatte vorgesorgt. Seine Brüder aber litten starken Hunger und kamen daher zwei Mal nach Ägypten, um Essen zu holen. Beim zweiten Mal gab sich Joseph zu erkennen und konnte sie und ihre Familien vor der Hungersnot retten. Der von den Vätern verworfene Joseph wurde so zu ihrem Retter.
Danach lesen wir von Mose. Der lebte ebenfalls am Hof des Pharaos von Ägypten. In der Zwischenzeit standen die Israeliten, die in dieser Geschichte “die Väter” sind, unter der Sklaverei Ägyptens. Mose wollte seinem Volk helfen.
Er meinte aber, seine Brüder würden es verstehen, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; aber sie verstanden es nicht.
Auch sie verwarfen ihn und so floh er nach Midian. Nach 40 Jahren aber berief ihn der HERR durch die berühmte Geschichte mit dem brennenden Dornbusch. Er sandte Mose zurück zum Volk Israel, um sie zu befreien.
Diesen Mose, den sie verwarfen, indem sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter eingesetzt? — diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm im Busch erschienen war.
Stephanus geht dann noch kurz auf den Tempel ein, bis er dann zum Schluss und seiner eigentlichen Aussage kommt:
Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr! Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, die vorher das Kommen des Gerechten ankündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid — ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt!
Ihre Anklage lautete, dass Stephanus sich Gott widersetzen würde. Aber er zeigt ihnen auf, dass es eigentlich sie sind, die sich immer schon und jetzt wieder Gott widerseten würden.
Die Väter verwarfen Joseph. Doch dieser wurden zu ihrem Retter.
Die Väter verwarfen Mose. Doch dieser wurde zu ihrem Retter.
Sie selbst verwarfen Jesus. Doch dieser ist ihr eigentlicher Retter.
Die Väter verwarfen die Propheten, die vom Retter sprachen. Sie verwerfen nun Stephanus, der vom Retter spricht.
Wenn ihr euch seine Predigt anschaut, werdet ihr sehen, wie genial er sie aufgebaut hat und welche Wahrheit sie darstellt. Stephanus erlebte auch hier die Erfüllung eines Versprechen von Jesus:
Wenn man euch vor Gericht stellt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr reden und was ihr sagen sollt. Denn wenn es so weit ist, wird euch eingegeben, was ihr sagen müsst. Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
Stephanus steht treu zu Jesus. Er verkündigt seine Botschaft trotz allen Widerstandes und lässt sich vom Heiligen Geist leiten. Jesus spricht ein paar Verse später:
Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
Weil Stephanus sich klar zu Jesus bekannt hat, wird Jesus auch klar zu ihm tun. Stephanus lebte für den Siegeskranz, kostete es was es wolle! Und so war er bereit, den Menschen die wichigste Botschaft überhaupt zu bringen: sie können wieder Frieden mit Gott haben. Sie brauchen nicht verloren bleiben.
Ich ermutige auch dich:
Such dir Möglichkeiten, Gottes Wort weiterzugeben. Sei es an eurem Mittagstisch mit Familienandachten, in den verschiedenen Gemeindegruppen (KidsTime, Jungschar, Jugend, Seniorencafé, Hauskreis, Predigtdienst), bei Straßeneinsätzen oder den Arbeitskollegen. Stell dich mutig zu Jesus und gib sein Wort weiter.
Die Schritte dahin können wie folgt aussehen: erst einmal musst du selbst Gottes Wort, die Bibel, lesen und an ihre Wahrheit glauben. Fang an zu Beten und so die Gemeinschaft mit Gott zu erleben. Denke über Gottes frohe Botschaft, das Evangelium, nach. Was genau ist eigentlich die frohe Botschaft? Dann schreib mal mit Hand auf, wie du zum Glauben gefunden hast. Wie sah dein Leben vor Jesus aus? Wie bist du Jesus begegnet? Und wie sieht dein Leben jetzt mit ihm aus? Was hat sich verändert? Unsere Lebensgeschichte können wir Menschen erzählen und die kann uns keiner nehmen.
Und sonst schreib doch einfach mal Menschen aus der Gemeinde an, mit denen du über Gottes Wort reden kannst. Es wird dir und ihnen gut tun.
Gottes Wort ist, wie wir bei Stephanus sehen, aber nicht immer das beliebteste Gesprächsthema. Doch wie wir mit Schwierigkeiten umgehen können, sehen wir beim letzten Punkt:
III. Schau auf deinen Retter! (Apg 7,54-60)
III. Schau auf deinen Retter! (Apg 7,54-60)
Wir lesen den letzten Abschnitt des heutigen Abschnittes:
Als Stephanus das sagte, packte seine Zuhörer ein unbändiger Zorn, und ihre Gesichter verzerrten sich vor Wut. Stephanus aber, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte jetzt unverwandt zum Himmel hinauf, denn er sah dort die Herrlichkeit Gottes, und er sah Jesus, der an Gottes rechter Seite stand. »Ich sehe den Himmel offen stehen!«, rief er. »Ich sehe den Menschensohn, wie er an der rechten Seite Gottes steht!«
Vor Empörung schrien die Ratsmitglieder laut auf und hielten sich die Ohren zu. Alle miteinander stürzten sie sich auf ihn und schleppten ihn vor die Stadt, um ihn zu steinigen. Die Zeugen, die gegen ihn aufgetreten waren und daher mit der Steinigung zu beginnen hatten, zogen ihre Oberkleider aus und legten sie zur Aufbewahrung bei einem jungen Mann nieder, der Saulus hieß. Während man ihn steinigte, betete Stephanus. »Jesus, treuer Herr«, sagte er, »nimm meinen Geist bei dir auf!« Er sank auf die Knie und rief mit lauter Stimme: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!« Das waren seine letzten Worte; dann starb er.
Die Menge reagierte voller Wut auf seine Predigt. Sie hatten seine Aussage verstanden, aber waren ebenfalls nicht bereit, umzukehren. Sie wollten diese Botschaft nicht hören. Und hier kommen wir zu einem wichtigen Meilenstein der Apg: die Verfolgung beginnt. Die Spannung war zuvor immer weiter angestiegen. Die Apostel mussten sich bereits zwei Mal vor dem Hohen Rat verantworten. Beim ersten Mal kamen sie unversehrt und beim zweiten Mal mit Schlägen davon. Aber jetzt erreichte diese Entwicklung ihren Höhepunkt: der erste Märtyrer des christlichen Glaubens. Stephanus musste für seinen Glauben und das öffentliche Verkündigen dessen sterben. Aber wie konnte er so treu bleiben?
Er schaute auf Jesus! Er sah Gott in seiner Herrlichkeit zusammen mit Jesus. Er empfing die Kraft so zu handeln wie Jesus es auch tat und blieb bis zum Ende standhaft.
Und dieses Vorbild wird uns öfters in der Schrift weitergegeben:
Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so laßt uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und laßt uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. Achtet doch auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert!
Lasst uns diesen Kampf mit Ausdauer laufen, indem wir hinschauen auf Jesus. Oder andere Übersetzung: indem wir wegschauen von allem anderen auf Jesus. Er hat es damals genauso gemacht: Als Jesus sich selbst erniedrigte, wurde er ans Kreuz geschlagen. Er lies er aber nicht einfach nur über sich ergehen, sondern er schaute auf die Freude, die danach kommen würde: er wusste, was sein Werk bewirken würde. So sollen auch wir Christen die kommende Freude im Blick behalten. Wenn wir Widerstand aufgrund unseres Glaubens haben, können wir wissen, dass dieser Kampf nicht umstonst ist. Wir erhalten nicht einfach einen vergänglichen, sondern einen ewigen Siegeskranz!
Sportler trainieren hart und nehmen Muskelkater auf sich, aber nicht, weil sie Spaß an den Schmerzen haben. Sie wissen, dass es sich lohnen wird, weil so ihre Muskeln wachsen.
Kinder essen ihren Teller auf, auch wenn dort Gemüse drauf liegt, weil sie wissen, dass sie sonst nicht den Nachtisch essen dürfen.
Das Prinzip: Wir ertragen Schwierigkeiten, weil wir wissen, dass es sich lohnt. Es wird eine Belohnung geben.
Hier will ich nur kurz anführen, dass wir nicht glauben, dass wir aufgrund unserer eigenen guten Werke gerettet werden. Allein durch das Werk Jesu am Kreuz und den Glauben daran sind wir gerettet. Wir bauen lediglich auf dieses Fundament. Schaut euch gerne dafür 1Kor 3,11-15 an.
Das finden wir in der Bibel häufig:
Mose wollte lieber mit dem Volk Gottes leiden, als sich dem flüchtigen Genuss der Sünde hinzugeben. Die Schmach, die er dadurch auf sich nahm – dieselbe Schmach, die auch Christus zu tragen hatte –, bedeutete ihm mehr als alle Reichtümer Ägyptens, weil sein Blick auf die Belohnung gerichtet war, die Gott für ihn bereithielt.
Treue zu Jesus ist schwer, aber es lohnt sich.
Seht es als einen ganz besonderen Grund zur Freude an, meine Geschwister, wenn ihr Prüfungen verschiedenster Art durchmachen müsst. Ihr wisst doch: Wenn euer Glaube erprobt wird und sich bewährt, bringt das Standhaftigkeit hervor.
Auch schwere Zeiten sind Grund zur Freude, weil sie Gutes hervorbringen. Wir können in schweren Zeiten auf ihre guten Folgen schauen. Wem dazu der Blick fehlt, kann um Weisheit bitten, so denken zu können. Gott wird ihm diese gerne geben, wenn er im Glauben bittet (V.6).
Das sind also die Gründe, weshalb wir uns nicht entmutigen lassen. Mögen auch die Kräfte unseres äußeren Menschen aufgerieben werden – unser innerer Mensch wird Tag für Tag erneuert. Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht. Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.
Ein Beispiel noch, das mein Lehrer in der Bibelschule oft gebraucht hat. Ihr habt euch bestimmt gefragt, warum solche Holzlöffel auf euren Stühlen lagen.
Mein Lehrer Heinz Weber erzählte, wie er früher als Kind oft an den Tisch kam und jedes Mal, wenn dort ein kleiner Löffel neben seinem Teller lag, wußte, dass es nachher einen Nachtisch geben wird. So konnte er sich durchbeißen, auch das nicht so leckere Essen aufzuessen, in der Erwartug, dass der Nachtisch kommt. Er meinte, dass ist bei uns im Leben auch so: wenn er schwere Zeiten durchmacht, erinnert er sich daran: das Beste kommt zum Schluss. Am Ende wird alles gut. Und wenn noch nicht alles gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende. Darum legte er sich so einen kleinen Eislöffel in sein Portmonei, um sich immer wieder daran zu erinnern, dass der Nachtisch noch kommen wird. Auch wenn es gerade schwierig ist. Und das könnt ihr auch gerne machen.
Schau auf Jesus in deinen Schwierigkeiten. Der Lauf um den Siegeskranz kann sehr hart sein, darum lass dich nicht entmutigen. Stephanus Nachfolge führte ihn sogar bis in den Tod. Aber es wird sich lohnen. Am Ende wirst du bei deinem Herrn stehen und er wird sagen: Gut gemacht, mein treuer Knecht!
Schluss
Schluss
Ich will abschließen mit zwei Versen von Jesus aus
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen!
Die Schätze dieser Erde sind nur wie der Siegeskranz, der schnell verwelkt. Oder wie der marokkanische Spitzensportler über seine hart erarbeitete Medaillie sagte: es ist nutzlos! Es wird sich einfach nicht gelohnt haben. Was bringt es mir, die gesamte Erde zu gewinnen, wenn ich dabei mein Leben verliere?
Die Schätze im Himmel dagegen sind von ewigem Wert und werden niemals vergehen.
Nutze die Möglichkeit, das Vergängliche dieser Welt in Unvergängliches umzutauschen.
Sei wie Stephanus - Kämpfe für den Siegeskranz!
Diene deinem Nächsten! Erniedrige dich selbst und suche das Wohl des Anderen.
Verkündige deinen Gott! Suche dir Möglichkeiten, Gottes Wort zu verkündigen und so treu zu Jesus zu stehen.
Schau auf deinen Retter! In all den Schwierigkeiten deiner Nachfolge kannst du den Blick auf Jesus und eine bessere Zukunft richten. Es wird sich lohnen!
Und dann: Freu dich auf den Nachtisch! :)