Glaubensinfluencer - Rahab
Rahab
1. Der Grund ihrer Rettung
2. Das Zeichen ihrer Rettung
Rahab. 1) (die Offene) eine Buhlerin in Jericho, welche die beiden Kundschafter Josuas, die bei ihr einkehrten, verbarg und ihnen die Mutlosigkeit ihres Volkes und den eigenen Glauben an den Gott Israels (Hbr. 11, 31, vgl. Jak. 2, 25) offenbarte. Sie rettete dieselben an einem Seil über die Stadtmauer, auf welcher ihre Wohnung stehen mußte, Jos. 2, 1 ff. Der Eid, wonach sie verschont werden sollte, wurde gehalten, 6, 17. 25, und die Kanaaniterin ist als Weib des Fürsten Salma, Mt. 1, 5, Stammutter Christi geworden, zum Vorbilde dafür, daß auch die Heiden und Sünder am Heile teilhaben.
1–7 Josua handelt klug. – Gott will, daß wir Menschen auch unsere Gaben gebrauchen und einsetzen. – Die Männer tun das, was nach den gegebenen Umständen richtig war. Die Nachtherberge war der einzige Platz, wo sie, ohne aufzufallen, einkehren konnten. Gott steht auch hinter solcher alltäglichen Führung. Die Dirne lügt und übt Landesverrat. Das will Gott nicht, aber er gebraucht auch Sünder zur Durchführung seines Planes. Zugleich wird dadurch offenbar, daß kein Mensch irgendein Verdienst hat, wenn dieser Plan zum Ziel kommt. Das Bild der Dirne aber wird noch in ein neues Licht gerückt durch ihr eigenes Bekenntnis, das nun folgt.
8–21 Rahab handelt weiter in kluger Berechnung (V. 12ff.), und doch ist es mehr als dies. Einmal spricht sie von der lähmenden Angst, die alle überfallen hat, und ahnt dahinter das Eingreifen Gottes (V. 11). Sie erkennt die Sendung des Volkes Israel, ja, sie handelt in der Glaubensgewißheit, daß der Herr hinter allem steht. Darum kommt ihr ganzes Tun doch aus dem Glauben (sie wird im Neuen Testament auch als Glaubende beschrieben). Sie wird später die Mutter des Boas (Matth. 1, 5) und mit ihrer Familie ein vollgültiges Glied Israels (Jos. 6, 25). So beruft sich Gott je und dann aus freier Gnade sündige Menschen und macht sie zu seinen Werkzeugen (wie etwa auch Maria Magdalena, die große Sünderin und viele andere im Laufe der Geschichte). Die Ehre in allem gebührt immer nur dem Herrn.
22–24 Gott hat auch im Herzen der beiden Männer Glauben geweckt. Schon im Gespräch mit Rahab reden sie von der sicheren Landeinnahme durch den Herrn (V. 14). Dasselbe sagen sie bei ihrer Meldung an Josua. Es ist vorbildlicher Glaube, auch da dem Herrn zu vertrauen, wo noch nichts zu sehen ist.
Jos 2:1
Die uralte Stadt →Jericho erscheint als der entscheidende Sperrriegel, der den Zugang zum Land jenseits des Jordans verwehrt. Die Stadt steht stellvertretend für das ganze Land (V. 3, 24). Das Haus einer Hure bietet sich als »öffentliches Haus« den Ortsfremden an, da sie dort am wenigsten auffallen. Am Gewerbe der Frau nimmt der Bericht keinen Anstoß. - Schittim = Abel-Schittim (Akazienbach) liegt nordöstlich des Toten Meeres, gegenüber von Jericho (Karte LA, D6).
Jos 2:2–7
Die Flachsstängel wurden auf dem flachen Dach zum Trocknen ausgelegt.
Jos 2:8–14
Wie der König von Jericho (V. 2–3) kennt auch Rahab die Absichten der Israeliten; aber sie weiß noch mehr: Gott steht auf deren Seite. Die Kunde von seinem Eingreifen hat einen lähmenden Schrecken auf die Bewohner des Landes fallen lassen (s. Verweisstellen zu V. 9; →Gottesschrecken). Daran erkennt die Frau den Gott, der mächtig ist oben im Himmel und unten auf Erden (vgl. 5Mo 4:39). Sie weiß, dass er den Israeliten das Land gegeben hat (V. 9). Dieser Glaube wird sie und die Ihren vom Tod erretten (2:12–14; 6:22–23). Als Beispiel im Glauben und Tun wird sie im Neuen Testament angeführt (Hebr 11:31; Jak 2:25); nach Mt 1:5 gehört sie sogar in die Ahnenreihe Jesu.
Jos 2:15–21
Bevor Rahab die Kundschafter am Seil hinunterlässt (V. 15 greift voraus), präzisieren diese die Bedingungen, unter denen sie ihre Zusage einlösen werden. Das rote Seil ist Erkennungszeichen, erinnert aber auch in der Farbe an das Blut, das in der Passanacht die Israeliten vor dem Verderber geschützt hat (2Mo 12:22–23). Wer das Haus verlässt, ist selbst schuld an seinem Tod; die Blutschuld fällt auf ihn zurück und trifft nicht wie im anderen Fall den, der ihn gegen die eidliche Zusicherung erschlägt (zu Vorstellung und Ausdrucksweise in V. 19 s. Erklärung zu 3Mo 20:9).
Jos 2:22–24
Die Kundschafter fassen das Ergebnis ihrer Nachforschungen mit den Worten der Hure Rahab zusammen (V. 9). Das Glaubenswort der fremden Frau stärkt den Glauben der Israeliten. Die Einlösung der Zusage an Rahab wird in 6:22–23 berichtet.