Marias Liebe
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Pergolesi - Stabat Mater
Pergolesi - Stabat Mater
Begrüßung
Begrüßung
Psalm
Psalm
1 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Zu dir, der du im Himmel thronst, richte ich meinen Blick empor. Ja, wie die Augen der Knechte auf den Wink ihres Herrn warten 2 und die Augen der Magd auf ein Handzeichen ihrer Herrin, so richten wir unsere Augen auf den Herrn, unseren Gott, bis er uns Gnade erweist. 3 Sei uns allen gnädig, Herr, sei uns gnädig! Denn wir haben mehr als genug Verachtung erfahren müssen. 4 Aus tiefster Seele haben wir es satt, den Hohn der Stolzen und den Spott der Selbstherrlichen zu ertragen.
Gebet
Gebet
Da ist eine, die dich gemeint hat –
von Anfang an.
Sie, sie ist die Liebe –
das größte Geheimnis
und das schönste Geschenk
zwischen Himmel und Erde.
Nenne sie Gott,
wenn du willst,
oder Geist.
Und streck dich nach ihr aus!
Festhalten kannst du sie nicht,
aber öffne ihr dein Herz,
dann verändert sie dein Leben.
Nenne sie Gott,
wenn du willst,
oder Geist.
Und lass dich auf sie ein!
Sie wird dich stärken –
und du wirst ein Segen sein
für viele Menschen,
die sie brauchen wie du selbst.
Nenne sie Gott,
wenn du willst,
oder Geist.
Und gib dich ihr ganz hin!
Dann führt sie dich zum Ziel.
Das Ziel, das ist sie selbst –
die Liebe, die dich rief.
Martin Siegrist, Linz
Lesung
Lesung
25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. 26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Morgenlicht leuchtet
Morgenlicht leuchtet
Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang. / Frühlied der Amsel, Schöpferlob klingt. / Dank für die Lieder, Dank für den Morgen, / Dank für das Wort dem beides entspringt.
Sanft fallen Tropfen, sonnendurchleuchtet. / So lag auf erstem Gras erster Tau. / Dank für die Spuren Gottes im Garten, / grünende Frische, vollkommenes Blau.
Mein ist die Sonne, mein ist der Morgen, / Glanz der zu mir aus Eden aufbricht! / Dank überschwenglich, Dank Gott am Morgen! / Wiedererschaffen grüßt uns sein Licht.
Marias Liebe
Marias Liebe
Nicht Marienliebe, sondern Marias Liebe. Darüber möchte ich euch reden. Maria, das ist ein für Protestanten ungewöhnliches Thema. Bei unseren katholischen Geschwistern sieht das schon anders aus. Kaum eine Kirche, wo nicht eine Marienstatue zur Anbetung vorhanden ist. Das Beten des marianischen Rosenkranz lernt jedes Firmkind. Selbst in der wissenschaftlichen Diskussion gibt es in der katholischen Lehre eine eigene Disziplin, die sich allein um Maria kümmert. Die Mariologie.
Und bevor jetzt jeder denkt ich würde einen solchen Marienkult auch bei uns einfordern. Darauf ist die Antwort ganz klipp und klar Nein. Denn es geht da nicht um das, worum es mir bei Maria geht.
Mir geht es um eine starke und emanzipierte Frau. Eine Frau, die in einer Zeit, als Frauen in der Gesellschaft keine gesellschaftliche Relevanz hatten auf einmal eine wichtige Person eines neuen Kultes wurde.
Und deswegen will ich Maria lieber als starke Frau betrachten. Eine Frau, die in einer Männer dominierten Welt eine besondere Rolle eingenommen hat, ohne das sie aus adeligem Haus kommt und deswegen einen Hauch von Respekt bekommen hat.
Maria hat vielmehr gezeigt, dass Gott sich zu denen hinwendet, die in der Gesellschaft ausgegrenzt sind. Eine einfache Schreinersfrau. Eine Frau die jung ist und sich auf ihre damalige Rolle vorbereitete Küche, Kind, Synagoge. Diese Frau ist es, die rausgerissen wird.
Denn hätte sich diese junge Frau gedacht, dass sie kurz nach der Geburt aus ihrer Heimat fliehen muss, um ihres und das Leben des Kindes zu retten?
Hätte diese Frau je gedacht, dass sich jemals jemand über ihren Tod hinaus lange an sie erinnern wird, außer vielleicht die eigenen Kinder und Kindeskinder? Wahrscheinlich nicht.
Aber hat diese Frau für ihre Rechte gekämpft? Bestimmt! Denn sie wird bestimmt nicht immer über das Dorfgeschwätz geschwiegen haben, was man von ihr erzählte. Nein, Gott ist in den Schwachen mächtig und befähigt sie. Und so hat Gott diese Frau befähigt, die in der damaligen Zeit als Schwach galt und die Welt daran erinnert, dass er den Menschen als Mann und Frau geschaffen hatte und nicht als Mann und dann ein niederes Wesen, welches eine Frau sein sollte.
Und daher ist Maria für mich in meiner Vorstellung eine starke Frau, die sich von niemanden etwas sagen lässt. Denn sie hat genug hinter sich um zu wissen, dass man sich von der sogenannten Männerwelt nicht sagen lassen sollte, was Frau zu tun und zu lassen hat.
Maria ist das korrektiv gegenüber Männern, die meinen, dass sie die Welt beherrschen und Jahrtausendelang meinten Gott als männlich zu definieren.
Maria ist das korrektiv gegen eine Geschichtsschreibung, die erzählt, dass Mann a von Mann b gezeugt wurde. Denn schauen wir doch der Wahrheit ins Gesicht. Männer erziehen bis heute seltener die Kinder als es die Mütter es machen. Alles was jeder Mann gelernt hat, was grundlegend fürs leben und überleben ist, hat er von einer Frau gelernt.
Maria ist das korrektiv gegen die Mär, dass Frauen nicht so belastbar sind wie Frauen. Denn was hat Maria getan. Maria hat den Haushalt geschmissen und da das Geld bestimmt nicht bei einem einfachen Schreiner dicke war auf dem Feld geholfen. Sie hat die Wäsche gewascchen, die schweren Wasserkrüge vom Brunnen nach Hause getragen. Jesus und seine Geschwister gewickelt und bespaßt, ganz nebenbei noch gekocht. Stimmt, wer so viele Jobs an einem Tag erledigt ist das schwache Geschlecht.
Und wo waren die Männer, als Jesus vom Kreuz genommen wurde? Wo war Joseph, als das Haupt seines Sohns voll Blut und Wunden war? Nein, wir haben es vorhin so wunderbar auf lateinisch vertont gehört. Stabat mater dolorosa iuxta crucem lacrimosa dum pendebat fillius. Es stand die von Schmerzen erfüllte Mutter weinend neben dem Kreuz, während ihr Sohn dort hing.
Sie war es, die seinen noch warmen Leichnam in der Hand hielt, als sie ihn abends vom Kreuz nahmen. Und sie war es bestimmt auch, die ihn liebevoll das Blut aus der Stirn gewachsen hat. Und sie war stark dabei und als das Gesicht frei war vom angetrockneten Blut, hat sie ihn mit den anderen Frauen zärtlich und liebevoll einbalsamiert. So wie sie ihn einst als Baby gepflegt und gecremt hat, um ihm zu zeigen, welche unendliche Liebe sie für ihn empfindet.
Deswegen ihr Frauen lasst euch nicht einreden, dass es eine göttliche Ordnung gibt, nachdem ihr weniger wert seid. Lasst euch nicht einreden, dass das Weib in der Gemeinde zu schweigen habe. Zeigt der Männerwelt, dass das was Mann kann ihr schon lange könnt. Ich glaube, dass Sie oben im Himmel mit einem Lächeln steht und sich freut, dass die eine Hälfte der Welt erkennt und die andere Hälfte der Welt lernt, dass sie einst Mann und Frau zu ihrem Ebenbilde geschaffen hat.
Amen!
Video
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Fürbitte
Fürbitte
Gott, du schufst uns Menschen zu deinem Ebenbild.
Wir danken dir für die Vielfalt der Menschheitsfamilie
und die Verschiedenheit, in der wir als deine Ebenbilder leben.
Jede und jeden hast du in der großen Menschheitsfamilie einzigartig geschaffen
und deinen Lebensatem eingehaucht.
Wir danken dir für die Verantwortung,
die wir füreinander tragen sollen,
damit wir in der anvertrauten Schöpfung in Gerechtigkeit und Frieden leben.
Gott, du kennst unser Versagen.
Deshalb klagen wir dir unseren Streit, unsere Gewalt und unsere Trägheit des Herzens.
Heute denken wir besonders an die Frauen,
die recht- und schutzlos leben, ausgebeutet werden,
ohne Recht auf Nahrung und Gesundheit,
keine Gleichberechtigung und Bildungschancen erhalten.
Die Liste der Benachteiligungen ist lang,
die Frauen erleiden nur deshalb, weil sie Frauen sind.
Gott, du kennst sie alle mit Namen,
hörst ihre lauten Schreie und ihren stummen Schrei,
wenn sie auch für unseren Wohlstand in den Fabriken,
auf den Feldern und im Tourismus arbeiten.
Wir bitten dich, lass uns hinsehen,
hinhören und Zivilcourage zeigen,
damit wir einschreiten und lernen,
als Menschheitsfamilie in Vielfalt als deine Ebenbilder zu leben.
Erbarme dich!
EG+ 102 Da wohnt ein Sehnen tief in uns
EG+ 102 Da wohnt ein Sehnen tief in uns
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz – sei da, sei uns nahe, Gott.
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht – sei da, sei uns nahe, Gott.
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
Um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir. In Krankheit, im Tod – sei da, sei uns nahe, Gott.
Ankündigungen
Ankündigungen
Segen
Segen
Pergolesi - Amen
Pergolesi - Amen