Das letzte Abendmahl

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Notes
Transcript

Ein großes Festmahl

Was gehört bei Dir auf jeden Fall zu einem Festmahl?
Kuchen?
Kaffee?
Schokolade?
Fleisch?
Obst?
Bei dem Passafest, dem ersten Abend einer ganzen jüdischen Festwoche, gehörten einige Dinge auf jeden Fall auf den Tisch. Das Festmahl muss gut vorbereitet werden, deshalb fragen die Jünger Jesus: Wo sollen wir es vorbereiten? Und dann bereiten sie es zu zweit vor.
Das Passafest ist wahrscheinlich das älteste Fest, das immer noch gefeiert wird. Es reicht zurück bis ungefähr 1500 Jahre vor Christus. Das Fest wurde gefeiert, um daran zu denken, wie Gott sein Volk in der letzten Plage in Ägypten verschont hat, und wie er es aus der Sklaverei befreit hat.
Es wird also schon seit mehr als 3500 Jahren gefeiert. Und als Jesus es an diesem Abend mit seinen Jüngern gefeiert hat, da gab es auch schon eine gewisse Tradition, eine Abfolge, eine Reihenfolge, was wann an diesem Abend passiert.
Diesen Ablauf nennt man Seder, und er hat sich in der ganzen Zeit kaum verändert.
Ein gutes Passafestmahl musste gut vorbereitet werden. So haben die Jünger alles vorbereitet, und als Jesus später mit den anderen dazu kam, da war der Tisch gedeckt.
Was gehörte zu diesem Festmahl dazu?
Ungesäuertes Brot: erinnert an den Tag des Auszugs: Plötzlich los, ohne Zeit zu haben, Brot mit Sauerteig anzusetzen und gehen zu lassen.
Lamm: Steht für die Lämmer, die geschlachtet wurden, am Tag des Auszugs, und das Blut, das die Israeliten an die Tür gestrichen haben, das das Zeichen war, damit der Erstgeborene in diesem Haus nicht getötet wird, in der Nacht der 10. Plage
Petersilie: Das Volk hat sich vermehrt. Aber auch an die schwere Arbeit. —> Wurde in Salzwasser getunkt, die die Tränen der Israeliten in der Sklaverei symbolisieren.
Meerrettich:
Wein: Im Laufe des Abends wurde 4 mal rituell Wein getrunken. Diese 4 Gläser Wein, die jeder getrunken hat, standen für Versprechen, die Gott gemacht hat (Exodus 6,6-7):

6 Darum sage den Israeliten: Ich bin der HERR und will euch wegführen von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen, und will euch erretten von eurem Frondienst und will euch erlösen mit ausgerecktem Arm und durch große Gerichte; 7 ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein, dass ihr’s erfahren sollt, dass ich der HERR bin, euer Gott, der euch wegführt von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen,

Diese 4 Gläser wurden an unterschiedlichen Stellen des Abends getrunken, und jedes Glas stand für eins der 4 Versprechen, die Gott den Israeliten hier macht.
Ich bin der Herr, und will euch wegführen von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen
Ich will euch erretten von eurem Frondienst
Ich will euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte
Ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein
Diese 4 Gläser Wein wurden im Laufe des Abends getrunken. Jesus und seine Jünger sind also bereit, den Abend zu feiern. Sie kennen den Ablauf, sie wissen, was sie erwartet, doch was sie nicht gedacht haben, war: Jesus wird einige Sachen anders machen, als es normalerweise gedacht war. Jesus wird andere Dinge sagen, als die üblichen, er wird einiges umdeuten und verändern.
Und wir wollen jetzt gemeinsam durch den Abend gehen (in Auszügen), und wir werden uns besonders die Stellen angucken, an denen Jesus etwas besonderes macht.

Das erste Glas Wein: Jesus nimmt den Weinkrug, gießt jedem ein, sie erheben die Gläser, sprechen ein Dankgebet und sie denken an das Versprechen, wofür das erste Glas Wein steht:

Ich bin der Herr, und will euch wegführen von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen.
damit startet der Abend. Auf dieser Grundlage, auf diesem Versprechen baut der ganze Abend auf. Alles was folgt, folgt aus diesem Versprechen Gottes!

2. Einige Dinge passieren danach, wir müssen ein paar Sachen überspringen

Hände werden rituell gewaschen. Jesus verändert hier das erste mal den Ablauf (Johannes 13): Jesus, Gott selber geht auf die Knie und wäscht seine Füße (niedrigster Sklavendienst): Ich bin nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen, und mein Leben hinzugeben.
Gebete
Lieder
Frage und Antwort - Runde in der die Geschichte des Auszugs aus Ägypten erzählt wird

3. Das zweite Glas Wein: Ich will euch erretten von eurem Frondienst.

Sie denken an die Versprechen und an die Erfüllung, als Gott sie befreit hat

4. Brot wird gebrochen und in Meerrettich getunkt, um davon zu essen. (Markus 14,18)

Sie haben so viel Meerrettich gegessen, bis die Tränen gekommen sind. Alles hat gebrannt und die Tränen kamen. Sie haben nicht nur an das Leid der Israeliten gedacht, sondern die Schmerzen und Tränen gespürt.
Jesus sagt mit Tränen in den Augen: Einer von euch wird mich verraten.
Er schaut Judas an, und mit Tränen in den Augen sagt er: Es wäre besser für diesen Menschen wenn er nie geboren wäre.
Jesus sagt es nicht herablassend. Nicht nur sein Gesicht brennt, sondern sein Herz. Er denkt an den Tod, der ihm bevorsteht.
Jesus zerbricht es das Herz, dass Judas ihn verrät. “Leider wirst Du mich verraten”

5. Hauptspeise: Kaffee, Kuchen, Schokolade, Lamm, Kartoffeln, Obst

6. Brot wird gegessen: Erinnerung an Gottes Versorgung beim Auszug, und in der Wüstenwanderung.

Jesus bricht das Brot und sagt: Nehmt, das ist mein Leib, der für euch gegeben wurde.
Erinnerten sich zurück an Predigten von Jesus: Ich bin das Brot des Lebens, wer an mich glaubt, der wird Leben haben. Ich bin die Versorgung Gottes! Ich bin die Versorgung nicht nur für das irdische Leben, sondern für das ewige Leben.
Jünger nehmen das Brot und drücken damit aus: Ich nehme an, dass Du dein Leben gegeben hast für mich. Jesus, ich möchte dass Du meine Sehnsüchte, meinen Lebenshunger stillst. —> Das drücken wir aus, wenn wir nachher Abendmahl feiern.

7. Das dritte Glas Wein:

Jesus nimmt nur EINEN Becher mit Wein. Normalerweise bekommt jeder in sein eigenes Glas. Jesus nimmt nur in seinen eigenen Kelch, und er gibt ihn seinen Jüngern, und sagt: Nehmt, das ist mein Blut, das Blut des neuen Bundes. Trinkt alle daraus.
“Ich will euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte!”
Jesus trinkt nicht davon! Der Kelch macht die Runde, die 11 übriggebliebenen Jünger trinken alle daraus. Aber Jesus nicht.
Ein paar Stunden später kniet Jesus im Garten Getsemaneh. Gestresst, unter Todesangst, schwitzt Schweiß und Blut. Er betet: Vater, nimm diesen Kelch von mir! Lass diesen Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht was ich will, sondern was Du willst!
Es ist dieser Kelch. Das dritte Glas Wein, von dem Jesus hier spricht. Und er weiß: Seine Jünger können das Versprechen der Erlösung nur annehmen, wenn Jesus selber am Kreuz diesen Kelch trinkt und am Kreuz selber zu diesem Kelch wird. Zu der Erlösung mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte.

Vers 25: Ich versichere euch, dass nicht mehr Wein trinken werde bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinke im Reich Gottes.

Das vierte Glas Wein hat Jesus nicht getrunken. Er wartet heute noch darauf. Diesen Kelch zu trinken. Dann nicht nur mit 11 Jüngern. Offenbarung 19: Hochzeitsfest des Lammes (Jesus) mit seiner Kirche. Jesus wird feiern mit allen Menschen, die an ihn glauben (jedes Volk, jede Nation, jede Kultur, jede Sprache). Dann wird er den vierten Kelch eingießen und wir werden unsere Gläser erheben und das vierte Glas trinken, das die Bedeutung hat: Ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein.
Der ganzen Welt wird dann öffentlich gemacht: Ich nehme Dich an. Ich mache euch zu meinem Volk. Und ich will euer Gott sein.

Vers 26: Als sie noch ein Loblied gesungen hatten, gingen sie zum Ölberg hinaus.

Welches Lied? - Psalm 114-118
Wie war das wohl für Jesus. Er weiß, dass er in wenigen Stunden am Kreuz von seinem Vater verlassen sein wird. Dass er ausgepeitscht wird, die Strafe für die Schulden trägt von jedem der an ihn glaubt.
Und er ist bereit. Mit diesen Liedern auf den Lippen beendet er den Abend, und geht in den Garten Gethsemane, um gefangen genommen zu werden, verurteilt und gekreuzigt zu werden.
Psalm 118,24–29 NeÜ
Dies ist der Tag, den Jahwe gemacht hat; freuen wir uns und seien fröhlich an ihm. Hilf doch, Jahwe! Jahwe, gib uns Gelingen! Gesegnet, der kommt im Namen Jahwes; vom Haus Jahwes aus segnen wir euch! Jahwe ist Gott, sein Licht leuchtet uns. Schwingt mit Zweigen beim Reigen bis hin zu den Hörnern am Altar. Du bist mein Gott, dir will ich danken, mein Gott, mit Lob will ich dich ehren. Dankt Jahwe, denn er ist freundlich, seine Gnade hört nie auf!

Dies ist der Tag, den Jahwe gemacht hat. Freuen wir uns und seien fröhlich an ihm.

Jesus wusste: Dieser Tag ist der Tag der Tage. Dieser Tag ist der Tag, das wahre Passafest! Die wahre Befreiung von Schuld! Die wahre Errettung aus der Sklaverei! Der wahre Sieg über den größten Feind, den Tod!
Dies ist der Tag! Alle anderen Passahfeste waren nur kleine Vorgeschmäcker auf diesen Tag! Dies ist der Tag, den Gott als größten Tag in der Geschichte der Welt gemacht hat. Dies ist der Tag der Tage. Freuen wir uns und seien fröhlich an ihm!
Mitten im Angesicht des Todes sagt Jesus: Lasset uns freuen und fröhlich sein.

Wir reden oft vom Evangelium, von der Guten Botschaft, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist.

Es ist eine gute Botschaft, aber nicht nur eine gute Botschaft. Es ist eine froh machende Botschaft. Dieser Tag ist ein froh machender Tag! Im Deutschen sagen wir Karfreitag (vom altdeutschen “kara” = Trauer, Klage). Im Englischen sagt man: Good Friday (Guter Freitag).
Jesus sagt: Dies ist der Tag der Tage! Dies ist ein Freudentag! Denn die Gute Botschaft vom Kreuz von Jesus ist nicht nur eine Gute Botschaft, sondern eine froh machende Botschaft. Macht sie dich froh? Kannst Du dich freuen?
“Dort auf Golgatha stand
einst ein alt rauhes Kreuz,
stets ein Sinnbild von Leiden und Weh.
Doch ich liebe das Kreuz,
denn dort hing einst der Herr,
und in ihm ich das Gotteslamm seh.”

Wenn mich jemand fragt: Wie geht es dir? - und ich sage “Gut”, dann ist das Gespräch vorbei. Aber wenn ich sage: “Ich freue mich!” - das wirft die Frage auf: “Wieso? Worüber?”

Und gerade in diesen Zeiten mit Krise und Pandemie, mit Einsamkeit, vielleicht Stress in deiner Familie. Können wir uns freuen? Haben wir nicht nur eine Gute Botschaft, sondern eine Botschaft, die uns froh macht?
Ich bin froh,
denn Jesus hat mich erlöst, als er am Kreuz für mich starb, und ich freu mich darüber.
Gott hat mir alle meine Schuld vergeben, und ich bin froh darüber.
Meine Vergangenheit muss nicht meine Gegenwart und Zukunft bestimmen, ich bin froh darüber.
Egal, was Menschen mir antun, oder was sie über mich sagen: Ich bin ein Kind Gottes, weil Jesus für mich gestorben ist, und ich bin froh darüber.
Ganz egal, was die Zukunft bringt, wenn mir am Ende des Lebens die Luft ausgeht, wenn ich meinen letzten Atemzug tue, dann wartet Jesus auf mich, mit dem vierten Kelch, um mit mir anzustoßen und zu trinken: “Gott macht mich zu seinem Volk! Er nimmt mich wirklich an!” und ich bin froh darüber!
Dies ist der Tag, den Jahwe, der Herr gemacht hat. Freuen wir uns und seien froh über diesen Tag. Dankt Jahwe, denn er ist freundlich, seine Gnade hört nie auf!
Wir hören jetzt ein Lied, und ich lade dich ein, sing in Gedanken in deinem Herzen mit, und danke Jesus, für das, was er am Kreuz für dich getan hat, dass er dich erlöst hat, dass er dir wahre Freude schenken möchte!
Lied: Jesus, Thank You!
Wir haben nun die Möglichkeit, gemeinsam Abendmahl zu feiern. Nicht nur zu hören und daran zu denken, dass Jesus für uns gestorben ist, sondern es auch zu fühlen und zu schmecken. Wenn Du an Jesus glaubst, ihm nachfolgst, dann lade ich dich ein, während der nächsten Lieder zu einem der Tische zu gehen,
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