Was wenn plötzlich alles anders kommt - Leiden

In Christus leiden - Sieg und Freude  •  Sermon  •  Submitted
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Eineleitung: Plötzliches Leid

Beispiel: Glaube in der Bibelschule

Der Titel meiner Predigt heute ist “Was wenn plötzlich alles anders kommt?” Und damit du diesen Predigttitel ein wenig besser verstehen kannst, will ich dich in mein Jahr 2020 mitnehmen. 2020 bekam ich den Ruf von Gott auf die Bibelschule zu gehen. Als ich dort anfing, dachte ich: „Jetzt werde ich der krasseste Gläubige der Welt“. Ich lerne gerne und ich habe tolle Lehrer, aber die Bibelschule ist nicht so, dass dir jeden Tag gesagt wird:“Du bist wunderbar gemacht, Gott liebt dich, Gott tut heute noch Wunder. Hier eine Heilung, da eine Totenauferstehung“ Nein, wir machen dort im Unterricht Wissenschaft, und wenn du die Leute nur über Zoom siehst, und keine Gebetsabende mehr mit ihnen hast und sonst auch kaum “geistliches” ist das noch so viel schwieriger . Und glaub mir, die Bibel plötzlich zu hinterfragen. Das ist gut, es ist wichtig, es ist wertvoll und ich liebe die kritische Bibelwissenschaft, aber es kann manchmal so weh tun. Es kann einem richtig das Herz zereissen. Ich hatte dieses Jahr schon so häufig den Gedanken, dass Glauben so viel einfacher war, als ich das was ich auf der Bibelschule gelernt hatte, noch nicht wusste. Ich habe in diesen 6 Monaten, seit ich auf der Bibelschule bin, meinen Glauben so häufig in Frage gestellt wie noch nie in meinem Leben. Was ist wenn plötzlich alles anders kommt? (Liste zerreisen)

Beispiel Annik

Ein Mädchen aus meiner Klasse hat sich mal intensiver mit der Frage beschäftigt ob Frauen Nach der Bibel lehren dürfen oder nicht. Die Frage soll hier garnicht mein Thema sein, aber ihr Pastor hat ihr vorher etwas ganz tolles an die Hand gegeben. Er hat sie gefragt: “Annik, darf Gott dir auch Nein sagen?” Hast du dich das mal gefragt? Darf Gott dir auf deinem Weg auch einfach mal Nein sagen? Was ist, wenn Gottes Antwort plötzlich ganz anders ausfällt? (Liste zerreisen)

Einstieg in die Story

Ich möchte mit dir mitten in eine Story springen, und zwar in die von Josef. Als Josef noch recht jung war hatte er einen Traum von Gott, dass sich mal seine ganze Familie vor ihm verneigen wird. Josef wusste, dass wenn Gott das sagt, dass er gerade auf dem Weg dahin sein musste. Auch wenn er noch zuhause wohnte. Schnitt. Einige Jahre später, ist er im Gefängnis. Weiter weg von irgendjemandem der sich vor ihm verneigt kann man garnicht sein. Und das absolut unschuldig. Josef wurde für ein Verbrechen verurteilt, dass er nie begangen hat. Nein noch schlimmer: Josef wurde verhaftet, weil er nicht bereit war ein Gesetz zu brechen. Josef wurde verhaftet, weil er beschlossen hat, dass Gottes Meinung wichtiger war als die der Menschen. Was ist, wenn dein Glauben dich plötzlich Leiden kostet?(Liste zereissen) Was ist wenn dein Glauben dich plötzlich ganz weit von deinen Zielen und deiner Komfortzone entfernt? (Liste zereissen)

Josef lässt sich nicht hängen

Ich weiß, dass viele von euch die Geschichte von Josef kennen und wissen, dass alles gut endet. Aber können wir hier mal anhalten und überlegen wie frustriert Josef gewesen sein muss? “Gott ich habe doch alles richtig gemacht. Ich hab mich immer an deine Werte gehalten”. Gesetze gab es ja noch nicht. “Und jetzt, sitze ich hier”.
“Gott ich bin doch jeden Sonntag in den Gottesdienst gegangen”, “Gott ich hab doch jeden Tag die Bibel gelesen”, “Gott ich war doch immer für meine Geschwister da”, “Gott ich hab doch so viel Zeit in meinen Dienst in der Gemiende investiert”.
Josef war am Boden. Aber wisst ihr was so wichtig ist? Josef hatte eins realisiert. Die Bringschuld seines Lebens liegt nicht bei Gott, sie liegt bei ihm. Gott hat schon alle gegeben, als er vor 2000 Jahren sich so sehr demütigen musste, dass er am Kreuz für mich und für dich starb. Weil wir es nicht anders hinbekommen. Es ist wortwörtlich ein Teufelskreis aus dem Gott uns herausgeholt hat. Wir haben uns selbst dieser Welt hingegeben. Wir machen alles davon abhängig, wie die Welt neben, hinter und vor uns gerade aussieht. Wir schauen manchmal so einfach auf die Geschichten von damals und denken uns “wie unfähig waren diese Israeliten?” aber mal ehrlich: “Wer von uns wäre besser gewesen?” Wenn du das nächste mal die Bibel liest, frag dich wirklich mal ob du den Fehler, den du da gerade so einfach verurteilst, wirklich besser gemacht hättest. Ob du wirklich nicht auch dieses Goldene Kalb angebetet hättest, ob du nicht auch in der Wüste gemeckert hättest, ob du nicht auch Jesus verlassen hättest. Petrus, zu dem wir heute richtig aufschauen als DER Apostel schlecht hin, der hat Jesus 3 mal veraten. Wären wir wirklich so viel besser gewesen? Ich wäre es häufig bestimmt nicht. Und deshalb brauche ich das Kreuz. Weil ich es heute immernoch nicht bin. Und ich weiß auch nicht ob ich mich damals im Gefängnis nicht hätte total hängen lassen an Josef Stelle. Ich weiß nicht ob ich nicht die ganze Zeit auf meiner Matte gelegen und geschmorrt hätte. Aber hier ist der Unterschied den die machen, die Verstanden haben, dass Gott bereit ist deiner Situation zu dienen, wenn du es auch bist. Josef realisiert, dass Gott oder sein Glauben ihn vielleicht in diese Situation gebracht haben, aber dass jetzt nichts tun auch ncihts bringt. Josef hat vielleicht die Geschichten von Noah und Abraham gehört. Männer die gemacht haben, die bereit waren auch in schwierigen Situationen Gott zu glauben. Und jetzt achtung:
Genesis 39,21–23 ELB
Der Herr aber war mit Josef und wandte sich ihm in Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefängnisses. Und der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, der Hand Josefs; und alles, was man dort tat, das veranlasste er. Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil der Herr mit ihm war; und was er tat, ließ der Herr gelingen.

Josef dient der Situation

Josef diente IMMER seiner Situation. Egal wie aussichtslos sie war. Was wenn plötzlich alles anders kommt? Josef hatte seine Antwort gefunden: Er nimmt ein neues Blatt und sagt: “Gott ich bin bereit, dass du anfängst zu schreiben”. Wir denken manchmal, dass wenn Gott die Situation in die Hand nimmt, dass wir nichts mehr machen brauchen, aber Josef zeigt uns hier, dass das nicht der Fall ist. Josef zeigt uns ganz klar, dass die echte Welt immernoch ein Zusammenspiel zwischen Gott und den Menschen ist. Gott hat die Situation unter Kontrolle, aber Josef lehnt sich nicht zurück, und gerade das segnet Gott. Was wenn plötzlich alles anders kommt? Stell dich auf die neue Situation ein, und diene der Situation. Wir können uns wehren gegen Reglungen die uns gegeben werden, die wir jetzt durch Corona einhalten müssen, oder wir schauen, wie wir ein Gefäß für Gottes Segen für andere werden können. Wir können uns wehren gegen Neuerungen die durch jüngere in die Gemeinde gebracht werden, oder wir sehen den Segen darin die neue Generation erreichen zu können. Wir können uns wehren gegen den Rat der älteren Generation oder wir sehen Weisheit und Lebenserfahrung die mir eigentlich nur gut tun kann. Es ist immer in deinem Leben so! Lass uns mal aktiv diese Frage stellen: Kann Gott mein Verhalten gerade zum Segen nutzen? Kann ich mit meinem Verhalten gerade ein Segen für andere sein? Das ist nämlich Gottes ultimativer Wille: Das wir ein Segen für ALLE sind. Ich kann euch sagen, dass im Gefängnis sehr viel nicht nach dem Willen Gottes lief, aber Gott segnete dieses Gefängnis, durch Josef. Ich glaube wir verpassen ganz menschlich manchmal sehr viele Möglichkeiten ein Segen zu sein. Und das in den Basics: Wir sind unzuverlässig, unpünktlich, unfreundlich, nicht hilfsbereit, halten nicht unser Wort. Sind das Eigenschaften die uns als Christen auszeichnen sollten? An eurer Liebe zueinander wird man euch erkennen, sagte Jesus. Wie würden wir handeln, wenn wir unseren Gegenüber wirklich so sehr lieben wie uns selbst. Und da nehme ich mich nicht bei raus. Wenn mich etwas nicht interessiert und ich es total langweilig finde, kann ich richtig ungemütlich sein. Ich kann dann echt schnell unzuverlässig sein. Wie viel häufiger könnte ich ein Segen sein, einfach darin, dass ich mich selbst überwinde, und meinem Gegenüber zeige, dass ich ihn liebe und Gott die Möglichkeite gebe ein Segen zu sein.

Josef wird wieder enttäuscht

Also Josef meistert diese Aufgabe mit bravur und jetzt geht die Geschichte weiter: Josef trifft zwei Bedienstete des Pharaos und er legt ihre Träume korrekt aus und sagt einem von ihnen: Sobald du draußen bist, vergiß mich nicht. Und der Mann kommt raus, wie Josef es gesagt hatte. Hoffnung. Und dann lesen wir einen sehr erschütternden Satz:
Genesis 40,23 ELB
Aber der Oberste der Mundschenke dachte nicht mehr an Josef und vergaß ihn.
“Gott, wo bist du? Hier war doch die Chance mich zu befreien!” Zwei Jahre wird Josef einfach im Gefängnis vergessen. Mich trifft enttäuschte Vorfreude immer besonders hart. Ich will nicht wissen wie schwer das für Josef gewesen sein musste. Der Bedienstete des Pharao kam raus. Josef wartet, eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen. Irgendwann, wie im Film, klopft im jemand auf die Schulter und sagt: Er kommt nicht mehr. Er hat dich vergessen. “GOTT. Was willst du von mir? Warum passiert das?”. Und hier sehen wir das wunderbare von Gott in dieser Geschichte. Es dauert zwar noch kurz, aber Gott hat was so viel Größeres für Josef geplant als nur die Freiheit. Was wenn dein Leiden gerade daraus kommt, dass Gott was so viel größeres für dich geplant hat? Das ist nämlich Gottes Muster: Abraham wollte einen Sohn und bekam ein Volk, Jakob wollte einen Segen und wurde ein Volk, Israel wollte Freiheit und bekam ein ganzes Land, David wollte König werden und wurde der Vorfahre des ewigen Königs, Salomo wollte Weisheit zu regieren und wurde der weiseste Mensch, denn die Welt je gesehen hat, die Juden wollten einen Messias und sie bekamen Jesus. Gott übertrifft Erwartungen, manchmal müssen wir sie nur noch annehmen. Joseph wollte Freiheit, und was bekam er?Schauen wir doch mal wie es in der Geschichte weiter geht.

Josefs Segen

Geschlagene 2 Jahre später da erinnert sich der Bedienstete nämlich wieder an Josef, weil der Pharao einen Traum hatte. Und niemand konnte diesen Traum deuten. Da lies man Josef aus dem Gefängnis holen und er deutet diesen Traum des Pharaos und jetzt lesen wir:
Genesis 41,37–40 ELB
Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Diener. Und der Pharao sagte zu seinen Dienern: Haben wir je einen gefunden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist? Und zu Josef sagte der Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du. Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich größer sein als du.
Gott hatte größeres vor, als Josef sich hätte erträume können. Josef wollte Freiheit, und er wurde der zweit-wichtigste Mann Ägyptens, und damit der zweit-wichtigste Mann der Welt. Ägypten war damals ein Großreich und beherrschte weite Teile der damaligen Welt.
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