Es könnt ein Anfang sein

Perikopenreihe 3  •  Sermon  •  Submitted
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Starte Neu, es ist dein Leben. Gott gibt dir immer wieder die Chance dazu. Das vermeintliche Ende mit dem du dich arrangierst, ist nur das Semikolon. Die Geschichte will weiter geschrieben werden.

Notes
Transcript
Handout

Begrüßung

Wir wollen alle fröhlich sein (EG 100,1-3)

1 Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit; denn unser Heil hat Gott bereit'. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.
2 Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist, dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.
3 Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.

Psalmwort 118,14-24

Psalm 118,14–24 LU
14 Der Herr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil. 15 Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des Herrn behält den Sieg! 16 Die Rechte des Herrn ist erhöht; die Rechte des Herrn behält den Sieg! 17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen. 18 Der Herr züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis. 19 Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke. 20 Das ist das Tor des Herrn; die Gerechten werden dort einziehen. 21 Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen. 22 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. 23 Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. 24 Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Gebet + Entzünden der Kerzen

Gott,
hilf mir neuzustarten.
Dies soll der Tag sein, wo ich alles hinter mir lasse. Gib mir die Kraft dazu und segne mich.
Du bist als der Christus von den Toten auferstanden. Hilf du mir, dass ich mich aus meinen alten Fängen befreien kann.
Denn dies ist der Tag, den du gemacht hast. Für mich und für mein Leben.
Sei du bei den Neustarts des Lebens anwesend. Lass das Osterlicht als Licht der Hoffnung im Neustart erscheinen, welches uns aus unseren Gräbern der alten Gefangenschaft herausholt.
Amen!
[Entzünden der Osterlichter]

Lesung MK 16,1-8

Markus 16,1–8 LU
1 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4 Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.

Er ist erstanden (EG 116,1+4+5)

1 Er ist erstanden, Halleluja. Freut euch und singet, Halleluja. Denn unser Heiland hat triumphiert, all seine Feind gefangen er führt. Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!
4 »Geht und verkündigt, dass Jesus lebt, darüber freu sich alles, was lebt. Was Gott geboten, ist nun vollbracht, Christ hat das Leben wiedergebracht.« Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!
5 Er ist erstanden, hat uns befreit; dafür sei Dank und Lob allezeit. Uns kann nicht schaden Sünd oder Tod, Christus versöhnt uns mit unserm Gott. Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Es könnt ein Anfang sein

Und das Grab war leer. Und damit war nichts mehr wie es war. Denn die Welt ist seitdem nicht mehr die selbe. Denn wir haben die Hoffnung vor Augen geführt, dass das Ende nicht zwangsläufig ein wirkliches Ende ist. Manchmal kann das, was ich als mein vermeintliches Ende sehe kein Endpunkt sein, sondern ein Semikolon. Es beendet nicht den vorherigen komplexen Verlauf meines Lebens, aber es verbindet die beiden Stränge.
Genau wie das Grab die beiden Stränge Jesu verbindet. Bis zum Kreuz ist es die Geschichte des Nazareners. Die Geschichte eines Propheten, der den Selbstanspruch verkündigt, dass er der Sohn Gottes sei. Doch nach dem Tod des Nazareners, des Propheten beweist das leere Grab und das Erscheinen Jesu, dass er tatsächlich der prophezeite Christus ist. Und beide Teile sind miteinander verbunden, obwohl ein vermeintlicher Trennpunkt durch das Kreuz und das Grab gesetzt ist.
Mit dem nachösterlichen Blick als Christ:innen in der Nachfolge des Christus bekommt das Semikolon von Kreuz und leeren Grab eine Hoffnungsdimension, welche uns ermutigt die scheinbaren Endpunkte unseres Lebens als Orte des Neuanfangs zu entdecken. Denn manchmal ist es ja so, dass wir erst das tiefste Dunkel ausloten müssen um das Licht, welches uns frei macht zu erkennen und um diesem zu folgen.
Das entscheidende ist, dass wir uns nicht uns in dem Moment ergeben, sondern darauf vertrauen, dass wir aus diesem Wendepunkt des Lebens neu auferstehen werden. Das er für uns der Moment ist, wo wir von dem Kreuz heruntersteigen, welches uns gefangen und gemartert hat. Das wir bereit die Narben in Kauf zu nehmen um danach befreit und hoffnungsvoll leben können und die Narben, die wir aus diesem Wendepunkt davon getragen haben als Zeichen des Neustarts und nicht der Niederlage sehen.
Denn die österliche Botschaft ist, dass wir befreit sind! Das der Tod kein Ende ist, sondern dass Gott mit einem jeden von uns eine wunderbare Geschichte geplant hat. Eine Geschichte, in der wir keine Sorge haben sollten, dass wir für unsere Fehlentscheidungen bestraft werden. Nein, wir dürfen unsere Fehler getrost hinter uns lassen und immer wieder neu anfangen. Wie ein Phoenix aus der Asche dürfen wir aus unseren Niederlagen auferstehen. Kraftvoll und jung mit der Erfahrung des vorherigen. Denn unser Leben besteht nicht nur aus Endpunkten und Nebenereignissen, sondern auch aus den Eingangserwähnten Semikolon, welches zwei Hauptstränge unseres Lebens miteinander verbindet.
Deswegen schau auf das leere Grab mein:e Freund:in. Erkenne, dass du Neu anfangen darfst. Lass all das hinter dir, was dich wie Tod niederlegen lässt. Schau auf die Schöpfung. Gott hat sie wunderbar gemacht und lässt sie jedes Frühjahr aufs Neue nach einer toten Zeit neu auferstehen. Warum sollst du nicht auch neu auferstehen dürfen? Warum sollst du nicht auch jederzeit Neu anfangen dürfen? Bist du weniger wert als die Blumen auf dem Felde? Bist du weniger wert als die Bäume im Wald? Nein, du bist ein von Gott gelebtes Wesen. So sehr geliebt, dass Gott im Ostergrab dir zeigt, dass du dich nicht fürchten brauchst. Denn dieser Moment, wo du etwas in deinem Leben sterben lassen musst, ist nur ein Übergangspunkt, damit deine neue Geschichte beginnen kann.
Das leere Grab ist die offene Tür zu einem neuen Leben, welches uns vielleicht im ersten Moment erschrecken kann. Es muss es uns aber nicht, weil Gott uns aus dem offenen Grab zuruft: “Entsetzt euch nicht!” (Mk 16,6) Und wir brauchen es nicht, weil der Christus uns voran geht und zeigt, wie wohltuend ein freies Leben sein kann, dass darauf vertraut, dass Gott mit dir und mit mir und mit jeden von uns eine einzige wunderbare Liebesgeschichte im Neuanfang vor uns hat. Darum stehe auf von deiner Stätte, in der du innerlich zu Grabe getragen wurdest. Nimm die Leichentücher von dir ab. Lege sie beiseite und rolle den Stein zur Seite. Es ist Ostern. Es ist der Moment des Neuanfangs der Geschichte die Gott mit dir schreiben will. Das was du als Ende siehst mit dem du dich zu arrangieren hast, ist lediglich das Semikolon; der Hauptsatz deiner Lebensgeschichte geht danach in veränderter Form weiter.
Amen!

Fürbitte

[Tim]
Du bist erstanden, Halleluja! Wir feiern das Leben. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Erfülle uns mit österlicher Freude an allen Orten, an denen wir feiern: in den Kirchen, in den Häusern, an den Bildschirmen. Für uns bist du erstanden. Wir sind nicht allein. Halleluja.
[Eva-Christina]
Du warst begraben drei Tage lang. Der Tod steht uns vor Augen. Du kennst Dunkelheit, Verlassenheit, Verzweiflung. Doch du hast den Tod überwunden. Nimm uns an deine Hand, führe uns auf Hoffnungswegen ins Leben.
[Wolfgang]
Der Engel sagte: „Fürchtet euch nicht!“ So vieles macht uns Angst. Wir hoffen auf Perspektiven, warten auf eine Zeit ohne Einschränkungen. Wir sehnen uns nach Frieden in der Welt, nach einem Ende der Gewalt. Wir beten für die Menschen, um die wir uns sorgen. Nimm dich ihrer an. Wandle unsere Sorge in Zuversicht.
[Daniela]
Geht und verkündigt, dass Jesus lebt. Wir sind verbunden mit Menschen auf der ganzen Welt, die zu dieser Zeit Ostern feiern. Wir beten für die, die müde geworden sind in ihrem Zeugnis, und für die, die ihren Glauben nicht öffentlich bekennen können.
[Tim]
Du bist erstanden, hast uns befreit. Nichts kann uns schaden, wenn wir nur dich haben. Hilf uns, dass wir uns auf dich verlassen und nicht an Vergänglichem festhalten. Lass uns mutig protestieren gegen alles, was das Leben in dieser Welt bedroht.
VU

Mitteilungen

Segen

Möge die Straße (EG+ 37,1-2+4)

1 Möge die Straße uns zusammenführen  und der Wind in deinem Rücken sein;    sanft falle Regen auf deine Felder  und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.  
Refrain: Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott dich fest in seiner Hand;  und bis wir uns wiedersehen,  halte Gott dich fest in seiner Hand. 
2 Führe die Straße, die du gehst  immer nur zu deinem Ziel bergab;    hab wenn es kühl wird, warme Gedanken  und den vollen Mond in dunkler Nacht.   
Refrain: Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott dich fest in seiner Hand;  und bis wir uns wiedersehen,  halte Gott dich fest in seiner Hand. 
4 Bis wir uns mal wiedersehen,  hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt;  er halte dich in seinen Händen,    doch drücke seine Faust dich nicht zu fest.   
Refrain: Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott dich fest in seiner Hand;  und bis wir uns wiedersehen,  halte Gott dich fest in seiner Hand. 
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