Gnade gibt es nur für Sünder.
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Transcript
Einen wunderschönen guten Abend, ich freue mich euch heute hier alle zu sehen und besonders freue ich mich, dass heute Menschen aus meiner Familie hier sind, die ich sehr lieb habe.
Kurz zu mir für alle die mich nicht kennen:
Vorstellung
Der heutige Predigttext, den wir uns zusammen aus der Bibel, dem Wort Gottes, anschauen möchte steht im Lukasevangelium Kapitel 18,9-14. Wer eine Bibel dabei hat, kann diese gerne aufschlagen und wir werden zusammen den Bibeltext lesen.
Lukas 18,9-14 lesen.
Folie Predigtthema
Bevor ich auch aber auf den Text richtig eingehe, will ich euch ein paar Hintergrundinformationen zu dieser Begebenheit geben.
Und zwar ist der Herr Jesus gerade mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem, um dort mit ihnen das Passahfest der Juden zu feiern. Das große Fest der Juden, bei dem alle Juden nach Jerusalem pilgerten, um dort gemeinsam dieses Fest zu feiern. Dort traf er auch andere Pilgerer, die dorthin pilgerten. Und der Herr Jesus sprach ab Kapitel 17,20 bis zu dieser Begebenheit, die wir gerade gelesen haben, mit seinen Jüngern und den umherstehenden Menschen über das Reich Gottes. Sein Reich. Und die Frage, die Jesus jetzt mit diesem Gleichnis beanworten will ist: “Wie kann ich auch in das Reich des HERRN Jesus eingehen? Wie bin ich dabei?”
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Und schon im aller ersten Vers des Textes sagt uns der Evangelist Lukas, an wen sich dieses Gleichnis richtet. Für wen ist dieses Gleichnis gedacht?
Und ganz kurz, was ist ein Gleichnis? Ein Gleichnis ist einfach eine ausgedachte Geschichte, bei der man bekannte Dinge oder Situationen aus dem Alltag nimmt, um seinen eigenen Punkt zu verdeutlichen. Um eine komplexe Wahrheit, einfacher und klarer machen.
Dort heißt es: “Er sagte aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichnis:”
Die Gruppe an die Jesus dieses Gleichnis richtet haben 2 Eigenschaften:
Sie vertrauten auf sich selbst, dass sie gerecht seien. Mit anderen Worten, sie sagten, dass sie durch ihre eigenen Taten, durch ihre eigene Religiosität, deshalb weil sie selbst so fromme Menschen sind, werden sie eines Tages in das Reich Gottes eingehen. Sie haben sich den Himmel selbst verdient. Auf die vorher gestellte Frage “Wie kann auch ich in das Reich Gottes eingehen?” würden sie antworten “wegen mir selbst”.
Sie verachteten die Übrigen. Sie hielten sich für etwas Besseres als die anderen Menschen. Sie hielten sich für religiöser, gott wohlgefälliger, frommer. Sie selbst können und haben sich den Himmel verdient. Sie vertrauen vollkommen auf sich selbst, was ihren Stand vor Gott betrifft.
Und dann fängt Jesus mit dem Gleichnis an und spricht:
“Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner”
Und wir erinnern uns, Jesus und die Leute um ihn herum sind selbst gerade auf dem Weg zum Tempel nach Jerusalem. Dort wo das Fest gefeiert und angebetet wird. Sehr wahrscheinlich benutzte er gerade genau diese Begebenheit.
Und er erzählt von 2 Menschen die zum Tempel gehen, um dort zu beten. Der eine von ihnen ist ein Pharisäer.
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Die Pharisäer waren damals die religiöse Elite in Israel zur Zeit Jesu. Sie waren damals die, die vollkommen auf die Einhaltung des Gesetzes achteten, das Gott Mose am Berg Sinai gegeben hatte. Sie haben das Gesetz gelehrt, die Schriften ausgelegt und selbst streng danach gelebt.
Der andere von Beiden ist ein Zöllner:
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Die Zöllner waren Juden, die die lokalen Zölle und Abgaben einnahmen. Steuern usw. Aber das Problem war, dass sie oft willkürlich mehr eingenommen als eigentlich nötig war, weil viele von ihnen geldgierig wurden. Also sie waren eigentlich das antike Finanzamt. Deswegen waren sie verhasst. Also wie man sieht, sie waren wirklich das Finanzamt. Sie durften teilweise keine Almosen geben, weil man ihr Geld als Raub erachtete. Zöllner sind Räuber. Selbst die Familien wurden verachtet. Der Zöllner war damals also das Sinnbild von Sünder, von einem ungerechten, gottlosen Menschen. Das war das Bild der damaligen Israeliten.
Und diese beiden, sehr unterschiedlich angesehenen Menschen gehen beide zum Tempel, in die Nähe Gottes, um dort zu beten.
Weiter heißt es:
11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme!
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“O Gott, ich danke dir..”
Das Wort wird eigentlich immer benutzt für jemanden, der unverdiente Gnade erhalten hat. Der Pharisäer sagt zwar “danke”, aber wenn wir uns sein Gebet mal genauer anschauen, dann sehen wir, dass er eigentlich für nichts dankt, dass er empfangen hat. Er geht nur auf die Dinge ein, die er selbst geleistet hat. Er dankt Gott eigentlich für nichts, sondern geht direkt auf die Sünden und Lasten anderer Menschen ein, die ihn besser dastehen lassen. Der Pharisäer versteckt seine Selbstgerechtigkeit durch frommes Reden und Gebet. Das "Danke" war wahrscheinlich reine Formalität.
Und vor Allem an diejenigen, die heute hier sitzen und eine Beziehung mit Jesus haben, die schon Kinder Gottes geworden sind durch den Glauben: Bist du nicht manchmal auch solch ein Pharisäer? Verstecken wir nicht heute auch unsere Sünden und Selbstgerechtigkeit durch unser frommes Geplapper. Wie oft nennst du Jesus Herr im Gebet und wie oft meinst du’s auch so? Weißt du, dass du jedes Mal wenn du Jesus Herr nennst, eigentlich sagst, dass er über dein Leben bestimmen darf. Aha, ist das wirklich so? Wir können das sehr gut. Zum Beispiel die Aussage “Gott hat mich in meinem Job berufen, bei dem ich meine 3000€ im Monat verdiene, bei dem ich mein eigenes Haus, meinen eigenen Garten hab. Ich bin für meine Arbeitskollegen Licht.”, aber eigentlich wollen wir nur unsere mangelnde Bereitschaft verschleiern, dass wir nicht wollen, dass Gott in unsere kleines, sicheres, rosarotes Leben eingreift und wir uns abhängig von ihm machen. Ja, es kann sein, dass Gott dich dorthin berufen hat. Aber weißt du wirklich, dass es sein Wille ist? Wann hast du in deinem Leben ernsthaft, flehend auf Knien, fastend nach dem Willen Gottes für dein Leben gefragt? Noch nie? Woher weißt du dann, dass genau das Gottes Wille für dein Leben ist? “Ja, aber ich hab doch Gott gefragt.” Ja, halbherzig. Und selbst wenn Gott in dein Leben gesprochen hätte, hättest du dein sicheres Eigenheim verlassen, wärst in ein fremdes Land und hättest dort das Evangelium verkündigt? Du siehst, auch wir können unser sündiges Herz durch frommes Gerede verschleiern. Aber nicht vor Gott, meine Lieben. Und auch dieser Pharisäer versuchte das, aber er vergaß, dass man Gott nicht übers Ohr hauen kann. Ihm kannt du nichts vormachen.
Der Pharisäer sagte etwas mit seinen Lippen, das aber sein Herz nicht meinte. Und genau das warf Jesus den Pharisäer auch an anderer Stelle vor:
Die Bibel: Neue revidierte Fassung 2000 Kapitel 7
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesaja von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist fern von mir.
“dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da.”
Er vergleicht sich mit anderen Menschen und hält sich für etwas Besseres. Anstatt sich mit Gottes Maßstab zu vergleichen und zu sehen, wie sündig und unvollkommen er in Wirklichkeit ist, vergleicht er sich mit anderen Menschen aus seiner Umgebung und war stolz darauf, etwas Besseres zu sein. Er erkennt sich selbst nicht als Sünder, aber dafür jeden Anderen.
Und wisst ihr wenn ich mit Menschen über Jesus spreche und sie frage, ob sie denn denken, dass sie eines Tages, wenn sie vor Gott, dem gerechtesten Richter des Universums stehen, Gott sie in den Himmel lässt, kriege ich sehr oft genau diese Antwort des Pharisäers. “Natürlich, warum denn nicht, ich bin doch kein Mörder.” Als wäre das der letzte Maßstab Gottes. Kein Mörder zu sein. Man hält sich für einen guten Menschen, nur weil man kein Mörder ist.
Doch wenn wir uns mal wirklich den Maßstab anschauen, den Gott uns gegeben hat, wenn wir nur 4 von 613 Geboten nehmen, die Gott den Menschen gegeben hat, um ihnen zu zeigen, was der Mensch erfüllen muss, damit der Mensch theoretisch vor ihm und seinem gerechten Gericht unschuldig ist, dann fällt etwas auf:
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Ein Gebot davon:
Du sollst nicht lügen. Hast du schonmal gelogen? Selbst wenn du jetzt Nein sagst, ist das eine Lüge. Das wissen wir Beide.
Du sollst nicht stehlen. Hast du schonmal gestohlen? Noch nie Musik oder Filme aus dem Internet geladen? Noch nie einen Kugelschreiber von der Arbeit mitgehen lassen? Klar. Durchgefallen.
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen! Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
Jesus sagt: “Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.” (Mt 5,28). Hast du noch nie außerhalb der Ehe mit sexueller Lust in deinem Herzen nach dem anderen Geschlecht gesehen? Du bist ein Ehebrecher im Herzen.
Das waren nur 4 von 613 Geboten und du bist, wenn du ehrlich zu dir selbst bist, durch alle 4 durchgefallen.
Und du willst mir sagen ein lügender Ehebrecher, Dieb und Gotteslästerer ist ein guter Mensch? Siehst du was passiert, wenn du dich mit dem Maßstab Gottes vergleichst? Die Liste deiner Titel kann unendlich so weitergehen, wenn wir weitermachen würden.
Und wenn du jetzt vor Gottes Gericht stehen würdest. Vor dem, der alles sieht und vor dem es keine Ausreden gibt: Wärst du dann schuldig oder unschuldig? Himmel oder Hölle?
Das Ding ist, dass das Gesetz nie gegeben wurde, dass du das hältst und dir den Himmel verdienst. Weil es niemand kann. Unser Herz ist voll Sünde, es kann nicht das Gute erfüllen. Sondern, das Gesetz wurde von Gott gegeben, damit du das erkennst, was du gerade eben erkannt hast. Ja Herr, ich bin ein Sünder. Eigentlich bin ich schuldig und ich hab die Hölle verdient, weil du gerecht bist.
Der Pharisäer hat sich nicht mit dem Gesetz Gottes, dem Maßstab Gottes verglichen. Er hat sich nach seinem eigenen Maßstab beurteilt und sich damit selbst betrogen, obwohl er schon in seinen eigenen Schriften, dem alten Testament gelesen hat:
Psalm 143,2 vor dir ist kein Lebendiger gerecht!
Mit anderen Worten sagt es der Apostel Paulus im Römerbrief Kapitel 3,23: denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten
Alle haben gesündigt. Alle die heute hier im Raum sitzen, der Pharisäer, der Zöllner, deine Eltern, du und ich alle haben gesündigt und verfehlen den Maßstab, den sie vor Gott eigentlich haben sollten, den sie bräuchten um vor seinem Gericht zu bestehen.
Wie in den Psalmen steht Psalm 53, 4 Sie sind alle abgewichen, allesamt verdorben; es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen einzigen!
Und das macht auch Sinn, weil wir alle eben, das Gesetz gebrochen hab und schuldig sind.
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Der Pharisäer hält sich selbst also für besser als die anderen Menschen und erkennt sich selbst nicht als Sünder.
Ist nicht das Herz eines jedes Menschen von Haus aus ein Pharisäer. Die Sünden anderer Leute die sehen wir, die eigenen allerdings sehen wir nicht. Dabei sind wir alle selbst im Herzen Ehebrecher, Ungerechte und Räuber. Auch der Pharisäer.
“Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme!”
Merkt ihr, wie oft er eigentlich das Wort “Ich” vor Gott benutzt? Das zeigt nur den stolzen, selbstgerechten Zustand seines Herzens, das typisch ist für uns Menschen. Wir sind nicht so gut wie wir manchmal denken. Unser Herz ist genauso wie das Herz des Pharisäers.
Er sagt “Ich faste zweimal in der Woche”:
Normalerweise war nur das einmalige Fasten im Jahr Pflicht laut dem Gesetz Gottes (3Mo 16,29-34), aber der Pharisäer sagt "ich faste sogar 2 x in der Woche, so gerecht bin ich!". Das Gesetz Gottes sagte, dass man 10 % vom E rtrag des Ackers und der Herde zu geben zur Unterhaltung der Leviten (3Mo 27,30.32 ). Er dagegen gibt von allem was er hat den Zehnten. Der Pharisäer dachte, er ist versöhnt mit Gott, aufgrund seiner eigenen Werke, weil er es verdiente. Was ein Selbstbetrug.
Stellt euch vor ein Mörder im Gericht wird angeklagt und sagt dann zum Richter: “Aber ich hab doch auch mal gespendet.” Wird das seine Strafe aufheben? Definitiv nicht. Warum sollte es dann so bei Gott sein, der über alle Maßen gerecht ist? Gerechtigkeit muss geschehen. Und viele Leute mögen das nicht, wenn man über den gerechten und heiligen Gott spricht. Sie wollen nur den liebenden Gott und ja das ist er auch. Aber wisst ihr, ich bin froh, dass mein Gott gerecht und zornig über die Sünden der Menschen ist. Stellt euch Gott vor, der Vergewaltigungen sieht, Kriege, Betrug und nur Liebe empfindet. Die Menschen wollen solch einen Gott, weil sie dann ihr eigenes sündiges Leben weiterführen könnten ohne vor irgendwem Rechenschaft zu geben. So ist das menschliche Herz. Aber die guten Taten, werden die Sünden niemals aufheben.
Jesaja 64,5 Wir sind ja allesamt geworden wie Unreine, und alle unsere Gerechtigkeit wie ein beflecktes Kleid.
Mit anderen Worten, jede vermeintliche Selbstgerechtigkeit vor Gott ist wie dreckige Lumpen. Das hat keinen Wert, weil sie Selbstbetrug ist. Unsere Sünden stinken bis zum Himmel und wir denken, wir können das durch ein paar gute Taten ausgleichen. Mach es nicht wie der Pharisäer und betrüg dich nicht selbst.
13 Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig!
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Und das ist die 2. Person, auf die Jesus eingeht
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Der Zöllner stand weit weg. Er fühlte sich zu unwürdig, als dass er in die Nähe Gottes treten könnte. Er wusste, dass seine Sünder ihn von dem heiligen Gott trennen.
Er wagte es nichtmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schaute nur reuevoll auf den Boden. Das drückt seine Scham vor Gott für seine Sünde aus. Das kennen wir von Esra aus dem Alten Tesament, der vor Gott bekennen muss:
Esra 9,6 Mein Gott, ich schäme und scheue mich, mein Angesicht aufzuheben zu dir, mein Gott; denn unsere Missetaten sind über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist so groß, daß sie bis an den Himmel reicht!
Scham vor Gott über seine Sünde, weil er wusste, dass er sein Leben falsch gelebt hat.
Er schlug an seine Brust. Das war ein Ausdruck, wenn man aufgrund der eigenen Sünde tiefe Reue empfand, um zu zeigen, dass alle Sünde und Schuld von dem Herzen kommt. Ein Ausdruck von Trauer. Denn genau das ist das Problem des Menschen. Sein eigenes, sündiges, egoistisches Herz. Das sich nicht Gott unterordnen will, sondern nur rebelliert.
Auch Jesus sagte mal über das menschliche Herz:
Markus 7,21 Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord, 22 Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. 23 All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen.
Unsere Sünde steckt schon in uns.
Und der Reformator Johannes Calvin hat einmal gesagt: “Das menschliche Herz ist eine Götzenfabrik”. Das menschliche Herz ist verdorben. Es setzt alles auf den Thron seines Lebens. Sexualität, Drogen, Macht, Geld. In all diese Dinge investieren Menschen ihr Leben und jagen danach. Sie stellen diese Dinge an erste Stelle und geben diesen Dingen den Platz, den eigentlich nur Gott gebührt. Das menschliche Herz ist eine Götzenfabrik, weil es sich immer wieder eigene Götter macht und auf den ersten Platz setzt.
Deshalb hilft auch keine oberflächliche Religion, die nur unser Äußeres schmückt und verbessert beim Pharisäer. Nein, es braucht eine innere Veränderung durch die Kraft Gottes. Der Zöllner weiß, dass sein eigenes sündiges Herz sein Problem ist.
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Er stand von ferne, weil er sich unwürdig fühlte in die Gegenwart eines heiligen Gottes zu treten, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, weil er sich so für seine Sünde vor Gott schämte, schlug aus Trauer über seine Sünde und sein sündiges Herz an die Brust und spricht: “O Gott, sei mir Sünder gnädig!”.
Seine Trauer, seine Reue, sein Schmerz über seine eigene Sünde ist so tief, dass er nichtmal viele Worte machen kann. Mit tiefem Schmerz rief er nur diese 6 Worte aus. Es war ein Hilferuf. Kein selbstgerechtes, gott verunwürdigendes Selbstvertrauen, sondern ein Hilferuf. Gerichtet an den heiligen, gerechten aber auch gnädigen und liebenden Gott. Weil er erkannt hat, was für ein großer Sünder er vor Gott ist.
Für ihn war Gott der Maßstab der Gerechtigkeit, nicht er selbst oder die Menschen um ihn herum. Und die Betonung und der Grund seines Schmerzes liegt auf dem Wort “Sünder”. Er bezeichnet sich selbst als Sünder. Er versteht sich nicht als jemand, der irgendwann auch mal gesündigt hat, sondern nein er erkennt dass er nichts als ein Sünder ist vor Gott, der Gott nichts zu bringen hat als leere Hände und seine eigene Sünde. So wie wir alle. Denn alles andere, wären nur dreckige Lumpen in Gottes Augen. Tropfen auf den heißen Stein. Er erkannte, dass er hoffnungslos verloren war, der sich nicht für würdig hält auch nur das Geringste von diesem heiligen, gerechten Gott zu empfangen. Er erkannte, dass er das gerechte Urteil Gottes, nämlich die Hölle verdiente und dass er ganz auf die Gnade Gottes angewiesen war. Er floh zu der Gnade Gottes und suchte seine Barmherzigkeit. Er vertraute nicht länger auf seine eigenen Taten, denn die heben nicht auf, dass er schuldig ist. Absolut schuldig und verloren..
Und Jesus will damit zeigen, Gott wird niemandem gnädig sein, der denkt er braucht keine Gnade. Wer Gnade möchte, muss wissen, dass er sie braucht und nicht noch versteckt auf sich selbst vertrauen, wie der Pharisäer.
Nein der Zöllner erkannte das alles und er wollte die Gnade. Er hatte ein Verlangen nach Gott und wollte ein neues Leben mit ihm anfangen.
14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
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“Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab..”
Der Zöllner ging als gerecht erklärter Mann nach Hause. Sein Gebet nach Gnade und Vergebung wurde erhört. Gerechtfertigt bedeutet, dass wir vor Gott stehen, als wäre wir vollkommen gerecht und hätten nie eine Sünde getan. Vollkommen schuldlos und vergeben.
Doch die Frage hier ist:
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Wenn Gott doch ein gerechter Richter ist, wie kann er hier einfach über die Schuld und Sünde des Zöllners hinwegsehen?
Ist er dann nicht wie ein Richter, der einen Mörder laufen lässt, nur weil es dem Mörder leid tut? Ist er dann nicht ungerecht? Gerechtigkeit bedeutet eigentlich nämlich, dass die gerechte Strafe folgen muss.
Nein, denn er kehrt die Sünde nicht unter den Teppich. Die Bibel gibt uns eine Antwort:
Jesaja 53,11 durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen.
Hier ist die Rede von Jesus. Weil seine Strafe, die er gerechterweise verdient hätte, schon getragen wurde. Gott ist immer noch absolut gerecht, weil er er die gerechte Strafe für die Sünden des Zöllners gegeben hat, allerdings nicht dem Zöllner, sondern Jesus hat sie am Kreuz getragen. Jesus hat aus Liebe heraus, die Strafe des Zöllners und jedes Sünders, auch von dir und mir, auf sich genommen. Die Schuld ist bezahlt.
1 Petrus 2,24 Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden.
Er hat unsere Strafe getragen, die wir verdient hätten. Er hat die Schuld auf sich genommen.
Deswegen waren Jesu letzte Worte am Kreuz:
Johannes 19,30 Es ist vollbracht!
Auf griechisch, der Sprache in der das Neue Testament geschrieben wurde, bedeutet das “tetelestai”. Und dieses Wort hat man zur damaligen Zeit Jesu auf Rechnungen geschrieben, die bezahlt wurden. Die Rechnung des Zöllners wurde bezahlt. Er ist nun völlig frei von Schuld. Stell dir vor du bekommst einen Strafzettel und jemand anderes bezahlt diesen Strafzettel für dich, musst du dann immernoch bezahlen? Nein. Und das hat Jesus für dich getan, wenn du an ihn glaubst. Es ist ein freies Geschenk Gottes, GNADE, aus seiner Liebe heraus, doch du musst daran glauben und auf Jesus vertrauen, um dieses Geschenk zu öffnen und für dich persönlich in Anspruch zu nehmen.
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Religiöse Menschen würden den Pharisäer für seine Frömmigkeit loben und mit Verachtung diesen weinerlichen Zöllner anschauen, aber nicht Jesus. Er schaut auf das Herz. Dieser bußfertige Zöllner ging mit zerbrochenem Herzen gerechtfertigt in sein Haus hinab. Weil er die Gnade Gottes erbeten hat, die Gott an seinem Kreuz wirksam gemacht hat. Wenn du das tust, wird Gott dir ein neues Herz geben, dich zu einem neuen Menschen machen, du wirst eines Tages unschuldig vor Gott stehen, weil Jesus die Strafe deiner Sünden getragen hat. Du wirst ein Kind Gottes werden und ewiges Leben haben. Was willst du mehr von dem Schmutz dieser Welt? Der Zöllner wurde angenommen von Gott, der Pharisäer allerdings abgelehnt. Ja Gott lehnt stolze und hochmütige Menschen ab. Gnade gibt es nur für Sünder.
Der einzige Weg zu Gott zu kommen ist, unser vollkommenes Vertrauen auf uns selbst und unsere Selbstgerechtigkeit abzulegen und uns auf seine Gnade alleine zu verlassen. Gnade zu suchen, weil unsere Gerechtigkeit, unsere Taten lange nicht ausreichen. Sie sind nur Tropfen auf den heißen Stein.
Ein religiöser Mensch sagt eines Tages zu Gott: "Schau mal was ich hier alles für dich habe." Und Gott wird sagen: "Das reicht nicht." Aber wer mit leeren Händen kommt und alleine seine Gnade sucht und vollkommen auf Jesus vertraut, weil er weiß, dass er nichts ausreichendes bringen kann, dessen Hände werden gefüllt! Nämlich mit Vergebung.
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Es gibt viele Leute, die im "Tempel" stehen, die aber eines Tages nicht im Reich Gottes sein werden. Die wir dort vermissen werden. Wirst du so wie der Pharisäer heute das Wort Gottes hören, vielleicht sogar beten und zurückkehren in deine Selbstgerechtigkeit? Oder wirst du als gerechterklärter Zöllner hier heute den "Tempel" verlassen?
Tu heute Buße, glaub an Jesus und an das was er für dich aus Liebe zu dir auf sich genommen hat und kehr um von deinem sündigen, egoistischen Leben. Er hält mehr für dich bereit.
Amen.