Philipper 2 - Demut und geistlicher Segen (Philipper 2,1-11)
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Notes
Transcript
Einleitung
Was ist das schwierigste Instrument?
Leonard Bernstein, ein berühmter Orchesterdirigent wurde einmal gefragt, was denn das schwierigste Instrument sei.
Geistesgegenwärtig antwortete er: »Die zweite Geige. Ich kann viele erste Geiger bekommen, aber einen zu finden, der mit gleicher Begeisterung die zweite Geige, das zweite Französischhorn oder die zweite Flöte spielt, das ist wirklich ein Problem.
Während meiner Vorbereitung bin ich über einen Zeitungsbericht gestolpert, der es uns deutlich vor Augen führt. Es wurde über einen stellvertretenden Stimmführer berichtet wurde, der sich eine Reihe weiter nach hinten setzen sollte, also von der ersten Reihe in die zweite, was dem guten Mann so sehr verärgerte dass er bis vor das Landesarbeitsgericht zog um sich seinen Platz in der ersten Reihe zurückzuerobern.
Dieser Mann konnte es einfach nicht ertragen zweitrangig zu sein, zurückgesetzt zu werden. Er brauchte die Aufmerksamkeit, er wollte in der ersten Reihe stehen, wenn der Applaus gegeben wurde. Und er war bereit eine Menge Zeit, Geld und Energie zu investieren um seinem ihm zustehenden Platz wiederzugewinnen. Gute Musiker welche Talent haben und trotzdem mit Begeisterung die zweite Geige spielen sind in der Tat schwer zu finden.
Warum ist es so schwierig die zweite Geige zu spielen? Nun eine zweite Geige steht nicht im Mittelpunkt. Und welches Geiger-Talent würde sich freiwillig in den Hintergrund begeben?
Soweit ich mich informiert habe ist die erste Stimme diejenige die in einem Konzert im Vordergrund steht. Die erste Geige spielt meistens die Leitstimme und nach ihr richten sich alle Musiker in einem Orchester. Die ersten Geigen sitzen vorne, werden von allen gesehen. Und der Stimmführer der ersten Geige erhält nach dem Konzert noch einmal besondere Aufmerksamkeit.
Die zweite Geige dagegen sitzt weiter hinten, ihre Aufgabe ist es die erste Stimme zu unterstützen, doch auch dabei bleibt sie im Hintergrund und sollte keinesfalls lauter werden als die erste Stimme.
Also die zweite Geige zu sein erfordert vor allem eines: Demut.
Demut – dieses Thema geht nicht nur Musiker etwas an. Wir finden den Aufruf zu einem demütigen Leben, immer wieder in Gottes Wort. Demut ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines Lebens als Nachfolger Jesu.
Wenn DU und ICH ein Leben führen wollen, dass Gott die Ehre gibt, wenn wir erleben wollen wie Gott uns segnet, kommen wir um Demut nicht herum.
Warum, lesen wir zum Beispiel in 1.Petrus 5,5:
Alle aber umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander! Denn "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade".
Gott ist in absoluter Opposition zu Stolz. Ja in der Bibel finden wir Stolz sogar als erstes unter den Dingen aufgelistet, die Gott ganz besonders hasst! (Sprüche 6,16)
Ich finde es ist wirklich wichtig dass wir das verstehen: Stolz ist der Weg zu einem Leben das scheitert.
Wir allen kennen das Bibelwort:
Vor dem Verderben kommt Stolz, und Hochmut vor dem Fall. (Sprüche 16,18)
Stolz brachte den Teufel zu Fall. Stolz verhindert die Errettung von so vielen Menschen um uns herum. Aber Stolz kann auch das Leben von uns Christen so weit ruinieren, dass Gott sich nicht mehr durch uns verherrlichen kann und wir auf viele seine Segnungen verzichten müssen.
C.S. Lewis sagte einmal: Hochmut ist nichts anders als geistlicher Krebs. Er zerstört den letzten Keim von Liebe, von Zufriedenheit, und sogar von gesundem Menschenverstand.
Demut dagegen führt laut 1.Petrus 5,5 zum Erleben der Gnade Gottes.
Demut ist der Schlüssel zu geistlichem Segen.
Aber was ist Demut? Wisst ihr, es ist sehr wichtig dass wir das heute verstehen. In unserer Gesellschaft kursieren viel zu viele falsche Vorstellungen von Demut.
Demut hat nichts mit der Haltung eines kriechenden Wurms zu tun, der nichts anders im Sinn hat als getreten zu werden, wie Nietzsche Demut beschrieb. Demut ist auch keine passive Unterwürfigkeit. Demut ist auch nicht dasselbe wie Minderwertigkeitsgefühle. Demut ist kein negatives Gefühl über sich selbst. Demut ist vielmehr eine Einstellung kein Gefühl.
Biblische Demut orientiert sich am Vorbild Jesu Christi. Er, Gottes Sohn konnte von sich sagen, dass er „von Herzen demütig“(Matth. 11,29) war. Dass heißt Jesus hat uns 24h am Tag vorgelebt, was es heißt demütig zu sein.
Achtet mal darauf wie Paulus Demut in unserem Heutigen Predigttext beschreibt:
Lesen wir zusammen Philipper 2.1-11
1 Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches Mitleid und Erbarmen,
2 so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid,
3 nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht tut, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst;
4 ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen!
5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war,
6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein.
7 Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden,
8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.
9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist,
10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen,
11 und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Jesu zeigte Demut, als er bereit war diese Erde zu betreten und die Gestalt eines Menschen anzunehmen.
Jesus ist die zweite Person der Gottheit!(1.Joh 5,20/ Titus 2,13) Er ist allmächtig, allwissend, und in keiner Weise an Raum und Zeit gebunden! Er ist von niemand abhängig, und herrscht völlig souverän über alles was existiert! Er ist der Schöpfer und der Erhalter allen Lebens! (Joh 1,3 / Hebr 1,3).
Und trotzdem – er war bereit auf seine Herrlichkeit und seine Privilegien zu verzichten. Jesus war bereit das Leben eines kleinen, begrenzten Menschen zu leben und das ohne sich zu beklagen. Ohne die Ehrfurcht und Anbetung zu verlangen die ihm als Gott zustand.
Das ist Demut. Ich kann mir nicht vorstellen was es für den Sohn Gottes bedeutete sich seinen Eltern Josef und Maria unterzuordnen (Lukas 2,51) Er der doch selber der Schöpfer dieser beiden Menschen war, die so ganz nebenbei doch auch nicht seinen Maßstäben der Heiligkeit entsprechen konnten.
Oder was es für Jesus bedeutet hat, auch nur durch eine Menschenmenge hindurch zu gehen. Und vielleicht den ein oder anderen über das Wetter schimpfen zu hören, ohne zu sagen: „Das habe ich gemacht.“ Oder die Jünger sich ihrer Fähigkeiten brüsten zu hören, ohne zu sagen: „ Du bist nur aus einem Grund so: Weil ich dir diese Fähigkeit gegeben habe!“
Doch das war noch nicht alles was Jesu Demut ausgemacht hatte: Jesus nahm Knechtsgestalt an und diente den Menschen.
Während seine Jünger darüber stritten, wer von ihnen denn der Größte sei, wusch Jesus ihnen die Füße. Er – der auf ein Wort hin doch Legionen von Engel zum Dienst herbeirufen hätte können.
Und noch ein dritter Punkt machte Jesu Demut aus. Er gehorchte Gott, bis zur letzten Konsequenz. Er als zweite Person der Gottheit, verließ den Thron und gehorchte seinem Vater.
Jesus konnte gar nicht höher beginnen und tiefer enden. Er erniedrigte und diente freiwillig seinen verrannten und rebellischen Geschöpfen bis hin zum stellvertretenden Tod am Kreuz, wo er den Fluch deiner und meiner Sünde trug, und selbst auf die Gemeinschaft mit dem Vater verzichtete um uns Vergebung zusprechen zu können.
An Jesus sehen wir was Demut in Gottes Augen bedeutet.
Demut heißt selbstgewählte Erniedrigung, dienen aus freien Stücken, freiwillig den Weg nach unten antreten.
Freiwillig abwärts! So hat es mal jemand in einer Andacht zusammengefasst.
Darf ich dich Fragen wie es damit in deinem eigenen Leben aussieht?
Ich meine theologisch werden wir uns sicher alle einig sein, dass Demut ungemein wichtig für unser Leben ist, aber wie sieht das dann bei dir im Alltag aus? In der Arbeit? In der Gemeinde? In deiner Familie?
-Wie leicht fällt es dir dort, aus freien Stücken zurückzutreten und dem anderen den Vortritt zu lassen?
-Wie leicht fällt es dir zu dienen, wenn kein Lob kommt, ja du vielleicht auch noch dafür angefeindet wirst?
-Wie leicht fällt es dir dich den Leitern in der Gemeinde unterzuordnen?
Wenn du jetzt in dir ein Gefühl der Unzulänglichkeit spürst, du dann spürst du dasselbe wie ich wenn ich darüber nachdenke. Ich habe schon oft in meinem Leben an diesem Punkt versagt. Und es fällt mir alles andere als leicht mich für so ein Leben entscheiden.
Aber Paulus wollte die Philipper hier mit diesem Wort nicht entmutigen. Nein, sein Anliegen war es, ihnen an Jesus selbst exemplarisch klar machen, welcher Segen möglich wird, wenn wir uns für ein Leben mit dieser Grundeinstellung entscheiden.
Vier Punkte habe ich gefunden die uns zu einem solchen Leben ermutigen sollten.
Denn Demut ist der Schlüssel zu geistlichem Segen.
Der erste Punkt heute morgen ist:
Demut ist der Schlüssel zu Einheit und wahrer Gemeinschaft
1 Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches Mitleid und Erbarmen,
2 so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid,
3 nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht tut, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst;
4 ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen!
Ich denke jedes Kind Gottes wünscht sich Einheit und wahre Gemeinschaft in der Gemeinde. Und trotzdem ist es so, dass es uns oft so schwer fällt diese liebevolle Gemeinschaft wirklich zu erhalten. Auch den Philippern war es so ergangen. Auch sie kämpften und taten sich schwer. Warum war es so??
Offenbar gab es Spannungen, Meinungsunterschiede in der Gemeinde und vielleicht drohte die Gemeinde sogar in verschiedene Lager zu zerfallen, denn immer wieder fordert Paulus die Philipper auf, gemeinsam um Einheit zu ringen. In Kapitel 4,2 erwähnt Paulus zudem zwei Frauen Evodia und Syntyche die offensichtlich nicht gut auf sich zu sprechen waren.
In diese Situation hinein schrieb Paulus diese ermahnenden Zeilen. Und anstatt irgendwo an der Oberfläche des Problems zu kratzen, oder Schuld zu zuweisen, setzt Paulus am Kern der Sache an. Und macht ihnen klar das die Spannungen und der Streit in ihren Reihen ihre Ursache in eigennützigen Verhalten und Ruhmsucht hatte.
Und so drohte hinter den Kulissen ein Konkurrenzkampf um Anerkennung loszubrechen.
Das Wort das uns im Deutschen mit „Eigennutz“ wiedergegeben wird, hatte für die Philipper nämlich noch eine viel härtere Bedeutung.
Aristoteles zum Beispiel benutzte dieses Wort um einen Menschen zu beschreiben der „aus egoistischen Gründen nach einem politischen Amt strebt und dabei vor unredlichen Mitteln nicht zurückschreckt“.
Ich finde das ist eine treffende Beschreibung von Eigennutz, es ist das „um jeden Preis die erste Geige spielen wollen“. Um jeden Preis die Anerkennung von Menschen zu suchen.
Und wir alle wissen, wohin dies so oft in Gemeinden führt. Wer von uns hat denn bisher noch nie von einer Spaltung in einer guten bibeltreuen Gemeinde gehört?
Und die meisten bibeltreuen Gemeinden spalten sich ja nicht wegen elementaren Lehrfragen sondern wegen sondern weil einzelne ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen durchsetzen, koste es was es wolle.
Darf ich dir an dieser Stelle eine ganz persönliche Frage stellen? Kommt dir das irgendwie bekannt vor? Das Gefühl zu kurz zu kommen, und unbedingt etwas dagegen unternehmen zu müssen? Da darf vielleicht jemand den Dienst tun, den du so gerne getan hättest. Oder jemand anders bekommt Anerkennung, aber du wirst vergessen.
Wenn ihr es nicht kennt, ich erlebe es in meinem Leben immer wieder. Das Erlebnis das mich damit am meisten beschämt hat, liegt schon einige Jahre zurück. Wir haben im meiner alten Gemeinde mal wieder ein Zeltlager durchgeführt. Eigentlich zwei und für das zweite hatten wir zuviele Mitarbeiter. Also wurde gefragt wer freiwillig nicht mitkommen würde. Pro forma hob ich die Hand und eigentlich wollte ich nur einen guten Eindruck machen.
Was mich tief im Stolz traf, war die Tatsache dass ich offensichtlich so entbehrlich war, dass meine Meldung freudig akzeptiert wurde. Und ich begann zu intrigieren. Und damit habe ich der Einheit damals ernsthaft geschadet. Und dafür musste ich mich später beim Lagerleiter ernsthaft entschuldigen.
Hätte ich mal vorher diesen Text studiert, dann hätte ich gewusst, wie sehr Stolz, Ruhmsucht und Eigennutz die Gemeinschaft der Gemeinde und damit letztlich auch das Zeugnis der Gemeinde beschädigen.
Was ist Triebfeder deines Handelns? Die Anerkennung von Geschwistern? Auf wen ist dein Blick gerichtet? Auf deine Interessen, oder auf das was dem anderen nützt? Ganz konkret: als du heute in die Gemeinde gekommen bist, was war deine primäre Einstellung? Zu dienen, oder bedient zu werden?? Und wenn du dienst, tust du es um den Geschwistern eine Hilfe zu sein, oder weil du dir ein Lob erhoffst?
3 Tut nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht, sondern in der Demut achte einer den anderen höher als sich selbst;
4 ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen
Den anderen höher achten als mich selbst – da gibt es zumindest in meinem Leben noch eine Menge zu tun. Mir fällt es ja schon schwer selbst vor meiner Frau einzugestehen, dass auch ich Fehler mache.
Dem anderen, so wie Jesus zu dienen, auch da bin ich noch alles andere als perfekt. Und muss mit Gottes Hilfe noch viel wachsen.
Aber genau diese Einstellung, ist es die eine Gemeinde zu einer gesunden Einheit zusammenbringt. Jemand hat einmal gesagt: „Eine gesunde Gemeinde ist voll von demütigen Menschen. Eine kranke Gemeinde ist voll von stolzen Menschen.“
Denn:
„Einheit erreichen wir nur, wenn wir uns beugen und uns demütigen, wenn wir es uns etwas kosten lassen. Wenn wir uns mühen um Einmütigkeit.“
Anders ausgedrückt: Genauso wie die zweite Geige für die Harmonie eines Orchesters von entscheidender Bedeutung ist, ist Demut für die Harmonie in unserer Gemeinde entscheidend. Und diese Harmonie ist es doch, wonach wir uns im Grunde sehnen. Und was dich ermutigen soll, konkret an Demut in deinem Leben zu arbeiten.
Die Herausforderung an uns heute ist die selbe die Paulus damals an jeden (lest noch mal genau nach) jeden einzelnen der Philipper gestellt hat. Jeder sehe nicht auf das seine, sondern auch auf das des anderen.
Demut ist der Schlüssel zu geistlichem Segen. Demut ist der Schlüssel zu Einheit und wahrer Gemeinschaft.
Demut ist der Schlüssel zur Jesus-Ähnlichkeit [V5-8]
Kommen wir zum zweiten Punkt der uns ermutigen soll, Demut zu unserer Lebenseinstellung zu machen.
Demut ist der Schlüssel zur Jesus-Ähnlichkeit
5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war,
6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein.
7 Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden,
8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.
Vor kurzem habe ich eine Predigt von Rick Holland dem Pastor der Mission Road Bible Church zugehört, in der er von einem Gespräch erzählte dass er einmal mit einem älteren Bruder gehabt hatte. Dieser hatte ihn mit einem Satz konfrontiert, den er vervollständigen sollte.
Nämlich diesen: „Wir sind Gott nie ähnlicher als wenn wir…sind“. Schwierige Frage oder? Auch Rick hatte Schwierigkeiten diese Frage zu beantworten. Die Antwort die sein Lehrer gesucht hatte war nämlich diese: Wir sind Gott nie ähnlicher als wenn wir demütig sind.
Paulus schreibt: „Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war“
Und wisst ihr wie Jesus selbst seine Lebenseinstellung beschreibt?
Wir lesen es in Markus 10,45
der Menschensohn ist nicht (dazu) gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um selbst zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben
Demut ist der Schlüssel zur Jesus-Ähnlichkeit
Ich bin überzeugt dass viele von uns, sich doch genau das wünschen, nicht wahr? Immer mehr so zu sein wie Jesus es war?
So wie es einem schönen alten Lied heißt:
„Immer mehr sein wie du immer mehr// Immer mehr deine Worte verstehn // deine Werke tun o Herr // immer mehr.“
Das ist es was die Philipper sich gewünscht hatten. Und so nimmt Paulus sie mit auf eine Entdeckungstour durch das Leben Jesu und zeigt ihnen die Demut ihres und unseres Herrn.
Wir haben uns am Anfang dieser Predigt ja schon ein wenig damit beschäftigt mit welcher Einstellung Jesus auf dieser Erde gelebt hat. Und dass obwohl er jedes Recht gehabt hätte Respekt, Bewunderung und Anbetung einzufordern. Ihm ging es nicht um Selbstverwirklichung, sondern um Dienst.
Er nahm Demütigungen an ohne sich zu wehren, er diente denen die ihn nicht achteten, und er gehorchte Gott bis zum Tod am Kreuz. Er starb für dich und mich. Er schenkte uns den Himmel, obwohl du und ich die Hölle verdient hatten.
Jesus war wirklich – wie es ín einem englischem Lied heißt der „Servant-King“ der dienende König.
Ich glaube wenn wir wirklich begriffen hätten, was wir eigentlich verdient haben und wie tief sich Jesus herabgebeugt hat um uns die Rechtfertigung und seine Gerechtigkeit zu schenken hätten wir weniger Probleme mit Demut.
Paulus hatte das begriffen, und war Jesus auch in ein Leben der Demut gefolgt.
Immer wieder bezeugt er, dass er nicht die Anerkennung von Menschen suchte. Er sah sich nicht als jemanden, der ein Recht darauf hätte bedient zu werden.
Vielmehr lesen wir in Römer 1,14 dass er sich als Schuldner aller Menschen sah. Er sah sich verpflichtet seinen Mitmenschen durch das Evangelium zu dienen.
Wie sieht es in deinem Leben aus? Willst du, dass andere Menschen an deinem Leben den Charakter unseres Herrn Jesus wieder erkennen können?
Wenn ja – dann schau dir immer wieder das Leben unseres Herrn an, und staune über seine Demut.
Und mach es zu deinem Gebet ihm in seiner Demut ähnlich zu werden.
Demut ist der Schlüssel zur Jesus-Ähnlichkeit. Denn wir sind Gott nie ähnlicher als wenn wir demütig sind.
Demut ist der Schlüssel zur Größe bei Gott
Den dritten und letzten Punkt den wir uns heute Morgen anschauen wollen können wir aus den Versen 9-11 lernen.
9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist,
10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen,
11 und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, können wir ihn leider nicht mehr so tief studieren, aber ich finde es dennoch wichtig ihn heute zu erwähnen. Denn er kann eine ganz besondere Ermutigung für uns sein.
Paulus hatte eben den Philippern erklärt was Jesus getan hatte. Er hatte ihnen die gewaltige freiwillige Erniedrigung Jesu vor Augen gemalt. Und sie an Hand dessen ermutigt, es ihrem Heiland gleich zu tun.
Doch jetzt kommt ein plötzlicher Wechsel in der Perspektive des Textes. Paulus zeigt den Philippern was Gott danach, aufgrund des demütigen Lebens Jesu tat. Lest noch einmal genau nach: Darum…
Weil der Heiland sich selbst erniedrigte, »hat Gott ihn hoch erhoben«. Weil Jesus selbst keinen Namen für sich suchte, »hat Gott … ihm den Namen verliehen, der über jedem Namen ist«. Weil der Herr seine Knie im Dienst an anderen beugte, hat Gott bestimmt, dass »jedes Knie« sich vor ihm »beugen« muss. (McDonald)
Die Lektion die die Philipper und wir heute aus diesen Versen lernen können ist eigentlich offensichtlich.
Demut ist der Schlüssel zur Größe bei Gott
Und dieses Prinzip finden wir doch immer wieder in Gottes Wort. In Matthäus 23 können wir miterleben, wie Jesus selbst, seinen Jüngern diese Lektion erteilt.
Er warnt sie vor den Pharisäern die alles was sie tun, machen um von den Menschen gesehen zu werden. Sich die besten Plätze aussuchen und sich die vornehmsten Titel zu legen. Und dann gibt er ihnen folgendes mit auf den Weg:
Der Größte1 aber unter euch soll euer Diener sein. Wer aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.
Eines Tages werden wir vor Gott stehen. Und auch wenn kein einziger Mensch auf dieser Welt unseren Dienst je gewürdigt hätte, vor unserem Herrn werden wir unseren Lohn nicht verlieren.
In Off. 22,12 sagt Jesus: Siehe ich komme bald, und mein Lohn mit mir, um einen jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.
Und letztlich werden wir dadurch dem Vater alle Ehre machen.
Welchen Lohn erachtetst du für wertvoller? Das Lob von deinem Arbeitgeber, die Dankbarkeit deines Eheparnters, die Anerkennung von Geschwistern in der Gemeinde? Das alles wird doch so unbedeutend sein wenn wir es einmal aus der Ewigkeit betrachten werden. Das einzige was doch dann noch zählt ist das was wir nicht aus Eigennutz, nicht aus dem Streben nach leerem Ruhm sondern in Demut für unseren Herrn und Gott getan haben.
Demut ist der Schlüssel zur Größe vor Gott.
Schluss:
Während meiner Vorbereitung auf die Predigt letzte Woche, war mein Kopf irgendwann einmal zu voll und ich bin ein wenig spazieren gegangen. Die Bibel hatte ich dabei, ich wollte noch ein wenig über diesen Text nachdenken. Wir haben einen Sportplatz in der Nähe und ich ging aufs Feld um dort ungestört nachdenken zu können.
Und ratet mal auf welchen Ort ich zu gesteuert habe! Klar auf den Mittelpunkt. Um mir Gedanken über Demut zu machen …
Was ich damit sagen will ist folgendes: Wir könnten heute Morgen tatsächlich zu der Überzeugung gekommen sein, das Demut in Gottes Wort wohl tatsächlich keine Nebensache ist. Aber wir haben manchmal die Neigung nach diesem Schritt stehen zu bleiben.
Wisst ihr – aber eine Veränderung ist doch genau dass, was Gott durch sein Wort in uns bewirken will! Gott will uns zurechtbringen, und das haben wir doch alle bitter nötig!
Wir haben uns heute mit einem sehr herausfordernden Thema beschäftigt. Die Frage ist: Wie wirst du mit diesem Aufruf aus Gottes Wort umgehen? Bleibst du der Mittelpunkt deines Lebens? Oder willst du beginnen mehr und mehr mit der Hilfe Gottes dem nachzueifern was Jesus uns vorgelebt hat. Wir haben heute gesehen wie so etwas aussehen kann:
-Indem wir nicht für unsere eigene Ehre leben.
-Indem wir wie Jesus aktiv einen Weg suchen, wie wir anderen Dienen können.
Klar Demut wird dich etwas kosten. Aber es ist auch der Schlüssel zu geistlichem Segen. Es ist der Schlüssel zu wahrer Gemeinschaft und Einheit in der Gemeinde. Durch Demut folgst du dem Beispiel Jesu und wirst ihm ähnlich. Und nicht zuletzt: Weil der Weg in die Niedrigkeit sein der Weg ist, der zur Größe vor Gott führen wird.
Amen
Gebet