1Sam 16 - Gott sieht das Herz an
David • Sermon • Submitted
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· 53 viewsWie beruft Gott Menschen? Wie beurteilen wir Menschen (und Situationen)?
Notes
Transcript
Einleitung
Einleitung
In unserer Reihe über unsere “Königliche Berufung” sind wir heute genau an der Stelle 1Sam 16, an der Gott David beruft! Ihr müsst zugeben: Ein nicht ganz unwesentlicher Text in unserer Predigtreihe. Warum beruft Gott gerade David? Dieser Frage wollen wir heute nachgehen.
ich leite ein mit einer historischen Begebenheit, in der es auch darum geht, einen Menschen einzuschätzen.
Um sich endlich ein eigenes Bild von Adolf Hitler zu machen, reiste der britische Premierminister Neville Chamberlain 1938 nach München. Auf seinem Hinweg plagte ihn die Angst vor einem erneuten Weltkrieg. Auf dem Rückweg aber hatte sich das Blatt für ihn gewendet: Chamberlain war überzeugt, Hitlers vermeintlich friedlichen Plan verstanden zu haben. Die Geschichte zeigt, wie falsch er lag.
Diese Anekdote leitet ein Buch meines (weltlichen) Lieblingsautors Malcolm Gladwell ein. Es heißt “Die Kunst aneinander vorbeizureden” und behandelt die Frage, warum es so schwierig ist, den Charakter von Mitmenschen zu beurteilen. Ein spannendes, interessantes Buch mit vielen Einsichten und noch mehr Anekdoten.
Trotzdem werde ich euch am Ende verraten, warum ich davon enttäuscht war und was das mit meiner Predigtvorbereitung zu tun hatte.
Text lesen: 1Sam 16,1-13
Die Rahmenhandlung ist rasch erzählt:
Meine letzte Predigt endete damit, dass der von Samuel gesalbte König Saul versagt hat. Saul war es nicht. Gott hatte Saul verworfen. 1Sam 15,23
Samuel ist darüber todtraurig.
Samuel ist der Königsmacher. Er beruft an die Spitze des Volkes Gottes. Zumindest äußerlich. Ein heikler Job mit einer gehörigen Portion Gelegenheit zum Scheitern.
Und Samuel ist gescheitert. So fühlte er sich zumindest. Oder etwa doch nicht? Wir werden sehen.
Jetzt schickt Gott den Propheten zu Isai. Isai war sowas wie der “Bürgermeister” in einem kleinen Kaff namens Bethlehem und hatte acht Söhne. Einer davon sollte es sein.
Gut 1000 Jahre später schickt Gott Hananias witziger-weise zu dem Fast-Namensvetter Saulus (Apg 9). Aber wie macht er das? Er nennt ihm Ort, Straße, Haus und Name des “auserwählten Werkzeugs” Apg 9,11
In der so wichtigen Frage, wer jetzt König von Israel werden soll, bleibt unser Gott erschreckend unpräzise und lässt Samuel eine Auswahl unter ganzen acht Söhnen!
? Warum handelt Gott so? Er kann ja auch anders wie wir bei Saulus gesehen haben!
Ich denke, Samuel damals und wir heute Morgen sollen eine wichtige Lektion lernen: Wie beurteilen wir Menschen und Situationen? Wie berufen wir Menschen in einen Dienst?
Was soll Samuel nun tun? Naja, zunächst einmal hingehen. Samuel macht sich also auf den Weg und bringt - in Bethlehem angekommen - zunächst zusammen mit den Ältesten Gott ein Opfer.
Nach dieser langen Einleitung wollen wir jetzt etwas tiefer bohren:
?Wie beurteilt Samuel die Söhne? Wie trifft er seine Auswahl?
Wieder möchte ich euch einen Kernsatz mitgeben. Dieses Mal über die himmlische Berufung. Heute ist das einfach. Ich nehme einfach den Vers, auf den alles zu läuft: Vers 7 (nur fett). Lernt ihn auswendig (mit Stelle)!
Aber der Herr sprach zu Samuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an. Das ist die ganze Botschaft von heute.
Der erste Teil unseres Kernsatzes lautet: “Ein Mensch sieht, was vor Augen ist”. Wir können ihn für unseren ersten von zwei Punkten auch wie folgt umschreiben: (FOLIE)
1. Mit der falschen Messlatte berufen wir nur große Leute
1. Mit der falschen Messlatte berufen wir nur große Leute
Isai ist wahrscheinlich hoch erfreut, dass Gottes Wahl auf seine Sippe gefallen ist. Stolz präsentiert er seine Söhne. Er beginnt mit dem Ältesten, seinem Erstgeborenen.
Als Samuel Eliab, so heißt der junge Mann, musterte, war er von dessen Größe und Aussehen schwer beeindruckt. So muss der Gesalbte aussehen! Samuel hielt ihn für den künftigen König.
Vielleicht schmunzelt der eine oder andere in sich hinein, aber so denken die Menschen bis heute!
Statistiken zeigen: Je Zentimeter Körpergröße erhöht sich der Nettostundenlohn von Männern um 0,74 Prozent. Bei Frauen um 0,67%. Wenn auch Bildung und Beruf mit einbezogen werden, verringere sich die Lohnerhöhung um 40 Prozent, heißt es. Aber auch dann ist der Einfluss weiterhin da.
Wie sehr lassen wir Menschen uns von anderen täuschen? Was sind unsere Kriterien mit denen wir Menschen bewerten?
Schiere Größe ist eines
Intelligenz ist ein anderes. Aber es machen nicht zwingend die intelligentesten Menschen Karriere, solange ihnen der Zugang zu anderen Menschen fehlt (sog. emotionale Intelligenz)
Der Name, Titel und Status einer Person
Sympathie also eine gefühlsmäßige Zuneigung. Wir bevorzugen die Menschen, mit denen wir gut “können”.
Der in Köln so genannte “Klüngel” - eine Hand wäscht die andere. Wir wählen Menschen, weil sie uns an anderer Stelle nützen.
Wir wählen die Menschen, die uns selbst am ähnlichsten sind - äußerlich oder bezüglich der Weltanschauung oder geistlichen Ausrichtung.
Wie bewerten wir Sachverhalte und Situation?
aus pragmatischen Erwägungen, d.h. wir wählen das aus “was funktioniert”
nach wirtschaftlichen Prinzipien, d.h. wir bevorzugen das, was am meisten bringt. Das geschieht auch oft im geistlichen Leben: Zählen die Massen oder der Einzelne, wenn wir darüber nachdenken wie wir die nächste NOK gestalten?
“Ein Mensch sieht was vor Augen ist.” Ich habe diesen ersten Teil meiner Kernbotschaft jetzt sicherlich etwas weiter gefasst, weil viele der gerade genannten Punkte eben nicht sichtbar sind. Im Kern geht es aber darum, die menschlichen Kriterien herauszuarbeiten, die aus Gottes Perspektive eben nicht zielführend sind.
Zurück zu Samuels Auftritt. Unser Gott merkt, wie Samuel unterwegs ist und deshalb spricht er deutlich zu ihm:
Aber der Herr sprach zu Samuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.
Wenn ihr heute Nachmittag noch mal in Ruhe diesen Text durchgeht, dann unterstreicht einmal, wie oft es um das “Sehen” in allen Schattierungen geht.
Ein anderer wiederkehrender Ausdruck ist das Sprechen: Der Herr spricht zu Samuel. Der ganze Abschnitt ist voll von Gottes Reden zu Samuel! Und über jeden der sieben präsentierten Söhne sagt Gott “Sieht zwar gut aus, habe ich aber verworfen.”
Samuel krault sich am Prophetenbart und sagt: Hey, Isai, jetzt läuft aber was schief! Erst hat mir Gott gesagt einer deiner Söhne ist es. Jetzt winkt er bei jedem ab. Hast du mir wirklich alle gezeigt?
Und da “fällt” dem Isai ein: Einen habe ich noch. Den David, meinen Jüngsten. Der hütet gerade die Schafe auf dem Feld!
? Warum hat es David bei Isai noch nicht einmal auf die Ersatzbank geschafft? Warum gehört er zu den “Vergessenen”?
Er war der Jüngste
Er war wahrscheinlich auch der Kleinste (auch das bedeutet das hier verwendete Wort)
Die Eltern und die Brüder trauten ihm nicht viel zu: außer die Schafe zu hüten. Und die Herde war klein, wie Eliab David im nächsten Kapitel sagen wird.
Vater und Mutter haben ihn aufgegeben, verlassen, vergessen. So beschreibt David selbst seine Gefühlslage in Psalm 27,10. Sein Name David bedeutet “der Geliebte” und mag ihm wie blanker Hohn vorgekommen sein.
Darüberhinaus - das galt auch für seine Brüder -: David kam aus Bethlehem. Noch 2 JH später nannte Micha Bethlehem ein unbedeutendes Kaff Micha 5,1. Noch später - bei Lukas - erhält Bethlehem (nicht nur Jerusalem!) den Ehrentitel Stadt Davids Lk 2,11
David ist Gottes nach menschlichen Maßstäben völlig ungeeignete Auswahl für den Chefsessel in Jerusalem (wo der Thron zu dem Zeitpunkt noch gar nicht stand!).
Vielleicht geht es dir manchmal genauso: Du zählst dich zu den “Vergessenen”. Vergessen von den Mitmenschen, weil du nicht ihren Idealen entsprichst. Zu dick, zu dünn, zu klein, nicht intelligent genug, falsche Schule, falsche Kleidung, falsche Freunde.
Vielleicht sogar vergessen von Gott, weil seine Zusagen für dein ganz persönliches Leben sich solange hinziehen.
Wir lesen im Hauskreis gerade die Geschichte von Joseph.
Werbeblock: Wir treffen uns online. Wer möchte, kann gerne dazukommen!
Gott begegnete Joseph in zwei Träumen, die ihm zeigten, dass Gott etwas Großes mit ihm vorhatte. Aber nach seinen Träumen begann das eigentliche Elend:
Die Brüder verkaufen ihn.
Er arbeitet als Sklave bei Potiphar,
dann im Gefängnis.
Gott schickt ihm zwei Gefangene,
er kann einem von ihm seine Freilassung prophezeien, aber auch der vergisst anstatt sich für ihn zu verwenden.
Wieder geht Zeit ins Land. Warten - zwischen Traum und Erfüllung ganze 13 Jahre lang
David gehört auch zu den Vergessenen. Er schafft es noch nicht mal auf die Ersatzbank, weil Isai seine menschliche Messlatte so hoch legt, dass David locker drunterher laufen kann.
Der erste Punkt war: Der Mensch sieht, was vor Augen ist. Wir haben gesehen, dass diese Maßstäbe mit geistlichen Ansprüchen nicht viel zu tun haben.
Die zweite Hälfte unserer Kernaussage lautet: “Gott aber sieht das Herz an.”
Ich habe den zweiten Punkt deshalb überschrieben: (FOLIE)
2. Der göttliche Kardiologe untersucht das Herz
2. Der göttliche Kardiologe untersucht das Herz
(Gottes Maßstäbe bei David)
(Gottes Maßstäbe bei David)
Wir wollen wir jetzt einen Blick darauf werfen, was Gottes Maßstäbe sind und prüfen, wie wir uns diese zu eigen machen können.
Einen hatte Isai “vergessen”: David, der Jüngste, der auf dem Feld die Schafe hütet, den hat Isai gar nicht präsentiert.
David wird geholt und Samuel salbt ihn, ohne das wir auch nur ein Wort Davids (oder auch Samuels) vernehmen.
“Gott aber sieht das Herz an” - An anderer Stelle sagt Gott durch Samuel: (nur zweiter Satzanfang)
nun aber wird dein Königtum nicht bestehen. Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und der HERR hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt; denn du hast nicht gehalten, was der HERR dir geboten hatte.
Während Saul ein König nach dem Geschmack des Volkes war, groß und gut aussehend, bildete Gott David zu einem Mann nach seinem Herzen heran.
Einen Hirtenjungen, den er noch eine ganze Weile in die Lebensschule schickt, bevor er auf den Thron klettern kann. Einen Menschen, den kein anderer Mensch ausgesucht hätte.
Ich erzählte hier schon einmal von Wilhelm Buntz. Ein Mörder, der auch wegen zahlreicher anderer Delikte (>150?) verurteilten wurde, der sich im Gefängnis bekehrt, weil er eine Bibel als Zigarettenpapier verraucht, aber die Seite vorher immer liest
Idea hat eine You-Tube-Interview-Reihe mit Christen mit genau diesem Mann begonnen und seitdem jeden Monat mit einer anderen Person fortgesetzt. Nach acht Monaten freut sich Idea über 1Mio Klicks.
825.000 Klicks kamen vom Bibelraucher. Wer hätte diesen Mann zum Evangelisten berufen? Als Knacki? Oder sogar danach?
Wir wollen heute lernen, auf Gottes Sichtweise zu achten:
Einen Blick, der sich nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken lässt, sondern allein auf das Herz zielt.
Einen Blick, der einen Schatz entdeckt, auch wenn er in einem Acker verborgen liegt (Mt 13,44)!
Gott sah David,
der von seinem Vater übersehene,
der Kleine,
der gerade für die kleine (!) Herde gut genug war.
Aber das Schafehüten lehrte ihn Verantwortungsbewusstsein. Als er schon längst zum Waffenträger und Musiktherapeut Sauls berufen war, entschwindet er noch oft genug zu seinen Tieren! Welche eine Treue! (1Sam 16,21;17,15)
Gott sah in David bereits den verständigen Redner, als David noch kein anderes Publikum hatte als seine Schafe! Na, wenigstens blökten die nicht, um ihn einer Lüge zu überführen - so wie Saul beim letzten Mal!
David war tapfer, weil er seine Schafe gegen wilde Tiere verteidigen musste
auch schön
der Herr war mit ihm
Die letzten drei Punkte gebrauchte sogar ein junger Mann in Sauls Umfeld, um David zu beschreiben (1Sam 16,18). Sie beweisen, dass David einen missionarischen Lebensstil pflegte.
Gott sieht das Herz an steht hier. Wie macht Gott das? Schauen wir uns das etwas näher an.
(Jesu Sichtweise)
(Jesu Sichtweise)
Schauen wir jetzt darauf wie Jesus, Mensch gewordener Gott, in seiner dreijährigen Wirksamkeit Menschen ansah: Ich habe dazu mein Bibelprogramm suchen lassen, wo wirklich steht, dass Jesus Menschen ansieht.
Ganz flott möchte ich mit euch einen Streifzug durch Begegnungen unseres Herrn mit anderen Menschen machen, um von Jesus zu lernen auf Menschen zu sehen:
Zum Anfang zwei Berufungsgeschichten
Jakobus und Johannes: Einfache Fischer -> Menschenfischer
Jakobus und Johannes: Einfache Fischer -> Menschenfischer
Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten. Und er rief sie.
Jesus beruft die ersten beiden Jünger. Die Menschen sehen zwei einfache Fischer. Jesus sieht zwei durch den heiligen Geist befähigte Menschenfischer.
Matthäus: Eigensüchtigen Zöllner -> Evangelisten
Matthäus: Eigensüchtigen Zöllner -> Evangelisten
Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.
Die Menschen sahen den Erfüllungsgehilfen des römischen Kaisers, der noch dazu in die eigene Tasche wirtschaftete. Einen eigensüchtigen Zöllner also. Jesus sah in ihm den Evangelisten, der besonders Jesus als König betonte.
Blutflüssige Frau: Hindernis -> Leidensgeschichte
Blutflüssige Frau: Hindernis -> Leidensgeschichte
Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und die Frau wurde gesund zu derselben Stunde.
Die Menschen sehen die Frau als Hindernis. Ein Hindernis, dass den Messias bei einem lebensrettenden Einsatz im Wege steht. Jesus sieht eine Frau mit einer langen Leidensgeschichte, die endlich Ruhe finden soll.
Arme Witwe: Der große Geldbetrag der Reichen -> Opfer er Armen
Arme Witwe: Der große Geldbetrag der Reichen -> Opfer er Armen
Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein.
Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das ist ein Heller.
Jesus schaute zu, wie die Menschen ihr Geld in den Opferstock warfen. Er schaute nicht verschämt zur Seite. Die Menschen sahen auf den fetten Batzen Geld der Reichen für den Tempelausbau. Jesus sah auf das Opfer der armen Witwe.
Jerusalem: prachtvolle Stadt -> Menschen, die Frieden brauchen
Jerusalem: prachtvolle Stadt -> Menschen, die Frieden brauchen
Und als er nahe hinzukam und die Stadt sah, weinte er über sie
Die Menschen (und auch die Jünger) sahen den prachtvollen Tempel über der Stadt thronen. Jesus sieht die Menschen, die Frieden brauchen.
Martha: Trauer -> Unglauben
Martha: Trauer -> Unglauben
Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr kamen, ergrimmte er im Geist und erbebte
Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
Die Menschen sehen Marthas Trauer; Jesus sieht eine Frau, die Gott immer noch nichts zutraut.
10 Aussätzige: Ansteckungsgefahr -> einer der gerettet wird.
10 Aussätzige: Ansteckungsgefahr -> einer der gerettet wird.
Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein.
Die Menschen sehen zehn Aussätzige, denen man besser aus dem Weg geht und die äußerlich rein werden. Jesus sieht den einen, der sich wirklich retten lässt.
Merken wir, dass Gottes Sichtweise nicht nur bei David eine völlig andere ist als unsere?
Reiche Jüngling: Vorbildlichen Juden -> Nicht-Los-Lassenden
Reiche Jüngling: Vorbildlichen Juden -> Nicht-Los-Lassenden
Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!
Die Menschen sehen einen Juden, der seinen Glauben vorbildlich lebt. Jesus sieht einen, der nicht loslassen kann. - und hat ihn trotzdem lieb.
Petrus: Verräter -> Menschen am Tiefpunkt seines Lebens, aber Ausgangspunkt für einen Neuanfang
Petrus: Verräter -> Menschen am Tiefpunkt seines Lebens, aber Ausgangspunkt für einen Neuanfang
Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Schluss
Schluss
Männer und Frauen, die mit Gottes Augen sehen, sind ein Segen für das Reich Gottes.
Sie lassen sich nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken.
Sie führen Menschen, die Gott treu, aber von anderen vielleicht unbemerkt dienen, in die nächste Etappe ihrer Berufung.
David kämpfte nicht für seinen Aufstieg der göttlichen Karriereleiter, aber Gott wählte David aus, weil er auf sein Herz sah und einen Mann nach seinem Herzen fand.
Saul hingegen tat im Grunde nichts anderes, als für sich selbst zu kämpfen.
Ach ja. Warum ich von meinem Lieblingsautoren am Ende doch enttäuscht war? Nun, Gladwell entfaltete viele Gründe, warum es uns so schwer fällt Menschen zu “lesen”. Aber als er dieses Dilemma auf dem Tisch liegen hatte - endete das Buch. Er hatte keine Antwort auf die Frage, wie wir es besser machen! Und lange ging es mir in der Predigtvorbereitung genauso.
(nur fett)
Aber der Herr sprach zu Samuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.
Den ersten Teil können wir nachvollziehen, aber eine Lösung präsentiert unser Text nur für unseren Herrn! Einmal mehr müssen wir bekennen, dass wir als Menschen begrenzt sind, wenn es um die Einschätzung von Menschen und Situationen, erst recht aber wenn es um die Berufung von Geschwistern zu einem geistlichen Dienst geht!
Worin liegt die Antwort? In der Frage, WER eigentlich beruft!
Wie wurde Samuel selbst berufen? Gott be-rief ihn, “obwohl die Lampe Gottes noch nicht erloschen war” 1Sam 3,3 Mehrfach rief Gott Samuels Namen, Samuel aber dachte, Eli hätte ihn gerufen.
Wie wurde Saul berufen? Gott berief ihn. Also hatte Samuel keinen Fehler gemacht und damit keinen Grund zur Traurigkeit über eigenes Versagen. 1Sam 9,17
Wie wurde David berufen? Gott berief ihn. Er hat sich einen Menschen berufen, der nach seinem Herzen war! 1Sam 13,14
Ich hatte eben davon gesprochen, dass Samuel eine Lektion lernen sollte, nämlich: Wie beurteilen wir Menschen und Situationen? Wie berufen wir Menschen in einen Dienst?
Jetzt sehen wir ein: Die Frage ist falsch gestellt! Nicht wir beurteilen Menschen für eine Berufung, sondern Gott wählt aus!
Wenn unser Kernsatz heute also heißt “Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an” lernen wir einmal mehr unsere eigene Begrenztheit kennen. Das sollte uns vorsichtiger machen, wenn wir Situationen einschätzen, Menschen beurteilen oder sogar berufen wollen.
Die Lösung heißt: Lass Gott das tun, was er viel besser kann! Du schaust nur bis vor die Stirn! Vertraue ihm, dass er dir Menschen, Situationen und vor allem auch Berufungen offenbart!
Amen.
Frage für die Gesprächsgruppen:
Wo meinst du, dass Gott dich vergessen hat?
Wo hast du dich in Menschen grundlegend getäuscht?