Predigt (unbenannt)
gvh
Den Inhalt des Sendschreibens.
2.1 Christi Lob für diese Gemeinde, welches er wie gewohnt damit einleitet, dass er ihre Werke kennt. Darum muss man sowohl sein Lob als auch seine Kritik genau beachten, denn er sagt keines von beiden aufs Geratewohl: Er weiß, was er sagt. Die Gemeinde in Ephesus wird gelobt:
Für ihren Eifer bei der Erfüllung ihrer Pflicht (Vers 2–3).
Für ihr „standhaftes Ausharren“ im Leid (Vers 2). Es genügt nicht, fleißig zu sein; wir müssen auch beharrlich sein. Ohne dieses „Ausharren“ kann es keinen Christen geben. Christen müssen sowohl ertragend ausharren als auch wartend ausharren, damit sie die Verheißung erlangen können (Vers 3).
Für ihren Eifer gegen das Böse (Vers 2): „… und dass du die Bösen nicht ertragen kannst.“ Wir müssen große Demut gegenüber den Menschen zeigen, doch wir müssen auch gerechten Eifer gegen ihre Sünden zeigen. Ihr Eifer war noch lobenswerter, weil er mit Erkenntnis geschah, es war ein umsichtiger Eifer, nachdem sie zuvor die Vortäuschungen, Methoden und Lehren böser Menschen geprüft hatten: „Du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht.“ Wahrer Eifer geht mit Besonnenheit vor; niemand sollte zurückgewiesen werden, bis er geprüft ist. In dieser Gemeinde hatten sich Leute erhoben, die vorgaben, keine gewöhnlichen geistlichen Leiter zu sein, sondern Apostel. Ihr Anspruch wurde geprüft, doch man sah, dass sie sich diesen Anspruch einbildeten und dass er falsch war. Wer unvoreingenommen nach der Wahrheit sucht, kann sie finden.