Wasser des Lebens

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Wasser des Lebens

Sie kennen sicher alle diesen Energietrank, der da Flügel verleihen soll. Etwas, was uns motiviert im Leben, benötigen wir immer wieder. Vielleicht hilft manchmal so ein Aufputschmittel. Gerade jetzt in der Corona-Zeit, die nun über ein Jahr dauert, spüren wir oft solche Momente, in denen uns die Energie fehlt, wo wir unzufrieden sind, ja trotz, dass es uns relativ gut geht, sind wir im Leben dennoch demotiviert.
Die Corona-Einschränkungen sind für manchen zum großen Energieräuber im Leben geworden. Doch das Leben geht weiter und wir brauchen neue Energie - neue Lebensenergie. Leider kann uns dieser Energiedrink mit den Flügeln dies nicht geben.
Doch in der Bibel hören wir Worte von Jesus, die uns Hoffnung geben, neuen Mut zum Leben machen. Bei Johannes lesen wir im 7. Kapitel:
John 7:37–39 BasisBibel
37 Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte sich Jesus hin und rief mit lauter Stimme: »Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken – 38 jeder, der an mich glaubt. So sagt es die Heilige Schrift: ›Ströme von lebendigem Wasser werden aus seinem Inneren fließen.‹« 39 Jesus bezog dies auf den Heiligen Geist. Den sollten die erhalten, die zum Glauben an ihn gekommen waren. Denn der Heilige Geist war damals noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in Gottes Herrlichkeit aufgenommen war.
Das jüdische Laubhüttenfest ist das größte und fröhlichste Fest in Israel. Man feiert es als Erntefest und sogleich zum Gedenken des Auszugs aus Ägypten. Teil dieses Festes ist, dass der Priester an sieben Tagen der Woche eine Kanne voll Wasser im Siloah-Teich schöpft, durch das Wasser-Tor zum Tempel trägt und über den Altar ausgießt, als Erinnerung an das Wort aus Jesaja 12,3
Isaiah 12:3 LU
3 Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Brunnen des Heils.
Nun am achten Tag tritt Jesus auf und spricht vom Durst, vom Lebensdurst den wir Menschen haben, dass er diesen Durst stillen will.
Durst im Leben haben wir doch alle. Sind wir nicht alle auf der Suche diesen Lebensdurst zu stillen? Wir brauchen Lebensenergie. Motivation, einen Sinn und ein Ziel im Leben.
Ob es der Energiedrink mit den Flügeln ist, der uns das geben kann, sei einmal dahingestellt, andere versuchen es mit Alkohol oder mit risikovollen Aktionen, die bis an den Rand des menschlichen Lebens stoßen, um einen Adrenalin-Schub zu bekommen. Wieder andere im Sex oder in der Arbeit, als Workaholiker. So heren und wichtig es ist, aber auch der Einsatz für Benachteiligte und Hilfsbedürftige kann so eine Sinnsuche sein.
Mancher gerät aber bei der Sinnsuche an ganz andere Verführer, die sie dann in dubiose Abhängigkeiten bringen.
Wir Menschen brauchen einen Sinn im Leben. Wir brauchen ein Ziel für unser Leben, eine Zukunft. Darum der Ausruf Jesu: “Leute, dass könnt ihr bei mir finden. Ich kann euren Lebensdurst stillen - Ich habe das Wasser des Lebens!”
Für Jesus geht es nicht um äußere Rituale, sondern um einen lebendigen Glauben an den lebendigen Gott. Einen Glauben, der das Leben positiv beeinflusst, ja verändert und prägt, der Halt und Sinn gibt für das eigene Leben. Es ist der Glaube an Jesus Christus.
Dieser Glaube verändert das Leben im positiven Sinn und hat damit auch Einfluss auf die Umwelt, auch sie kann verändert werden. Dabei ist der Glaube an Jesus Christus nicht etwas starres und festes, sondern dynamisch und wirkungsvoll.
Glaube ist wie fließendes Wasser. Nur wenn Wasser fließt kann es frisch und wirkungsvoll sein. Wasser aus der Quelle gibt frisches saftiges Gras.
Da, wo der Glaube an Jesus Christus angebunden ist, hat er Wirkkraft. Da, wo der Glaube nur aus Traditionen und Ritualen lebt, ist er wirkungslos. Da, wo die Menschen sagen: Wir haben das immer schon so gemacht, ist der Glaube starr.
Dem Ritual des Wasserschöpfens am Laubhüttenfest stellt Jesus die Lebendigkeit des Glaubens an ihn gegenüber.
Die Satten beim Laubhüttenfest, die nichts weiter brauchen als ein fröhliches Fest nach einer guten Weinlese mit prächtig verlaufendem Tempeldienst, haben für Jesus kein Ohr; aber es gab da die Dürstenden in dieser festfeiernden und jubelnden Menge, und ihnen möchte er helfen; wer mehr bedarf, als was Israel jetzt hat, ein ungestilltes Verlangen in sich trägt und in sich selbst rat- und hilflos geworden ist, der komme zu ihm; ihm wird er geben, wessen er bedarf.
Bei ihm finden auch wir Sinn und Halt für unser Leben. Gerade auch jetzt in dieser Corona-Pandemie, auch wenn wir langsam Hoffnungszeichen haben, dass es besser wird, auch durch die Impfungen, brauchen wir so einen dynamischen Glauben an Jesus Christus. Er gibt uns neue Kraft und Hoffnung in allen Situationen unseres Lebens, auch in den schweren. Er will für uns die Quelle des lebendigen Wassers sein. Aber nicht nur das, so wie das Wasser fließen muss, können und sollen auch wir durch den Glauben für andere zur Quelle der Hoffnung werden.
Das mein Jesus wenn er sagt:
John 7:38 BasisBibel
38 jeder, der an mich glaubt. So sagt es die Heilige Schrift: ›Ströme von lebendigem Wasser werden aus seinem Inneren fließen.‹«
Ich möchte es einmal an der Wüstenakazie verdeutlichen. Unter den vielen verschiedenen Bäumen nimmt die Wüstenakazie eine besondere Stellung ein. Wenn sich ein kleines Pflänzchen in der Wüste aussamt, braucht es Nährboden und Wasser. Beides ist im Wüstensand schwer zu finden. Aber die Wüstenakazie gibt nicht auf. Die kleine Pflanze wandert durch den Wüstensand und senkt schließlich ihre Wurzeln bis zu 80 Meter tief in den Boden. Dort findet sie in den Unterschichten Wasser und Nahrung. Nun wächst sie mitten in der Wüste auf. Um den Baum herum siedeln sich dann andere Pflanzen an, Menschen kommen und lagern in ihrem Schatten. So entsteht mitten in der Wüste ein kleiner Lebensraum, ein Mini-Biotop, eine Oase.
So wie diese Wüstenakazie sollen wir Menschen in der Wüste von Isolation und Einsamkeit, in der Steppe von Angst und Verzweiflung, im Sand der Nichtigkeit und Vergänglichkeit, in der Dürre von Schuld und Sorge, in der Sonnenglut von Leiden und Sterben ein kleiner Lebensraum sein. Gerade jetzt in der Zeit der Corona-Pandemie ist das ja besonders nötig. Dazu müssen auch wir unsere Lebenswurzeln tief hinabsenken in die uralte Geschichte Gottes mit seinen Menschen. Wer bis in die tieferen Schichten der Liebe Gottes wurzelt, wer aus der Kreuzigung und Auferstehung Jesu seine Lebenskräfte bezieht, wächst auf zu einem Hoffnungsbaum, der Schatten spendet für andere und einen Stamm bietet zum Anlehnen. Wer das Wasser des Lebens findet, der wird dann auch zu einem Ort des Lebens für andere, die in der Wüste unterwegs und müde, lebenshungrig und ermattet sind.
Und dazu hat Gott. wie Jesus ankündigt, den Heilige Geist gesandt. In der christlichen Kunst wird er oft mit Flügeln dargestellt, nämlich als Taube. Aber er wirkt ganz anders als der Energiedrink mit Flügel und viel nachhaltiger. Er wirkt in uns den Glauben. Den Glauben, der dynamisch und kraftvoll ist, der Veränderung schafft und Hoffnung gibt, der unser Leben sinnvoll macht, den Glauben, der auch nach außen wirkt.
Amen
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