Predigt (unbenannt) (3)

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Notes
Transcript
· Wie ja mittlerweile schon oft gesagt wurde, stecken wir momentan in einer Predigtreihe und wir befinden uns seit drei Wochen bei dem Thema „Persönliche Evangelisation – Warum wir gar nicht anders können“. Nachdem Mathis letzte Woche … (Hauptaussage von Mathis einbauen) … wollen wir uns heute damit beschäftigen … (…was das mit uns macht???)
· Die, die aufmerksam aufgepasst haben, haben den Text für heute wahrscheinlich schon aufgeschlagen (Heinz?). Wir wollen heute aber nicht nur einen Vers, sondern einen kompletten Abschnitt angucken, der mit dem besagten Vers aufhört.
· Ich lese Lukas 6,27-36.
27 Aber euch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;
28 segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen!
29 Dem, der dich auf die Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Untergewand nicht!
30 Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück!
31 Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso!
32 Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben.
33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe.
34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche wieder empfangen.
35 Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
· Joaa…ich weiß nicht, wie es euch geht, aber als ich das so durchgelesen habe, da gingen mir echt viele Gedanken und Fragen quer durch den Kopf. Und genau aus diesem Grund will ich jetzt beten:
Gebet
· Der Nachbar…wie oft ist der eigene Nachbar der Schlimmste? Egal wo, ob im Fernseher oder im Leben…irgendetwas macht der Nachbar immer nicht gut. Zu laut, zu leise, zu oft draußen, zu selten draußen und falls er mal draußen ist, schneidet er eh nicht seine blöde Hecke, die schon zu Metern (!) auf meinem Grundstück ist. Mit so einem will ja niemand was zu tun haben! Da geh ich jetzt bis vors Gericht, um dem mal zu zeigen, wo der Hammer hängt!
· Jaa der Alltag. Der Alltag ist das, was uns alle beschäftigt. Sonntags in der Kirche der Christ und montags? Alltag. Man lebt halt. Vielleicht erzählt man noch, dass man in der Kirche war, aber das ist oft auch schon alles, was an Christsein rauskommt.
· Ist das das, was Jesus hier meint? Lieb deine Feinde, die du sonntags in der Kirche hast. Ganz klares NEIN, denn als Jesus diese Worte sagte, da redete er den Menschen in den Alltag rein. Es gab noch keine Gruppe der Christen. Jesus setzte sich zusammen mit seinen Jüngern und vielen anderen Menschen einfach dort hin, wo es gerade passte und predigte.
· Um beim Nachbarn zu bleiben: Lieb deinen Nachbarn und tu ihm gutes, auch wenn er dich nicht mag.

27

· „Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;“
· Wir können in den folgenden Versen sehen, dass diese zwei Aspekte des „Liebt eure Feinde“ und„tut denen Gutes, die euch hassen“, eine besondere Rolle spielen, weil sie dreimal in dem Text vorkommen. Dazu kommt der dritte in Vers 30 genannte Aspekt des „leiht, ohne es zurückzuerwarten“. Das bietet sich sehr an, um drei Punkte aus dieser Predigt zu machen. Erster Punkt:
· Die Frage: Was kann ich Gutes tun? Was kann ich meinem komischen Nachbarn Gutes tun?
· Interessant finde ich den Zusammenhang zwischen Vers 27 und 28. Es wird immer konkreter. Es fängt an mit der Feindesliebe. Allgemein konkrete Aussage: Liebt eure Feinde. Okay Jesus…ich würde sagen, ich habe relativ wenige Feinde und die Paar, die da übrigbleiben, denen gehe ich einfach nach Möglichkeit aus dem Weg und versuche halt mit ihnen klarzukommen… (Ganz nach dem Motto:) „stur lächeln und winken“……Ja, das kann man durchaus so verstehen. Und selbst ich kenne das aus meinem Leben. Es gibt so ein paar Menschen, mit denen ich so umgehe und ich denke mir: „Ja…das ist das, was Jesus von mir will.“ Versteht mich nicht falsch: Das ist nichtgemeint, wenn Jesus sagt, dass wir unsere Feinde lieben sollen! Aber es kann und es wird oft schnell so verstanden. Aber Jesus fährt fort: „tut wohl denen, die euch hassen“ „tut denen Gutes, die euch hassen“. Spätestens hier wird klar, dass kein passives „lieben“ gemeint sein kann. Hier wird im Imperativ befohlen, Gutes zu tun! Und Gutes tun, ist – grade bei Menschen, die man nicht soo mag – etwas Aktives! Da kommt man dann schon mehr ins Schwitzen…und Jesus konkretisiert das noch weiter: „Segnet, die euch fluchen“. Warum ist das jetzt konkreter? Dafür müssen wir uns das Wort „segnen“ mal genauer anschauen. Was ist segnen? Bzw. was bedeutet das, wenn ich jemanden segnen soll? Das Wort, was hier verwendet wird (εὐλογέω), bedeutet soviel wie „jemandem etwas Gutes wünschen“ oder „preisen“ bzw. „danken“. Heißt: Wenn Jesus hier davon spricht, dass man diejenigen segnen soll, die einen verfluchen, dann soll man ihnen etwas Gutes wünschen und dankbar für sie sein. Kein „wie du mir, so ich dir“ und auch kein „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, wie es gerne falsch interpretiert wird. Jesus redet hier von einem Prinzip, das für die Juden damals, aber auch für uns heute, komplett gegen das geht, was wir bzw. die Juden damals für richtig gehalten haben. Und dann zu guter Letzt: „betet für die, die euch beleidigen“ oder wie es die Neue Genfer Übersetzung formuliert: „betet für die, die euch Böses tun.“. Also nicht nur die Feinde so lieben, dass man halt irgendwie mit ihnen zurechtkommt, sondern ihnen bewusst Gutes tun, für sie dankbar sein und für sie beten! ……Jaa…also ich weiß nicht an welchem Punkt du ausgestiegen bist und dir gedacht hast: Joa da bin ich echt weit weg von…ich will ehrlich mit euch sein: Bei mir war das schon bei der Feindesliebe. Ich weiß nicht, ob ihr so Leute kennt, mit denen ihr einfach nicht klarkommt, …ich kenne so Leute. Das sind teilweise Eltern oder Geschwister. Das waren bei mir auch schon Menschen, mit denen ich zusammengewohnt habe. Der eine Arbeitskollege oder der berühmt berüchtigte Kunde, dem man es nie recht machen kann. Und es gab Tage und die gibt es auch heute noch, an denen ich mir denke: Jip…also von Feindesliebe war das weit weg. Mit dem Kunden hätte ich auch anders umgehen können.
· Weiter geht’s dann mit den Versen 29/30

29/30

29 Dem, der dich auf die Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Untergewand nicht!
30 Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück!
· Was war das Prinzip, das wir bis jetzt hatten? … „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Was ist das Prinzip von Jesus hier? „Wenn dir jemand auf die rechte Wange schlägt, halt die linke hin.“ … eine Sache ist hier wichtig: Das ist nicht das Gebot Nummer 11, mit dem wir jeden anderen Menschen zurechtweisen sollen! Und es geht auch nicht darum, dass du ein toller Mensch bist, wenn du das machst, von dem Jesus hier redet! Ich wurde – zumindest kann ich mich nicht dran erinnern – noch nie auf die Wange geschlagen, hatte dementsprechend auch keinen Grund, um die andere hinzuhalten. Bin ich jetzt ein guter Mensch? Oder ein schlechter, weil es noch nie beweisen konnte? Hier geht es nicht um das „Wie?“. Das auf die Backe schlagen lassen und das Untergewand nicht verweigern sind Beispiele für die Feindesliebe. Es sind keine neuen Gesetze, die Jesus hier auflistet, sondern Beispiele für das, was er meint, wenn er sagt: Liebt eure Feinde, tut ihnen Gutes, segnet sie und betet für sie. Ja Feindesliebe heißt, dass man nicht zurückschlägt, sondern weiter Gutes tut. Dass man dem Nachbarn nichtvoller Zorn zeigen will, wo der Hammer hängt, sondern ihm bewusst Gutes tut. Geschenke macht, zum Essen einlädt, „Guten Morgen“ sagt. Das sind Beispiele für Feindesliebe, aber wichtig: Nicht andersherum: Feindesliebe ist nicht das „Guten Morgen“ sagen, aber es ist vielleicht ein Anfang. So auch beim „gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück!“. Es geht nicht um diese zwei konkreten Situationen, sondern es geht um die grundsätzliche Gebefreudlichkeit von uns. Nicht jedem, der dich um Geld bittet, solltest du Geld geben. Wenn dich jemand mit einer 2 Meter langen Alkoholfahne um Geld bittet, solltest du ihm wahrscheinlich besser nichts geben. Zumindest kein Geld (und kein Alkohol). Es geht um die Einstellung, die wie dahinter haben. Liegt unser Fokus auf dem, was wir haben als Reichtum, sei es Geld, ein Haus oder ein Auto, oder liegt der Fokus darauf, dass wir alles, was wir haben, von Gott geschenkt bekommen haben und eh nichts in den Tod mitnehmen können? Die letzte Hose hat keine Taschen, also wie kannst du mit dem, was du hast, Gutes tun?

31

· Und das führt zu Vers 31: Wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso.
· Das ist die Zusammenfassung von den Versen davor. Seit dem 17 Jhd. bekannt als „Goldene Regel“: Was du nicht willst, was man dir tu‘, das füg auch keinem anderen zu.
· Wenn ich erwarte, dass andere mit mir normal umgehen, wie gehe ich dann mit anderen um? Wenn ich nicht respektvoll und ehrlich mit anderen umgehe, kann ich dann von anderen erwarten, dass sie besser mit mir umgehen?
· Das Ziel heute ist nicht, dass ich euch sage, wie man perfekt mit Menschen umgehen kann! Denn da bin ich – wie gesagt– selbst oft noch weit weg von. Das Ziel heute ist ein anderes. Aber dafür müssen wir uns erst einmal den zweiten Teil des Textes anschauen. Zweiter Punkt: Normal ist anders!
· Die Verse 32-34:

32-34

32 Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben.
33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe.
34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche wieder empfangen.
· Ich finde interessant, dass Lukas hier das Wort Sünderwählt. Jetzt ist die Frage: Was ist denn überhaupt ein Sünder? Die Bibel beschreibt Sünde mit dem Verfehlen eines Ziels, nämlich unter anderem das Ziel, Gott so zu ehren, wie es ihm gebührt. Ich weiß nicht, was durch deinen Kopf geht, aber Paulus – einer der wichtigsten Autoren des Neuen Testamentes – formulierte das so: „Dabei macht es keinen Unterschied, ´ob jemand Jude oder Nichtjude ist, ` denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck“ (Röm 3,22f) ……alle haben gesündigt! Du…ich…selbst unser Pastor Mathis! Da können wir uns nichts vormachen: Wenn Gott derjenige ist, der diese Welt und uns Menschen erschaffen hat, was ich glaube, dann geben wir ihm viel zu wenig die Ehre dafür. Schon allein das macht uns zu Sündern. Abgesehen von den Dingen, die wir uns Menschen gegenseitig antun. Und trotzdem können wir in Lukas 6 in den Versen 32-34 etwas Interessantes feststellen. Jesus redet zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass sie nicht handeln sollen wie die Sünder. Das macht als Umkehrschluss, dass es eine Möglichkeit geben muss, nicht mehr Sünder als Identität zu haben, um nicht mehr so zu handeln, wie es die Sünder auch machen. Schauen wir uns noch einmal die Stelle von Paulus in Römer 3 an. Im Vers 23 schreibt er: „denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck“ und dann geht es aber weiter: Vers 24: „und dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf seiner Gnade. Es ist sein freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus.“. Jesus Christus ist der Weg, um gerecht zu werden. Er ist dieMotivation, aus der wir handeln sollen. Liebe Christen: Hier geht es nicht darum, einen Wettkampf gegen Nicht-Christen zu machen! Es ist kein Battle, was derjenige gewinnt, der am besten geliebt oder am meisten geliehen hat. Wir haben eine andere Identität. Unser „Normal“ ist anders. Das wird deutlich in den Versen 35 und 36 – dem letzten Teil des Textes. Kurz als Reflektion: Wir hatten die Frage, was wir als Christen Gutes tun können. Vor allem unserem nervigen Nachbarn, Arbeitskollegen oder Kunden. Dann haben wir festgestellt, dass wir einen anderen Standard für normal haben. Normal ist anders! Und jetzt kommt der dritte Punkt: Die Beine am Boden, das Herz im Himmel

35/36

35 Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
· Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Euer Vater im Himmel. Es gibt keinen, der so barmherzig ist, wie der Vater im Himmel. Er hat die für gerecht erklärt, die Jesus Christus annehmen. Nicht weil wir so gut sind – davon sind wir weit weg. Aber weil Jesus so gut war. Durch Jesus haben wir eine neue Identität und wir dürfen und müssen alles, was wir tun, durch ihn machen, denn ohne ihn können wir nichts (Joh 15,5). Ohne ihn können wir höchstens die lieben, die uns auch lieben; denen Gutes tun, die uns auch Gutes tun; denen leihen, die zurückgeben können. Nur durch ihn – und das ist das Ziel, was ich gerade erwähnt hatte – können wir unsere Feinde lieben, ihnen Gutes tun und denen leihen, die es vielleicht auch nicht wieder zurückgeben können. Weil wir einen anderen Lohn bekommen. Weil wir den Lohn bekommen, Kinder des Königs im Himmel zu sein, der gütig zu den Undankbaren und Bösen – also uns – ist. Wir gehören zu Gott. Unser Herz muss ganz bei ihm und auf ihn ausgerichtet sein. Trotzdem stehen wir hier auf der Erde. Und ja…hier ist es nicht wie im Himmel, aber genau das ist unser Job. Wenn du Jesus nachfolgst, bist du berufen dazu, Gutes zu tun, auch denen, die dich hassen. Und warum? Weil Jesus durch das, was er für dich getan hat, den Standard für Normal geändert hat.
· Ich will dich einladen, dir das bewusst zu machen, was das bedeutet. Wenn du noch nicht an Jesus glaubst, dann lass dich heute darauf ein, dass Jesus dich verändert. Denn wir sind alle Sünder und nur durch Jesus befreit davon.
· Und wenn du Jesus schon angenommen hast, dann möchte ich dich herausfordern, zu hinterfragen, bei wem deine Liebe, die Jesus dir gibt, ankommt? Nur bei Menschen, die dich auch lieben? Ich will dich ermutigen, den Blick in deinem Alltag, in Situation, in denen du keine Liebe geben kannst, auf Jesus zu halten und von seiner Liebe zu profitieren. Er ist Orientierungspunkt und Kraftquelle, denn ohne ihn kannst du nichts von dem tun, was er sagt.
AMEN
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