Predigt (unbenannt) (2)

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Einleitung in den Jakobusbrief

Einleitung zur Einleitung

Guten Tag liebe Geschwister, bevor wir mit der Einleitung zum Jakobusbrief beginnen und uns ausschauen werden wer Jakobus ist, wer die Empfänger sind, warum der Brief geschrieben wurde, was der grobe Inhalt des Briefes ist, wie der Brief ausgebaut ist usw, will ich uns einmal kurz eine Einleitung zu einer Einleitung geben. Das was ich hier gleich nämlich machen werde empfehle ich euch dringlich ebenfalls für euch selbst zuhause vor jedem neuen Bibelbuch das ihr lesen wollt, zu tuen. Bevor wir nämlich ein Bibelbuch lesen und natürlich auch verstehen wollen, um es auch richtig umzusetzen müssen wir ein paar Dinge wissen. Wir werden nämlich nicht allwissend geboren. Ich hab letztens z.B. zum ersten mal nach langem ringen das Hohelied gelesen. Und ich wäre verloren gewesen, hätte ich nicht eine kurze Einleitung in das Buch gelesen. Ich war auch so ziemlich verloren, doch hat es mir sehr geholfen nachzuvollziehen was der größte Punkt dieses Buches ist und die einzelnen Akteure des Buches zu unterscheiden. Das Buch kann nämlich sehr verwirrend und komisch werden, wenn man da nicht ein paar Personen unterscheidet und auseinanderhält. Das war jetzt vielleicht ein etwas extremes Beispiel aber einfacher ist es z.B. auf den Galaterbrief zu schauen. Wenn du ihn von Anfang an liest, ohne auch nur irgendeine Ahnung von irgendwas zu haben, dann wird es schwierig werden den Text zu verstehen. Du wirst dir vielleicht denken, wieso Paulus so böse zu den Galatern spricht und so ernst und ermahnend spricht, wieso ist er hier nicht so wie zu den Philippern? Und wenn du den Brief dann zum ersten Mal liest, wirst vielleicht grob verstehen ,,Ok die hatten anscheinend irgendwas falsch verstanden oder so.‘‘ Jedoch würdest du weit mehr verstehen, wenn du wüsstest, dass die Galater von ihrem einstigen, alleinigen Vertrauen auf Christus nun auch auf sich selbst und ihr Können vertrauen in Bezug auf das Endgericht. Da wird es verständlicher warum Paulus so ernst spricht. Ebenfalls würde es helfen mehr über die Galater zu erfahren, wie sie zum Glauben gekommen sind und wer sie zum Glauben gebracht hat. Dies alles sind Dinge, die dir helfen würden diesen Brief besser zu verstehen. Denn wir haben ein Problem wenn wir die Bibel lesen. Wir hören nur eine Seite des Telefonates. Das macht es für uns zwar nicht unmöglich aber auf jeden Fall schwieriger den Text richtig zu verstehen. Denn die Bibel zu lesen ist wirklich wie bei einem Telefonat seiner Mutter zuzuhören. Du hörst sie reden aber den anderen nicht.
Unbekannt: Hallo meine geliebte Ehefrau, ich grüße dich und wünsche dir den Frieden Gottes.
Mama: Hallo mein Geliebter, danke, ich dir auch.
Unbekannt: Hast du dir die Einleitung zum Neuen Testament schon durchgelesen, die ich dir per Post habe zukommen lassen? Ich habe da nämlich zwischen den Seiten beim Römerbrief ein wichtiges Dokument liegen gelassen, welches du mir zurückschicken müsstest.
Mama: Oh natürlich, es ist angekommen und durchgelesen habe ich sie auch. Ich habe das Dokument aufbewahrt, weil ich mir schon dachte, dass du mal wieder etwas als Lesezeichen benutzt hast, was man eigentlich nicht als Lesezeichen benutzten sollte. Ich werde es dir zukommen lassen.
Unbekannt: Du bist wahrhaft eine Hirschkuh wie sie sein muss. Möge Gott dich dafür reichlich segnen und ich freue mich schon dich bald wieder zu sehen. Gnade sei dir vermehrt.
Mama: Ich freue mich, und dir noch mehr!
Und so ist es auch bei den Briefen des neuen Testamentes. Die Gemeinden kannten ihre Umstände, ihre Probleme, ihre Mitglieder, Paulus und alle Dinge die bei ihnen liefen oder nicht liefen. Wir wissen jedoch nur, was Paulus zu ihnen sagt. Beispielsweise hätte ein Mann damals aus Kolossä die Irrlehre genau gekannt, die Paulus im Brief an die Kolosser beschreibt. Wir wissen nur das was Paulus darüber sagt, und dass macht es für uns nicht leichter den Text zu verstehen.
Deshalb ist mein Punkt einfach folgender, wenn ihr euch so eine Einleitung zur Bibel kauft, bringt euch das viel für wenig Geld. So viele Dinge können wir garnicht alleine herausfinden. Zum Beispiel irgendwelche Fakten über die damalige historische Umgebung, über die Kultur und sonstiges, die andere aber für uns herausgefunden haben. Deshalb brauchen wir nur die richtigen Bücher und schon kommen wir viel einfacher voran. Also beschäftigt euch zuhause ebenfalls mit dem Schreiber, dem Empfänger, den Umständen usw… es wird euch nur helfen!

Die katholischen Briefe

Das schwierige bei dem Jakobusbrief jedoch ist, dass er einer der generellen Briefe des NT’s ist. Zu ihnen gehören auch der 1.Johannesbrief und der Hebräerbrief. Er hat also keine spezielle Empfängerschaft wie z.B. der Galaterbrief, der Kolosserbrief oder die Korintherbriefe. Dies macht es für uns natürlich etwas schwerer die Situation der Empfänger nachzuvollziehen, denn sie waren im gesamten Gebiet des römischen Reiches verteilt. Die Diaspora meint nämlich die Zerstreuung des Volkes Gottes in alle Gebiete außerhalb von Juda. Doch dass nur zur Info. Wir haben ausreichend Infos über die Empfänger, innerhalb des Briefes, um den Brief gut verstehen zu können.

Der Autor

Wenn wir die ersten Verse dieses Buches lesen, dann bemerken wir, dass wir mit einem Jakobus bekannt gemacht werden. Einem Jakobus der der Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus ist. Das interessante ist, wir lesen von insgesamt vier verschiedenen Jakobusen im NT. Zwei können wir zwar ohne Probleme ausschließen, weil sie viel zu unbekannt sind, das sind Jakobus der Sohn des Alphäus aus den Apostellisten Mt 10,3 und Jakobus der Vater des Judas Lk 6,16, hier ist der andere Judas gemeint, nicht der Ischkariot. Doch die anderen zwei Jakobuse kommen in die nähere Auswahl das wären Jakobus der Sohn des Zebedäus und Bruder des Johannes Mt 4,21 und einmal Jakobus der Bruder des Herrn Mt 13,55. Doch auch hier ist die Auswahl nicht schwierig. Jakobus der Sohn des Zebedäus starb viel zu früh um der Autor zu sein. Das lesen wir nämlich schon in Apg 12,2. Zudem war er ein Apostel Jesu und hätte sich auch im Brief als ein solcher bezeichnet. Davon lesen wir jedoch nichts in den ersten Versen des Briefes. Dazu ist ebenfalls nicht wirklich viel über ihn bekannt, dass man sofort auf ihn gekommen wäre, wenn man nur den Namen Jakobus gehört hätte. Denn der Fakt, dass er sich hier selbst Jakobus nennt, hat zu bedeuten, dass er bekannt genug gewesen sein muss, um ihn sofort identifizieren zu können. Die beste Möglichkeit ist in diesem Jakobus den Bruder Jesu Christi zu sehen. Er war der, der mit den anderen Brüdern zuerst nicht an Jesus glaubte Joh 7,5; Mk 3,2. Doch er war ebenfalls der, welchem Jesus Christus nach allen Aposteln begegnete, als er auferstanden war. 1Kor 15,7. Wir könne annehmen, dass diese Begegnung mit dem Auferstandenen ihn zum Glauben brachte, denn kurz danach lesen wir schon, dass er mit den Jüngern in Apg 1,14 zusammen im Gebet verharrte. Mit der Zeit entwickelte sich Jakobus zu dem Leiter der Gemeinde in Jerusalem. Er wird von Paulus als erste der Säulen dieser Gemeinde benannt Gal 2,9. Es ist sehr interessant, dass er Johannes und Petrus erst nach ihm nennt. Und auch Petrus als er von dem Engel Gottes aus dem Gefängnis befreit worden war, trug den Frauen auf dies zuerst Jakobus und den Brüdern zu erzählen Apg 12,17, was uns wieder mit seiner leitenden Rolle in dieser Gemeinde konfrontiert. Doch wo man Jakobus jedoch ganz klar als anerkannten und geschätzten Leiter der Gemeinde in Jerusalem beobachten kann ist in Apg 15,13-21 wo er den finalen Vorschlag zum Umgang mit Heiden die zum Glauben kommen bringt. Also dort, wo er ihnen aufträgt nicht das Gesetz zu halten sondern sich lediglich vom Götzendienst, vom Erstickten, von Hurerei und vom Blut fern zu halten. Das ist das innere Zeugnis der Schrift. Die Traditionen und Kirchenväter haben uns noch überliefert, dass Jakobus den Beinamen ‘‘ der Gerechte‘‘ trug, weil er für seinen authentischen und gottesfürchtigen Wandel bekannt war. Er wurde jedoch ca.63 nach Christus in Jerusalem wegen seines Glaubens gesteinigt. Unser Autor ist also ein wahrhaft von Gott befähigtes Werkzeug gewesen, welcher sich durch seinen christusähnlichen Wandel ausgezeichnet hat. Er war der Leiter einer großen Gemeinde die durch viele Schwierigkeiten ging und hat so vieles lernen können.

Die Empfänger

Sie werde als die zwölf Stämme die in der Zerstreuung sind bezeichnet. Damit sind generell erstmal die Juden gemeint. Wenn wir den Brief aber lesen merken wir, dass er hier an wiedergeborene Christen schreibt, die ganz klar Juden waren. Die Zerstreuung der ersten christlichen Juden begann in Apg 8,1 und nahm in Apg 12,1 mit Herodes zu. Wahrscheinlich schreibt Jakobus hier diesen Juden-Christen, die in alle Welt flohen. Wir lesen hier in dem Brief an keiner Stelle etwas von Heiden, was auf eine bis jetzt noch von Heiden unbesuchte Gemeinde zurückzuführen ist. Dafür spricht ebenfalls, das Jakobus hier keine heidentypischen Sünden wie Götzendienst und Hurerei anspricht, sondern eher für Juden typische Dinge. Sie besteht wahrscheinlich zum Großteil aus Armen Leuten, die Passagen die die Reichen kritisieren wären nämlich am besten zu verstehen, wenn diese nicht Teil der Gemeinde selbst sind, sondern nur Bedränger dieser Gemeinden (Jak 5,1-6). Jedoch kann man nicht leugnen, dass diese auch mal in den Gottesdiensten waren, sonst gäbe es nicht die Ermahnung in Bezug auf das Ansehen der Person. Ebenfalls lässt sich aus dem Brief herauslesen, dass die Empfänger wahrscheinlich einige Probleme mit dem Tuen des Wortes hatten. Der Punkt von Jakobus nicht bloß ein Hörer, sondern auch ein Täter des Wortes zu sein nimmt viel Raum in diesem Brief ein. Die Situation der Empfänger ist also eine nicht einfache. Sie sind zwar als Gemeinden zusammengeschlossen, jedoch getrennt von den Aposteln und von der Gemeinde in Jerusalem. Sie werden von außen bedrängt und haben selbst mit vielen Sünden und auch Heuchelei zu kämpfen.

Inhalt und Struktur

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