Lerne Gott und seine Angebote kennen
Gott begegnen • Sermon • Submitted • Presented
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· 37 viewsGott kennen ist Leben. Darum sagen wir: "Lerne Gott und seine Angebote kennen!" Die Frage: "Und du? Was sagst du, wer Jesus ist?" kann ein Wendepunkt im Leben sein. Immerhin zeigt deine Antwort darauf, wo du stehst. Der Apostel Petrus beantwortete diese Frage mit einem starken Bekenntnis zu Jesus als Retter und Gottes Sohn. Aber ein Bekenntnis entsteht durch unsere Erkenntnis. Petrus schrieb später in seinem zweiten Brief: "Wenn wir Jesus immer besser kennen lernen, gibt seine göttliche Kraft uns alles, was wir brauchen, um ein Leben zu führen, über das Gott sich freut." Wie können wir "Jesus immer besser kennen lernen?" Welche Rolle spielt dabei der Gottesdienst? Welche Rolle spielt dabei die Bibel?
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Und ihr? Wer sagt ihr, dass Jesus ist?
Und ihr? Wer sagt ihr, dass Jesus ist?
Das ist eine gute Frage. Wenn du das beantwortest, dann zeigst du, was du im Moment von Jesus erkannt hast. Wieviel du von Gott und seinen Angeboten schon kennen gelernt hast. Und ob dein Wissen über Jesus theoretisch oder praktisch ist. Ob du vertraut bist mit Jesus oder ob du nur vom Hören-Sagen von ihm etwas weisst.
Deine Antwort auf diese Frage macht deinen Standpunkt klar.
Flipchart: Standpunkt-Symbol
Das ist wirklich eine gute Frage. Darum beginnen wir jeden Alphalive-Kurs mit dieser Frage: “Wer ist Jesus?” Deswegen schreiben wir auf unser Banner: “Lerne Gott und seine Angebote kennen!”
“Und ihr, wer sagt ihr, dass ich bin?” Diese Frage stellte Jesus seinen Jüngern. Von den 66 Büchern der Bibel sind 4 Evangelien über das Leben von Jesus. Und drei davon, die synoptischen Evangelien - von Matthäus, Markus und Lukas - haben ziemlich genau in der Mitte eine Geschichte, in der Jesus diese Frage stellt. Diese Frage teilt das Evangelium in zwei Teile. Vorher und nachher. Vorher ist Kennenlern-Zeit. Die 12 Jünger erleben Jesus, wie er predigt und erzählt, wie er heilt, auf dem Wasser geht, 5000 hungrige Mäuler stopft. Dann diese Frage: “Und ihr, wer sagt ihr, dass ich bin?” Und erst danach redet Jesus von seinem Leiden, Sterben und Auferstehen. Erst danach nimmt er seine Jünger in eine tiefe Vertrautheit hinein. Erst danach spricht er mit ihnen über die Gemeinde und wie sie diese leiten sollen - nämlich als dienende Leiter. Diese Frage ist ein Wendepunkt in den Evangelien. Und sie ist ein Wendepunkt im Leben der Jünger.
Diese Frage ist auch ein Wendepunkt in unserem Leben! Wie Jesus die Jünger gefragt hat, so fragt er auch uns: “Und ihr? Wer sagt ihr, dass ich bin?”
Du hast die Frage vielleicht schon beantwortet. Habe ich auch. Als Kind bereits habe ich mich entschieden: Ja, Jesus ist mein Retter und Herr! Aber seit ich ein Kind war, ist meine Erkenntnis von Jesus gewachsen. Sie hat sich verändert, ist erwachsener geworden. Hat das Kindische, Besserwisserische abgelegt - aber leider manchmal auch das Kindliche, Vertrauensvolle. Und mitten in mein Leben hinein fragt Jesus heute gerade wieder: “Und du, Kusi? Wer sagst du, dass ich bin?” Ich halte an, denke nach und sage: “Jesus, du bist mein Lehrmeister. Du hast mir gerade in den letzten Wochen gezeigt, dass ich wieder einmal versucht habe, ein gottgefälliges Leben zu führen, um dich zu beeindrucken. Und dabei habe ich deine Hand verlassen und wollte selber gross sein. Du hast mir aber deine Hand entgegengestreckt und ich habe sie wieder ergriffen. Du bist mein Freund, mein Retter und mein liebster Leiter.”
Also: auch wenn du die Frage schon beantwortet hast, so stelle ich sie dir heute im Auftrag von Jesus erneut, denn sie zeigt auf, wo du stehst: “Und du? Wer sagst du, dass Jesus ist?”
Jesus erkennen
Jesus erkennen
Einen der zwölf Jünger hat diese Frage besonders angesprochen. Petrus. Mein Predigttext stammt aus seinem zweiten Brief:
Dieser Brief ist von Simon Petrus, einem Diener und Apostel von Jesus Christus. Ich schreibe an euch alle, die ihr denselben kostbaren Glauben habt wie wir - einen Glauben, der uns durch Jesus Christus geschenkt wurde. Er ist unser Gott und Retter und macht uns vor Gott gerecht. 2 Mein Wunsch für euch ist, dass Gott euch immer mehr mit seiner Gnade und seinem Frieden beschenkt, sodass ihr Jesus, unseren Gott und Herrn, immer besser kennenlernt. 3 Denn dessen göttliche Kraft hat uns ja alles gegeben, was wir brauchen, um ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Das kam dadurch, dass wir den erkannt haben, der uns durch seine Herrlichkeit und Güte berufen hat. 4 Und durch dieselbe mächtige Kraft hat er uns seine kostbaren und größten Zusagen geschenkt. Er hat versprochen, dass ihr Anteil an seiner göttlichen Natur bekommt, denn ihr seid dem Verderben dieser verführerischen Welt entflohen.
Predigttext: 2 Petrus 1,1-4 nlb, vgl. Spr 1,7; Joh 17,3
Zweimal braucht Petrus das Wort “Erkenntnis”. Du meinst vielleicht, Erkenntnis heisst, viel zu wissen. Das ist es nicht. Oder du denkst: Erkenntnis bedeutet, in tiefe, verborgene - ja vielleicht spirituelle oder intellektuelle - Geheimnisse eintauchen. Das ist es auch nicht. Oder du denkst: Erkenntnis brauche ich, um genau zu wissen, wie das Leben funktioniert. 10 Schritte für ein glücklicheres Leben, zum Beispiel. Das ist es wieder nicht.
Ach Leute, wir sind extrem schnell darin, jemanden oder etwas als “dumm” zu bezeichnen. Aber wir wissen nicht, was das Gegenteil ist. Erkenntnis - was ist das?
Petrus sagt hier: die Erkenntnis, die uns immer mehr Gnade und Frieden bringt, ist die Erkenntnis von Jesus. Und er sagt: die Erkenntnis, die uns Kraft zum Leben gibt, ist die Erkenntnis von Jesus. Und dass diese Erkenntnis von Jesus ständig zunehmen kann.
Da ist Petrus nicht allein. Der - so heisst es - weiseste Mensch, der König Salomo, schrieb in den Sprüchen schlicht und ergreifend:
Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Sprüche 1,7 nlb
Salomo wird aber an Weisheit noch getoppt von Jesus Christus. Und Jesus sagte es in seinem hohenpriesterlichen Gebet so:
Und das ist der Weg zum ewigen Leben: dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und Jesus Christus, den du in die Welt gesandt hast. Johannes 17,3 nlb
Erkenntnis ist einfach: Gott und seine Angebote kennen zu lernen. Indem du Gott begegnest. Einfach Gott begegnen. Einfach bei Jesus ankommen.
Flipchart: ergänze Jesus und “angekommen”
Es geht nicht ohne Begegnung
Es geht nicht ohne Begegnung
Ihr kennt diesen Vergleich vermutlich - aber er zeigt gut, was “Erkenntnis” wirklich ist. Stellt euch vor, ich gehe in den Books & More Laden beim Zollhaus und stöbere dort durch die Biografien. Dabei finde ich ein ansprechendes Buch mit dem Titel: Meine Vision, mein Leben, meine Originaltität - Andrea Wüthrich”. Ich kaufe es mir sofort und beginne zu lesen. Die Einleitung, dann Kapitel 1 - Geburt und Kindheit in Österreich. Kapitel 2 - der Umzug in die Schweiz. Kapitel 3, 4, 5, 6 über ihre Familie, ihre Erfahrungen in der Schule, ihre Gemeinde in Chur, ihre Freunde. Ein kurzes Kapitel über ihre technische Leidenschaft und ein langes Kapitel über ihre kreative Seite. Ich bin restlos faziniert. Und wenn ich das Buch fertiggelesen habe, klappe ich es zu und lasse das ganze Leben von Andrea nochmals an mir vorbeiziehen. Und dann denke ich: jetzt habe ich eine wunderbare Frau kennen gelernt!
Aber die Frage ist: habe ich Andrea wirklich kennengelernt? Ist das Erkenntnis? Nein, nicht wirklich. Ich habe zwar viel gelesen und habe viel über sie erfahren - aber erkennen geht tiefer.
Meine Geschichte mit Andrea ging anders! Es war ein März-Sonntag im Jahr 1996, da tauchten zwei junge Frauen als Besucherinnen in meiner damaligen Gemeinde auf. Nach dem Gottesdienst lernten wir uns kennen. Am Nachmittag trafen sich die Jugendlichen der Gemeinde - und die beiden waren wieder dabei. Eine davon war Andrea. Wir sprachen einige Minuten zusammen. Ich erfuhr so viel von ihr, dass in mir der unglaubliche Wunsch wuchs, diese junge Frau immer besser kennen zu lernen. Das war gar nicht so einfach - ich wusste ja nicht einmal, wie ihr voller Name war, wo sie wohnte, und Internet hatten wir beide damals noch nicht. Trotzdem gelang es - Gott sei Dank, das ging nicht ohne Wunder ab - sie wieder zu treffen, mit ihr zu sprechen - und wir begannen einander zu schreiben. Und irgendwann mussten wir klarstellen: wie stehen wir zueinander? Wer ist Andrea für mich? Wer bin ich für sie? Kollegen, Freunde oder sind wir gar ein Paar? Unser Standpunkt?
Ich will die Geschichte nicht weitererzählen. Aber der Punkt ist klar: eine Person erkennen geht nicht ohne Begegnung. Gott erkennen geht nicht ohne Begegnung. Darum sage ich: begegne Gott und lerne ihn und seine Angebote kennen - lerne ihn immer besser kennen! Das ist Erkenntnis, die dein Leben verändert!
Bei Petrus war es so: er war bereits einige Monate als Jünger mit Jesus zusammen. Begegnung um Begegnung, gemeinsame Zeiten, hochinteressante Gespräche. Beobachtungen, wie Jesus den Leidenden begegnet. Beobachtungen, wie Jesus den Gegnern begegnet. Seine Beziehung zu Jesus wuchs und wuchs. Und mit der Beziehung wuchs auch die Erkenntnis von Jesus. Einmal sagte er: “Ich wüsste nicht, wohin ich sonst gehen sollte. Du, Jesus, hast allein Worte des ewigen Lebens!” (Johannes 6,68).
Jesus erkennen und anerkennen
Jesus erkennen und anerkennen
Und dann kam sie. Die Frage, die den Standpunkt offenlegt. Jesus hatte seine Jünger dafür in ein Timeout geführt - ins Ausland, in die heidnische Gegend, nördlich von Galiläa. Ich erzähle euch diese wahre Geschichte gerne, so wie sie im Matthäus-Evangelium steht - in der Mitte, im Kapitel 16,13-20:
Biblestory: Matthäus 16,13-20
Biblestory: Matthäus 16,13-20
Einmal wanderte Jesus mit seinen Jüngern in der Gegend nördlich von Galiläa, im heidnischen Gebiet von Cäsarea Philippi. Dabei fragte er seine Jünger: “Für wen halten die Leute den Menschensohn?”
Die Jünger erzählten: Einige denken, er sei Johannes der Täufer. Andere finden: Elia. Oder: Jeremia. Oder sonst einer der Propheten.
“Und ihr? Wer sagt ihr, dass ich bin?”, fragte sie Jesus. Petrus darauf: “Du bist der von Gott gesalbte Christus. Du bist der Sohn des lebendigen Gottes!”
Jesus war begeistert: “Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, Simon, Sohn von Jona. Denn das hat dir mein Vater im Himmel offenbart. Von einem Menschen konntest du das nicht haben.”
Und Jesus sprach weiter ins Leben von Petrus hinein: “Du bist Petrus. Auf diesem Felsen baue ich meine Gemeinde - die wird im Kampf gegen die Tore des Totenreiches siegreich sein! Dir gebe ich die Schlüssel zum Himmelreich. Was du auf der Erde bindest, das wird auch im Himmel gebunden sein. Und was du auf der Erde öffnest, wird auch im Himmel offen sein.”
Dann verbot er den Jüngern streng, irgendjemandem davon zu erzählen, dass er der Christus sei.
Wie hat Petrus die Frage beantwortet? Jesus ist nicht “nur” ein Prophet. Nicht nur einer, der etwas zu bieten hat. Jesus ist selbst der Christus, der Gesalbte, der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Von Gott gesendet als Retter und Herr für uns.
Nach dieser Geschichte müssen wir nochmals anhören, was Petrus viele Jahre später in seinem Brief sagt:
Dieser Brief ist von Simon Petrus, einem Diener und Apostel von Jesus Christus. Ich schreibe an euch alle, die ihr denselben kostbaren Glauben habt wie wir - einen Glauben, der uns durch Jesus Christus geschenkt wurde. Er ist unser Gott und Retter und macht uns vor Gott gerecht.
Petrus hat den Glauben geschenkt bekommen, weil ihm der Vater im Himmel dieses Wahrheit über Jesus geoffenbart hat: Jesus ist der Retter, Jesus ist Gottes Sohn. Das sagt er auch hier. Und er sagt etwas mehr: wir als seine Leser dürfen denselben kostbaren Glauben haben! Wir dürfen durch den Glauben an Jesus gerecht sein vor Gott. Und du? Wer sagst du, dass Jesus ist?”
2 Mein Wunsch für euch ist, dass Gott euch immer mehr mit seiner Gnade und seinem Frieden beschenkt, sodass ihr Jesus, unseren Gott und Herrn, immer besser kennenlernt. 3 Denn dessen göttliche Kraft hat uns ja alles gegeben, was wir brauchen, um ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Das kam dadurch, dass wir den erkannt haben, der uns durch seine Herrlichkeit und Güte berufen hat.
Zweimal Erkenntnis! Jesus als Gott und Herr annehmen. Berufen sein von IHM. Gewaltig! Gott gibt uns durch Jesus so viel Kraft, dass wir alles haben, um so zu leben, wie es Gott gefällt. Wir sind beschenkt! Und das alles, weil wir Jesus immer besser kennen lernen dürfen. Wenn das kein Motivator ist, sich voll darauf zu konzentriere?!
4 Und durch dieselbe mächtige Kraft hat er uns seine kostbaren und größten Zusagen geschenkt. Er hat versprochen, dass ihr Anteil an seiner göttlichen Natur bekommt, denn ihr seid dem Verderben dieser verführerischen Welt entflohen. 2 Petrus 1,1-4
Mit diesem Vers öffnet uns Petrus den Blick noch mehr: es bringt’s total, Jesus zu erkennen. Die Erkenntnis von Gott setzt in uns etwas Geheimnisvolles frei: eine mächtige Kraft, Anteil an seiner göttlichen Natur, Freiheit vom Verderben dieser verführerischen Welt! Über diese Freiheit wollen wir am nächsten Sonntag mehr hören. Alles hat aber begonnen mit dieser einfachen Frage: “Und ihr? Wer sagt ihr, dass ich bin?”
Petrus lernte Jesus als Jünger kennen. Tag für Tag. Eins zu ein. Wir sind in einer anderen Zeit: Jesus ist nicht sichtbar unter uns. Aber wir können trotzdem seine Jünger sein. Jünger sind nicht allein unterwegs, sondern als Jüngergruppe. Dazu gibt es die Gemeinde. Gemeinde, das ist eine Gruppe von Menschen, die Jesus lieben, ihn besser kennen lernen und ihn erleben wollen. Dazu zeige ich euch zwei ganz praktische Wege, wie wir als Gemeinde Jesus besser kennen lernen können:
Gott erkennen - welche Rolle spielt der Gottesdienst?
Gott erkennen - welche Rolle spielt der Gottesdienst?
Gottesdienst ist ein wichtiges Standbein unserer Gemeinde. Wir kommen eigentlich - und das ist der tiefste Grund - zum Gottesdienst, um Gott zu begegnen - und einander zu begegnen. Es ist ein Begegnungsfest, jede Woche. Was läuft ab, wenn wir zum Gottesdienst kommen?
Sammlung. Das Gegenteil von Zerstreuung. Wenn du zu Hause bleibst und Fernsehen schaust, dann zerstreust du dich. Einige meinen, Zerstreuung sei Erholung, und man sei dann danach wieder gestärkt und fit. Aber so funktionieren wir Menschen nicht. Wir kommen zur Ruhe, wenn wir uns sammeln. Fokussierung, Konzentration auf etwas, was wesentlich ist. Darum sammeln wir uns nicht nur als Gemeinde, sondern auch innerlich, wenn wir zum Gottesdienst kommen. Wir kommen an. Wir kommen zu einem Brunnen mit lebendigem Wasser, das uns für unsere Seele neue Erfrischung gibt. Wir kommen zu einem reich gedeckten Tisch, den Gott für uns bereit gemacht hat. Wir sammeln uns.
Lobpreis. Wenn wir vor einem gewaltigen Wasserfall stehen oder einen atemberaubenden Sonnenuntergang sehen, denken wir nicht: “Wow, was bin ich doch für ein toller Mensch.” Unser Fokus geht weg von uns selbst, hin auf das Wunderbare, was wir da gerade erleben. So funktioniert Lobpreis. Wir sagen nicht: “Wow, wie schön singe ich.” Nein, wir sagen: “Wow, wie grossartig und schön ist Jesus!” Lobpreis bringt uns zu unserer tiefsten Bestimmung: wir leben, um Gott zu ehren. Nicht weil wir das so gut können, sondern weil Gott es wert ist. Und wenn wir dann uns selbst anschauen, dann kommen wir zu etwas, was nicht menschlich machbar ist: wir kommen zu Gottesfurcht. Das ist staunende Ehrfurcht vor Gott. Hier beten wir ihn dann wirklich von Herzen an. Hier bekennen wir ihm dann wirklich in tiefer Reue unsere Sünden. Hier dürfen Tränen fliessen. Hier darf unser Verstand frei werden. “Das Höchste meines Lebens ist, dich lieben, Herr!” Die Lobpreiszeit stellt an uns immer wieder die Frage: “Und du? Wer sagst du, dass ich bin?”
Predigt. Wenn Lobpreis der Kanal zwischen Gott und uns ist, in welchem wir ihn anbeten und er uns segnet, dann ist die Predigt Gottes Reden zu uns und unsere gehorsame Reaktion zu ihm. Ich will nicht sagen, dass ich als Prediger eins zu eins Gottes Worte predige. Dass jedes meiner Worte wie ein Wort von Gott ist. Das ist komplett falsch. Aber der Prediger nimmt die Bibel - und das ist Gottes Wort - er liest und erzählt, was dort steht. Und er möchte sich jetzt von Gott brauchen lassen, dass diese Worte unsere Herzen erreichen. Dafür gibt Gott ja verschiedene Gaben: die Lehrgabe, die Evangelisten-Gabe, die Prophetengabe, die Apostelgabe und die Hirtengabe (vgl. Epheser 4,11). Die Predigt weckt Glauben. Also: nicht die Predigt selbst, sondern das Hören der Predigt (vgl. Römer 10,17) Jede Predigt geht ins Leere, wenn du nicht diesen Glauben in dir wecken lässt. Reagiere auf das, was du in der Predigt hörst. Wir geben nach der Predigt Zeit dafür, indem wir eine Zeit der Besinnung und Anbetung haben. Erkenntnis heisst ja auch: Ankommen, zu einem Schluss kommen, etwas begreifen und als Wahrheit annehmen. Es ist gut, wenn wir nach jeder Predigt unsere neue Erkenntnis festhalten. Vielleicht aufschreiben - es ist sowieso eine gute Idee, sich Notizen zu einer Predigt zu machen. Vielleicht in einem stillen Gebet
Begegnungszeit. Jetzt sind wir so richtig aufgewärmt. Es ist Zeit für Begegnungen der verschiedensten Art: das Abendmahl ist ein enorm starkes Zeichen der Begegnung mit Gott und einander; deine Geschichte mit Gott darf erzählt werden; wir beten gemeinsam, gehen in die Fürbitte füreinander und für unsere Mitmenschen nah und fern; wir erfahren auch das Aktuellste aus unserem Gemeindealltag… So setzen wir bereits um.
Sendung. Am Anfang des Gottesdienstes steht die Sammlung. Die Gemeindefamilie kommt zusammen und sammelt sich. Fokus auf Lobpreis, auf Gottes Wort, auf die Begegnung mit IHM und einander. Jetzt lassen wir uns senden. Sendung heisst Mission. Wir sind alle Missionare, gesendet in unseren Alltag, um dort Salz und Licht zu sein. Das, was wir von Jesus erkannt haben, setzen wir um, erzählen wir weiter, leben wir! Darum sprechen wir am Schluss den Segen. Und darum gibt’s die Möglichkeit, den Gebetsdienst für sich in Anspruch zu nehmen. Gott sendet uns nicht ohne seinen Segen und ohne seine Kraft! Es ist auch stärkend, wenn wir miteinander über das reden, was wir im Gottesdienst gerade gemeinsam erlebt haben. Stärken und Entfalten, das geschieht hier.
Der Gottesdienst hilft uns also, Jesus immer besser kennen zu lernen. Aber die meiste Zeit sind wir ja nicht im Gottesdienst. Und da brauchen wir etwas, wie Petrus und die Jünger, was uns täglich hilft, Jesus immer besser kennen zu lernen. Die Bibel.
Gott erkennen - welche Rolle spielt die Bibel?
Gott erkennen - welche Rolle spielt die Bibel?
Wir wollen vertraut werden mit diesem wunderbaren Buch. Es ist ein heiliges Buch, eine heilige Schrift - das heisst: besonders, nicht normal. Es heisst auch: rein und reinigend. Aber eben: es kann etwas noch so gut und stark und bewegend sein, wenn man es nicht kennt, verpasst man den Wert. Lass es mich so sagen:
Gott möchte uns begegnen - und er braucht die Bibel dazu. Die Bibel erzählt Gottes Geschichte mit uns Menschen. Und die Bibel ist Gottes Wort an uns. Und sie führt uns zu Jesus: Joh 5,39f.
Es ist unsere Aufgabe als Gemeinde, einander zu ermutigen, die Bibel besser kennen zu lernen. Jesus selber hat dies so formuliert:
Ihr forscht in der Schrift, weil ihr glaubt, dass sie euch das ewige Leben geben kann. Und gerade sie verweist auf mich! Dennoch weigert ihr euch, zu mir zu kommen, damit ich euch das ewige Leben schenken kann. Johannes 5,39-40 nlb
Was meint er damit? Dass uns die Bibel hilft, Jesus immer besser kennen zu lernen. Damit wir zu Jesus kommen können und er uns ewiges Leben schenken kann. Die Bibel kennen heisst, Jesus kennen, heisst sein Angebot vom ewigen Leben kennen. Schaut auf unser Banner: “Lerne Gott und seine Angebote kennen!”
Ich wünschte, dass ihr alle die Bibel so gut kennen lernt, wie die Frauen ihre Handtasche. Was da alles für wundervolle Dinge drin sind! Ich wünschte, dass ihr alle die Bibel so gut kennen lernt, wie Schüler ihr Etui. Und dass eure Bibel genauso gebraucht aussieht! Ich wünsche, dass ihr alle eure Bibel so gut kennen lernt, wie das Programm von Netflix oder SRF. Und dass sie denselben Sog auf euch auswirkt: “Das muss ich unbedingt gesehen haben.”
Darum tun wir etwas dafür: 6 Wochen, um den roten Faden der Bibel kennen zu lernen. Vom Anfang bis zum Ende. 6 Wochen,
… das sind 4 Donnerstag-Abende: hier vor Ort und parallel im ZOOM, ab 27. Mai zweiwöchentlich. Jeder Abend hat zwei Teile: zuerst erzähle ich den roten Faden eines Teils der Bibel: die Anfänge, das Volk, das Neue in der Gemeinde und das Finale. Dabei schauen wir jedes Mal Themen an, wo man eine Tiefenbohrung machen kann: Glaube und Wissenschaft, Erwählung und Glaube, Segen und Fluch, die Messias-Erwartung, Gottes Reich, Glaube und Werke, Angst oder Hoffnung, Echt oder Fake. An jedem Abend gibt’s eine Kleingruppenzeit hier vor Ort - und im ZOOM. Alles in 1,5 Stunden. Diese Abende sind für uns derart wichtig, dass alle unsere Hauskreise voll daran teilnehmen. Man kann daran auch einzeln teilnehmen, aber ich empfehle, alle vier Teile des roten Fadens!
… das ist ein 42 Tage-Bibelleseplan: wirklich cool! Für Minimalisten gibt’s hier den roten Faden, nämlich täglich ca. 5 Bibelverse. Für Leute, die 15-20 Minuten investieren können, gibt’s die rote Schnur, nämlich 2 Kapitel täglich. Und für Leute, die tiefer gehen wollen, gibt’s den roten Teppich, nämlich zusätzlich 1 weiteres Kapitel aus einem anderen Teil Bibel, der dir hilft, die rote Schnur besser zu verstehen. Den Bibelleseplan gibt’s ab nächstem Sonntag zum Mitnehmen oder Online. Es gibt eine Bibelfrühstück-Chatgruppe auf Signal, wo täglich der passende Abschnitt gepostet wird und wo wir unsere Gedanken zu diesem roten Faden durch die Bibel posten können. Das hilft, dranzubleiben und Gott durch andere besser kennen zu lernen.
… das ist das Büchlein “Gottes Geschichte mit uns - kurz, packend, verständlich durch die Bibel” von Klaus Äschlimann. Mit Übersichtsplan. Klaus ist der Pastor der FEG Emmen - und erzählt hier hammermässig gut die wichtigsten Ereignisse der Bibel. Ein Muss für alle, welche sich einen Überblick über die Bibel wünschen.
Merkvers
Merkvers
Und du? Was sagst du, wer Jesus ist?
Prägen wir uns diesen einen Merksatz für heute ein:
Mein Wunsch für euch ist, dass Gott euch immer mehr mit seiner Gnade und seinem Frieden beschenkt, sodass ihr Jesus, unseren Gott und Herrn, immer besser kennenlernt. 2 Petrus 1,2 nlb
Zur Vertiefung
Zur Vertiefung
“Der Glaube findet sich in der Person Christi. Wenn es dir an Glauben mangelt, nutzt es nichts, ihn von innen heraus wecken zu wollen. Man kann Glauben nicht vortäuschen oder materialisieren, indem man die Zähne zusammenbeisst und versucht, noch vor dem Frühstück drei unmögliche Dinge zu glauben. Wenn du Jesus mehr vertrauen willst, dann lerne ihn besser kennen. Sieh ihn mehr an, höre ihm mehr zu, verbringe mehr Zeit mit ihm. Es ist wirklich so einfach. Je mehr du Jesus ansiehst, desto mehr wirst du ihm vertrauen, denn er ist der verlässlichste, liebevollste und mächtigste Mensch, dem du je begegnen wirst. Richtet euren Blick auf Jesus, drängt der Schreiber des Hebräerbriefs, denn er ist der “Urheber und Vollender des Glaubens”. Seine Aufgabe ist es, deinen unvollkommenen Glauben zu vervollkommnen. Deine Aufgabe ist es, dich auf ihn auszurichten.” Pete Greig, Kraftvoll beten, S.118f
Lies auch: 1 Korinther 13,12; Kolosser 3,1; 1 Johannes 3,1f
Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum erkennt uns die Welt nicht; denn sie hat ihn nicht erkannt. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.