Wachse in deiner Berufung

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Jesus beruft seine Nachfolger. Zuerst sollen sie ihm nah sein. Dann als seine Jünger von ihm lernen. Und schliesslich möchte er sie mit seinem Auftrag aussenden. Unser Herz ist aber darauf ausgerichtet, selbst zu wollen, was es befriedigt. Petrus erlebt an sich selber, wie Jesus sein Herz formt, ja operiert, dass es anders funktionieren kann: dass es heil wird, um die Berufung zu hören und zu befolgen. Wachse in deiner Berufung, und das hat mit Herzensveränderung zu tun. Ganz konkret: Streng dich an, Gottes Zusagen im Glauben zu leben!

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Handout

Herzlich!

Das Herz ist unser Lebensorgan. Es pumpt 100’000 mal pro Tag und befördert dabei einen halben Tanklaster von 7000 Litern Blut durch unseren Körper.
Flipchart: Herz
Aber das Herz ist mehr. Wenn wir sagen “von Herzen Gottes Segen” oder “herzliche Grüsse” oder “Herzilein, du musst nicht traurig sein”, dann ist uns das klar. Herz ist etwas Ganzes. Von ganzem Herzen - das ist mit ganzer Hingabe. Herzlich - das ist freundlich, liebevoll, wohlwollend. Herzenswunsch - das sind unsere Träume, Wünsche, Absichten… Wenn Jesus sagt: “Trachtet zurst nach Gottes Reich, dann wird euch alles andere zufallen” (Mt 6,33), dann meint er die Motivation unseres Herzens. In unserem Predigttext heisst es ganz ähnlich:
Strengt euch deshalb an, diese Zusagen Gottes in eurem Glauben zu leben. 2 Petrus 1,5a nlb
Herz ist Motivation. Ist Fokussierung. Ist auch Eifer und Lust. Das, was wir wollen. Unser Herz will. Eines der ersten Wörter unserer Kids - nach ‘Mama’ - war ihr eigener Name. Natürlich in babymässiger Kurzform. Der erste Drei-Wort-Satz war eindrücklich: “Io meh gäh” - übersetzt: “Gib mir mehr!” Das ist unser Herz: Gib mir mehr! Es ist tief in uns drin! Wir wollen von Herzen etwas, was uns selbst befriedigt. Unser Herzenswunsch ist, was uns selbst erfüllt. Wir sehnen uns nach Annahme, Anerkennung, Liebe, Kraft, Sinn - für uns. Und - ohne dass wir das gross lernen müssen: wir suchen uns die Dinge aus, die uns das geben, wozu wir Lust haben. Um unser Herz zu befriedigen, das ständig schreit: “Io meh gäh!” - “Ich will mehr!”
Der Apostel Petrus war bei seinem Meister Jesus, weil er merkte: es tut mir wahnsinnig gut, bei ihm zu sein. Die Worte von Jesus haben Power. Sie sind Worte des ewigen Lebens. Aber darum wollte Petrus den Jesus auch nicht sterben sehen. Er wollte, dass dieser Jesus immer genau so verfügbar bei ihm bleibt. Das Herz von Petrus war noch nicht erlöst von diesem “Io meh gäh!” Jesus musste an Petrus arbeiten, damit sein Herz frei wurde. Frei, nicht die eigenen Wünsche zu befriedigen, sondern frei, um zu lieben.
Liebe Freunde, das hier ist eine Herausforderung an uns. Warum bin ich Christ? Einfach, damit ich von Jesus Vergebung und Freude bekomme - und das befriedigt mein Herz. Aber dort, wo Jesus an meinem Herzen arbeiten will, wo er mir etwas wegnimmt, etwas wegschneidet, dort wehre ich mich?
Oder bin ich Christ, weil ich wirklich frei werden will, zu lieben (Gal 5,13). Weisst du, richtig lieben. Nicht nur schwärmen, damit mein Herz sich befriedigt fühlt. Sondern lieben. Lieben, wie Jesus: bedingungslos für den andern sein, von ganzem Herzen das Gute für den andern wollen, bereit, den ersten Schritt zu gehen… So liebt nur jemand, der Gottes Liebe bedingungslos erfahren hat - und der zuerst und vor allem Gott lieben will. Wisst ihr was: unsere Berufung als Christen ist die Freiheit!
Ihr seid berufen, liebe Freunde, in Freiheit zu leben - nicht in der Freiheit, euren sündigen Neigungen nachzugeben, sondern in der Freiheit, einander in Liebe zu dienen. Galater 5,13 nlb

Herzoperation

Petrus hat diese Korrektur, ja, Operation in seinem Herzen erfahren. Erst so konnte er inneres Wachstum erleben.
Flipchart: Pflanze auf Herz
Lasst uns zuhören, was Gott uns in unserem heutigen Predigttext aus dem zweiten Petrusbrief sagt.
Bibeltext: 2 Petrus 1,5-9
5 Strengt euch deshalb an, diese Zusagen Gottes in eurem Glauben zu leben. Dann zeigt sich euer Glaube durch ein vorbildliches Leben. Ein vorbildliches Leben aber führt zur tieferen Erkenntnis Gottes. 6 Aus der Erkenntnis Gottes folgt Selbstbeherrschung. Aus der Selbstbeherrschung wächst Geduld und aus der Geduld ein Leben im Glauben zur Ehre Gottes. 7 Aus der Ehrfurcht vor Gott entspringt die Liebe zu den Gläubigen, und aus dieser schließlich die Liebe zu allen Menschen. 8 Je mehr ihr in dieser Hinsicht vorankommt, desto mehr werdet ihr mithilfe der Erkenntnis von Jesus Christus, unserem Herrn, ein sinnvolles, auf andere ausstrahlendes Leben führen. 9 Wer so nicht handelt, der ist blind oder zumindest sehr kurzsichtig. Solche Leute haben schon vergessen, dass Gott sie von ihrem früheren Leben, das voll Schuld war, rein gewaschen hat.
Das gibt uns Petrus einen gewaltigen Wurf. Aber nehmen wir uns Zeit, noch einmal durch diesen Text zu gehen.
1. Gottes Gutschein
Gottes Zusage, das ist: wir sind durch Jesus berufen, und indem wir ihn besser kennen lernen, erhalten wir Gottes Kraft für ein Leben, das Gott gefällt. Ja, er gibt uns sogar Anteil an seiner göttlichen Natur - er schenkt uns seinen Heiligen Geist und wir werden Kinder Gottes. Und er setzt uns damit an einen neuen Standort: wir sind dem Verderben dieser verführerischen Welt entflohen.
Gutschein
Nun, eine Zusage ist ein Gutschein. Ich habe letzte Woche aus meiner Gutschein-Schublade einen wunderbaren Gutschein herausgeholt. Er berechtigt mich, in einem Restaurant zu essen. Ich habe den Gutschein in meine Tasche genommen. Ja, ich habe das Restaurant sogar von weitem gesehen. Aber dann habe ich ihn doch nicht eingelöst. Der Gutschein wandert zurück in meine Gutschein-Schublade. Irgendwann läuft er ab. Ich habe noch Zeit.
Gottes Zusage gilt dir, wenn du das hörst. Aber irgendwann läuft dieser Gutschein auch ab. Es gilt, den Gutschein einzulösen. Und das geht so:
2. Strengt euch an, diese Zusagen in eurem Glauben zu leben!
Ich brauche eine Anstrengung, um meinen Gutschein einzulösen: ich muss im Restaurant anrufen, den Platz reservieren und gehen. Oder einfach nur hingehen, und den Platz nehmen, der noch frei ist. Die Anstrengung ist eigentlich nicht gross. Ich muss es nur wollen und tun.
Die Zusage Gottes zu bekommen, ist nicht unmöglich. Wir müssen es nur wollen und tun. Aber das “strengt euch an!” - das kann stressen. Es gibt einige Pastoren im Internet, die von der reinen Gnade predigen. Sie warnen davor, sich für irgendetwas anzustrengen, das mit Gott oder Glauben zu tun hat. Das ist leider nicht die ganze Wahrheit. Richtig ist: Gottes Zusage ist ein Geschenk. Richtig ist aber auch: löse dieses Geschenk ein. Streng dich an! Du musst es wollen und auch tun. Das sage ich mit Respekt, denn mir ist bewusst, dass sogar unser Wollen, wie auch das Umsetzen, von Gott angestossen wird (Phil 2,12-13).
3. Stell die Dominosteine in die Reihe!
Es ist eine interessante Wort-Reihe, die in unserem Predigttext 2 Petrus 1,5-7 folgt: Glaube > vorbildliches Leben (= Tugend) > Erkenntnis Gottes > Selbstbeherrschung > Geduld > Leben in Ehrfurcht vor Gott > Liebe zu Glaubensgeschwistern > Liebe zu allen Menschen.
Aus Glaube wird Liebe. Das ist wie das Haus, das auf Fels gebaut ist: die Worte von Jesus hören und sie tun - das endet immer in Liebe. Es ist wie bei der Freiheit: nicht, um sein Herz selbst zu befriedigen, sondern: wir sind frei, um zu lieben!
Dominosteine auf Tisch stellen
Wie wird Glaube zu Liebe? Stell dir eine Reihe von Dominosteinen vor. Der erste Stein ist der Glaube, der letzte die Liebe. Du wirfst den ersten Stein an - da ist das “Strengt euch an, die Zusagen Gottes in eurem Glauben zu leben.” Das heisst: du setzt dein Vertrauen darauf, dass der Gutschein Gottes wahr ist. Du glaubst an Jesus. Von Herzen. Der erste Dominostein fällt… ins Leere, wenn da nicht der nächste Stein in der Reihe steht.
Der zweite Dominostein ist die Tugend, das vorbildliche Leben. Es hat mit Mut zu tun, nicht so zu leben, wie alle andern, sondern gegen den Strom zu schwimmen. Stell diesen Stein in die Reihe! Sonst wirst du nie in die Berufung hineinwachsen, frei zum Lieben zu sein.
Der dritte Dominostein gehört auch in die Reihe: Erkenntnis. Lerne Jesus immer besser kennen. Da hilft dir der Heilige Geist: er öffnet dir die Augen dafür, wer Jesus ist und was er dir schenkt. Er öffnet dir auch die Augen dafür, wo du unfrei bist. Wo du dein Herz an eine Lust hängst, die dich hindert, in Gottes Berufung zu leben. Und es hilft dir die Bibel dabei. Sie ist Gottes Wort, sie ist Wahrheit. Und es hilft dir das Gebet dabei: Zeit mit Gott zu verbringen! Nutze die Möglichkeiten, die dir die Gemeinde dafür gibt: das Bibelseminar, die Gebetswochen!
Aber auch der dritte Dominostein fällt ins Leere, wenn da nicht der vierte steht: Selbstbeherrschung. Das ist einerseits Disziplin: also dranbleiben an etwas Gutem. Deine gute Gewohnheiten. Dein Jahresfokus. Dein Auftrag, den du von Gott bekommen hast. Bleib dran! Selbstbeherrschung ist andererseits auch Besonnenheit. Wenn die Emotionen kochen, wenn man sich aufregt - dann heisst Besonnenheit: diese Gefühle beruhigen zu können und klar, ohne verletzend zu werden, reden und handeln können.
Da hilft auch der fünfte Dominostein in der Reihe: Geduld. Ausdauer. Beharrlichkeit.
Und der sechste - der steht irgendwie oft etwas abseits. Es ist der Stein der Gottesfurcht. Das fällt unserem Herzen schwer: uns vor Jesus wirklich zu verneigen, ihn wirklich als unseren Herrn anzuerkennen. Und nicht nur zu brauchen, um unsere Wünsche zu befriedigen. Wo Gottesfurcht ist, ist die Anerkennung unserer eigenen Schwachheit. Es gibt einen Gott! Und ich bin es nicht!
Der siebte Dominostein ist die Liebe. Und ja, zuerst die Liebe zu denen, die uns nahe stehen. Den Geschwistern. Gemeint hier: den Geschwistern im Glauben an Jesus. Bruderliebe - Philadelphia. Wer nicht die lieben kann, die ihm nahestehen, kann auch die nicht lieben, die ihm fern sind. Der achte Dominostein ist die bedingungslose Liebe zu andern, die Agape-Liebe. Jetzt kommt Gottes Liebe durch dich zum Ziel: bei deinen Mitmenschen!
Strengt euch an, diese Zusagen Gottes in eurem Glauben zu leben: stoss den Glaubensdominostein an und stell die andern Steine in die Reihe - und du wirst wachsen in deiner Berufung, ein Mensch zu sein, der frei ist zu lieben.

In der Berufung wachsen

Biblestory Matthäus 17,1-15 [In der Berufung wachsen]
In unserer Biblestory begleiten wir Petrus. Wir haben ihn gehört, wie er eine gewaltige Erkenntnis zum Besten gab. Auf die Frage von Jesus: “Und ihr? Wer sagt ihr, dass ich bin?”, sagte Petrus: “Du bist der gesalbte Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.” (Mt 16,16). Aber trotz dieser Erkenntnis wollte Petrus daraufhin Jesus daran hindern, nach Jerusalem zu gehen, um dort zu leiden, zu sterben und am dritten Tag von den Toten zu auferstehen. Jesus wies Petrus heftig zurecht: “Geh weg von mir, Satan!” (Mt 16,23) und erklärte: “Wer sein Leben für mich aufgibt, der wird das wahre Leben finden.” (Mt 16,25). Durch diese Hingabe an Jesus finden wir Kraft und Freiheit.
Die Geschichte geht weiter:
Es war eine Woche später. Jesus nahm die drei vertrautesten Jünger mit sich auf einen hohen Berg: Petrus und die Brüder Jakobus und Johannes.
Vor ihren Augen veränderte sich Jesus: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne. Seine Kleider wurden weiss wie das Licht.
Und schau: es erschienen vor ihnen Moses und Elias. Die beiden redeten zusammen mit Jesus.
Petrus reagierte sofort und sagte zu Jesus: “Herr, super, dass wir hier sind! Wenn du willst, baue ich drei Hütten. Für dich eine, für Moses eine und für Elia ein.”
Während er noch redete, überschattete sie eine leuchtende Wolke. Und - hey - da war eine Stimme aus der Wolke: “Dieser ist mein geliebter Sohn. An ihm habe ich Freude. Hört auf ihn!” Die Jünger hörten das und liessen sich auf ihr Gesicht fallen. Sie hatten riesige Angst.
Da kam Jesus zu ihnen und berührte sie. Er sagte: “Steht auf! Habt keine Angst.” Als sie aufblickten, sahen sie niemandem mehr ausser Jesus. Und gemeinsam stiegen sie vom Berg wieder hinunter.
Eindrücklich! Über diese Geschichte haben wir einmal ein ganzes Buch gelesen. Der Titel war: “Allein mit dem Meister!”
Flipchart: “Nah sein”
Es ist unsere erste Berufung, nah bei Jesus zu sein.
Wir wünschen uns gewaltige Gottes-Begegnungen. Krasse Erkenntnisse. Kraftvolle Wunder und Zeichen. Wir möchten, erfüllt vom Heiligen Geist, die Welt verändern, Kranke heilen und Menschen zu Jesus führen. Aber, was am Schluss wirklich zählt, ist dieser letzte Satz: “Sie sahen niemanden mehr als Jesus allein.” Allein mit dem Meister. Jesus sagte in der Bergpredigt: “Am Ende der Zeit werden Leute sagen: ‘Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeiht, Dämonen ausgetrieben und Wunder getan?’ Aber ich werde sie wegschicken und sagen: ‘Ich habe euch nie gekannt. Fort mit euch! Was ihr getan habt, habt ihr gegen das Gesetz getan!’ (Mt 7,23) Die erste Berufung ist nicht, möglichst gewaltige Dinge zu tun. Die erste Berufung ist, nah bei Jesus zu sein und zu bleiben.
Flipchart: lernen
Es ist unsere zweite Berufung, von Jesus zu lernen.
Seine Jünger und Nachfolger zu sein. Sich von ihm verändern zu lassen. Petrus, in seinem zweiten Brief, beruft sich auf diese ganz besondere Geschichte! So wie Paulus einmal erwähnt, dass er eine Himmels-Begegnung hatte (2 Korinter 12,1-5), so erinnert sich der alte Petrus lebhaft an diese Berg-Erfahrung:
16 Denn wir haben uns nicht etwa irgendwelche klugen Geschichten ausgedacht, als wir euch von der Macht unseres Herrn Jesus Christus und von seiner Wiederkehr erzählten. Nein, wir haben seine Majestät mit eigenen Augen gesehen. 17 Er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als Gottes herrliche, hoheitsvolle Stimme rief: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe.« 18 Wir haben die Stimme selbst vom Himmel herab gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. 2 Petrus 1,16-18 nlb
Auf ihn hört! Vom Hören auf Gottes Wort entsteht unser Glaube (Römer 10,17) - dann, wenn wir aus dem Hören auch ein Tun machen. Jesus erzählte am Ende der Bergpredigt auch dieses Gleichnis: zwei Leute bauten ein Haus. Der eine erbaute auf felsigem Boden ein solides Fundament, auf welches er sein Haus aufstellte, der andere baute sein Haus einfach auf Sand. Als es stürmte, stürzte nur das zweite ein. Das Haus auf Fels, so erklärte Jesus, ist, wenn du die Worte von Jesus hörst, und sie tust. Das Haus auf Sand ist dagegen, wenn du die Worte von Jesus hörst, und sie nicht tust. (Mt 7,24-27) Die zweite Berufung ist es, in unserem Herzen verändert zu werden, dass wir Jesus gerne gehorchen. Man sagt ja auch: “Freiheit ist nicht, das tun zu können, was man will. Sondern Freiheit ist, das tun zu wollen, was man soll.” Jesus gerne gehorchen wollen, ist die Freiheit der Kinder Gottes!
Flipchart: dienen
Unsere dritte Berufung ist, ein Mitarbeiter von Jesus zu sein.
Lerne von ihm, wie du dienen kannst. Sein Auftrag war schon zu Beginn klar, als er Petrus von seinem Fischerboot wegrief. Jesus sagte zu ihm und seinem Bruder: “Komm, folgt mir nach. Ich will euch zu Menschenfischern machen.” (Mt 4,19) Auch nach der Berg-Erfahrung ging Jesus mit seinem Jünger-Trio wieder vom Berg hinunter. Die Idee mit den drei Hütten war zwar ganz nett, sie ist aber nicht für diese Welt bestimmt - das können wir dann im Himmel haben. Hier geht unsere Berufung hinein in die Sendung. Wir sind Mitarbeiter von Jesus. Wie Jesus vom Vater gesendet worden ist, so sendet er uns (Joh 20,21). Unsere dritte Berufung ist es, Gott und den Mitmenschen in Liebe zu dienen.

Herzenswunsch: wachse in deiner Berufung

Mein Anliegen: lass uns vorankommen, nicht vergesslich sein!
Hier, in unserem Predigttext, wo das mit den Dominosteinen steht, strengt euch an… vom Glaube bis zur Liebe… auf der Basis von Gottes Zusagen, hier steht ein Gradmesser in Vers 8 und 9:
8 Je mehr ihr in dieser Hinsicht vorankommt, desto mehr werdet ihr mithilfe der Erkenntnis von Jesus Christus, unserem Herrn, ein sinnvolles, auf andere ausstrahlendes Leben führen. 9 Wer so nicht handelt, der ist blind oder zumindest sehr kurzsichtig. Solche Leute haben schon vergessen, dass Gott sie von ihrem früheren Leben, das voll Schuld war, rein gewaschen hat.
Ein sinnvolles und auf andere ausstrahlendes Leben - also spürbar und ansteckend, wie es in unserer Gemeindevision heisst - wenn wir in unserer Berufung wachsen. Mithilfe der Erkenntnis von Jesus!
Ein leeres Leben, blind oder zumindest kurzsichtig, wenn wir vergessen, was Gott uns geschenkt hat: dass er uns von unserem schuldbeladenen früheren Leben rein gewaschen hat.
Lasst unser Herz nicht so unfrei bleiben - dass wir ständig “Io meh gäh” - “Gib mir mehr!” schreien. Und vergessen, was es Jesus gekostet hat, uns zu erlösen. Lasst uns diese Vergebung und Reinheit von Herzen suchen!
Der erste Ruf: komm zu Jesus, sei ihm nah! Lass dir vergeben, deine Schmach wegnehmen. Lass dir Kleider der Ehre geben, ein Kind Gottes zu sein.
Der zweite Ruf: lerne von Jesus, bleibe bei ihm. Lass dein Herz operieren, deinen Charakter verändern. Sei ein Jünger - allein bei deinem Meister. Lass dir von ihm seine Aufgaben und seine Geistesgaben zuteilen. Übe dich, seinen Willen gehorsam zu hören und übe dich, ihn gehorsam umzusetzen.
Der dritte Ruf: wage Schritte mit Jesus. Sei ein Diener, wie er. Lass seine Liebe durch dich zu andern fliessen. Und sei ein Anbeter in allem, was du tust und sagst. Übernimm Verantwortung. Mach einen Unterschied. Du bist ein Licht in dieser Welt - lass es leuchten.
Wir haben unterschiedliche Berufungen, wenn es um die dritte Berufung geht.
Wenn wir in unserer Berufung wachsen, dann wird uns Jesus immer mehr in die Position bringen, wo wir seine Liebe am Konkretesten weitergeben können.
Deine Berufung beginnt dort, wo du jetzt bist. Sei Jesus treu darin und achte darauf, wie er dich führt. Denke dran: es geht nicht um deine Befriedigung - dann wäre dein Herz nicht befreit. Es geht um seine Liebe, die durch dich zu deinen Mitmenschen fliesst. Dazu hat er uns zur Freiheit berufen.

Berufung - welche Rolle spielt dabei unser Wachstums-Weg

Der Wachstums-Weg ist hilfreich, damit Menschen in ihrer Berufung wachsen können. Bis jetzt haben wir in unserer Gemeinde das einfach als einzelne Möglichkeiten betrachtet.
Aber eine Gemeinde ist nicht einfach ein Markt, wo man sich das nehmen kann, was man grad möchte. Das fördert die Unfreiheit des Herzens. Eine Gemeinde ist beides: eine Familie und eine Trainings-Gruppe.
In der Familie wird das Herz geformt durch Liebe, Annahme und Vergebung.
Manchmal musst du die Familie auch aushalten - aber sie wird dein Herz formen - und Jesus kann seine Herzoperation bei dir vornehmen. Stell dir vor, Petrus wäre dem Jesus davon gelaufen, als er ihm sagte: “Satan, geh weg von mir!” Petrus ist geblieben und hat die wunderbare Berg-Erfahrung machen dürfen.
Gemeinde ist eine Trainings-Gruppe. Hier kannst du die Stationen des Wachstums-Weges erleben. Nah bei Jesus sein, von ihm lernen und sein Mitarbeiter werden. Unser Weg geht über Evangelisation (Alphalive), Glaubenstaufe, Zugehörigkeit und Mitgliedschaft, gabenorientierte Mitarbeit.
Am Anfang steht bei uns die Evangelisation, wo wir die Grundlagen des Glaubens und Leben kennen lernen. Der Alphalive-Kurs ist dabei der regelmässigste Anlass. Und ich finde es wichtig, dass alle von unserer Gemeinde mindestens einmal Alphalive-Luft geschnuppert haben. Als Teilnehmer oder als Mitarbeiter im Kursteam, im Gebet oder im Hintgergrundteam. Für Teenies ist es das Preteens und der biblische Unterricht. Und vielleicht bald auch einmal ein Jugend-Alpha?!
Anlässe, wie das Weekend mit Toby Meyer oder Life on Stage, sind stark evangelistisch ausgerichtet. Das heisst: die gute Nachricht, das Evangelium der Liebe Gottes, wird an viele suchende, interessierte oder zufällig darüber stolpernde Menschen verteilt.
Ein wichtiger Schritt auf dem Wachstums-Weg ist auch die Glaubenstaufe. Wir werden Anfang September eine Taufe im See durchführen. Und am ersten Sonntag im Juli - nach dem Gottesdienst - lade ich alle Interessierten zu einer Tauf-Info ein.
Weitere Schritte auf dem Wachstums-Weg sind: verbindliche Zugehörigkeit zur Gemeinde - im Gottesdienst, in einer Gruppe, einem Hauskreis. Und auch deine erklärte Mitgliedschaft. Verbindlichkeit ist ein guter Ausdruck von Reife. Wir wollen als Gemeindeleitungsteam vermehrt auf euch zukommen und euch einladen, eure Zugehörigkeit fest zu machen. Nehmt am Gemeinde-Forum im Juni teil, um zu verstehen, wer wir als Gemeinde sind und was unser Auftrag ist. Sei ein Teil davon - nicht nur am Sonntag.
Auf dem Wachstums-Weg lernst du auch deine Gaben kennen. Deine Schwächen und Stärken. Und deine von Gott geschenkte Leidenschaft. Das ist sehr spannend. Am besten lernen wir das kennen, indem wir praktisch mitarbeiten. Unsere Gemeinde hat verschiedene Dienste, solche die keine besondere Gaben brauchen und solche die besondere Gaben brauchen. Aber alle Dienste sind genau gleich viel Wert. Wir lernen darin, unsere Berufung kennen und wachsen darin. Mehr dazu erzähle ich euch in der Abschlusspredigt dieser Serie, am 11. Juli.

Merkvers

Worum ging’s heute? Wachse in deiner Berufung… Es ist einfach:
Strengt euch deshalb an, diese Zusagen Gottes in eurem Glauben zu leben. 2 Petrus 1,5a nlb
Strengt euch deshalb an, diese Zusagen Gottes in eurem Glauben zu leben. 2 Petrus 1,5a nlb
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