Einander verstehen und Gemeinde sein
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Einander verstehen und Gemeinde sein
Einander verstehen und Gemeinde sein
Liebe Zuhörer,
als 2015 / 2016 viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, kamen auch manche in unsere Gemeinden. Da fiel es uns am Anfang sehr schwer, uns mit ihnen zu unterhalten und mit ihnen zu kommunizieren. Zu unterschiedlich waren unsere und ihre Sprachen. Wir konnten und können vielleicht auch heute kein Arabisch oder Farsi und die wenigsten von ihnen konnten Deutsch. Vielleicht ging es irgendwie radebrechend über Englisch. Erst als ein paar Übersetzer da waren und die ersten Deutschkurse liefen, wurde es besser.
Nun nicht in jeder Gemeinde blieben die Flüchtlinge, aber es gibt ein paar Schwerpunktgemeinden, wo sie Heimat gefunden haben. So werden in diesn Gemeinden auch heute noch die Bibeltexte bei den Lesungen in Farsi eingeblendet und hier und da gibt es auch internationale Gottesdienste.
Gerade in dieser Zeit haben wir in besonderer Weise gespürt, welche Bedeutung Sprache und Kommunikation für uns als Christen in unseren Gemeinden haben. Wie wichtig es ist, dass wir uns einander verstehen.
Auch in den Tagen der Corona-Pandemie wurde uns das deutlich, wo die verbale Kommunikation lange Zeit auf das Digitale eingeschränkt wurde. Da fehlte uns der persönliche Austausch und das Sprechen miteinander ganz persönlich.
Auch der Apostel Paulus hat in der Multikulti-Gemeinde Korinth, wo sich Christen aus ganz unterschiedlichen Ethnien versammelten, die Erfahrung gemacht, wie wichtig die richtige Kommunikation miteinander ist, sonst geht da einiges schief in der Gemeinde. Dabei ist eine ganz besondere Grundlage gefordert. Er schreibt den Leuten in Korinth:
1 Bleibt unbeirrt auf dem Weg der Liebe! Strebt nach den Gaben, die der Heilige Geist verleiht – vor allem aber danach, als Prophet zu reden. 2 Wer in fremden Sprachen redet, spricht nicht zu den Menschen, sondern zu Gott. Denn niemand versteht ihn. Was er unter dem Einfluss des Geistes sagt, bleibt vielmehr ein Geheimnis. 3 Wer dagegen als Prophet redet, spricht zu den Menschen. Er baut die Gemeinde auf, ermutigt sie und tröstet sie. 4 Wer in fremden Sprachen redet, baut damit nur sich selbst auf. Wer aber als Prophet redet, baut die Gemeinde auf. 5 Ich wünschte mir, dass ihr alle in fremden Sprachen reden könntet. Noch lieber wäre es mir allerdings, wenn ihr als Propheten reden könntet. Wer als Prophet redet, ist bedeutender als derjenige, der in fremden Sprachen redet. Es sei denn, er legt seine Rede auch aus. Das hilft dann mit, die Gemeinde aufzubauen. 6 Brüder und Schwestern, jetzt stellt euch doch nur einmal vor: Ich komme zu euch und rede in fremden Sprachen. Was habt ihr davon, wenn ich euch nichts Verständliches vermittle – zum Beispiel eine Offenbarung oder eine Erkenntnis oder eine prophetische Botschaft oder eine Lehre. 7 So ist es ja auch bei den hölzernen Musikinstrumenten, zum Beispiel bei einer Flöte oder Leier: Wenn sich die einzelnen Töne nicht unterscheiden – wie soll man dann erkennen, was auf der Flöte oder auf der Leier gespielt wird? 8 Oder wenn von der Trompete nur ein gepresster Ton kommt – wer rüstet sich dann zum Kampf? 9 Genauso wirkt es, wenn ihr in fremden Sprachen redet. Wenn ihr keine verständlichen Worte gebraucht – wie soll man das Gesagte verstehen können? Ihr werdet in den Wind reden! 10 Wer weiß, wie viele Sprachen es auf der Welt gibt, ja, nichts geschieht ohne Sprache. 11 Wenn ich eine Sprache nicht spreche, werde ich für den, der sie spricht, ein Fremder sein. Und wer sie spricht, wird umgekehrt für mich ein Fremder sein. 12 Bei euch ist es genauso. Ihr strebt doch nach den Gaben des Heiligen Geistes. Dann strebt danach, an solchen Gaben reich zu werden, die die Gemeinde aufbauen.
23 Stellt euch vor: Die Gemeinde kommt zusammen und alle reden in fremden Sprachen. Wenn jetzt Unkundige oder Ungläubige hereinkommen, werden sie euch wohl für verrückt halten. 24 Stellt euch aber umgekehrt vor: Alle reden als Propheten. Wenn jetzt ein Ungläubiger oder Unkundiger hereinkommt, wird er sich von allen zur Rechenschaft gezogen sehen. Er weiß sich von allen geprüft. 25 Das, was in seinem Herzen verborgen ist, kommt ans Licht. Er wird sich niederwerfen, Gott anbeten und bekennen: »Tatsächlich, Gott ist mitten unter euch!«
Da gibt es das Zungengebet, das Beten in anderen Sprachen, in Sprachen die man nicht gelernt hat, die aber der Heilige Geist eingibt. Wissenschaftler haben mittlerweile nachgewiesen, dass das real ist. Es gibt dazu regelrecht wissenschaftliche Studien. Dabei geht es nicht um eksatatisches Stammeln, sondern der Beter hat das Beten immer unter Kontrolle. Er kann jederzeit damit aufhören. Nun gab es einige Leute in Korinth, die hielte das für eine besonders wertvolle Geistes Gabe. Sie hielen sich für besonders fromm und praktizierten die Gabe in aller Öffentlichkeit.
Ja und nein sagte da der Apostel Paulus, für euch selber, für euer Gebetsleben kann es wichtig sein diese Gabe auszuüben, aber für die Gemeinde selber ist diese Gabe nicht so von Bedeutung. Die Gemeinde braucht etwas kommunikativereres. Die Gemeinde braucht Geistesgaben, die sie führt und leitet, die sie vorwärts weist, so zum Beispiel die Gabe der Prophetie. Es ist die Gabe, mit der man die göttliche Kommunikation an die Gemeinde weitergibt.
Wie oft fragen wir nicht auch heute: “Qu vadis Kirche?” “Wohin geht es mit der Gemeinde?” Darum sagt der Apostel Paulus: “Leute an der Stelle ist es besser, wenn jemand etwas prophetisches in der Gemeinde sagt, etwas, was jeder versteht und was euch voranbringt. Aber alles, was ihr tut muss, von der wichtigsten Geistesgabe bestimmt sein, die es gibt - von der Liebe.
Das Zungengebet ist eine wichtige persönliche Gebetssprache, aber für die Gemeindearbeit untaguglich. Die Gemeinde braucht verständliche Rede von Gott, frische Visonen von ihm, neue Erkenntnisse, die sich jeder aneignen kann, Bibelstudium und Auslegungen von Bibeltexten, sowie christliche Unterweisungen. So kann Kirche und Gemeinde gebaut werden. Auch die Multikulti-Gemeinde mit den unterschiedlichsten Sprachen, auch die zagende Gemeinde heute im 21. Jahrhundert.
Als Beispiel nimmt Paulus das Spielen von Musikinstrumenten, aber ist es nicht wirklich so: Die Musiker können alle eine unterschiedliche Sprache sprechen. Durch die gemeinsamen Noten kann eine wunderbares Werk entstehen, doch andererseits, wenn Leute mit den Instrumenten nicht verstehen umzugehen und die Noten nicht lesen können, kommen nur falsche Töne und es entsteht Chaos.
Gottes Heiliger Geist und Gottes Wort können eine Gemeinde wachsen lassen, besonders wenn sie sich von der Gabe der Liebe bestimmen lässt. Auch heute und hier bei uns. Und dann erkennen auch die anderen, die die nichts mit Gott am Hut haben: Gott ist da.
Amen.