Sehnsucht nach Gott... gestillt in Gott

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Sehnsucht nach Gott wird in Gott gestillt

Notes
Transcript

Einleitung

Das Thema der Predigt ist:
Die Sehnsucht nach Gott!
Im ersten Schritt wollen wir Davids Sehnsucht nach Gott betrachten und im zweiten Schritt sehen, wie diese gestillt wird.
Generell bekommen wir in Psalm 63 einen tiefen Einblick in Davids Innenleben und seine Beziehung Gott. Als David diese Worte an Gott richtete, dachte er wahrscheinlich nicht daran, dass viele sie lesen sollten. Auch wir schreiben unsere intimsten Gebete nicht auf, während wir sie beten. David richtet in diesem Psalm keine Aufforderung an Leser oder Zuhörer. Stattdessen dürfen wir lauschen, was David aus tiefstem Herzen zu Gott ruft.
Die Bibel: Neue revidierte Fassung 2000 (Psalm 63)
1 Ein Psalm Davids,als er in der Wüste Juda war.2 O Gott, du bist mein Gott; früh suche ich dich!Meine Seele dürstet nach dir;mein Fleisch schmachtet nach dirin einem dürren, lechzenden Land ohne Wasser,3 daß ich deine Macht und Herrlichkeit sehen darf,gleichwie ich dich schaute im Heiligtum.4 Denn deine Gnade ist besser als Leben;meine Lippen sollen dich rühmen.5 So will ich dich loben mein Leben lang,in deinem Namen meine Hände aufheben.6 Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark,und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund,7 wenn ich an dich gedenke auf meinem Lager,in den Nachtwachen nachsinne über dich.8 Denn du bist meine Hilfe geworden,und ich juble unter dem Schatten deiner Flügel.9 An dir hängt meine Seele;deine Rechte hält mich aufrecht.10 Jene aber, die meine Seele verderben wollen,werden hinabfahren in die untersten Örter der Erde.11 Man wird sie der Gewalt des Schwertes preisgeben,eine Beute der Schakale werden sie sein!12 Der König aber wird sich freuen in Gott;wer bei ihm schwört, wird sich glücklich preisen,doch der Mund der Lügenredner wird gestopft!
Pause
Um Davids Innenleben besser zu verstehen, wollen wir ein wenig eintauchen in seine Situation:
Zum einen gibt es da Menschen, die nach seiner Seele trachten (V.10), kurz sie wollen ihn töten. Das ist wohl auch ein Grund für Davids Aufenthaltsort.

1. Davids Sehnsucht nach Gott

Als Anmerkung zum Psalm steht zu Beginn:
…als er in der Wüste Juda war.
Denkt euch eine trockene Wüste, 40 Grad Hitze, kein Regen, weniger eine Sandwüste, sondern vielmehr eine felsige Gebirgswüste. Nur dornige Büsche und hartnäckige Wildpflanzen lockern den kargen braunen Sand und die verstreuten Felsbrocken auf.
David beschreibt die Wüste Juda als “dürres, und lechzendes Land ohne Wasser”
Ich denke an letzten Sonntag. 30 Grad. Wir sind mit den Jungscharjungs auf dem Fußballplatz. Nach 10 Minuten lechzten einige schon nach Wasser und würden am liebsten in den Pool springen, um von alles Seiten vom Wasser umschlossen zu sein.
Das ist ein sehr schwacher Vergleich zur Wüste Juda. Hier ist Wasser überlebensnotwendig. Wer in der Wüste Wasser hat, der ist erledigt.

Der Schrei der Seele V.2

In dieser Situation ruft David aus:
2 O Gott, du bist mein Gott; früh suche ich dich! Meine Seele dürstet nach dir; mein Fleisch schmachtet nach dir
David greift dieses Wüstenszenario, in dem er sich tatsächlich befindet, auf und ruft zu Gott:
“So geht es meiner Seele! Meine Seele dürstet! Mein Fleisch schmachtet nach dir!”
Sind wir uns bewusst, dass wir eine Seele haben? Einen inneren Menschen, der ebenfalls Speise und Wasser braucht?

Inhalt & Ursprung des Dursts V.3f.

Wonach sehnt sich David? Was ist der Inhalt der Sehnsucht?
Davids Seele lechzt nach Gott! Sie lechzt nach einer Begegnung mit Gott!
3 daß ich deine Macht und Herrlichkeit sehen darf
das ist die Sehnsucht seiner Seele. Davids Verlangen ist eines nach Gott selbst, seine Schönheit zu sehen. Dabei geht es aber nicht nur darum, etwas über ihn zu erfahren, sondern ihn selbst zu schauen und ihn ganz persönlich zu erleben.
Woher kommt dieser Durst? Wo hat er seinen Ursprung?
gleichwie ich dich schaute im Heiligtum.
Der Ursprung des Hungers seiner Seele ist eine persönliche Begegnung mit dem lebendigen Gott! David hatte Gottes Macht und Herrlichkeit bereits im Heiligtum geschaut! David war Gott im Heiligtum begegnet und hatte ihn als gnädig erlebt!
Was sah man damals im Heiligtum? Was meint David mit Heiligtum?
Den Tempel gab es noch nicht, sondern die Stiftshütte stand in Silo. Ich verweise auf die Ausstellung in der Bibelschule. Im Heiligtum wurden damals vor allem Tiere geopfert. Dort floss Blut zur Vergebung und Zudeckung von Sünden. Gut möglich, dass David dort eines seiner Lämmer geopfert hatte. Auf jeden Fall hatte David dort Gnade Gottes erfahren. Und diese Schönheit, die er dort gesehen hatte, ließ seine Seele von da an nicht mehr los, so dass er sagt:
4 Denn deine Gnade ist besser als Leben;
Besser als Leben selbst! Vor dem Hintergrund, dass es tatsächlich um Davids Leben ging in dieser Zeit, ist das eine starke Aussage. Die Gnade entfacht einen so großen Durst der Seele nach Gott, dass alle anderen Bedürfnisse profan erscheinen. Da sind Menschen, die wollen David an sein Leben, aber David schreit nicht nach Errettung seines Lebens, sondern er sehnt sich mehr denn je nach Gott selbst!
Denk doch einmal darüber nach, als dir entweder zum ersten Mal oder zum wiederholten Mal die unverdiente Liebe Gottes bewusst wurde.
Pause
Ich erinnere mich wie heute, als ich auf einer Freizeit ganz allein vor Gott zusammenbrach, weil ich meine Sünde erkannte, aber vor allem weil ich erkannte, dass Gott mich Sünder dennoch liebt, obwohl er mich durch und durch kennt.
Jeder Christ, der eine persönliche Begegnung mit seinem Schöpfer gehabt hat, bekommt einen Durst für seinen inneren Menschen nach Gott selbst. So wie ein neu geborenes Kind nach Milch verlangt und einen angeborenes Verlangen nach Sättigung hat, so hat der wiedergeborene Mensch einen Hunger nach Gott.
Pause

Ein Versprechen V.5

David macht ein Versprechen, ein Gelübde, wenn Gott sein Flehen erhört.
meine Lippen sollen dich rühmen. 5 So will ich dich loben mein Leben lang, in deinem Namen meine Hände aufheben.
Und das hat er wohl erfüllt, denn wir lesen z.B. diesen Psalm. Die meisten Psalmen kommen von David. Sein Leben war ein Lobpreis Gottes! Das Volk Israel singt bis heute seine Psalmen zu ihren Festen und Anlässen.

2. Gestillte Sehnsucht

Davids Sehnsucht nach Gott wird gestillt. Er sagt:
6 Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark,
Meine Seele wird satt! Sie hat nicht nur etwas zu beißen bekommen, so einen Appetitanreger, sondern sie hat ein Festmahl vor sich! Wie bei einer unserer Hochzeiten mit Köstlichkeiten ohne Zahl, Nachtisch, Desert. Das ist das, was David meint, wenn er sagt: “satt wie von Fett und Mark.”
und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund,
die Aussage schlägt in die gleiche Kerbe: Lobpreis mit jauchzenden Lippen. Freude, Ekstase pur! David kann es nicht mehr aushalten, so schön ist es. Seine Seele ist voll, kann es nicht für sich behalten. Ein fröhliches Lied, ein Jubeln geht über seine Lippen, um sein Innerstes zum Ausdruck zu bringen.
Aber wie ist es nun dazu gekommen? Was ist geschehen?
Nun, Gott muss sich ihm offenbart haben und das Rufen seiner Seele erhört haben.
David sagt es, wie das geschehen ist:
7 wenn ich an dich gedenke auf meinem Lager, in den Nachtwachen nachsinne über dich.
Es kam die Nacht. David lag auf seinem Lager und begann nachzudenken und sich zu erinnern; an Gottes Gnade in seinem Leben bisher, über die Hilfe Gottes in Zeiten der Not, z.B. als er mit Löwen und Bären kämpfte, oder als Sauls Speer ihn nicht traf, als Gott ihm Sieg gegen Goliath schenkte und vieles mehr. Und dann dachte er über Gott selbst nach! Er begann nachzusinnen über Gott. Dieses Wort nachsinnen kennen wir z.B. vom Auftrag an Josua: (Forsche darin Tag und Nacht) oder aus Psalm 1: “Wohl dem… sondern nachsinnt über sein Gesetz Tag und Nacht”
Und das tat David. Dieses Wort nachsinnen bedeutet nicht nur nachdenken (Kopf), sondern man könnte auch “murmelnd nachsinnen” sagen. Es war nämlich bei den Israeliten so, dass diese Nachsinnen über Gott oft so geschah, dass sie die Worte Gottes leise aufsagten. Dabei bewegten sich auch ihre Lippen.
Und während David also dies tat, dann sah er sie plötzlich:
Gottes Macht und Herrlichkeit, seine Schönheit und Pracht, wie früher im Heiligtum; und seine Seele wurde satt!
Liebe Gemeinde, Geschwister: Kennen wir dieses nachsinnen und nachdenken? Wir sind in unserer Zeit extrem herausgefordert. Nachtwachen kennen wir kaum, höchstens beim Zeltlager oder noch vom Militär. Aber wenn wir doch mal nachts wach liegen, und der Hunger unserer Seele sich bemerkbar macht… oder auch am Tage; speisen wir die Seele dann nicht mit einem billigem Ersatz ab, indem wir unserem inneren Menschen, der gerade nach Gott dürstet, das Smartphone hinhalten? Hier meine Seele, nimm dieses Video oder schau, wer dir so geschrieben hat, wer nen neuen Status hat.
Es geht mir nicht ums Smartphone, sondern um die dürstende Seele von uns Gläubigen. Diese Momente, wenn wir mittlerweile schon wie aus Gewohnheit unser Handy zücken, dass sind Anzeichen, dass unsere Seele hungert und dürstet. Das sind keine körperlichen Bedürfnisse, die wir damit stillen, sondern da geht es um unseren Inneren Menschen. Erlebe einmal ganz bewusst in der nächsten Woche diesen Durst deiner Seele!
Zum Schluss eine Zusammenfassung und Apell
Jeder, der die Gnade Gottes geschmeckt hat, bekommt einen unbändigen Durst, der nicht anders gestillt werden kann als durch und in Gott allein! Gott kann und will den Durst stillen.
Komme zu dieser Quelle und lass den Durst deiner Seele stillen; achte in deinem Alltag einmal auf diesen Durst. Ich möchte uns auffordern, über Gott nachzusinnen, ebenfalls im Alltag; beim Autofahren, wenn wir nachts wachliegen, im Bus. Im Nachsinnen über Gott liegt ein Schlüssel für die Sättigung der Seele.
Und wenn deine Seele satt und zufrieden in Gott ist, dann wird das in Jubel und Freude münden. Dann lobe Gott und stecke andere an!
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