Psalm 40 - Glauben konsequent leben

Einleitung

Die Missionsgeschichte ist voll von Situationen, in denen Missionare auf Gottes Handeln warteten.

Als zum Beispiel die Basler Mission im Jahre 1828 die Arbeit an Westküste Ghanas begann, wurden dreimal nacheinander je drei Missionare hinaus gesandt. Nach zwölf Jahren lebte von diesen neun nur noch einer.

Kein Wunder, dass man in Basel eine Zeit lang daran dachte, Ghana wieder aufzugeben.

Die Missionare starben, und die Heiden blieben Heiden! 200 Gräber von Missionaren, Frauen und Kindern sind das Denkmal, das lautstark von ihrer Hingabe an der sog. Goldküste redet. Schließlich brach das Eis, und die Küste wurde zu einem blühenden Missionsfeld. Heute ist die alte Basler Mission einer der größten, evangelischen Kirche in Westafrika.

Herleitung aus der “Psalmenflöte”

Warten auf Gott - David konnte davon ein Lied flöten. Genauer: Sogar mehrere, nämlich von Psalm 37 bis Psalm 40, die ein übergreifendes Thema hat: Harren, also warten, auf Gott!

Psalm 37: Der Gottlose hat Erfolg, aber der Herr prophezeit ihm Gericht. Als Gläubiger warte ich auf Gott. Ich werde das ewige Land erben, aber eben erst in der Zukunft Ps 37,5.7.29

Psalm 38: Ich bin schwer getroffen von Krankheit, mir fehlt die Kraft, ich bin einsam, aber ich warte auf Gott, der mich erhören wird. Ps 38,16

Psalm 39: Das Leben ist endlich , aber es hat damit auch ein Ziel. David bittet Gott, dass er die richtigen Lehren daraus zieht. Er hofft auf den Herrn, wartet auf seine Hilfe im Anbetracht der Ewigkeit. Ps 39, 5.8-9

Heute lesen wir den ersten Teil von Psalm 40. Er ist quasi der Höhepunkt dieser kleinen Reihe. Das Ende von Davids Lernprozess. David antwortet beherzt mit einem “Du hast geantwortet.”

William MacDonald beschreibt das so:

Gottes Hilfe kommt nicht zu früh; sonst würden wir die Segnungen des Vertrauens in der Dunkelheit nicht kennen lernen.

Und sie kommt nicht zu spät; sonst würden wir das Elend erleben, umsonst vertraut zu haben.

Die Geschichte, die David aus Gottes Antwort entwickelt, möchte ich mit der Überschrift zusammenfassen: “Glauben konsequent leben”.

Text lesen: Psalm 40, 1-11

Ich möchte euch heute morgen ermutigen, euren Glauben konsequent leben

als Sünder

als standfeste Gläubige

als Anbeter

als Hingegebene

1. Glauben konsequent leben - als Sünder

David kommt aus der letzten Kurve seiner kleinen Psalmenreihe und sagt:

Psalm 40,1 (LU)

Ich harrte des Herrn,

und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien.

Harren - was steckt in diesem Wort alles drinnen?

“Ausharren” beinhaltet ein mehr oder weniger geduldiges Abwarten, bis das kommt, worauf ich warte. Das zieht sich hin. Ich warte trotzdem.

Wie ein Jäger, der auf das Tier lauert. In der vierten Stunde dann mit wachsender Ungeduld.

Der Schmerz von David ist größer: Er schreit zu Gott, weil er die Last, unter der er steht, nicht mehr aushält.

? Welche Last? Die Last seiner Sünde! David beschreibt diese Last in

Psalm 40,2 (LU)

Er zog mich aus der grausigen Grube,

aus lauter Schmutz und Schlamm, ...

Stellt euch das wirklich mal bildlich vor: David fühlt sich gefangen - in einer Jauche-Grube. Vulgär ausdrückt würden wir heute sagen: Ihm steht die … bis Oberkante Unterlippe. Und zwar im Wortsinne.

Er steht in dem Dreck seiner Schuld, schaut in alle Richtungen und sieht keinen Ausweg mehr.

? Woran liegt es, dass wir diese Sündennot eines David, eines Paulus so wenig wahrnehmen?

An unserer humanistischen Prägung? “Der Mensch ist gut”? Im späteren Verlauf des Psalmes kommt David noch einmal auf die Sündenfrage zurück:

Psalm 40,13 (LU)

Meine Sünden haben mich ereilt; ich kann sie nicht überblicken.

Ihrer sind mehr als Haare auf meinem Haupt,

und mein Mut hat mich verlassen.

Wie viele Haare haben wir auf dem Kopf?

110.000 für Braunhaarige. Macht bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren pro Tag keine vier Sünden. Ich finde, das hat der David noch konservativ geschätzt.

Ok. Blonde Menschen haben ein paar Haar mehr. Sie kommen auf über fünf Sünden.

Und Nasib ist offensichtlich in der Heiligung weiter fortgeschritten.

Aber ernsthaft: Jeden Tag 4, 5, 10 Sünden. Jede Lüge, jede falsche Internetseite, jede Lieblosigkeit, jedes falsche Wort, jede Habgier, jeder Egoismus, jeder Ungehorsam.

Für jede Sünde ein Tier. Was wäre da los?

Für jede Übertretung vor dem Thron Gottes auf den Knien rutschend antreten (wie auf der Scala Santa in Rom). Was würde das mit dir machen?

Wir haben völlig den Blick dafür verloren, wie verloren wir sind und wie heilig Gott ist!

David hatte diesen Blick noch, aber er schaut sich um und sieht keinen Ausweg. Er harrt - und schaut dann nach drei Psalmen endlich aus der Gefangenschaft seiner Zisterne nach oben - und sieht den Himmel!

Glauben konsequent leben heißt - sich als Sünder begreifen. Durch und durch.

Glauben konsequent leben heißt - am Giftpilz des eigenen Lebens nicht die essbaren Stellen raus schneiden.

Glauben konsequent leben heißt - nach oben schauen. Zum Herrn.

? Wie hat unser Gott auf Davids Harren und Warten reagiert? Schaut in euren Text!

Er neigte sich zu mir - er beugte sich herunter in seiner Barmherzigkeit, wie der Samariter zu dem am Boden liegenden.

Er hörte mein Schreien.

Er zog mich aus der … , nein, aus dem Dreck meiner Schuld heraus.

Endlich hat das Harren ein Ende. Endlich fängt konsequenter Glaube an. Mit dem “Begreifen”: “Ich bin Sünder”. Damit fängt die gute Nachricht an: Buße, Bekenntnis, Gott recht geben.

Und dein Gott hat dich gehört. Er hat dir geholfen. Er hat dich heraus gezogen aus diesem Sumpf. Das Warten hat ein Ende.

2. Glauben konsequent leben - als Standfester

Psalm 40,3 (LU)

Er stellte meine Füße auf einen Fels,

dass ich sicher treten kann;

David kannte das Gefühl, wenn der Boden unter ihm schwankt.

Als der erste, zweite, dritte Speer neben ihm in der Wand stecken blieb. Mit voller Wucht abgeworfen von dem Gesalbten des Herrn, Saulus!

Als ihm sein eigener Sohn den Thron streitig machen wollte.

Als ihm Nathan sagte: “Du bist der Mann” und er nach nach der Bettgeschichte mit Bathseba erkannte: Ich stecke voll im Schlamm meiner Sündengrube.

Als sein Sohn infolge dessen starb. Gott macht ernst.

Kennst du dieses Gefühl auch, wenn du meinst, unter dir beginnt der Boden zu schwanken?

Du bekommst eine Nachricht, die dir den Boden unter den Füßen wegzieht? Krebs mit Heilungschance 85% - wie aktuell bei einer Freundin von Daniela? Ein geliebter Mensch stirbt? Dein Arbeitgeber geht Pleite? Ein enger Vertrauter fällt dir in den Rücken? Irgendetwas passiert, das dir klar macht: Nichts bleibt mehr so wie es war.

Wenn dein Lebensboot bedrohlich schwankt, wenn du dich in der Zisterne der Schuld findest, wenn dir der Boden unter deinen Füßen weggezogen wird: Komm zu Jesus!

Jesus stellt deine Füße auf einen festen Grund. Er ist der Fels!

Er bringt uns nicht gleich an einen Zufluchtsort, aber er setzt uns auf einen festen Grund.

Komm zu Jesus!

Glauben konsequent leben heißt einen festen Standpunkt bei Jesus finden.

David hat es in den Psalmen zuvor ausgedrückt: Das Glück der Gottlosen, Krankheit, ja der Blick auf den Tod - alles das warf ihn auf den Herrn. Und jetzt erlebt er: Bei ihm habe ich einen Felsen, einen festen Standpunkt

nicht abhängig von Menschen, sondern alleine vom Herrn.

nicht wartend auf die Sterne, den Zufall, das Glück oder das Timing von wem auch immer, sondern festgelegt, gelenkt und geleitet von unserem mächtigen Gott.

Gott stellt mich auf einen festen Grund:

1. Korinther 3,11 LU

Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Christus ist der Weg zum Vater:

Johannes 14,6 LU

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Er lenkt meine Schritte

Psalm 37,23 (LU)

Von dem Herrn kommt es, wenn eines Mannes Schritte fest werden,

Er gibt ihnen weiten Raum

Psalm 18,37

Du gibst meinen Schritten weiten Raum,dass meine Knöchel nicht wanken.

Jesus, der Fels, gibt uns eine Sicherheit, die der religiöse Mensch nicht kennt.

Jesu Tod am Kreuz gibt unserem Glauben Gewissheit, die ich selber niemals erreichen kann.

Dieser feste Standpunkt macht uns frei und gibt uns weiten Raum, ihm zu dienen. Nicht um uns aus der Grube herauszuarbeiten, sondern weil er uns dort heraus geholt hat.

? Wo fange ich an, den göttlichen Felsen zu verlassen? Den weiten Raum, in den er mich gesetzt hat, eng zu machen? Mir meine Rettung wieder zu verdienen anstatt mich seiner Gnade zu freuen?

Glauben konsequent leben heißt einen festen Standpunkt bei Jesus zu haben und dort zu bleiben.

Was diese erlebte Gnade mit mir macht, sehen wir in den nächsten beiden Punkten, den erlebte Gnade ändert unser Leben!

Charles Ryrie, ein amerikanischer Bibellehrer, führte eine Jugendfreizeit durch. Dabei waren ihm einige Gruppenleiter behilflich.

Eines Abends predigte er über Gnade. In dieser Nacht erwachte er plötzlich, als er draußen Geräusche hörte. Er ging aus seinem Zelt zum See und sah dort die Gruppenleiter in einem Boot auf dem See herumtollen. Dies verstieß jedoch gegen alle Regeln des Lagers. Als ihn die Gruppenleiter sahen, kehrten sie mit gesenkten Minen zurück und gingen an ihm vorbei ins Bett.

Ryrie konnte in dieser Nacht kaum schlafen. Er dachte: Das kann ich nicht durchgehen lassen. Da sprach der Herr zu ihm: Aber du hast doch gerade über Gnade gepredigt! Ja, Herr, aber sie haben doch eine Strafe verdient! Der Herr: Du hättest aber auch eine verdient für deine Sünden.

Am Morgen rief er die Gruppenleiter zusammen und sagte nur: Ich vergebe euch! Diese konnten es jedoch fast nicht fassen. An diesem Tag machte Ryrie jedoch alles selbst (z.B. Abwaschen), um ihnen jede Chance zu nehmen, sich durch Leistung zu rechtfertigen. Das Resultat dieser Handlung war beeindruckend.

Ryrie hat nie mehr so treue Mitarbeiter gehabt wie diese Gruppenleiter von damals! Sie wären für ihn durch das Feuer gegangen. Diese jungen Leute hatten begriffen, was Gnade bedeutet.

Es ist ein unverdientes Geschenk! Ich kann nichts hinzufügen. Hast du das Geschenk der Erlösung wirklich begriffen?

3. Glauben konsequent leben - als Anbeter

Gott hat mich aus der Grube gezogen. Er hat mir einen festen Standpunkt gegeben - und er hat mir ein neues Lied geschenkt:

Psalm 40,4 (LU)

er hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben,

zu loben unsern Gott.

Das werden viele sehen und sich fürchten

und auf den Herrn hoffen.

Die erste Frucht des Glaubens, die David hier nennt, ist unser Lob für Gott. Und wie jede Frucht kommt diese nicht von uns, sondern ist ein Geschenk unseres Gottes: “Er hat mir ein neues Lied gegeben”

Warum ist das Lied neu? Wie klingt das alte Lied?

Das alte Lied setzt dich und mich in den Refrain. Unseren Heldentaten. Unseren Leistungen. Unseren Ruhm.

Oft erklingt das alte Lied auch in Moll: Gott meint es nicht gut mit mir. Warum diese Ausweglosigkeit? Warum Krankheit? Warum Frust?

Anbetung beginnt mit einer neuen Sicht auf das Handeln Gottes.

Das neue Lied kommt noch ein paar Mal vor in der Bibel: Zuletzt in Off 5,9, wo die Ältesten vor Gottes Thron ein neues Lied anstimmen, um das Lamm zu loben, das alleine das Gericht über die Erde bringen kann (s. auch Psalm 33,3).

Gott alleine ist die Quelle und der Gegenstand unserer Anbetung.

Er gibt uns das Lied in den Mund. Er ist im Zentrum unseres Lobes.

Wenn wir Gott loben, bekennen wir uns zu Gott. Die Menschen um uns herum sehen das und lernen ebenfalls, Zuversicht zu diesem Gott zu fassen.

? Wie kann das geschehen?

Indem ich dankbar seine Erlösung annehme - anstatt mein Leben schön zu reden.

Indem ich harre und felsenfest auf IHN vertraue, ihn lobe

Indem ich “in guten wie in schlechten Tagen” (vgl. Psalm 23) mich auf meinen Gott werfe.

Indem ich im festen Glauben an ihn lobe, auch wenn ich noch in den Psalmen 37-39 lebe.

Fast schon übermenschlich fand ich wie Philipp Mickenberger genau das vorgelebt hat. Mit 23 Jahren nach langer und wiederholter Krankheit, den Tod vor Augen, hatte er immer noch ein Gotteslob auf den Lippen. Voller Vertrauen: Ich freue mich auf Jesus.

Sein Bekenntnis ist immer noch ein phänomenales Zeugnis für unseren Gott. 2,5 Mio Menschen haben die Beerdigung auf Youtube angesehen. Welcher Missionar, welcher Pfarrer hat heute noch so eine Reichweite?

Glauben konsequent leben heißt - eine neue Sicht auf sein Handeln zu bekommen und ihn anzubeten.

Ihr merkt: David meint hier nicht nur die Anbetung im Gottesdienst, sondern das hörbare Gotteslob als Bekenntnis für meine und deine Umwelt.

Ich weiß nicht, ja ich glaube nicht, dass ich diese Kraft gehabt hätte. Ich bin mir sicher, dass gerade hier sich unser Psalm bewiesen hat: Gott hat ihm ein Lied in den Mund gelegt!

Aber in den kleinen Dingen des Lebens darf ich lernen, Gott aus ganzem Herzen zu danken, ihn zu loben und das auch in meinem Umfeld so zu sagen.

Soll heißen: Ein Lied zu singen, das die Welt nicht kennt, aber von dir und mir hören soll:

Ja, ich danke meinem Gott für all das Gute, was er mir geschenkt hat.

Ja, ich werfe mich in meiner Krankheit, in meinem Versagen, in meiner Not auf Jesus.

Ja, ich vertraue ihm - egal was passiert.

Diese Lebenseinstellung richtet sich auf Gott aus und bezeugt, dass er mir einen sicheren Standpunkt gegeben hat. Das können und sollen wir transportieren.

Intel als Chip-Hersteller hat ein Problem, wenn seine Chips im Inneren eines Rechners verbaut werden und keiner sie sieht. Deshalb Markenaufkleber: Intel inside.

Wenn wir Gott in unserer Gemeinde loben, dann ist das gut, richtig und wichtig. Aber es ist noch mehr: Es bereitet uns darauf vor, diesen Aufkleber auch auf unser Leben zu pappen: Jesus inside.

In Psalm 40,5-6 beschreibt David, welche Auswirkungen dieses Gotteslob auf mein Leben hat: Glücklich ist der Mensch, der sich so auf Gott geworfen hat und ihn so loben kann.

Eine englische Übersetzung drückt das ungefähr so aus (The message)

Gesegnet seid ihr, die ihr euch GOTT übergebt,

die ihr den "sicheren Dingen" der Welt den Rücken kehrt

und ignoriert, was die Welt anbetet;

Die Welt ist ein riesige Halde

von GOTT-Wundern und GOTT-Gedanken.

Nichts und niemand

kommt an dich heran!

Ich fange an, über dich zu reden, zu erzählen, was ich weiß,

und schnell gehen mir die Worte aus.

Weder Zahlen noch Worte werden dir gerecht.

Glauben konsequent leben heißt - übersprudelnd von deinem Gott zu berichten, ihn zu loben über sein Handeln und seine Gedanken.

? Wo sehe ich diese Gott-Wunder und Gott-Gedanken in meinem Leben?

? Wo begeistert mich mein Herr?

? Wo packt mich mein Glaube, wenn ich die Bibel aufschlage?

? Wo erlebe ich sein Eingreifen in meinem Leben?

? Wo sprudelt mein Mund davon über? Hier und “draußen”?

Glauben konsequent leben heißt die Welt mit Gottes Augen sehen!

Was ändert sich noch in meinem Leben? Der 4. Punkt:

4. Glauben konsequent leben - als Hingegebener

Wenn ich Gott in der Vergangenheit so intensiv erlebt habe und mein Leben jeden Tag so eng mit Jesus lebe, dann stellt sich wie von selbst die Frage: Wie kann ich Gott etwas zurückgeben? David antwortet

Psalm 40,7 (LU)

Schlachtopfer und Speisopfer gefallen dir nicht,

aber die Ohren hast du mir aufgetan.

Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer.

Na klar. Ich könnte dir Tiere opfern oder heute mein Sparbuch leeren oder Depot räumen und alles nach Costa Rica schicken. Vielleicht ist das sogar richtig!

Wissen wir eigentlich noch wie opfern wirklich geht?

Aber Gott sagt uns heute morgen: Eigentlich gefällt mir das gar nicht. Wenn du meinst, mir reicht dein Dauerauftrag, dann sagt Gott heute morgen zu dir: Nein! Es geht um mehr. Um dein ganzes Leben. Es geht um deine Ohren und um dein Herz.

? Was wäre dir wichtiger? Hören oder Sehen zu können?

Freizeit mit Blinden und mit Gehörlosen. Blinde kann geführt werden - Gehörloser hat aber keinen sozialen Kontakt.

Gott möchte den Kontakt zu dir halten. Er möchte, dass du ihm zuhörst!

Ist es nicht bemerkenswert, dass das Ohr (natürlich das Innenohr, der eigentliche Hörapparat also) das einzige Organ ist, das schon bei der Geburt seine volle Größe hat und nicht mehr wächst?

Es ist, als ob Gott damit sagen wollte, dass die Fähigkeit zu hören, die wichtigste ist, die der Mensch besitzt.

In Beziehung mit Gott treten, auf ihn hören, in seinem Wort lesen, aber auch gehorsam (!) sein, gehört (!) zusammen.

Glauben konsequent leben heißt hingegeben leben, auf ihn hören - im doppelten Wortsinn!

Es gibt keinen Ersatz für echte Hingabe!

Jesaja 50,4 (LU)

Gott weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören. Gott der Herr hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück

Wann hast du das letzte Mal deine Bibel zugeklappt - hier im Gottesdienst oder zuhause - und dann gesagt: “Das muss ich jetzt ändern”?

Die Veteranen Karls XII. von Schweden wurden Karolinger genannt, weil sie jahrelangen mit Karl XII. an seiner Seite gekämpft, mit ihm gelebt und seine Art angenommen hatten: Derselben Mut, derselbe stürmische Angriffsgeist und Begeisterung wie in ihrem König.

Zweihundert Jahre später gab in Schweden später einen Verein der Verehrer Karls XII., die sich "Karolinger" nannten: Schriftsteller, Kaufleute und allerlei Leute.

Dieser Verein veranstaltete gelehrte Forschungen, Seminare, Vorträge über Karl und Gedächtnisfeiern. Da kam man zusammen und begeisterte sich für den großen König und - ging nach Hause und war wieder Stubengelehrter oder behagliche Rentenempfänger oder etwas Ähnliches.

Wie dieser Karolinger-Verein zu Karl, stehen wir meist zu Christus. Sich für Christus begeistern kann auch ein religiöser Mensch. Christus ähnlicher werden, mehr und mehr von seiner Art durchdrungen (mit einem Wort: geheiligt) werden, können nur die, die in persönlichem Kontakt mit ihm stehen, denen er begegnet, in deren Leben er unmittelbar wirken und verändern darf.

Glauben konsequent leben - das geht nicht mit einer Fernbeziehung zu Jesus!

Glauben konsequent leben heißt Jesus in deine Herzenswohnung einziehen lassen!

Wenn man nach einer Hochzeit dann zusammen zieht, schaut man sich gemeinsam an, welchen Hausrat man denn gemeinsam wirklich braucht. Was ist doppelt? Was gab’s zur Hochzeit? Was benötigen wir zusammen nicht mehr? Wir haben damals nach der Inventur den Fernseher aussortiert.

Wenn Jesus in deinem Leben eingezogen ist, fehlt vielleicht der Platz für das eine oder andere früher lieb gewordene Stück. Hingabe heißt dann: Aussortieren. Sich ganz diesem Herrn an den Hals werfen. Was ist dann in deinem Leben unnötig geworden?

Warum leben wir unseren Glauben so lethargisch?

Warum haben wir so wenig Feuer?

Warum reiben wir uns im Job auf, aber nicht in der Gemeinde?

Warum begeistert es uns nicht wie einen Philip Mickenberger einmal beim Herrn zu sein?

Warum leben wir unseren Glauben so wenig konsequent?

Konsequent handeln heißt so zu handeln wie es logisch zwingend ist. Ich habe einen Zusammenhang verstanden, deshalb handele ich entsprechend.

Jesus hat alles für dich gegeben, damit du aus der Sündenzisterne raus kommst.

Glauben konsequent leben heißt deshalb dich als Sünder zu begreifen. Durch und durch

Jesus hat dir einen festen Standpunkt gegeben.

Glauben konsequent leben heißt deshalb, dass du dort auch bleibst.

Jesus hat dir ein neues Lied gegeben.

Glauben konsequent leben heißt deshalb: Du schaust neu auf sein Handeln, betest ihn an und lobst deinen Gott öffentlich.

Jesus hat dir ewiges Leben geschenkt.

Glauben konsequent leben heißt: Du gibst ihm dein ganzes Leben hin.

Amen.