Verurteilung Jesu

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Verurteilung Jesu

Die beschriebene Tragödie in der Gerichtsverhandlung Jesu erklärt Petrus später in seiner Predigt.
Apostelgeschichte 2,23 diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluß und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet.
Apostelgeschichte 3,13–15 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte.
14 Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, daß euch ein Mörder geschenkt werde; 15 den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen.
Also alle, die an der Gerichtsverhandlung Jesu teilgenommen haben, waren schuldig vor Gott und befleckten sich somit mit dieser Sünde zum Verderben hin. An Jesu Tod tragen alle ihre Schuld bei. Auch Pilatus.
Die endgültige Entscheidung aus menschlicher Sicht, ob Jesus sterben sollte oder nicht, lag bei Pilatus. Und er wusste, was die richtige Entscheidung wäre. Fünf mal hat er den Herrn Jesus für Unschuldig erklärt. (V.4; 14; 15; 22; Mat.27,24) Dreimal hat er versucht Jesus frei zulassen ( Lk.23,13-16; 17-20; 22-25)
Dass Pilatus trotz dem Wissen über das Rechte, trotz der Macht das Rechte zutun und trotz des Wollens das Rechte zu tun, doch anders handelte, zeugt von seiner jämmerlichen Menschenknechtschaft.
1. Korinther 7,23 23 Ihr seid teuer erkauft, werdet nicht Knechte der Menschen!
Galater 1,10 Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus.
Jesus schwieg, die Menge brüllte, Pilatus zögerte.
Nur Lukas berichtet uns, dass Pilatus noch zum dritten Mal versucht hatte Jesus freizusprechen. (V.22)
Durch erneuten Geschrei der Menge überzeugt fällt Pilatus seinen Urteil, in dem er Barabbas frei lässt und Jesus den Soldaten zur Kreuzigung übergibt.
Jesus wurde nicht dem Willen des Richters, noch der Forderung des Gesetzes, sondern dem Willen des Volkes überlassen.
In Mat.27,25-31 wird genau beschrieben, wie viel Leiden und Spott Jesus von den Kriegsknechten erleiden musste, bevor Er gekreuzigt wurde.
Hier lesen wir auch wie die von Pilatus vorgeschlagene Geißelung, trotz des Todesurteil umgesetzt wird.
Es gab zur damaligen Zeit zwei Arten von Geißelungen, nämlich die jüdische und die römische.
Die jüdische ist bekannt als die “40 weniger einen”. Nach jüdischem Recht durfte niemand mehr als 40 mal geschlagen werden. Wenn jemand einem anderen 40 Schläge geben soll und sich verzählt und so auf 41 kommt, dann wird das Gesetz gebrochen. Um also sicher zu gehen, gab man 40 weniger einen. Die jüdische Peitsche hatte einen Griff aus Leder oder Holz. Daran hingen kurze Lederstreifen. Der einzige Körperteil, der betroffen war, war der Rücken. Es war sehr schmerzvoll, aber niemals tödlich. Paulus sagt, dass er die jüdische Geißelung fünf mal erduldete. Aber Jesus hat nicht jüdische, sondern römische Geißelung erlitten.
Die römische Geißelung war viel härter als die jüdische. Es gab hier keine Beschränkung der Anzahl an Schlägen. Der Griff war aus Holz und Leder, aber sie hatten lange Lederstreifen, die den ganzen Körper umschlagen. An den Enden von jedem Riemen war ein Nagel, ein scharfes Metallstück oder scharfe Schafknochen eingeknotet. Nach wenigen Schlägen war die Haut zerrissen und die Muskeln entblößt. Nach weiteren Schlägen waren die Muskeln zerschlagen und Knochen entblößt. Der ganze Mensch, Rücken, Seite und Vorderteil waren betroffen und das Gesicht war auch zerschlagen. Wenn wir Bilder von der Kreuzigung Jesu sehen, wird uns ein falsches Bild vermittelt. Sie zeigen uns ein intaktes Gesicht. Dies ist mit Sicherheit falsch. Von einigen Berichten wissen wir, dass nicht einmal Familienangehörige einen Gegeißelten und Gekreuzigten erkennen konnten. Jesaja 52,13-15
Und als ob diese Geißelung noch nicht schlimm genug gewesen wäre, machen sie noch eine Krone aus Dornen und setzen sie auf seinen Kopf. (Joh.19,2-3) Um dies einordnen zu können, muss man diese Dornen kennen, die in Israel wachsen. Sie haben einen rasierklingenscharfen Dorn, so dass man bei leichter Berührung sofort blutet. Legt man solche Krone auf einen Kopf, würde dies schon Schmerzen verursachen. Aber es heißt, dass sie Ihn auf die Krone geschlagen haben, so dass die Dornen tief eindrangen und noch viel größere Schmerzen verursacht haben.
In Hebr.12,2-3 werden wir aufgerufen seine Leiden vor Augen zu führen, um zwei Dinge zu lernen:
wie sehr Er für unsere Sünden gelitten hat
wie klein unsere Leiden im Vergleich mit seinen sind

Der Weg nach Golgatha V.26-32

Diesen Weg zur Golgatha beschreibt Lukas am ausführlichsten.

Jesus wird in großer Eile nach Golgatha geführt; denn die „Frommen“ in Israel wollten Jesus noch möglichst bis zum Mittag gekreuzigt, vielleicht noch bis zum Abend begraben haben.

Johannes berichtet dass Jesus sein Kreuz trug, doch nicht die ganze Strecke. (Joh.19,17)
Johannes 19,17 Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf hebräisch Golgatha heißt.
Das Kreuz, das hier erwähnt wird ist nicht ganzes, sondern nur der Querbalken.
Da der Weg durch die belebte Stadt führte, war es keine Überraschung, dass es auch andere an diesem Weg Jesus begegneten.
Was die römischen Soldaten dazu bewogen hatte den Simon dazu zu zwingen das Kreuz für Jesus zu tragen, wissen wir nicht. Es wird uns nicht berichtet, ob Jesus unter dieser Last zusammengebrochen war, oder, ob Simon seinerseits die Anteilnahme gezeigt hatte. Simon kam vom Feld, also war es noch kein Feiertag.

Der eine Simon, der ihm bis in den Tod folgen wollte, war nicht da; ein anderer Simon aus Kyrene mußte kommen und hier Jesus helfen.

Markus berichtet uns zusätzlich, dass dieser Simon zwei Söhne hatte. Vermutlich sind es später die selben, die als Christen in Römer 16,13 erwähnt werden.
Römer 16,13 Grüßt Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine Mutter, die auch mir eine Mutter ist.
Anstatt Jünger folgten Jesus jetzt eine große Menge des neugierigen Volkes und dazu auch Frauen. Wo blieben die Jünger?
Matthäus 26,31 Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet in dieser Nacht alle an mir Anstoß nehmen; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen«.
Matthäus 26,56 Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. — Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
Die erwähnten klagenden und trauernden Frauen, waren nicht seine Nachfolger noch gehörten sie irgendwie verwandschaftlich zu ihm. Es war in Jerusalem eine Gewohnheit geworden, dass wenn Juden durch die römische Besatzungsmacht zur Hinrichtung geführt wurden, dem zum Tode Verurteilten eine große Menge Klagefrauen folgten.
Die Einen triumphierten, die Anderen trauerten. Was für eine unverständliche Mischung an Emotionen.
Der Herr Jesus unterbricht aber dieses Weinen und Klagen der Frauen. (V.28)
Es war keine Fluch, sondern eine Warnung des auf sich beschwörtes Gericht Gottes. Dies sollte im Jahre 70 n.Chr. durch die Eroberung der Stadt Jerusalem durch die Römer erfolgen.
Matthäus 27,25 Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!
Die Worte Jesu zu den weinenden Frauen sind Worten des Mitleids und nicht der Verdammung. Sie enthalten einen gewissen Aufruf zur Buße.
Die so sicher lebenden Menschen hatten es doch sehr nötig gehabt über sich zu weinen.
In V.29-30 beschreibt Jesus wie schrecklich es zu gehen wird:
Schande der Unfruchtbarkeit wird selig gepriesen
Man wünscht sich den schnellen Tod. Ein schneller Tod wäre dann besser als qualvoll dahinzusiechen oder unendliche Gräuel mit ansehen zu müssen.
Der Sprichwort in 23,31 wendet der Herr Jesus hier auf sich und die Menschen in Jerusalem an.
Das mit dem Herrn Jesus an dem selben Tag und Stelle noch zwei hingerichtet werden sollen, war auch keine Zufall, sondern die Erfüllung der Prophetie:
Jesaja 53,12 Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat.
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