Wie können wir Gott gefallen?

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1. Einleitung

Sollen wir uns bemühen Gott (wohl) zu gefallen?
Die Frage ist von der Schrift her leicht zu beantworten:
2Kor 5,9 (SLT): Darum suchen wir auch unsere Ehre darin, dass wir ihm wohlgefallen, sei es daheim oder nicht daheim.
2Kor 5,9 (Menge): Darum bieten wir auch allen Eifer auf, mögen wir uns (schon) in der Heimat oder noch in der Fremde befinden, ihm wohlgefällig zu sein
1Thess 2,4: sondern so wie wir von Gott für tauglich befunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir auch - nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.
1Thess 4,1: Weiter nun, ihr Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, dass ihr in dem noch mehr zunehmt, was ihr von uns empfangen habt, nämlich wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt.
Wenn es von der Schrift her so leicht zu beantworten ist - warum gibt es dann manchmal Verwirrung rund um dieses Thema? Ich denke, der Grund ist, dass wir leicht zwei Konzepte durcheinanderbringen, nämlich was es heißt,
vor Gott gerecht zu sein und
Gott wohlgefällig zu sein.
ad 1. Wir können als verlorene Rebellen nichts tun, um vor Gott gerecht zu werden oder zu sein (Gerichtssaal-Szenario) außer im Glauben anzunehmen, dass Christus unsere Gerechtigkeit ist.
ad 2. Wir können als geliebte Kinder Gottes vieles tun, um Gott wohlgefällig zu sein (Familien-Szenario), allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

2. Wie können wir ihm wohlgefallen?

A. Voraussetzungen

A1. Man kann Gott nicht im Fleisch gefallen:

Röm 8,8: und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen.

A2. Man kann Gott nur durch Glauben gefallen:

Heb 10,38: »Der Gerechte aber wird aus Glauben leben«; doch: »Wenn er feige zurückweicht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben«.
Heb 11,5-6: Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so dass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, dass er Gott wohlgefallen hatte. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist, und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen.

A3. Als Diener Christi will man Christus gefallen:

Gal 1,10: Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus.
2Tim 2,4: Wer Kriegsdienst tut, verstrickt sich nicht in Geschäfte des Lebensunterhalts, damit er dem gefällt, der ihn in Dienst gestellt hat.

A4. Man muss prüfen, was dem Herrn wohlgefällig ist

Eph 5,10: Prüft also, was dem Herrn wohlgefällig ist.
Röm 12,2: Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.

B. Geistliche Opfer - die Hingabe an Gott

Die ganze Hingabe an Gott
Röm 12,1: Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst!
Phil 4,18: Ich habe alles und habe Überfluss; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig.
Heb 13,16: Wohlzutun und mitzuteilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott wohl!
1Petr 2,5.9: so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus ... 9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht
Opfer die Gott wohlgefallen sind die Hingabe von Leib und Leben (wir als ganzes) an ihn (Röm 12,1). Dies beinhaltet:
das Lob und Bekenntnis unserer Lippen (Heb 13,15)
das Teilen unserer Mittel mit anderen (Phil 4,18; Heb 13,16)
die Verkündigung der Tugenden, dessen, der uns berufen hat (1Petr 2,9)
Die ganze Hingabe an den Herrn bedeutet ihm zu gehorchen, seine Gebote zu halten, unter anderem auch die folgenden:
Die Eltern ehren
Kol 3,20: Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig!
Die Familie versorgen
1Tim 5,4: Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus gottesfürchtig zu handeln und den Eltern Empfangenes zu vergelten; denn das ist gut und wohlgefällig vor Gott.
Christus dienen in Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist
Röm 14,17-18: Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist; wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt.
Kol 1,9–12: Deshalb hören wir auch seit dem Tag, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid:
in jedem guten Werk fruchtbar
und in der Erkenntnis Gottes wachsend,
mit aller Kraft gestärkt gemäß der Macht seiner Herrlichkeit zu allem standhaften Ausharren und aller Langmut, mit Freuden,
indem ihr dem Vater Dank sagt, der uns tüchtig gemacht hat, teilzuhaben am Erbe der Heiligen im Licht.

C. Die Rolle des Gebets

Kol 1,9–10: Deshalb hören wir auch seit dem Tag, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid
Heb 13,21: er rüste euch völlig aus zu jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch das wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Das Ziel eines Dieners Christi ist es, dass die Braut Christi immer reiner und schöner wird. Dies geschieht durch ein wundersames Zusammenwirken Gottes und seiner Kinder. Er wirkt durch Christus, was wohlgefällig ist vor ihm. Er tut es durch seine Erziehung im Zusammenwirken mit den Gnadenmitteln, die er uns gegeben hat: Das Wort Gottes, das Gebet, das Brotbrechen, die Gemeinschaft der Heiligen.

3. Der Lohn eines Gott wohlgefälligen Lebens

A. Ungetrübte, enge Gemeinschaft mit dem Vater

Joh 8,28-29: Darum sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin; und ich tue nichts von mir selbst aus, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. 29 Und der, welcher mich gesandt hat, ist mit mir; der Vater lässt mich nicht allein, denn ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt.
Jesus ist unser Vorbild im Gott wohlgefälligen Leben. Er tat immer was Gott wohlgefällig war und daher war der Vater immer mit ihm und ließ ihn nie alleine - außer am Kreuz, wo Jesus an unserer Stelle derjenige wurde, der das Gegenteil tut von dem, was Gott wohlgefällig ist.
Wir wollen ihm nacheifern darin, allezeit zu tun, was ihm wohlgefällt.

B. Gebetserhörung

1 Joh 3,21–22: Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott; und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
Jak 5,16b: Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Ein besonderer Nutzen bzw. Segen für diejenigen, die Gott wohlgefällig leben, ist die Freimütigkeit zu Gott, die innige, vertraute Beziehung zu Gott, die zu einer Art des Gebets führt, das Gott erhört. Willst du das nicht auch haben? Wäre nicht allein schon das ein guter Grund, mit ganzem Herzen und Eifer zu prüfen, was Gott gefällt und es zu tun? Ich sehne mich sehr danach.

4. Wo ist die Abgrenzung zur Gesetzlichkeit?

Diese Frage drängt sich geradezu auf, wenn man versucht, Gott wohlgefällig zu sein. 
Ich sehe mehrere klare Abgrenzungen:
Da, wo man seine eigene Gerechtigkeit vor Gott aufrichtet. D.h. man ruht nicht im vollbrachten Werk Jesu sondern meint, sich das Heil irgendwie verdienen zu müssen.
Da, wo man meint, die Liebe Gottes verdienen zu müssen. Es ist wie in der Familie. Ein Kind muss sich unbedingt geliebt wissen. Die Eltern dürfen nicht mit Liebesentzug strafen. Das heißt nicht, dass das Kind machen kann, was es will. In Harmonie mit den Eltern zu leben, macht das Leben schön - nicht nur für die Eltern sondern auch für die Kinder.
Da, wo man den Splitter aus dem Auge des Bruders ziehen will, statt sich um den eigenen Balken zu kümmern.
Da, wo man mehr Menschen gefallen will als Gott.

5. Anwendung

Versuchen wir Gott im Fleisch zu gefallen? Suchen wir unsere Gerechtigkeit vor Gott irgendwo anders als in dem vollbrachten Werk Christi? Dann müssen wir dringend umkehren. Nichts, was wir tun, kann uns gerecht machen oder ihm gefallen. Wir müssen als allererstes durch Glauben wiedergeboren werden um dann als seine geliebten Kinder sein Wohlgefallen zu suchen.
Wissen wir uns wirklich geliebt von Gott - nicht aufgrund unserer Vorzüge, Werke, Gebete, usw. sondern weil wir wiedergeboren sind, weil Christus in uns ist und wir in Christus vom Vater mit einer göttlichen, bedingungslosen Liebe geliebt werden?
Haben wir uns entschlossen, Jesus Christus unserem Herrn, der sich für uns hingegeben hat, zu dienen, uns ihm hinzugeben?
Wenn wir entschlossen sind, ihm zu dienen und ihm wohlzugefallen, dann müssen wir ständig prüfen, was sein guter Wille ist. Tun wir das? In welcher Form tun wir das? Wir können das nur tun, wenn wir uns nicht dieser Welt anpassen sondern uns durch die Erneuerung unseres Denkens und Wollens verwandeln lassen. Diese Erneuerung wirkt der Heilige Geist vor allem in der aufrichtigen Gemeinschaft mit Gott.
Wie sieht es in den einzelnen Bereichen unseres Lebens aus, wo uns der Herr Licht gegeben hat und erwartet, dass wir gehorchen: teilen/geben, die Eltern ehren, die Familie versorgen, dankbar sein in allem, Gutes tun, ... Wir dürfen umkehren wo nötig und vertrauen, dass er uns auch den Sieg in diesen Bereichen geben wird.
Sehnen wir uns nach einer engen Beziehung, nach vertrautem Umgang mit dem Herrn? Wir haben gerade den Weg dahin gesehen. Dieser Weg führt zu Gebetserhörung, Frucht für den Herrn, Freude.
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