Psalm 139 Erkenne deinen Gott!

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Erkennen wie Gott ist - Hassen, was Gott hasst - Tun, was Gott will

Notes
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Einleitung

Titelfolie
Ein Anatomieprofessor der Universität von Pavia stellte Leonardo da Vinci etwa 20 Leichen zur Verfügung, die der Maler mit medizinischer Sorgfalt sezierte. Das anatomische Verständnis war offensichtlich eine wichtige Voraussetzung dafür, jeden Knochen, jeden Muskel und jedes Organ derart detailreich darstellen zu können.
Aber da Vincis Interesse ging längst über die Kunst hinaus: Er wollte das Wesen des Menschen bis in seine Fasern hinein ergründen.
So ergänzte er die insgesamt 240 Zeichnungen mit überaus umfangreichen Notizen, in denen er seine Gedanken zur Funktion der Augen, des Gehirns und sogar zum menschlichen Fötus festhielt.
Da Vinci erkannte die wahre Bedeutung des Herzens. Er verstand sogar die Funktionsweise der Aortenklappen, weil er die Gesetze der Strömungsdynamik studiert und außerdem Experimente am Herzen eines Bullen durchgeführt hatte. Dabei hatte er das Rinderherz mit Wachs gefüllt, die weiche Masse zu einer festen Form aushärten lassen und ein gläsernes Modell des Herzens angefertigt, um die Bewegung der Flüssigkeiten zu beobachten.
Ein extrem gescheiter Mensch macht sich auf den Weg, mehr als Bilder zu malen. Er möchte besser verstehen. Er beginnt den menschlichen Körper zu sezieren. 20x. Wir möchten heute einen ähnlichen Weg beschreiten und Gott ein bisschen besser verstehen - ohne Leichen.
Wir lesen Psalm 139.
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Erkennen, wie Gott ist
Hassen, was Gott hasst
Tun, was Gott will
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1. Erkennen wie Gott ist

Gott weiß alles!

Was heißt das?
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Gott weiß, wer ich bin (V1)

Psalm 139,1 (LU)
Herr, du erforschest mich
und kennest mich.
Wer bin ich? Wer bist DU? Was macht dich und mich eigentlich als Person aus? Logisch, die Bibel beschreibt uns als Mensch nach Geist, Seele und Leib (Mt 22,37). Ich denke, es braucht regelmäßig Jahre, damit wir uns selber als Mensch verstehen, wissen wie wir ticken.
Leib
Wenn ich in meinen Spiegel schaue, dann sehe ich einen 1,88 m großen Menschen, der zusehends stärkere Brillengläser braucht, langsam graue Haare bekommt und auch sonst ein paar kleinere körperliche Mängel hat, für die die Garantie schon abgelaufen ist.
>>> Mein Gott kennt sie alle.
Seele
Wenn ich älter geworden bin, dann erkenne ich auch wie ich seelisch ticke, was mich nervt, was mich motiviert, wie ich auf andere wirke. Ich weiß, dass ich ein eher sachorientierter Mensch bin, der aber vornehmlich für die Dinge, die ihn begeistern, ein hohes Maß an Leidenschaft aufbringt. Die Kehrseite ist, dass ich “nicht sonderlich stark” im Beziehungen bauen bin. Ich “muss” abends nicht noch ewig telefonieren.
>>> Gott weiß schon lange, was mir vielleicht erst mit Mitte 30 klar wurde
Geist
Gott kennt aber auch mein geistliches Leben. Er weiß (selbstverständlich!), wieviel ich bete, Bibel lese, wie relevant der Glaube für mein Denken und Handeln ist. Euch kann ich viel vormachen!
>>> Mein Gott weiß das alles.
Hape Kerkling ging den Jakobsweg - viele sind ihm gefolgt, um sich selbst zu finden. Gott kennt mich schon. Gott weiß, wer ich bin.
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Gott weiß, was ich tue (V2a)

Psalm 139,2 (LU)
Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
David macht das hier ganz praktisch. Gott weiß, was ich den ganzen Tag lang tue.
Mancher Chef würde das von seinen Mitarbeitern auch gerne wissen. Gerade jetzt in den Corona-Zeiten, wo Home-Office im Trend ist. Ich arbeite im Qualitätsmanagement. Da wollen wir auch oft wissen, wie ein Mensch arbeitet, z.B. mit unseren Kunden telefoniert. Mein Streben nach Optimierung schiebt der Betriebsrat manchen Riegel entgegen, um eine zu intensive Kontrolle zu verhindern. Manches mal fragt man sich, ob der Betriebsrat wirklich schützen muss, wenn ein Mitarbeiter während eines Kundentelefonats auf Amazon einkauft.
Gegenüber Gott haben wir keinen Betriebsrat. Warum eigentlich nicht? Das muss etwas damit zutun haben, dass wir nicht in einem Anstellungsverhältnis leben, sondern dass Gott unser Schöpfer ist.
Gott weiß alles, was ich tue.
Er weiß, um jede Schuld. Auch wenn ich sie noch so gut verbergen möchte (Ps 19,13)
Er weiß, wieviel Zeit ich am Fernseher, im Internet oder der Playstation verdödel. Du kannst Gott nichts vormachen.
Er weiß, wo ich ihm diene und wie viel. Da kann ich anderen noch so viel vormachen und mich aufblasen. Umgekehrt: Er sieht auch deinen verborgenen Dienst.
Er weiß, wie viel ich opfere, obwohl “die rechte nicht wissen soll, was die linke gibt” (Mt 6,3)
Gott weiß, was ich tue.
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Gott weiß, was ich denke (V2b)

Psalm 139,2 (LU)
du verstehst meine Gedanken von ferne.
Uff. Harter Tobak. Das letzte Rückzugsort - meine Gedanken - weg.
Wir sagen immer: Wir können einem Menschen nicht hinter die Stirn sehen. Unser Gott kann es.
Wie oft spricht Jesus die Menschen darauf an, was sie denken, im Unterschied zu dem was sie sagen?
Wir haben im Nordkreis gerade mit dem Markus-Evangelium begonnen.
Markus berichtet, dass die vier Freunde ihren gelähmten Kumpel durch das aufgedeckte Dach in das völlig überfüllte Haus zu Jesus herunterlassen. Jesus vergibt ihm die Schuld. Die Schriftgelehrten dachten in ihren Herzen: “Wie kann der den Sünden vergeben?” Jesus wusste, was sie denken, und heilt den Gelähmten, um sie zu widerlegen (Mk 2,6).
Hebräer 4,13 LU
Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.
Gott weiß, was ich denke.
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Gott weiß, wo ich bin (V2b)

Psalm 139,3 (LU)
du siehst alle meine Wege.
Gott weiß, wo ich mich aufhalte.
In den 70er Jahren hat das amerikanische Verteidigungsministerium damit begonnen, mit GPS ein Satelliten-gestütztes Navigationssystem zu entwickeln. Am 2.5.2000 wurde die künstliche Signalverschlechterung (!) abgeschaltet. Seit dem können wir durch den Abgleich der Entfernung zwischen mehreren Satelliten auf den Zentimeter genau ermitteln, wo sich ein Sender befindet.
Gott braucht keinen Sender. Er weiß es auch so, wo wir stecken. Wir kommen gleich darauf zurück.
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Gott weiß, was ich sage und was ich noch nicht gesagt habe (V4)

Psalm 139,4 LU
Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht alles wüsstest.
Wir schreiben Protokolle, wenn wir wichtige Meetings haben. Damit wollen wir erzielte Ergebnisse absichern.
Wer mich ein bisschen besser kennt, weiß, dass ich nicht besonders gut darin bin, weiter zurückliegende Gespräche haarklein auseinander zu dröseln. Manchmal hilft das auch: Ich bin kein nachtragender Mensch.
Gott weiß, was ich sage. Und auch das, was ich vielleicht gerade noch heruntergeschluckt habe.
Genug davon: Vers 6 sagt mir, dass mehr Erklärungen auch nicht weiterhelfen:
Psalm 139,6 LU
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.

Gott weiß alles - was macht das mit mir?

Die Antwort hat zwei Seiten. Und wir werden sehen, dass sich diese beiden Seiten wiederholen.
Vermeintlich negative Seite: Ich bin vor Gott wie ein aufgeschlagenes Buch. Ich habe viele Beispiele aufgezählt, die zeigen: Ich kann vor Gott nichts verbergen.
Die positive Seite: Dieses Wissen befreit mich. Ich kann nichts verbergen, also muss ich es auch nicht. Ich kann ehrlich vor meinen Gott treten. Er weiß es sowieso schon.
Wenn du es noch nicht getan hast, lade ich dich heute morgen ein: Werde ehrlich vor Gott! Komme zu ihm, mit all den Dingen, die du keinem anderen zu sagen traust. Er weiß es schon. Gott weiß alles.
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2. Gott ist da!

Eltern wissen es. Es ist ein Unterschied zwischen: “Ich weiß, wo mein Kind ist” und “ich bin bei meinem Kind”. Spätestens, wenn es ohne zu schauen auf die Straße läuft. Da hilft dir ein GPS-gesteuertes Elterntracking kein Stück!
Gott weiß nicht nur, wo ich bin, sondern er ist auch schon da!

Gott ist da: Bis ans Ende der Welt Ps 139,7.9

Als ich Sarah in Chile besucht habe, sind wir in den äußersten Süden des Landes geflogen. Dort gibt es eine “Straße bis ans Ende der Welt”: Den Südzipfel mit den hübschen Kaiserpinguinen.
David muss auch da gewesen sein! Um festzustellen: “Gott, Du bist schon da”. Es gibt kein Flecken auf der Welt, wo ich vor Gott fliehen könnte:
Psalm 139,9–10 LU
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
Gottes Souveränität ist grenzenlos.
Gott ist allgegenwärtig.
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Gott ist da: Im Himmel - und im Totenreich Ps 139,8

Im Himmel - Gott ist da. Ein Selbstgänger.
Aber im Totenreich? Gott ist auch da. Jesus selber hat dort gepredigt. (Eph 4,9; 1Petr 3,19; 4,6)
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Gott ist da: In Finsternis - und im Licht Ps 139, 11-12

Ich sprach davon im Zusammenhang mit Psalm 23: Gott ist immer bei mir, ja er führt mich in und durch die Tiefenwege. Da wo alles dunkel wird in deinem Leben, darfst du wissen: Dein Gott ist an deiner Seite!
Gott ist es egal, ob du das Licht anmachst oder aus. Er bringt ans Licht, was wir verbergen möchten. Bis in den letzten Winkel in dem wir uns verstecken möchten.
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Gott ist da: Was macht das mit mir?

Wieder die zwei Seiten:
Vermeintlich negative Seite: Er weiß nicht nur alles über mich, ich kann vor Gott auch nicht entfliehen. (siehe Jona)
Die positive Seite: Mein Gott ist immer an meiner Seite. Diese Zusage spricht David hier explizit aus:
Psalm 139,9–10 LU
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
Das ist ein sehr tröstender Gedanke.
Wir standen schon mehrfach in unserem Leben vor der Frage eines Ortswechsels. Wir haben gebetet, auf Gottes Führung gewartet, sie erlebt. - Und erlebten wie Gott Türen zuschlug. Autsch. Das tut weh.
Manche Führungen in unserem Leben haben sich rasch erklärt: Da waren Konzernstandorte, die ein Jahr später faktisch geschlossen wurden. Andere Führungen sind uns ein Rätsel - bis heute. Es bleibt aber das Wissen: Gott ist bei mir an dem Ort, wo ich bin! Das gibt uns als Ehepaar Gewissheit und Sicherheit.
Wir sind noch nicht fertig mit unserem Gott. Und er nicht mit uns. Den nächsten Abschnitt möchte ich überschreiben mit
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3. Gott kann alles!

Gott hat den Menschen geschaffen

Gott weiß alles. Er ist gleichzeitig überall gegenwärtig. Und er hat die Macht, seinen Willen umzusetzen.
Beispiel Unfall: Mutter fuhr vor oder hinter mir. Sie sah, was ich tat, war da, konnte aber nicht verhindern, dass ich mit dem Rad plötzlich die Straße wechselte.
Gott kann alles. Davon sprechen die recht bekannten Verse Psalm 139,13-16
Sie beschreiben, dass Gott uns als Menschen geschaffen hat. “Wir sind kein Produkt des Zufalls. Keine Laune der Natur“ hieß es mal in einem Lied.
Gottes Schöpfung spiegelt seine Allmacht wider.
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Cartoon: Zwei Wissenschaftler debattieren mit Gott:
“Wir haben alle Rätsel und Geheimnisse gelöst. Wir brauchen dich nicht mehr.”
“Trittst du ab, wenn wir Menschen aus Erde erschaffen?”
Gott: “Einverstanden.”
Die beiden greifen zum Spaten.
Gott: “Halt. Doch nicht mit meiner Erde. Ihr müsst schon eure eigene nehmen.
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Gott hat die Welt und den Menschen geschaffen aus dem Nichts. Und das wunderbar. Schauen wir uns den Menschen an, müssen wir David recht geben, anbetend und dankend vor Gott niederfallen.
Psalm 139,14 LU
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Das Auge des Menschen kann es mit jeder modernen Kamera aufnehmen. Es hat Autofokus, automatische Scharfeinstellung. Eine kleine, elastische Linse, die durch spezielle Muskeln stärker gewölbt werden kann, ermöglicht das Nah-Sehen. Die gleiche Linse, durch andere Muskeln auseinandergezogen, wird flacher und befindet sich so in Fern-Einstellung.
Außerdem ist das menschliche Auge mit einer Blendenautomatik ausgerüstet. Die Iris, der meist braune oder blaue Ring um die Pupille, dient zum Schutz gegen zu helles Licht. Man kann das vor einem Spiegel gut beobachten, wenn man die Augen plötzlich hellem Licht aussetzt. Die Pupille zieht sich zusammen, ohne dass man es mit dem Willen beeinflussen kann.
Obwohl sie Meisterwerke der Ingenieurskunst sind, schaffen es Digitalkameras bis heute nicht, so gut mit (zu) viel Licht umzugehen wie das menschliche Auge. Aber vom menschlichen Auge, das mehr leistet als jede Kamera, glaubt man allen Ernstes, es habe sich zufällig entwickelt.
Sprichwörter 20,12 LU
Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der Herr.
Gott ist der Schöpfer. Das gilt für die Schöpfung als Ganzes. Für den Menschen. Und für dich. Hiob 33,4.
Wir sind sein Meisterwerk, so können wir Eph 2,10 wörtlich übersetzen. Du bist sein Meisterwerk. Wunderbar gemacht.
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Gott steht über der Zeit

Einen weiteren Gedanken offenbart die Schöpfung jedes einzelnen Menschen:
Psalm 139,16 LU
Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.
Er sah mich als ich noch nicht bereitet war.
Als ich noch eine ungeformte Masse (Grundtext) war, sahst du mich, wie der Töpfer in dem Ton, den er auf der Scheibe hat, schon das fertige Gefäß sieht. CHS
Er sieht die Ewigkeit vor der Zeit, dein Gestern, dein Heute, dein Morgen, die Ewigkeit. Für Gott zählt die Dimension Zeit - nichts.
Nichts geschieht nach Zufall. Es geschieht mit mir, was er vorher “in sein Buch” geschrieben hat. Kein Unglück, keine Krankheit, nichts kann Gott überraschen.

Gott kann alles - was macht das mit mir?

Sehr viel.
Unser Gott weiß alles, er ist überall gegenwärtig, aber er ist als Schöpfer auch souverän und allmächtig in seinem Tun, unabhängig von jeder Zeit.

Die positive Seite: Seine Allmacht ermutigt uns.

Mit David darf ich wissen, dass Gott es gut mit mir meint, deshalb sein Wissen und seine Macht ängstigen mich nicht, sondern trösten, weil ich alle meine Wege bei ihm in besten Händen weiß (Psalm 139,16)

Als seine Geschöpfe sind wir wunderbar gemacht.

Halte dir vor Augen, dass du einzigartig bist (Ps 139,15–16)!
Wie oft sind wir mit uns unzufrieden?
Zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn,
nicht so intelligent wie mein Bruder,
nicht so schön wie die Schwester,
nicht so geschickt wie der Vater.
Für alle diese Abweichungen von einer menschlichen “Norm” gilt: Gott hat mich genauso gewollt. Du bist einzigartig. Widerstehe der Versuchung, dich mit anderen zu vergleichen. Du bist unvergleichlich. Und darin bedingungslos geliebt von deinem Schöpfer!

Die “negative” Seite: Als seine Geschöpfe sind wir ihmverantwortlich.

Das müssen wir respektieren. Deshalb steht die Schöpfung heute auch so unter Beschuss!

Als seine Geschöpfe ist unser Verständnis begrenzt

Wir erkennen: Gott weiß alles, Gott ist überall da, Gott kann alles tun - sogar aus dem Nichts schaffen. Das macht uns klar, wie viel größer unser Gott ist als wir. Seine Gedanken sind so unendlich viel größer als unsere.
Das leitet uns über zu einem wirklich erstaunlichen Wechsel in unserem Psalm.

4. Hassen, was Gott hasst

Der anbetende David schaltet um auf eine Hasstirade gegen die Menschen, die Gott freveln:
Psalm 139,19–22 LU
Ach, Gott, wolltest du doch den Frevler töten! Dass doch die Blutgierigen von mir wichen! Denn voller Tücke reden sie von dir, und deine Feinde erheben sich ohne Ursache. Sollte ich nicht hassen, Herr, die dich hassen, und verabscheuen, die sich gegen dich erheben? Ich hasse sie mit ganzem Ernst; sie sind mir zu Feinden geworden.

Meine Gotteserkenntnis hat zwei Seiten

David hat über Gott und sein Wesen nachgedacht. Wir haben gesehen, dass dieses Nachdenken immer zwei Seiten offenbart hat:
Die tröstende Seite: Gott weiß alles, ist überall zugegen und hat die Macht zu helfen
Die Anspruch erhebende Seite: Ich kann nichts vor ihm verbergen, ihm nicht entkommen und als Schöpfer hat er Anspruch an mich.
Der Mensch hat zwei Möglichkeiten zu antworten
Der Mensch muss sich diesem Gott stellen. Er hat zwei Möglichkeiten: Sich diesem Gott zuwenden - oder nicht.
In den Versen 19-22 werden zunächst die Menschen beschrieben, die sich von Gott abwenden. Sie meinen sich gegen diesen allwissenden, allgegenwärtigen und allmächtigen Gott stellen zu können. Gott hasst sie.
Erstaunlich! Der liebende Gott hasst!?! Ehrlich jetzt?

Gott hasst so manche Dinge

Gott hasst Sünde: Stolz, Falschheit, Blutvergießen, Lügen, Streit Spr 6,16-19
Gott hasst Feindschaft, Meineide Sach 8,17
Gott hasst Scheidung Mal 2,16(ELB)
Gott hasst fehlende Nachfolge Ps 95,10
Gott hasst Auflehnung gegen ihn als Herrn 5Mo 12,31 (Götzendienst)
Als Schöpfer wird er dies alles einmal richten.
Freispruch aus Mangel an Beweisen gibt es bei unserem Gott nicht. Das hat unser Psalm mehr als ausdrücklich gezeigt.
David macht sich Gottes Sicht zu eigen
Je mehr David sich mit Gott beschäftigt, umso mehr verabscheut er alles, was gegen Gott ist.
Wir können heute nicht mehr so beten, wie David betet (siehe Mt 5,43.44; Lk 23,34; Apg 7,60). Deshalb sollen wir Menschen, die unseren Glauben nicht teilen, lieben statt hassen.
Trotzdem können wir von David lernen: Wenn die Welt der Sünder Gott und seinem Wesen so feindlich gesinnt ist, dann können wir uns mit dieser Welt nicht eins machen (2Kor 6,17.18; Gal 1,4).
1. Johannes 2,15 LU
Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.
Also die negative Seite: Hassen, was Gott hasst.
Die positive:

5. Tun, was Gott will

Psalm 139,23–24 LU
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
David verabscheut nicht nur das Böse in seinen Feinden, sondern auch in sich selbst.
Das ist die positive Seite seiner Gotteserkenntnis.
Erkenntnis bedeutet mehr als wissen. Es heißt sich mit etwas eins machen. Nicht umsonst verwendet die Bibel dieses Wort auch, wenn Mann und Frau miteinander schlafen. Da passiert mehr! Da kleben zwei Menschen zusammen (1Mo 2,24 wörtlich) und können nur noch mit Schaden voneinander getrennt werden.
Wenn wir Gott mehr und mehr erkennen, uns mit ihm eins machen, wird das unser Leben umgestalten!
Das Wissen um seine Allwissenheit, seine Allgegenwart, seine Vorkenntnis aller Dinge wird genau dieses Veränderung bewirken: Es wird mich lehren, mich ihm zu unterwerfen, und das Verlangen wecken, auf seinem Weg zu gehen.
David beendet den Psalm deshalb mit einem Gebet und damit schließe ich auch
Gott, erforsche mich. Ich bin bereit, mich deinem forschenden Blick auszusetzen
Gott, erkenne ich. Ich will mich mit dir eins machen.
Gott, prüfe mich.
Gott, ich stelle mich meiner Beschränkung und akzeptiere meine Verantwortung vor dir.
Gott, ich bringe dir meine Schuld - du kennst sie schon!
Gott, ich höre auf vor dir wegzulaufen - du bist sowieso überall!
Gott, du kennst sogar meine Gedanken, meine Motive. Ich nehme meine Gedanken gefangen in deinem Gehorsam (2Kor 10,5)
Gott, hilf mir, ein hingegebenes Leben zu führen.
“The message” übersetzt Vers 18 am Ende so:
Psalm 139,18 (The Message)
Oh, let me rise in the morning and live always with you!
Gott, lass mich am Morgen aufstehen und immer mit dir Leben!
Gott, ich überlasse mich deiner Leitung.
Amen.
Fragen:
Wo habe ich in meinem Leben Gott (besser) erkannt?
In welchen Situationen habe ich seine Größe (mehr) erfahren?
Was hat das mit mir gemacht?
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