Apostelgeschichte 4,1-22: Mutige Verkündigung trotz Widerstand!
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Einleitung
Einleitung
Hugh Latimer, ein Unterstützer der Reformation im 16. Jahrhundert aus England, schenkte König Henry dem 8. ein Mal ein Taschentuch. Es war die Gewohnheit, dass der Hofprediger dem König an seinem Geburtstag ein Geschenk machte. Er überreichte dem König das Taschentuch und eingewebt in den Ecken stand: “Die Hurer und Ehebrecher wird Gott richten”. Das passte gut zu dem Lebensstil von König Henry. Nachdem er das Taschentuch überreicht hatte, fing Hugh Latimer an mit einer überwältigenden Vollmacht über die Fleischssünde zu predigen und hielt sich auch nicht zurück diese Predigt ausführlich auf das Leben des Königs anzuwenden. Das hat dem König überhaupt nicht gefallen. Als er fertig war, verlangte der König von ihm, am nächsten Sonntag wieder zu predigen. Er sollte dann aber seine Predigt widerrufen und etwas predigen, das für den König genießbarer sei. Als Hugh Latimer am nächsten Sonntag kam, stellte er sich auf die Kanzel und sagte laut zu sich selbst: “Hugh Latimer, du hast heute vor dem hohen und mächtigen König Henry zu predigen. Wenn du ein einziges Wort sagst, das dem König missfällt, wird er dir den Kopf abschlagen, darum bedenke, was du tust.” Und dann sagte er weiter, laut vor allen, zu sich selbst: “Hugh Latimer, du hast heute vor dem Herrn dem allmächtigen Gott zu predigen, der Leib und Seele in die Hölle werfen kann und so sage dem König die Wahrheit gerade aus.” Er hielt wieder eine für den König sehr unangenehme und kompromisslose Predigt. Der König ließ ihm tatsächlich nicht den Kopf abschlagen und respektierte ab diesem Tag seinen Hofpediger umso mehr.
Was bewegt einen Menschen dazu, solchen Mut zur Wahrheit zu haben? Sein eigenes Leben zu riskieren, um wahrheitsgemäß Gottes heiliges Wort zu predigen?
Das heutige Predigtthema heißt “Mutige Verkündigung trotz Widerstand”.
Ich bin völlig davon überzeugt, dass es abgesehen vom Wirken des Heiligen Geistes der Gehorsam gegenüber Gottes heiligem Wort war, das Hugh Latimer zu solch einer mutigen Verkündigung bewegte. Er konnte einfach nicht anders. Sein Gewissen war gebunden an das Wort Gottes. Und so wollen auch wir uns heute einen Text anschauen aus dem Leben der Apostel, die in einer ähnlichen Situation waren wie dieser Hofprediger 1600 Jahre später.
Schlagt gerne mit mir Apostelgeschichte 4 auf und lasst uns die V.1-22 lesen.
Apg 4,1-22 lesen.
Amen.
Aus dieser Geschichte werden wir heute 3 Dinge betrachten: Wir werden erstens sehen, welche 2 Reaktionen es gibt, wenn wir mutig Gottes Wort verkündigen. Das sind die Verse 1-4. Danach werden wir sehen, wie kompromisslos und radikal die mutige Verkündigung ist. Die Verse 5-12. Und drittens sehen wir dann den Gehorsam des mutigen Verkündigers Gott gegenüber. Verse 13-22.
Bevor ich aber auf unseren Predigttext eingehe, möchte ganz kurz den Kontext dazu erläutern, damit wir den Predigttext noch besser einordnen können. In Apostelgeschichte 2 lesen wir vom Pfingstwunder. Die Jünger waren an einem Ort versammelt und plötzlich wurden sie alle vom Heiligen Geist erfüllt. Sie fingen an in anderen Sprachen zu predigen und Petrus hält seine berühmte Pfingstpredigt, bei der über 3000 Menschen zum Glauben kommen. Die Gemeinde Jesu Christi entsteht. Daraufhin lesen wir die Geschichte in Apostelgeschichte 3, die wir auch in der Textlesung gehört haben. Petrus und Johannes gehen in den Tempel und heilen einen Mann, der allen als der gelähmte Bettler bekannt ist. Die anwesenden Menschen im Tempel können es nicht glauben. Der gelähmte Mann, der seit Jahren bettelnd im Tempel sitzt kann laufen. Wie ist das möglich? Daraufhin predigt Petrus ihnen das Evangelium. Er bezeugt, dass dieses Wunder durch den Messias Jesus geschehen ist. Er stellt ihnen ihre Sünde vor Augen, dass sie den Messias gekreuzigt haben, aber sagt ihnen gleichzeitig, dass Gott das alles schon im Voraus geplant hatte, dass der Messias wie im Alten Testament prophezeit leiden musste und Gott dann Jesus wieder auferweckt hat. Er predigt ihnen mutig das Evangelium und ruft daraufhin die Menge im Tempel zur Buße und zum Glauben an Jesus den Messias auf.
Und so startet unser Predigttext. Mitten im diesem Geschehen: “Während sie zum Volk redeten...”.
Lasst uns nochmal Apg 4,1-4 lesen.
1. Reaktionen auf die mutige Verkündigung
1. Reaktionen auf die mutige Verkündigung
Die Apostel predigen und wir sehen 2 Reaktionen auf die mutige Evangeliumsverkündigung:
Die erste Reaktion ist: Menschen werden durch das übernatürliche Werk des Heiligen Geistes von ihrer Sünde überführt und kommen zum lebendigen Glauben an den Messias. Sie werden gerettet. Das lesen wir in Vers 4. Sie wurden gläubig, weil sie das unverfälschte Wort und Evangelium gehört haben. Und so wuchs die Gemeinde auf etwa 5000 Männer. Mit Frauen und Kindern waren es deutlich mehr, aber Lukas berichtet uns hier nur von den Männern.
Aber die zweite Reaktion ist: Während sie noch predigten, kamen die Priester, der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, legten Hand an sie und steckten sie ins Gefängnis. Die zweite Reaktion auf eine mutige Evangeliumsverkündigung ist Ablehnung und Widerstand. Hier beginnt die lange Geschichte der Ablehnung und sogar Verfolgung von denen, die mutig das Evangelium verkündigen. Ja, eine mutige, unverfälschte Verkündigung ist nötig, damit Menschen zum Glauben kommen. Und gleichzeitig bringt sie bei Einigen im Herzen Ablehnung und Widerstand hervor.
Und hier sehen wir schon im 1. Vers 3 Masken der Ablehnung und Verfolgung, die uns auch noch heute begegnen:
Einmal sehen wir die Priester als die religiöse Ablehnung. Die Apostel predigen Jesus als Messias und damit eine andere Botschaft als sie. Wie können sie es wagen, etwas Anderes zu predigen als die gelehrten Priester?
Als zweites sehen wir den Hauptmann des Tempels als politische Ablehnung. Er war dafür zuständig, dass im Tempel Frieden und Ruhe herrscht und jetzt kommen die Jünger und sorgen frech für einen Aufruhr im Tempel. Das passt ihm gar nicht.
Und als drittes die Sadduzäer als den rationalistischen Unglauben, der uns heute ganz besonders in Deutschland begegnet. Die Jünger predigen übernatürliche Dinge. Die Sadduzäer waren sehr beeinflusst durch das hellenistische Denken und glaubten nicht an Dinge wie das Leben nach dem Tod, die Auferstehung der Toten oder an die Existenz von Engeln und Geistern. Wie können sie sowas dummes eigentlich predigen? Können sie nicht ihren Kopf einschalten?
Sie waren aufgebracht, sie ärgerten sich über die Jünger. Wie frech sind die Apostel eigentlich. Sie kommen als Laien in den Zuständigkeitsbereich der Priester und predigen eine andere Botschaft. Unverschämt! Wer hat ihnen eigentlich erlaubt die Leute überhaupt zu lehren? Das ist die Aufgabe der Priester und nicht von irgendwelchen Möchtegernpredigern. Sie predigen, dass Jesus der Messias ist, dass er vom Tod auferstanden ist und damit gleichzeitig die Auferstehung von den Toten. Die Apostel stellen sich wie Jesus mitten in den Tempel und predigen frech den Jesus, den die Priester und die Oberen des Volkes als Lügner und Verführer gekreuzigt haben.
Solch eine Frechheit konnten sie nicht akzeptieren.
Sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen. Es ist die erste, aber nicht letzte, Nacht eines Nachfolgers Jesu in einer Gefängniszelle. Genauso wie die Tempelpolizei kam, um Jesus gefangen zu nehmen, tun sie das jetzt bei seinen Nachfolgern.
Wie Jesus in Johannes 15 sagte:
Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen.
Das Evangelium und seine mutigen Botschafter erfahren Ablehnung und sogar Verfolgung. Die ganze Schrift zeigt uns unmissverständlich, dass bei einer klaren Verkündigung des Evangeliums Gegenwind kommen wird.
Anwendung + Beispiel
Anwendung + Beispiel
Und das hat sich auch in unserer Zeit heute nicht geändert liebe Geschwister. Wenn wir mutig das klare Evangelium von Jesus Christus predigen, wenn wir die rettende Botschaft für Sünder predigen, dann werden wir Widerstand erfahren.
Vielleicht kennst du das aus dem Arbeitsleben. Oder von deinen Studienkollegen. Wenn du dich klar zu Jesus positionierst und das Evangelium verkündigst, lachen dich Leute aus. Vielleicht haben sie ab diesem Zeitpunkt eine Abneigung gegen dich oder hassen dich sogar, wenn du Sünde ganz klar beim Namen nennst und zur Umkehr aufrufst. Aber das sollte uns nicht verwundern.
Jesus hat es uns angekündigt und hat selbst Widerstand erfahren. Die Apostel haben Widerstand erfahren. Seit 2000 Jahren Kirchengeschichte erfahren mutige Verkündiger des Evangeliums Widerstand. Diese Reaktion auf das Evangelium und die Gnade Gottes ist eine ganz natürliche Reaktion für den natürlichen Menschen, der in seinem Herzen Gott hasst und sein eigener Gott sein möchte. Es sollte uns nicht wundern, wenn wir selbst auch abgelehnt werden.
Aber Lukas ermutigt uns auch in Vers 4:
Das Evangelium wird von der Mehrheit zwar abgelehnt, aber Menschen werden durch die mutige und klare Verkündigung gerettet. Deshalb lasst uns trotzdem mutig sein, liebe Geschwister. Weil wir wissen, dass auch wenn wir Widerstand erfahren, das Wort Gottes in einigen Menschen wirkt. Sie konnten die Apostel einsperren, aber das Evangelium konnten sie nicht anketten. Und so können sie auch uns heute auslachen, verspotten, vor anderen schlecht darstellen oder sogar verfolgen: Die Wirkung des verkündigten Evangeliums können sie nicht verhindern. Ja viele werden es ablehnen, aber Gott wird durch unsere Verkündigung die Seinen rufen. Es hat Kraft zur Errettung. Lass uns darin Mut fassen, mutig das Evangelium weitergeben, auf seine Kraft vertrauen, aber dabei auch Widerstand erwarten.
Das sind die Reaktionen auf eine mutige Verkündigung.
Lasst uns weitergehen im Text und nochmal die Verse 5-7 lesen.
Apg 4,5-7 lesen.
2. Die Kompromisslosigkeit der mutigen Verkündigung
2. Die Kompromisslosigkeit der mutigen Verkündigung
Nachdem die Jünger für ihre mutige Verkündigung eine Nacht im Gefängnis verbracht hatten, werden sie am Morgen vor den Hohen Rat geschleppt. Der Hohe Rat war der Oberste Gerichtshof des jüdischen Volkes. Mächtige Leute waren anwesend. Wir lesen von den Oberen, von den Ältesten und von den Schriftgelehrten. Die absolute Elite in Jerusalem. Hannas, der Hohepriester, Kaiphas und andere die zur hohepriesterlichen Familie gehörten.
Die Apostel, einfache Fischer, stehen nun vor den mächtigsten Männern Jerusalems und wahrscheinlich auch des ganzen Landes. Jetzt wird es ernst. Es ist genau die gleiche Sitzung, genau die gleichen Menschen, die Wochen zuvor den Prozess gegen Jesus geführt haben und wie der geendet ist, wissen die Jünger noch ganz genau. Es sind die gleichen Menschen, die Jesus getötet haben. Petrus weiß bestimmt noch, wie er bei diesem Prozess Jesus aus Angst sogar verleugnet hat. Wie einschüchtern muss das wohl sein.
Die Verhörung beginnt.
Apostelgeschichte 4,7 (LUT84)
Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?
Wer hat euch dazu befähigt? Woher kommt diese Macht und wer hat euch überhaupt die Erlaubnis gegeben diesen Mann zu heilen und zu predigen? In welcher Autorität tut ihr das?
Was werden die Jünger jetzt tun? Die mächtigsten Männer Jerusalems stehen vor ihnen. Sie wissen, dass diese Männer die Macht haben sie einzusperren oder sogar wie Jesus hinrichten zu lassen. Es ist eine perfekte Einladung Kompromisse einzugehen. Die Botschaft abzuschwächen oder zu versuchen sich irgendwie noch aus der Schlinge zu ziehen. Aber gleichzeitig ist die Frage des Hohen Rates die perfekte Einladung, um auf den hinzuweisen, durch den sie dieses Wunder getan haben. Und genau das macht Petrus.
Lasst uns V. 8-12 lesen.
Apg 4,8-12 lesen.
Obwohl er hier völlig unter Druck steht, riskiert er sein Leben, um die Gelegenheit zu nutzen und auf Jesus hinzuweisen. Was wir dann lesen ist eine absolut kompromisslose Verkündigung des Evangeliums. Wir sehen die Kompromisslosigkeit der mutigen Verkündigung.
Petrus predigt mutig und furchtlos das Evangelium. Derjenige, der vor ein paar Wochen Jesus verleugnet hatte, bezeugt ihn jetzt völlig kompromisslos. Das hier ist ein neuer Petrus, erfülllt vom Heiligen Geist, wie es in Vers 8 heißt.
Hier passiert genau das, was Jesus schon ankündigte:
Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse übergeben und vor Könige und Fürsten führen um meines Namens willen. Das wird euch aber Gelegenheit zum Zeugnis geben. So nehmt euch nun zu Herzen, daß ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt; denn ich will euch Weisheit und Fähigkeit zu reden geben, der alle eure Widersacher nicht werden widersprechen noch widerstehen können.
Petrus wurde vor Gericht geführt und er sah es als Gelegenheit, um Zeugnis zu geben. Er konnte den Oberen des Landes, er konnte den Menschen, die Jesus gekreuzigt haben, das Evangelium verkündigen. Ihm war völlig bewusst, dass auch sie die frohe Botschaft brauchen. Jetzt ist die Möglichkeit, dass sie sie hören. Und genau wie Jesus es verkündigte, gab ihm der Heilige Geist in diesem Moment die Worte.
Petrus fängt an und verkündigt ihnen, dass dieses Wunder ganz allein im Namen und der Macht Jesu geschehen ist und predigt ihnen das Evangelium in 4 Punkten.
Sie sind der Sünde schuldig geworden, weil sie Jesus den Messias gekreuzigt haben (V.10). Wir erinnern uns "Christi” ist nicht der Nachname von Jesus, sondern die griechische Übersetzung von Messias. Er sagt: Ihr habt den Messias gekreuzigt! Den von Gott gesandten Retter Israels. Wie mutig ist Petrus. Und wie frech! Petrus sitzt hier auf der Anklagebank, aber er dreht den Spieß um und klagt sie der Sünde an! Kompromisslose Verkündigung.
Diesen Jesus, den sie gekreuzigt haben, hat Gott von den Toten auferweckt und hat ihn dadurch als seinen Messias bestätigt. Der Gott, von dem sie behaupten, dass sie ihn anbeten würden, steht nicht auf ihrer Seite, sondern auf der Seite des Mannes, den sie getötet haben.
Der Vorsatz und Plan Gottes ist trotz ihres Widerstandes geschehen (V. 11). Petrus zitiert hier Psalm 118,22 und wendet ihn auf die Führer Israels an, die gerade vor ihm stehen. Jesus ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen sagt er. Aber er ist zum Eckstein geworden. Der Eckstein war entweder der allerletzte Stein eines Gebäudes, der den Bau abgeschlossen hat oder es war der tragende Stein, der dem ganzen Fundament des Gebäudes Halt gegeben hat. Da ist man sich nicht so ganz einig. Aber beides würde auf Jesus passen. Jesus ist sowohl der Grundstein, auf dem alles aufbaut als auch der Schlussstein in dem sich alles vollendet und der das Ganze zusammenhält. Israel hat ihn verworfen, aber er ist zur wichtigsten Person überhaupt geworden. Gott hat seinen Plan durch ihre Verwerfung erfüllt, nämlich dass Christus durch ihren Widerstand am Kreuz für die Sünde der Welt gestorben ist. Ohne das Kreuz, hätten wir keine Sündenvergebung. Es war von Anfang an in Gottes Plan zur Errettung seines Volkes.
Jesus ist der einzige Weg zur Errettung (V. 12). Er ist hier absolut kompromisslos. Ohne Jesus gibt es keine Errettung. Es gibt viele Namen, die behaupten zu retten, aber es gibt nur einen Namen, der wirklich rettet. »Kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir errettet werden« müssen. Luther übersetzt “durch den wir sollen selig werden”. Aber das griechische Wort für “sollen” drückt eine unbedingte Notwendigkeit aus. “durch den wir müssen gerettet werden”.
Evangelium
Jeder Mensch ist in einem absolut hoffnungslosen und verlorenen Zustand und muss gerettet werden. Die Bibel sagt uns ganz klar, dass Gott ein heiliger und ein gerechter Gott ist. Das bedeutet, dass Gott das Böse, und damit die Sünde, in seiner Gegenwart nicht dulden kann und es gerecht bestrafen muss. Das Problem des Menschen ist aber, dass wir alle gesündigt haben. Wir alle sind schuldig geworden vor diesem gerechten Gott und werden eines Tages nach unserem Tod für diese Sünde gerecht gerichtet werden. Und da wir alle schuldig sind muss Gott uns gerecht bestrafen und uns aus seiner Gegenwart in die ewige Gottesferne verbannen. In die ewige Hölle. Doch weil Gott uns so liebte, sandte er seinen Sohn Jesus Christus auf diese Welt. Er hat ein perfektes Leben gelebt und am Kreuz für uns die Sünde und die Strafe, die wir verdient hätten, auf sich genommen. Jesus ist stellvertretend für uns am Kreuz gestorben. Und jeder, der nun von seinen Sünden umkehrt und sein Vertrauen in Jesus und diese Botschaft setzt, bekommt Vergebung seiner Sünden. Es ist ein unverdientes Geschenk Gottes, das der Mensch durch den Glauben empfangen kann. Genau wie der Gelähmte im Tempel, kann der Mensch sich nicht selbst retten oder heilen. Jesus muss es tun. Deswegen ist Jesus der einzige Name unter dem Himmel, in dem wir gerettet werden müssen. Alle Religionen versuchen sich den Himmel zu verdienen, aber wenn Gott ein gerechter Gott ist, dann kann er nicht einfach über die Sünde hinwegschauen. Er muss sie bestrafen. Nur im Evangelium, nur am Kreuz in Jesus Christus, wird dieses Problem gelöst. Die Schuld ist bezahlt und wenn ich eines Tages vor Gottes Gericht stehe, bin ich schuldenfrei. Jesus selbst sprach:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Wer Vergebung seiner Sünde und ewiges Leben bei Gott möchte, kommt an Jesus nicht vorbei. Es gibt keinen anderen Namen, keinen anderen Weg, keine andere Wahrheit.
Petrus predigt das hier ganz radikal. Aber warum eigentlich? Ist das nicht übertrieben? Hätte er das Ganze nicht etwas entspannter angehen können, um Ärger zu vermeiden? Das Evangelium etwas lockerer verkündigen, etwas angenehmer machen? Petrus macht das, weil er weiß, dass das Evangelium wahr ist und dass es die Kraft hat selbst diese Männer zu retten. Nur das Evangelium in seiner Fülle rettet Menschen. Es bringt nichts ihnen die Liebe Gottes zu predigen, wenn sie dabei nicht ihre Sünde erkennen. Es braucht das ganze Evangelium.
Ja das Evangelium ist eng. Ja, das Evangelium ist ausschließend. Ja, es ist intollerant in den Augen dieser Welt, aber es ist wahr und es hat Kraft geistlich tote Menschen zum Leben zu erwecken.
Anwendung + Beispiel
Anwendung + Beispiel
Auch wir sind oft in solch einer Position wie die Apostel. Wenn wir die Möglichkeit oder vielleicht sogar die perfekte Vorlage haben das Evangelium zu verkündigen. Dann passiert es leider, dass wir das Evangelium vielleicht etwas verwässern, versuchen es etwas cooler zu machen oder nur die Hälfte erzählen und bewusst bestimmte Teile des Evangeliums verschweigen. Aber meine Lieben, das ist nicht unsere Aufgabe und niemals die Art Jesu und der Apostel gewesen.
John MacArthur sagte einmal:
“Beim Versuch, das biblische Evangelium attraktiver und beliebter zu machen, wird es verdreht, verwässert und falsch erklärt.”
So ein Evangelium rettet Niemanden. Unsere Aufgabe ist es das Evangelium zu verkündigen, und zwar das ganze Evangelium und Gott wird durch das Wirken seines Geistes Menschen zu ihm rufen. Lass uns wie Petrus kompromisslos sein.
Vielleicht fehlt dir aber dieser Mut.
Weißt du, wenn wir in der Apostelgeschichte lesen, dass ein Mensch “erfüllt vom Heiligen Geist” ist, hat das immer einen starken Zusammenhang mit einem mündlichen Zeugnis für Jesus Christus. Petrus ist hier auch nur ein Mensch. Vielleicht liegt es in deinem Leben einfach daran, dass du nicht wie Petrus bist, weil du nicht erfüllt bist vom Heiligen Geist. Wie sieht deine stille Zeit aus? Liest du intensiv in der Bibel und nimmst du dir ausführlich Zeiten für das Gebet? Fütterst du den Heiligen Geist in dir oder ist er momentan eher am Verhungern? Manchmal sitzen wir das ganze Wochenende vor dem Fernseher und fragen uns dann warum wir das Wirken Gottes in unserem Leben nicht erfahren. Nutze deine Zeit richtig und fülle dein Herz mit biblischen Wahrheiten. Füttere den Heiligen Geist in dir, gib ihm Freiraum, damit du Gott mehr fürchtest als die Menschen um dich herum. Und sei dir bewusst: Nur das ganze Evangelium rettet.
Wir kommen zum letzten Punkt und lesen dazu nochmal die Verse 13-22.
Apg 4,13-22 lesen.
3. Der Gehorsam der mutigen Verkündigung
3. Der Gehorsam der mutigen Verkündigung
Der Hohe Rat hat die Predigt von Petrus gehört und hat sich nur gewundert. Sie wunderten sich über den Freimut von Petrus und Johannes. Über die Unerschrockenheit, dass Petrus solch eine kompromisslose Botschaft predigte ohne Rücksicht und Angst vor der Reaktion. Obwohl die Apostel ihren Meister sterben gesehen haben, haben sie keine Angst um das eigene Leben. Obwohl sie ungebildete und einfache Fischer waren, predigte Petrus mit solch einer Vollmacht. Diese Männer können nur von Jesus sein. Und noch dazu sehen sie neben ihnen den geheilten Mann stehen. Der unwiderlegbare Beweis, dass durch diese Männer im Namen Jesu ein Wunder geschehen ist. Dem Hohen Rat ist absolut klar, dass etwas an dieser Botschaft und dem Wunder dran ist. Was werden sie jetzt also machen?
Sie versuchen den Aposteln den Mund zu verbieten. Sie konnten das Wunder nicht einfach leugnen, also mussten sie diese Botschaft stoppen, die ihre Macht, ihre Position und den Frieden bedrohte. Obwohl das Wunder selbst vor ihren Augen steht, wollen sie doch nicht glauben und von ihrem Weg umkehren. Genau das Gleiche haben sie bei Jesus gemacht. Sie waren absolut überzeugt von den Wundern Jesu, aber weil sie sich fürchteten den Frieden und ihre Macht zu verlieren, lehnten sie die Wahrheit ab.
Aber die Apostel antworteten ihnen klar und direkt: Wir werden uns nicht daran halten. Wir müssen Gott gehorsamer sein als euch und selbst wenn wir schweigen wollen würden, wir können nicht aufhören davon zu reden, was wir gesehen und gehört haben. Es geht gar nicht. Die Apostel sehen hier die Evangelisation als ein Gebot Gottes und ihr Herz ist so voll von Jesus, dass ihr Mund nicht schweigen kann. Jesus sagte schon, dass der Mund davon reden wird, wovon das Herz voll ist.
Wer Gott einmal erfahren hat, der kann nicht einfach so leben, als wäre nichts passiert. Er muss darüber reden und dem Missionsauftrag Jesu gehorsam sein, egal was die Menschen darüber denken oder sagen. Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Dem Hohen Rat blieb nichts anderes übrig, als die Jünger, trotz ihres Ungehorsams, gehen zu lassen, weil das offensichtliche Wunder vor ihren Augen stand. Sie fanden nichts wofür sie die Apostel bestrafen konnten.
Anwendung + Beispiel
Anwendung + Beispiel
Was würdest du tun, wenn heute dein Chef, dein Schuldirektor oder sonst wer, kommen und dir verbieten würde das Evangelium weiterzugeben? Könntest du leicht schweigen von dem, was du in Jesus erfahren hast? Könntest du die gute Botschaft für dich behalten, obwohl du weißt, dass ein Mensch ohne sie in die ewige Hölle geht?
Wenn wir auf diese Fragen nicht klar die Worte der Apostel aus Vers 20 nachsprechen können, dann liegt es daran, dass wir oft das Evangelium und das Wirken Gottes in unserem Leben vergessen. Wir vergessen, welche Hoffnung in uns ist, was uns erwartet und was Gott uns eigentlich alles in Jesus geschenkt hat. Vielleicht haben wir Jesus und seine Wunder nicht mit eigenen Augen gesehen und auch nicht mit eigenen Ohren gehört. Aber die Augen unseres Herzens haben ihn doch erkannt und als seine Schafe haben unsere geistlichen Ohren seine Stimme gehört. Auch wir hatten eine unvergessliche Begegnung mit Jesus. Haben seine Wunder in unserem Leben erfahren. Dass er uns zu einem neuen Menschen gemacht hat. Dass er uns eine neue Ausrichtung und ein neues Denken gegeben hat. Unser Herz ist nicht voll davon. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns immer wieder neu mit dem Evangelium beschäftigen und uns daran erinnern.
Es gab eine Zeit in meinem Leben da war ich einfach lauwarm. Ich hatte keine Lust die Bibel zu lesen, keine Lust mehr auf der Bibelschule zu sein oder überhaupt Jesus noch nachzufolgen. Es war wirklich eine geistliche, dürre Wüste in der ich mich befand. Aber dann hab ich 1Kor 15,1 gelesen, wo Paulus die Korinther an das Evangelium erinnert, obwohl sie das doch eigentlich schon gehört und angenommen hatten. Ich hatte das Fundament vergessen, das mich zu meiner Heiligung, Nachfolge und Evangelisation motiviert. Das Evangelium. Ich hab dann ein tiefes Bibelstudium gemacht über die Aspekte des Evangeliums und was genau Jesus am Kreuz für mich bewirkt hat. Das hat ein Feuerwerk in meinem Glauben angezündet und ich hatte wieder Feuer für Jesus.
Erinnere dich an das Evangelium und deine Errettung. Ein dankbares Herz, das erfüllt ist von der frohen Botschaft, kann nicht schweigen. Es wird Gott gehorsamer sein als den Menschen.
Schluss
Schluss
Zum Schluss möchte ich die Dinge die wir heute Abend gehört haben einmal zusammenfassen:
Es gibt 2 natürliche Reaktionen auf die mutige Verkündigung des Evangeliums. Es gibt Ablehnung und Widerstand, aber auch Menschen, die durch die mutige Verkündigung des Evangeliums zum lebendigen Glauben an Jesus Christus finden. Das Evangelium hat Kraft zur Errettung und deswegen sollten wir auf diese Kraft vertrauen und mutig das Evangelium verkündigen, mit dem Glauben, dass Menschen dadurch gerettet werden. Lass uns mutig verkündigen und auf Gottes Wirken vertrauen.
Abgesehen davon ist eine mutige Verkündigung immer kompromisslos. Mit dem Wissen, dass nur der Glaube an das ganze Evangelium rettet, wollen wir kompromisslos das ganze Evangelium predigen. Wir sollen das Evangelium nicht angenehmer, cooler oder leichter machen, es verwässern, sondern Mut zur Wahrheit haben. Weil wir wissen, dass die Menschen das ganze Evangelium hören müssen.
Und als Letztes sollten wir uns daran erinnern, dass die mutige Verkündigung gehorsam gegenüber Gott ist. Evangelisation ist ein Gebot Gottes und wer Jesus wirklich erkannt hat, der kann gar nicht anders als davon zu reden. Wessen Herz voll ist vom Heiland und der frohen Botschaft, dessen Mund wird auch davon reden. Lass uns Rechenschaft davon geben, welche Hoffnung uns Jesus durch das Evangelium gegeben hat. Und falls du momentan doch von der frohen Botschaft schweigen kannst, dann bitte ich dich wirklich: Nimm diese Lauwärme nicht hin, sondern beschäftige dich neu mit Gottes Wirken in deinem Leben und mit dem Kreuz Christi.
Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. 20 Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.
Amen.
Im nächsten Lied heißt es passend:
“Für den König, für sein Schwert,
Wort, das trifft und Wahrheit lehrt”
Lasst uns gemeinsam das nächste Lied “Für den König” zusammen singen.