What if God was one of us

Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 20 views
Notes
Transcript

Lied: EG+ 102 Da wohnt ein Sehnen tief in uns

Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
1. Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz – sei da, sei uns nahe, Gott.
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht – sei da, sei uns nahe, Gott.
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
4. Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich – sei da, sei uns nahe, Gott.
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst

Psalm

22 1 FÜR DEN CHORLEITER. NACH DER MELODIE: HIRSCHKUH DER MORGENRÖTE. EIN PSALM, MIT DAVID VERBUNDEN.

2 »Mein Gott, mein Gott,

warum hast du mich verlassen?«

Weit entfernt ist meine Rettung.

Ungehört verhallt mein Hilfeschrei.

3 »Mein Gott«, so rufe ich am Tag,

doch du gibst keine Antwort.

Und so rufe ich in der Nacht,

doch nur Schweigen umgibt mich.

4 Du aber, du bist der Heilige!

Du thronst über den Lobgesängen Israels!*

5 Auf dich vertrauten schon unsere Eltern.

Sie vertrauten darauf, dass du sie rettest.

6 Sie riefen zu dir und wurden gerettet.

Auf dich haben sie sich verlassen

und wurden nicht enttäuscht.

10 Ja, du hast mich aus dem Mutterleib gezogen.

An der Mutterbrust lehrtest du mich Vertrauen.

11 Auf dich bin ich angewiesen seit meiner Geburt.

Vom ersten Atemzug an bist du allein mein Gott!

12 Bleib nicht fern von mir! Denn die Not ist so nahe.

Und sonst habe ich niemand, der mir hilft.

23 Ich will meinen Schwestern und Brüdern

von deinem Namen* erzählen.

Im Kreis der Gemeinde will ich dich loben.

24 Die ihr den HERRN verehrt, lobt ihn mit mir!

All ihr Nachkommen Jakobs, gebt ihm die Ehre!

Lasst euch ergreifen von seiner Herrlichkeit,

all ihr Nachkommen Israels!

Gebet

Gott,
erschüttert sind wir von den Bildern in NRW. Erschüttert sind wir von den verlorenen Häusern und erschrocken über die vielen Toten. In einer Minute des Schweigens wollen wir der Toten gedenken.
[Schweigeminute]
Gott du bist mitten unter uns als Helfer:in, als Tröster:in, als Hoffnungsfunke. Wir bitten dich reich uns deine Hand. Amen!

Lesung

Matthäus 25,31–40 LU
31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. 34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? Oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? Oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Lied “What if God was one of us

Wenn Gott einer von uns wäre

Was wäre, wenn Gott einer vor uns wäre? So fragt Joan Osborne 1995 ihre Hörer:innen. Das ist eine starke Frage. Was wäre, wenn Gott eine:r von uns wäre? Schließen wir doch mal unsere Augen und verstoßen ganz bewusst gegen das erste Gebot. Wenn Gott eine:r von uns wäre, wie würde Gott aussehen? Ist Gott ein Er oder eine Sie, oder würde Gott sich lieber nicht auf ein Geschlecht festlegen wollen? Wäre dein Gott, der dir begegnet eher von großer oder kleiner Gestalt? Ist dein Gott untersetzt oder athletisch? Ist Gott eher eine Leseratte oder ein Hartz-IV-TV-Fan?
Und jetzt setzen wir unseren Gott mal ganz menschlich in den Alltag unserer Stadt. Wo hält er sich auf? Finden wir ihn mit einem Bubble-Tea am Marktplatz oder sitzt er in der alten Feuerwache und lässt sich ein Pils schmecken? Sitzt er vielleicht im Höerhof und genießt ein gutes Drei-Gänge-Menü? Wie ist Gottes Humor? Hat Gott überhaupt Humor, oder ist er humorlos. Ist Gottes Lachen laut? Ist Gottes Lachen vielleicht mehr ein leises Kichern?
Und jetzt, wo Gott vor dir steht, in deiner ganz eigenen Vorstellung von Gott als ganz normaler Mensch, was wäre die Frage, die du ihm stellen würdest, fragt Joan Osborne uns Hörer:innen. Und mit dieser Fragestellung bricht das ganze Dilemma auf. Welche Frage würdest du, welche Frage würde ich Gott stellen? … Ist es die große Frage warum er all das Leid auf der Welt zulässt? Ist es die Frage, warum die große Liebe nicht erwidert wird? Oder ist es die Frage ob Gott Lust hätte mit einem Kaffee zu trinken? Und jetzt mal ganz ehrlich, wer von uns würde ihm als erstes die Frage stellen, wie es Gott selbst geht? Zugegeben, es wäre definitiv nicht die erste Frage, die mir einfallen würde, wenn ich vor Gott treffen würde. Aber ich glaube, dass es die spannendste Frage überhaupt wäre. Denn wie geht es einem Gott? Geht es ihm wie uns? Sehnsüchtig auf einen Anruf wartend? Abgerackert und Müde von der Arbeit wie wir? Ist Gott verliebt? Fühlt er sich vielleicht deswegen gerade euphorisiert?
Fragen über Fragen, die Joan Osborne mit ihrem Lied an die Hörer:innen aufschmeißt. Zeitgleich rüttelt sie gewaltig am Gebot sich von Gott kein Bild zu machen, weil sie dich und mich als Hörer:innen dazu bringt uns ein Bild von Gott zu machen.
Aber seien wir mal ehrlich. Wir können nicht anders, als uns ein Bild von Gott zu machen. Selbst wenn wir ihm Attribute zuordnen, dann zeichnen wir uns schon ein Bild von Gott. Denn dann ist Gott auf einmal ein guter Gott, oder ein strafender Gott. Er ist ein gnädiger Gott oder gar ein zürnender Gott. Jegliche Zuschreibung ist ja nichts anderes als das Zeichnen eines Bildes. Selbst die Bibel bedient sich ja immer wieder sprachlicher Bilder und beschreibt die Sehnsucht des Menschen zu wissen, wie Gott aussieht. Da wird beschrieben, wie Mose den Rücken Gottes sieht. An anderer Stelle wird beschrieben, wie der Prophet den Saum Gottes sieht. Und in der Christus Geschichte passiert dann genau das. Gott wird Mensch. Gott ist (fast) einer von uns. Gott lebt mitten unter uns. Mit einem Unterschied. Es ist nur ein Teil Gottes. Es ist die menschliche Gestalt Gottes, welche auf Erden wandelt und Anteil nimmt an unserem Leben.
Und hier liegt das Geheimnis der Frage was wäre, wenn Gott einer von uns wäre. Es ist das Geheimnis, dass er einer von uns zum Teil ist, denn Gott wurde Mensch. Zeitgleich sind wir alle aber auch ein Teil Gottes, weil wir zu seinem Ebenbilde geschaffen wurden und somit teile von ihm in uns und an uns tragen. Und vielleicht liegt hinter diesem Gedanken ja auch eine Botschaft die Joan Osborne den Hörer:innen mitgeben will. Für mich klingt diese Botschaft so: Es bringt dir nichts an die Heiligen und Jesus zu glauben, wenn du nicht in dem Gegenüber Gott erkennst. Behandel dein Gegenüber, als wenn du die Chance hättest mit Gott zu reden. Gott würdest du bestimmt nicht Naserümpfend anschauen, weil er nicht so ist wie du es gerne hättest. Gott könnte all das sein vom Aussehen her, was du ablehnst. Wenn du aber wüsstest, dass es Gott wäre, würde dies sofort alles ändern. Von daher sei respektvoll zu deinem Nächsten, weil du nicht weißt, ob es vielleicht Gott ist, der da vor dir steht.

Fürbitte

Gott, ewig und barmherzig. Kraft des Lebens, Quelle der Wunder und Atem deiner Schöpfung.
Sieh die Opfer der Flutkatastrophe. Sieh die Menschen, die alles verloren haben und vor Trümmern stehen. Sieh die zerstörten Häuser und Straßen. Sieh die Verzweiflung, die Trauer um die Toten, die Angst um die Vermissten. Sieh die Erschöpfung der Hilfskräfte und die hilflosen Worte der politisch Verantwortlichen. Wir bitten dich um Trost. Wir bitten dich um Hoffnung und Rettung. Erbarme dich.
Sieh die Hungernden. Sieh die Menschen, die unter Hitze und Dürre leiden, deren Felder überflutet sind. Sieh die brennenden Wälder. Sieh die Menschen, denen der Krieg das Brot genommen hat. Wir bitten dich um Wasser, Brot und Leben. Erbarme dich.
Sieh die Erschöpften. Sieh die Menschen, die verzweifeln, die ihr Vertrauen verlieren, die sich um die Zukunft des Planeten sorgen. Sieh die Kranken. Sieh die Menschen, die sich für andere verausgaben. Wir bitten dich um Hoffnung, Mut und Kraft. Erbarme dich.
Sieh die Suchenden. Sieh die Menschen, die nach Wegen aus der Krise suchen, die Medikamente und Impfstoffe entwickeln. Sieh die Menschen, die mahnen. Sieh die Mächtigen und ihre Taten. Wir bitten dich um Hilfe, Weitblick und Segen. Erbarme dich.
Sieh uns, ewiger Gott, sieh unsere Kinder, sieh die Reisenden und die, die zuhause bleiben. Sieh auf deine Gemeinde und ihren Glauben. Du tust Wunder, du gibst Brot und Liebe, du bist da. Durch Jesus Christus bitten wir dich: Erbarme dich. Amen.

Mitteilungen

Kollekte:
Ökumene und Auslandsarbeit der EKD
In vielen Ländern dieser Erde werden Christen bedrängt und verfolgt. Weltweit werden Menschen, wegen ihres Glaubens, ihres Aussehens, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Herkunft diskriminiert und verfolgt. In den mit der EKD verbundenen Auslandsgemeinden suchen Menschen Schutz und Hilfe. Zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche werden zur Organisation von medizinischer und therapeutischer, spiritueller und juristischer Unterstützung weltweit geschult. Oft gibt es jedoch nur eine deutschsprachige evangelische Gemeinde in einem Land und die Nachbargemeinde ist mehrere tausend Kilometer entfernt. Deshalb soll die digitale Vernetzung zur gegenseitigen Beratung aufgebaut werden. Die Mitarbeitenden können ihre Arbeit viel effektiver gestalten, wenn sie sich schnell und unkompliziert erreichen, abstimmen und weiterbilden können. Zur Umsetzung und Erhaltung solcher Programme dient die heutige Kollekte
Nächster Gottesdienst am 25.07.2021 um 10:30 Uhr im Schlosshof

Lied

Related Media
See more
Related Sermons
See more