1.Kön.8,27 - Erkenntnis der Unfassbarkeit Gottes
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1. Einleitung
1. Einleitung
Die Bibel: Neue revidierte Fassung 2000 Kapitel 8
27 Aber wohnt Gott wirklich auf der Erde? Siehe, die Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie sollte es denn dieses Haus tun, das ich gebaut habe!
Laubhüttenfest - Aus dem ganzen Land des Königreiches Israel reisen Familien nach Jerusalem, um dort das große Fest der Laubhütten zu feiern. Aber diesmal wird das Fest besonders aufgewertet. Der große König Salomo hat den Tempel fertig gestellt, nach 7 Jahren Bauzeit. Dann erblicken die ankommenden das große Gebäude. Es überragt auf dem Hügel stehend, alle anderen Gebäude der Stadt und das verbaute Gold glänzt in der Sonne. Bei der Einweihungszeremonie drängt sich alles um den Tempel. Aufbruchstimmung, Freude, Zuversicht sind zu spüren. Der König selbst weiht den Tempel ein. Und dann sehen sie den König, der auf einem 1,5m hohen Podest seine Hände ausbreitet und auf seine Knie fällt.
Salomo preist Gott vor dem ganzen Volk: “O HERR, du Gott Israels! Es gibt keinen Gott, der dir gleich wäre...
Danach bittet er um Gottes Treuen in Hinblick auf seine Versprechen an David.
Aber plötzlich stockt der König und hält inne. Ein Gedanke lässt ihn nicht los. Vor dem versammeltem Volk ruft er es aus:
2. Wer/was kann Gott fassen?
2. Wer/was kann Gott fassen?
2.1 Erde?
2.1 Erde?
Die Bibel: Neue revidierte Fassung 2000 Kapitel 8
27 Aber wohnt Gott wirklich auf der Erde?
Das was er bereits weiß, trifft ihn noch einmal und erschüttert ihn. Die Erde ist im Anfang von Gott durch dessen Wort erschaffen worden. Wie sollte sie als Wohnung für Gott ausreichen?
Die Erde hat zwar einen Umfang von über 40.000 km und eine Gesamtfläche von 510 Mio. qm. und beheimatet ca. 8 Milliarden Menschen, aber wohnt Gott auf der Erde?
Nein, unmöglich! Gott ist viel zu groß!
Das macht Salomo zu schaffen. Er hat den Tempel ja als Wohnstätte für Gott erbauen lassen. Er denkt weiter:
Vielleicht könnte der Himmel… aber nein, unmöglich!
2.2 Himmel?
2.2 Himmel?
Die Bibel: Neue revidierte Fassung 2000 Kapitel 8
Siehe, die Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen;
Seiner Frage folgt die Feststellung, dass selbst der Himmel zu klein ist, um Gott zu fassen.
Mit dem Himmel meint Salomo wohl die Erdatmosphäre, also den Himmel, den wir mit unseren Augen wahrnehmen können. Es ist die Schicht Himmel, in der es noch Sauerstoff gibt. Hier fliegen z.B. die Flugzeuge, die wir sehen und die Vögel.
Salomo stellt fest, dass der Himmel zu klein ist, um Gott zu fassen. Aber er setzt noch einen drauf.
“die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen”
Was meint Salomo damit? Die Juden damals waren sich bewusst, dass die kleine Schicht um die Erde nicht das Ende des Weltalls darstellte und nannten das, was wir heute Universum nennen: der Himmel Himmel.
Aber das Universum ist doch unendlich!?
Wir wissen tatsächlich nicht, wie groß unser Universum ist.
“Vor ein paar Jahren haben Astronomen mit dem Hubble Weltraumteleskop die bisher am weitesten entfernte Galaxie entdeckt. Sie trägt den Namen GN-z11 und ist eine sehr alte und kleine Sternenfabrik. Ihr Licht braucht zu uns rund 13,4 Millarden Lichtjahre.”
Das ist in Jahren eine Zahl mit so vielen Nullen, dass mir schwindelig wird. Und das Ende des Universums kennen wir immer noch nicht.
Salomo sagt also, dass das ganze Universum Gott nicht fassen kann!
Ein Beispiel:
Ich nutze ein Zimmer meiner Wohnung und baue mir dort eine Welt aus Lego auf. In der einen Ecke die Feuerwehr, da die Poizei, hier die große Ritterburg und da die Feinde usw. Jetzt leben ja die ganzen Legomännchen in diesem einem Raum. Plötzlich kommt einer auf die Idee, dass das ja nicht alles von selbst entstanden sein könnte und er denkt darüber nach, wer das alles wohl gemacht haben könnte. Er entdeckt auch in einer großen Höhe ein Fenster und ahnt, dass sich draußen noch ganz andere Welten verbergen. Er möchte den Erbauer kennen und ist ihm sehr dankbar. Er baut also ein Mini-Häuschen und möchte, dass der Erbauer von dem ganzen Zimmer dort einzieht. Was für ein lustiger Versuch und was für eine begrenzte Vorstellung hat doch das Lego-männchen von seinem Erbauer. Er ahnt ja noch nicht einmal, was dort draußen alles ist, was für Möglichkeiten ich habe, dass ich manchmal mit 100 km/h über die Autobahn fahre oder mit dem Flugzeug fliege.
Das ist ein schwacher Vergleich zum Versuch, den großen, allgegenwärtigen Schöpfergott zu fassen.
Zurück zu Salomo
2.3 Tempel?
2.3 Tempel?
Seine Gedanken gehen wieder zu dem Tempel und er stellt fest:
Die Bibel: Neue revidierte Fassung 2000 Kapitel 8
wie sollte es denn dieses Haus tun, das ich gebaut habe!
7 Jahre hatte er den Tempel bauen lassen.
30.000 Mann arbeiteten abwechselnd im Libanon, 70.000 Mann waren als Lastträger eingestellt, 80.000 als Steinhauer in den Steinbrüchen und 3.300 Oberaufseher. Dazu kamen Experten aus dem Ausland.
David hatte 100.000 Talente Gold bereitgestellt: das macht ca. 108 Milliarden €, dazu 1Million Talente Silber, ca. 13,5 Millarden wert, dazu unzählbare Mengen an Erz, Eisen, Holz und Steinen.
Zum Vergleich: Die Elbphilharmonie in Hamburg hat mit etwa 10 Jahren Bauzeit und nach einer Kostenexplosion nicht einmal eine Milliarde gekostet.
Und Salomo erkennt an: Dieses herrliche, schöne, mit Schätzen angefüllte, extra für Gott gebaute Haus kann Gott niemals fassen.
Er erkennt angesichts der Herrlichkeit und Größe Gottes im Gegensatz zum Tempel, der zwar auch schön und herrlich ist, aber eben durch die Hände von Menschen gemacht wurde, dass er nichts hinzutun könnte, um Gottes Wohlwollen zu begünstigen.
3. Erkenntnis als Gebetshaltung
3. Erkenntnis als Gebetshaltung
Diese Erkenntnis folgt aber keine Resignation, sondern ihn demütig weiter ins Gebet. Er sagt:
Die Bibel: Neue revidierte Fassung 2000 Kapitel 8
28 Wende dich aber zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, o HERR, mein Gott, daß du hörst auf das Rufen und das Gebet, welches dein Knecht heute vor dich bringt!
Die Erkenntnis der Größe Gottes, gepaart mit der Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit, Gott etwas geben und damit Gottes Segen zu verdienen, ist Gott wohlgefällig.
Sie kommt auch vor allem im Evangelium zum Ausdruck.
Bei unserer Bekehrung haben wir erkannt, dass wir als Menschen Sünder sind und durch nichts Gottes Güte verdienen können. Und es hat uns dennoch zu Gott getrieben, ihn um Gnade anzuflehen.
Diese Haltung darf Grundlage eines jeden Gebets sein, dass wir zu Gott sprechen.
Ich erkenne deine Größe und Schönheit an, Gott! Nichts und niemand kann dich fassen.
Ich bin ein Mensch, ein Sünder. Ich kann nichts tun, kein noch so hingegebenes Lebenswerk, keinen Dienst, mit dem ich deine Gunst verdienen kann und sagen könnte: Dazu musst du dich aber jetzt bekennen Gott. Hier musst du jetzt drin wohnen.
Aber bitte hör dir einfach aus Gnade mein Gebet an und antworte mir.
4.Schluss
4.Schluss
Ich möchte noch einmal zusammenfassen und abschließen:
Weder Erde, Himmel, das Universum und schon gar nicht ein Tempel kann Gott fassen.
Nichts durch Menschen Geschaffenes kann das Wohlwollen des unendlich großen und wunderbaren Gottes bewirken.