Psalm 19 - Gottes Zeugnis und meine Antwort
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Einleitung
Einleitung
Erweckung und liberale Theologie, Artikel von Markus Till (ohne den letzen Absatz):
https://brink4u.com/2021/06/06/16788/
Es soll heute um die Offenbarung Gottes und um das Wort Gottes gehen und dazu wollen wir Psalm 19 studieren.
Psalm 19
Psalm 19
Zusammenfassung des Psalms
Zusammenfassung des Psalms
Atmosphäre und Universum, und im Besonderen die Sonne, bezeugen auf der ganzen Erde die Herrlichkeit des Schöpfer-Gottes.
Doch als der persönliche Bundesgott Jahwe offenbart er sich in seinem Wort. Es ist vollkommen geeignet, den Menschen zu einem erfüllten geistlichen Leben zu führen. Daher ist es begehrenswerter als alle irdischen Schätze und Genüsse.
Und dennoch verirrt sich der Mensch. Vergib mir daher die verborgenen Sünden und bewahre mich vor absichtlichen, damit ich ganz mit dir leben kann. Mein Herr, mein Fels und mein Erlöser, nimm dieses Gebet wohlwollend an!
Ps 19,1-7: Das allgemeine Zeugnis Gottes für alle Menschen
Ps 19,1-7: Das allgemeine Zeugnis Gottes für alle Menschen
Die Schöpfung gibt
ein beschränktes Zeugnis (V. 2): von Gottes Herrlichkeit und von seinen Werken
unaufhörlich Zeugnis (V. 3)
wortlos Zeugnis (V. 4). Elb.: “Ohne Rede und ohne Worte, mit unhörbarer Stimme”
auf der ganzen Welt Zeugnis (V. 5a).
ein (durch)leuchtendes Zeugnis (V. 5b - 7).
Das Universum und im Besonderen die Sonne, ist das Zeugnis des Schöpfers für alle Menschen auf der ganzen Erde, sodass niemand eine Entschuldigung haben wird (Röm 1,19-20).
Subjekt ist in diesem Abschnitt die Schöpfung - sie gibt Zeugnis von Gott, der nur einmal in V. 2 mit der allgemeinen Gottesbezeichnung El erwähnt wird. In der Theologie wird dies auch als die allgemeine Offenbarung Gottes bezeichnet - im Gegensatz zu dem was wir in den Versen 8-12 lesen, nämlich die spezifische oder besondere Offenbarung Gottes.
Gottes persönlicher Bundesnahme Jahwe kommt in diesem Abschnitt nicht vor.
Ps 19,8-12: Das persönliche Zeugnis Jahwes in seinem Wort
Ps 19,8-12: Das persönliche Zeugnis Jahwes in seinem Wort
V.7b: und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen:
Diese Aussage über die Sonne ist eine natürliche Überleitung zu den folgenden Aussagen über Gottes Wort. Denn auch Gottes Wort ist Licht und nichts bleibt vor ihm verborgen. Es ist vollkommen, zuverlässig, richtig, rein, wahrhaftig, ewig und gerecht. Daher erquickt es die Seele, macht weise und erleuchtet. Weil es demjenigen, der sich in Gottesfurcht daran hält, reichen Lohn bringt, ist es begehrenswerter als alle irdischen Schätze und Genüsse.
Bezeichnung für das Wort Eigenschaft des Wortes Wirkung des Wortes
das Gesetz des HERRN vollkommen es erquickt die Seele
das Zeugnis des HERRN zuverlässig es macht den Unverständigen weise
die Befehle des HERRN richtig sie erfreuen das Herz
das Gebot des Herrn lauter es erleuchtet die Augen
die Furcht des Herrn rein sie bleibt in Ewigkeit
die Bestimmungen des Herrn wahr
gerecht
begehrenswerter als Gold
süßer als Honig
Belehrung
reicher Lohn
War im vorigen Abschnitt die Schöpfung das Subjekt der Rede, so ist es hier der Herr, der Schöpfer selbst. Gottes persönlicher Bundesname Jahwe wird hier immer wieder genannt (6 mal und ein siebentes Mal im letzten Abschnitt, wo es um die Antwort des Menschen auf die persönliche Offenbarung Jahwes geht).
Wir haben hier eine Parallele zum Schöpfungsbericht bzw. zu den beiden Schöpfungsberichten. In Gen 1 - dem Bericht über die Erschaffung von Himmel und Erde - lesen wir von Elohim (Gott).
Ab Gen 2 - wo es speziell um die Menschen, Gottes Gebote für sie und sein Handeln mit ihnen berichtet wird, offenbart sich Gott als Elohim Jahwe, Gott der HERR - das ist der Name mit dem sich Gott persönlich vorstellt als der Ich-bin, der Ewige, derjenige mit dem wir rechnen müssen und den wir nicht weiter hinterfragen können.
Die verschiedenen Bezeichnungen Gottes in Gen 1 und in Gen 2 hat (liberale) Theologen verwirrt, so dass sie die Theorie entwickelten, dass 2 verschiedene Autoren hinter diesen beiden Berichten steckten. Wenn man es dagegen im Zusammenhang mit der allgemeinen und der besonderen Offenbarung Gottes sieht, dann kann man wieder einmal staunen über die Präzision und das göttliche Design, das wir in der Gesamtheit der Heiligen Schrift vorfinden. Viele Autoren haben über Jahrtausende hinweg die besondere Offenbarung Gottes mosaikhaft niedergeschrieben. Dabei ist ein Gesamtkunstwerk herausgekommen, dass wir durch den Heiligen Geist entschlüsseln und immer mehr wertschätzen können.
Der Höhepunkt des Zeugnisses Gottes in Jesus Christus
Der Höhepunkt des Zeugnisses Gottes in Jesus Christus
Das Wort Gottes, seine Offenbarung findet ihren Höhepunkt in Jesus Christus (Heb 1,1-2). Er ist das Wort Gottes (Joh 1,1-14; Off 19,13). Es geht letzlich nicht um den Buchstaben sondern um die Person Jesus Christus. Wir lernen in der Bibel über ihn. Gottes Ziel ist es, uns durch sein geschriebenes Wort in eine persönliche Beziehung mit Jesus Christus, dem lebendigen Wort Gottes zu führen. So wird das geschriebene Wort für uns lebendig.
Ps 19,13-15: Die Antwort des Menschen auf das persönliche Zeugnis Jahwes
Ps 19,13-15: Die Antwort des Menschen auf das persönliche Zeugnis Jahwes
Und trotzdem - obwohl Gott sich in der Schöpfung, in seinem Wort und besonders in Jesus Christus offenbart hat - sündigen wir als gefallene Menschen immer wieder, selbst wenn wir wiedergeboren sind. Daher ist die Reinigung von Sünden eine wichtige Funktion des Wortes Gottes. Das Wort wirkt wie ein Spiegel, der uns zeigt, wie wir in Gottes Augen aussehen (Jak 1,23-24). Es deckt auf und will uns in die Buße führen:
für diejenigen Sünden, die uns nicht bewusst sind - denn das Wort zeigt uns, wie heilig Gott ist. Wir erkennen, dass es viel mehr Unreinigkeit in unserem Leben gibt, als uns konkret bewusst ist.
Die verborgenen Sünden können aber auch diejenigen Sünden sein, die wir in Gedanken tragen, und die außer uns niemand weiß.
Umkehr von bewussten Sünden (obwohl das hier gar nicht erwähnt wird, aber z.B. in Ps 51)
Bitte um Bewahrung vor der Herrschaft von mutwilligen (d.h. absichtlichen, übermütigen, anmaßenden, vermessenen, stolzen) Sünden in unserem Leben. Wir können davor bewahrt werden, dass die Sünde uns beherrscht. Dies muss unser Ziel und unser Gebet sein. Zu diesem Zweck brauchen wir Gottes Wort. Vgl. 4Mo 15,27-31
Das Wort Gottes dient uns grundsätzlich auf zweierlei Art
zur Reinigung von den Sünden: durch das einmalige Bad der Wiedergeburt (Tit 3,5; Joh 13,10; Eph 5,26)
durch die immer wiederkehrende Reinigung zur Wiederherstellung der Gemeinschaft (Bild der Fußwaschung; Joh 13,8)
Finden wir in Gen 1 eine Parallele zum ersten Teil dieses Psalms und in Gen 2 zum zweiten Teil, so gibt uns Gen 3 den Hintergrund für den dritten Teil, der sich mit der Sünde beschäftigt.
V.15: Lass die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser!
Dieser ganze Abschnitt ist ein betendes Nachsinnen über über die persönliche Offenbarung des Gottes. Gebet zusammen mit dem Nachsinnen über Gottes Wort sind die beiden Beine, auf denen unsere Gemeinschaft mit Gott steht. Der Psalm beginnt mit Gottes Herrlichkeit, er dreht sich um Gottes Offenbarung in Schöpfung und Wort Gottes und er endet mit dem Blick auf ihn, den persönlichen Herrn (hier kommt Jahwe zum siebenten Mal vor), den Felsen, den persönlichen Erlöser. Alle Hoffnung ruht auf ihm.
Schluss
Schluss
Resümee
Resümee
Zwei Begriffe bzw. Konzepte durchziehen die drei Teile des Psalms wie ein roter Faden:
sprechen, verkündigen
er(leuchten)
Gott redet indirekt durch seine Schöpfung und erleuchtet alles Irdische durch die Sonne. Er offenbart sich dadurch als Schöpfer und erwartet, dass die Menschen ihn, der sie erfunden und erschaffen hat, fürchten und suchen.
Gott redet direkt durch sein Wort. Dieses gibt dem Menschen geistliches Licht, indem es ihn aufdeckt und indem es ihm den Weg zeigt.
Dem Menschen, der Gott fürchtet und ihn sucht, wird Gottes Wort zur Erquickung, zur Weisheit, zur Freude, zum Licht. Es wird für ihn wertvoller als jeder irdische Schatz und lieblicher als die beste Speise. Er lässt sich von diesem Licht durchleuchten und lebt aus der Vergebung und Bewahrung
Sündenbekenntnis, Bitte um Bewahrung und Anbetung sind das angemessene Reden des Mensche zu Gott als Antwort auf Gottes Reden.
W.G. Scroggie, The Guide to the Psalms: Volume 1: A Comprehensive Analysis of the Psalms
Das gesprochene Wort der Schöpfung bereitete auf das geschriebene Wort der Heiligen Schrift vor und beide auf das fleischgewordene Wort, den Herrn Jesus Christus. Wenn sich die Natur mechanisch entwickelt hat, wenn die Schrift nur eine kluge Vermutung der Wahrheit ist und wenn Jesus nur ein Produkt der Menschheit ist, dann wird es kein erwecktes Gewissen und keinen Ruf nach Vergebung geben. WENN! Aber wir wissen, dass dem nicht so ist.
Anwendung
Anwendung
Kennst du Jesus Christus, als das Wort Gottes? Er verkörpert das, was Gott uns in seiner Liebe zu sagen hat. Er ist der Ursprung und das Ziel der Schöpfung. Ihn persönlich kennen zu lernen und durch ihn in Gemeinschaft mit Gott zu leben ist das, was Gott für dich und mich will. IHN zu ignorieren, an IHM vorbei zu gehen, heißt am Leben vorbei zu gehen.
Welchen Wert hat das Reden Gottes für uns? Ist es begehrenswerter als Gold und süßer als Honig? Wenn nicht, so dürfen wir das dem Herrn bekennen und ihn bitten, dass er es uns so wertvoll macht. Aber wir müssen uns dazu auch Zeit nehmen und sein Wort erforschen. Der frühe Morgen ist die ideale Zeit dafür, denn wir wollen Tag mit der richtigen Perspektive, mit der richtigen Ausrichtung beginnen.
Wir wollen auch das ganze Wort Gottes gut kennenlernen, indem wir immer wieder durch die Bibel lesen, z.B. mithilfe des Bibelleseplans “In zwei Jahren durch die Bibel” auf www.wordproject.net
Wandeln wir in der täglichen Reinigung durch Gottes Wort?
1 Joh 1,9–10: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.
Leben wir dem Evangelium der Gnade Gottes entsprechend, nämlich aus Glauben zum Glauben? D.h. rückblickend im Glauben an die Vergebung und vorausblickend im Glauben an Gottes Bewahrung? Das zeigt sich daran, dass wir beten, wie es uns der Herr Jesus gelehrt hat: “Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldern und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Bösen”.
Ist die Anbetung Gottes ein fester und regelmäßiger Bestandteil unseres Lebens: Anbetung für seine wunderbare Schöpfung und für sein wunderbares Wort, am allermeisten aber für das letzte und klarste Wort, nämlich den Herrn Jesus Christus.
Auf diese Weise werden wir den Lauf bis zum Ende laufen und uns immer mehr an IHM; unserem Fels und Erlöser erfreuen.
Abschließende Lesung
Abschließende Lesung
Letzter Absatz aus dem Artikel Erweckung und liberale Theologie