Leid in der Endzeit
Ist der Tod eine schlechte Sache? Ja. Aber die Schrift berichtet uns, dass das hellste aller guten Dinge inmitten der Dunkelheit des Bösen gefunden werden kann.
Das Kreuz demonstriert dies am mächtigsten. Auf dem Hügel des Todes außerhalb der Stadt ging die beste Sache aller Zeiten aus der schlimmsten Sache aller Zeiten hervor. Petrus sagt dies über Christi Tod: „Was dann geschah, wusste Gott schon lange im Voraus; er selbst hatte es so geplant: Jesus wurde verraten und an euch ausgeliefert, und ihr habt ihn durch Menschen, die nichts vom Gesetz Gottes wissen, ans Kreuz schlagen und töten lassen” (Apg 2,23; NGÜ).
Was könnte schlimmer sein als die Tötung des Messias? Was könnte ungerechter sein als die rechtswidrige Hinrichtung von der einen vollkommenen Person, die jemals gelebt hat? Was könnte ein größeres Unrecht sein als die Peinigung des Einen, der kam, um uns vom Tod zu befreien? Petrus sagt, dass der Tod Christi eine böse Tat von bösen Menschen war, die ultimative schlechte Sache, die der ultimativen guten Person angetan wurde.
Aber Petrus sagt mehr. Er sagt, dass Gott Jesus für seinen eigenen „festgesetzte[n] Ratschluss“ ausgehändigt hat. Dieser schreckliche Moment stand unter Gottes Kontrolle. Er plante von Anfang an, das ultimative Böse zu verwenden, um das ultimative Gute für die Menschheit zu erreichen. In diesem dunklen Moment bezwang Gott die Sünde und den Tod – zwei Feinde, die wir niemals alleine besiegen könnten. An diesem Kreuz des Todes trafen Sünde und Gerechtigkeit aufeinander.
Auf die gleiche Weise bringt Gott oft die nachhaltigsten und wundervollsten Dinge aus den dunkelsten Momenten in unserem Leben hervor. Manchmal ist der Tod eines Kindes Gottes ein mächtigerer Prediger als das Leben desjenigen es jemals gewesen wäre. Gelegentlich, im Schatten des unmittelbar bevorstehenden Todes, schließen verfeindete Familienmitglieder Frieden. Manchmal bringt eine Beerdigung Dinge zum Abschluss, die niemals auf eine andere Weise geklärt worden wären.
Ihr Herr ist in dieser Dunkelheit gegenwärtig. Er plante, dass die dunkelsten Dinge für seine Kinder in rettendem Gutem enden. Er hat seinen Sohn dem Tod übergeben, damit Sie Leben haben konnten. Er wird Sie jetzt nicht im Stich lassen.
Gott hat sich nicht dafür entschieden, uns aus dieser Welt, wo der Tod eine tägliche Realität ist, herauszunehmen. Zu unserem Besten und zu seiner Ehre hat er sich entschieden, uns dort verharren zu lassen, wo die Trauer uns alle treffen wird. Aber Gläubige trauern unterschiedlich zu denen, die den Herrn nicht kennen.
In Zeiten des Todes sollten Christen trauriger sein als jeder andere. Wir wissen, wie die Sünde den Tod in die Welt gebracht hat. Wir trauern nicht nur um den geliebten Menschen, den wir verloren haben, sondern auch um die Tatsache, dass der Tod fortfährt zu zerstören. Wir leben an einem Ort, wo etwas, das es niemals hätte geben sollen, zu einem üblichen Erlebnis geworden ist. Wir wissen, wie herrlich das Leben auf der Erde hätte sein können.
Dennoch sollten wir auch die hoffnungsvollsten von allen sein, die trauern. Gott bringt die besten Dinge aus den schlimmsten hervor. Sogar in den dunkelsten Momenten sind wir niemals allein. Der Tod und die Auferstehung Christi stehen als ein sicheres und verlässliches Versprechen, dass der Tod eines Tages sterben wird.
Gott ruft Sie nicht dazu auf, Ihre Trauer zu unterdrücken oder ein fröhliches Gesicht aufzusetzen, wenn Sie niedergeschmettert sind. Er erwartet nicht von Ihnen, sich hinter frommen Klischees und theologischen Plattitüden zu verstecken. Gott befürwortet Ihre Tränen! Aber er heißt Sie willkommen, den Tod durch die Augen Christi zu betrachten. Der Trost und die Hoffnung, die er bereitstellt, nimmt Ihre Trauer nicht weg, aber sie ermöglichen Ihnen, auf eine brandneue Art und Weise zu trauern. Und er verspricht, Sie eines Tages an einen Ort zu bringen, wo Sie nie mehr weinen werden.
Jedes Mal, wenn jemand stirbt, erinnert es diejenigen, die das beobachten, dass Gottes Werk noch nicht abgeschlossen ist. Aufgrund der Sünde kam der Tod in die Welt. Erst wenn die Sünde vollständig besiegt ist, wird der Tod aufhören, Teil der Gleichung zu sein. Paulus sagt über den gegenwärtigen Dienst Christi: „Denn Christus muss so lange herrschen, bis »Gott ihm alle seine Feinde unter die Füße gelegt hat«. Der letzte Feind ist der Tod, aber auch ihm wird schließlich ein Ende bereitet” (1.Kor 15,25–26; NGÜ).
Christus starb, damit wir nicht mehr sterben müssen. Er ist wieder auferstanden, damit der Tod getötet werden würde. Jedes Mal, wenn jemand stirbt, erinnert es uns daran, dass der Tod noch immer lebt. Aber jeder Tod weist uns auch auf das Versprechen hin, dass Christus ein für alle Mal unsere Auferstehung bewilligt. Durch Christus wurde der Tod besiegt. Eines Tages wird das Leben nicht mehr dem Tod weichen. Kinder werden nicht um ihre Eltern trauern. Eltern werden nicht um ihre Kinder trauern. Es wird keine Witwen oder trauernden Freunde geben. Ja, der Tod ist ein Feind, aber dieser Feind wird sterben. Christi gegenwärtige Herrschaft garantiert dies. Eines Tages wird das Leben dem Ewigkeitsleben weichen.
Trotz Ihrer Tränen müssen Sie dies wissen: der Eine, der mit Ihnen weint, ist nicht zufrieden damit, dass die Dinge so bleiben wie sie sind. Sein Tod war ein Aufschrei und seine Auferstehung ein Versprechen. Der lebendige Christus wird fortfahren, seine Macht auszuüben und Sie werden nicht mehr trauern.