In Harmonie leben

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Freude für (fast) alle

Esra 3,11–13 SLT
Und sie stimmten einen Wechselgesang an und dankten dem Herrn und lobten ihn, daß er so freundlich ist und daß seine Gnade ewiglich währt über Israel; und das ganze Volk lobte den Herrn mit großem Freudengeschrei darüber, daß nun der Grund für das Haus des Herrn gelegt war. Aber viele der alten Priester und Leviten und Familienhäupter, die den früheren Tempel gesehen hatten, weinten laut, als der Grund für dieses Haus vor ihren Augen gelegt wurde, während viele ihre Stimme zu einem Freudengeschrei erhoben, so daß das Volk das Freudengeschrei nicht unterscheiden konnte von dem lauten Weinen im Volk; denn das Volk erhob ein großes Jubelgeschrei, so daß man den Schall weithin hörte.
Was für ein großer Moment, der Grundstein für den neuen Tempel wird gelegt.
Alle sind sie gekommen aus allen Städten in Juda, wie EIN MANN hat sich das Volk versammelt um sich zusammen zu freuen.
Sänger werden aufgestellt und alles ist festlich hergerichtet. Es soll ein großer Freudentag werden.
Aber in die große Freude, platzen dann doch ein paar gewaltige Misstöne.
Was ist da los? Wem fällt es denn bei so einem Fest plötzlich ein zu heulen und zu schreien?
Kennt ihr das in Gemeinden, dass die einen sich über etwas riesig freuen, während andere dafür nichts übrig haben oder sogar laut oder noch schlimmer, leise schimpfen.

Begründete Tränen!?

— Was meint ihr, warum haben die älteren Menschen hier so ein Geheul gemacht?
Haggai 2,3 NeÜ
‚Wer von euch hat diesen Tempel noch in seiner früheren Pracht gesehen? Und was seht ihr jetzt? Es ist doch nichts im Vergleich zu dem, was früher hier stand.
Es war ca 50 Jahre her, dass der Tempel Salomos zerstört wurde, während der 3. Welle der Verschleppung der Juden nach Babylon.
Die älteren, die bei der 1. Welle der Rückführung dabei waren, konnten sich also noch gut an die Pracht des ersten Tempels erinnern.
Der Grundstein, den sie hier sahen, muss weit weg von der Größe und Schönheit gewesen sein, die sie von früher kannten.
— Was denkt ihr, war es gut und richtig, dass diese Leute bei der Grundsteinlegung so laut geweint haben?
Dazu müsste man weiter fragen, woher diese Tränen kamen.
Wenn sie über die Ursache geweint haben, wegen der Gott den Tempel zerstören lies, dann ist das doch wohl richtig und begründet.
Jesaja 3,8 SLT
Denn Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen, weil ihre Zungen und ihre Taten gegen den Herrn gerichtet sind, um den Augen seiner Majestät zu trotzen.
Wenn uns eine alte Schuld oder eine strenge Erziehungsmaßnahme Gottes aus der Vergangenheit in den Sinn kommt, dann ist es wohl besser zu weinen als über andere zu schimpfen.
Wenn diese Leute aus dieser Motivation geweint haben, dann soll es gut gewesen sein.
Aber war hier wirklich der richtige Platz für so eine Szene?
— Was waren denn das für Leute, die laut geweint haben? V.12
Hätten Priester und Leviten nicht mehr Einfühlungsvermögen für die jüngeren haben müssen, die hier eine unbändige Freude an den Tag legen über den Fortschritt beim Tempelbau.
Die kannten bisher ja noch gar keinen Tempel. Da war dieser kleine Grundstein doch unendlich mal mehr als Nichts. Kein wunder, dass sie sich so laut freuen.
Sie hätten es nicht zulassen dürfen, dass die Erinnerung an frühere Heimsuchungen das Gefühl für die jetzigen Gnadenerweise übertönt.
Als Gemeinde stehen wir immer wieder in einem ähnlichen Spannungsfeld.
Wir schauen von ganz unterschiedlichen Standpunkten auf ein und das selbe Ereignis. Die einen brechen in Jubel aus, die anderen fangen zu klagen an.
Je nach Erfahrung und Erwartung , nehmen wir Veränderungen ganz unterschiedlich war.
Römer 12,9–16 (NeÜ)
Liebe muss echt sein, ohne Heuchelei! Verabscheut das Böse, haltet am Guten fest! Seid einander in herzlicher geschwisterlicher Liebe zugetan! Übertrefft euch in gegenseitigem Respekt! Werdet im Fleiß nicht nachlässig, lasst den Geist Gottes in euch brennen und dient so dem Herrn! Freut euch, weil ihr Hoffnung habt, bleibt standhaft in Bedrängnis, seid andauernd im Gebet! Nehmt Anteil an den Nöten der Gläubigen und helft ihnen! Bemüht euch um Gastfreundschaft! Segnet eure Verfolger, wünscht ihnen Gutes und verflucht sie nicht!
Freut euch mit denen, die sich freuen; weint mit denen, die weinen! Seid miteinander auf dasselbe Ziel bedacht!
Wir wollen darauf achten, dass nicht einer von uns die ungestimmte Seite in der Gitarre unserer Gemeinde ist.
Ich habe mich sehr gefreut, dass ich von Geschwistern einen Brief bekommen habe mit Punkten, die man aus ihrer Sicht in der Gemeinde verbessern sollte. Das ist wunderbar, da kann man miteinander über gute Ziele und gesunde Veränderungen nachdenken.
Wie schädlich wäre es, wenn eine andere Sicht der Dinge in aller Öffentlichkeit durch klagen oder anders zur Schau gestellt wird.
Schluss:
Die Spannungen von unterschiedlichen Prägungen und Sichtweisen sind keine moderne Erscheinung. Das gab es schon immer.
Und wir stehen alle zu jeder Zeit in der Herausforderung auf das gleiche Ziel bedacht zu sein.
Matthäus 22,37–39 SLT
Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.
Wenn wir von der Liebe zu Gott und dem Nächsten bestimmt sind, dann werden wir im richtigen Moment weinen und auch im richtigen Moment miteinander jubeln.
Amen
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