Hingabe - warum?

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Gedrängt durch die >Liebe des Herrn und im >Wissen, dass ich erkauft worden bin, >sondere ich mich ruhig von allem anderen ab, um >ganz den Herrn zu gehören

Notes
Transcript

Einleitung

Einleitung ggf. kürzen - je nachdem was Sarah erzählt.
Sabine Ball hat “reichlich” in die USA geheiratet. Der Umgang mit der High Society gefiel ihr. Aber irgendwann merkte sie, dass das ihr zu wenig ist. Sie bekehrte sich, kam zurück nach Deutschland und kümmerte sich in der zweiten Hälfte ihres Lebens um Menschen am Rande der Gesellschaft. Drogenjunkies. Prostituierte. Straßenkinder. Man nannte sie “Mutter Theresa von Dresden”.
Was ein Wechsel?! Wir - und auch ich - haben da echte Berührungsängste.
Machen wir mal eine Runde Kopfkino: Wir sitzen hier im Gottesdienst zusammen, loben unseren Gott, auf einmal öffnet sich die Türe. Eine Frau tritt herein, deren Kleidung wir ansehen, dass sie ihr Geld öfter ohne Kleidung verdient. Sie heult laut auf, kommt tränenüberströmt nach vorne und kniet sich zu den Füßen des Predigers nieder. Was würdet ihr denken?
Wahrscheinlich dachten die meisten Menschen in unserem heutigen Text das gleiche:
Kerntext: Lukas 7,36 – 50 (Salbung durch die Sünderin)
In unserer noch recht jungen Reihe über Hingabe möchte ich heute die Frage beantworten: Hingabe? - Warum eigentlich?
Mein Kernsatz ist gleichzeitig eine kurze Definition, was Hingabe geistlich bedeutet:
Gedrängt durch die Liebe des Herrn und im Wissen, dass ich erkauft worden bin, sondere ich mich ruhig von allem anderen ab, um ganz den Herrn zu gehören.
Wir sehen also in dieser kurzen Definition zwei Dinge: Eine Ursache und eine Wirkung: Die Liebe des Herrn und mein Wissen um den für mich bezahlten Preis (Ursache) führen zur Hingabe (Wirkung).
1. Ich möchte deshalb über die Grundlage der Hingabe sprechen: Gottes Liebe trotzt deiner Schuld
2. Die Wirkung der Hingabe: Deine Liebe widersteht allen Konventionen

1. (Ursache: )Gottes Liebe trotzt deiner Schuld

Jesus nimmt aus Liebe die Einladung des Pharisäers an

Jesus ist eingeladen. Viele ganz unterschiedliche Menschen haben Jesus bei sich zuhause beköstigt: ein Zöllner, zwei gut situierte ledige Schwestern, ein Fischer, ein Brautpaar. Jesus nimmt die Einladung gerne an. Jesus liebt Menschen.
Er möchte auch gerne in dein Haus einziehen, aber diese Geschichte kommt später in unserer Predigtreihe.
Dieses mal trifft man Jesus bei einem Pharisäer namens Simon an.
Eine ähnliche Bericht hören wir bei Matthäus, Markus und Johannes. Aber es ist nicht die gleiche Situation:
Der Zeitpunkt (relativ zum Wirken Jesu Anfang/Ende),
der Ort (Galiläa / Jerusalem) und
der Gastgeber (Simon, der Pharisäer / Zöllner) unterscheiden sich.
Zwischenzeitlich hatte sich herum gesprochen, dass Jesus mindestens ein Prophet sein muss (Lk 7,16). Das möchte unser Simon gerne nachprüfen. Deshalb richtet er ein opulentes Mahl aus, zu dem noch weitere Gäste eingeladen waren (Lk 7,49).
(Ein ungebetener Gast tritt ein)
Da kommt es zu der anfangs für das Kopfkino vorgestellten Szene: Eine Frau kommt rein.
Was hat sie bei diesem Festmahl zu suchen? Die Frau ist ein ungebetener Gast. Was wir im modernen Westen als "Privatleben" bezeichnen, war in der Welt Jesu weitgehend unbekannt: Die Türen blieben offen, so dass Bettler, zusätzliche Freunde oder einfach nur neugierige Passanten eintreten konnten.
Lukas bezeichnet die Frau als “Sünderin”. Er benennt ihre Sünden nicht, aber sie scheinen offensichtlich: Ihr Ruf ist mehr als fraglich. Pharisäer oder Rabbis würden mit so einer Frau nicht öffentlich sprechen, geschweige denn sie in ihr Haus einladen. Auch ohne Datenschutzgrundverordnung nennt Lukas aus gutem Grund ihren Namen nicht :-).
Sie salbt Jesus die Füße
Warum salbt sie Jesus gerade die Füße? Weil sie nur an diese herankam. Man lag zu Tisch, die Füße nach außen.
Jesus erzählt ein Gleichnis
Jesus erkennt, was der Pharisäer jetzt über IHN denkt und erzählt deshalb das Gleichnis von den zwei Schuldnern. Ganz offensichtlich bildet er darin die Frau als Schuldnerin von 500 Tageslöhnen ab. Heute - selbst beim Mindestlohn - ca. 50.000 Euro. Wer vom Mindestlohn lebt weiß, dass dies eine unüberschaubare Summe ist. Der Gläubiger schenkt den Schuldnern die Schuld. Für den erstgenannten Schuldner also mal eben 50.000 Euro.

Wie geht die Sünderin mit ihrer Schuld um?

Die "Sünderin” ist sich der Größe ihrer Schuld bewusst, aber auch der Größe ihrer Vergebung. Und deshalb weint sie auch so unbeherrscht.

Wie bewertet Jesus die Situation der Frau?

Jesus macht klar: Er weiß, was für eine Frau da vor ihm kniet, ihn berührt, die Füße ölt und mit ihren offenen Haaren - eine Schande! - die Füße wieder abtrocknet. Er redet ihre Schuld nicht klein!
Er spricht ihr mit Vers 48 erneut die Vergebung zu.

Wie ging Jesus mit ihrer Schuld um?

Schauen wir noch mal auf das Gleichnis: Dort zeigt Jesu auf, dass für Schulden am Ende immer einer bezahlen muss.
Lukas 7,42 (LU)
Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er’s beiden.
Schulden lösen sich nicht in Luft auf. Der Gläubiger hat beiden Schuldnern immense Summen zur Verfügung gestellt - und bleibt auf diesen Beträgen sitzen.
Als unsere Tochter Judith auf den unbezahlten Mietschulden ihres Mitbewohners sitzen bliebt, fühlte es sich ziemlich ungerecht an, die Schulden eines anderen zu bezahlen.
Gott verzichtet auf das Recht, dass du und ich unsere Schuld wieder gutmachen, weil Jesus selber am Kreuz von Golgatha dafür bezahlt hat.
Im Gleichnis benutzt er für “vergeben” ein Wort, das die gleiche Wurzel hat wie charisma, die Gnadengabe. Es betont die Gnade, die Unverdientheit des Geschenkes, aber auch den Verzicht des Gebers auf sein Recht.
Nicht ihre Hingabe hat sie gerettet, auch nicht ihre Tränen oder ihr teures Parfüm. Es war ihr Glaube, ihr völliges Vertrauen in den Einzigen, der ihr die Sünden vergeben und sie retten konnte.
Auch uns rettet niemals unsere Hingabe, sondern der Glaube, der Jesu Werk auf Golgatha für uns wirksam macht.
Epheser 2,8–9 LU
Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Jesus verwendet aber noch ein anderes Wort, um das Vergeben herauszuarbeiten
Am Ende in Vers 48 spricht Jesus ihr noch einmal (!) Vergebung zu.
Lukas 7,48 LU
Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben.
Er verwendet die Vergangenheitsform (Perfekt). Offensichtlich ist das nicht die erste Beggnung mit Jesus. Sie hat bereits Buße getan.
Dort benutzt er das Wort aphiemi. Es betont, die Trennung von etwas. Paulus braucht das Wort für die Trennung bei einer Scheidung (1Kor 7,11 - dort kommen auch beide Worte vor).
Die Schuld ist wirklich weg, vergeben. Aphiemi betont das, was beim Beschenkten ankommt. Jesus sagt also: Frau, du bist dein altes Leben, deine Schuld wirklich los!
Wie ging Jesus mit ihrer Schuld um? Das spiegelten die beiden Worte für Vergebung wider. Sie betonen: 1. Die Gnade, “Unverdientheit” 2. Endgültigkeit der Vergebung

Was ist unsere Schuld?

In unserem Hauskreis lesen wir gerade das Markus-Evangelium. Markus schreibt an römische Bürger und spricht deshalb viel von Autorität und unbedingtem Gehorsam.
Jesus befiehlt
dem Wind, zu wehen und
dem Regen, zu fallen, und sie gehorchen sofort.
Jesus hat Autorität über den Sabbat,
das Schicksal von Fischern, Krankheit und Dämonen.
Die gesamte Schöpfung reagiert mit Gehorsam auf ihren Schöpfer
– bis es um dich und mich geht.
Wir haben die Dreistigkeit, Gott ins Gesicht zu sehen und „Nein!“ zu sagen. In unserer Boshaftigkeit rebellieren wir gegen Gott. Wir gehorchen seinem Gesetz nicht. Wir weisen die Autorität des Schöpfers über uns ab.
Und oft handeln wir in unserem geistlich Leben genauso! Wir sind Sklaven Christi geworden, leben aber nicht so.

Wie ist Jesus mit unserer Schuld umgegangen?

Paulus überträgt diesen Gedanken auf uns:
1. Korinther 6,20 LU
Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.
In jenen Tagen gab es Märkte, in den Menschen gehandelt wurden. Wie man auf dem Markt gehen und Hühner oder Enten kaufen konnte, so konnte man dort auch Menschen behandeln. Der einzige Unterschied lag daran, dass die Lebensmittelpreise mehr oder weniger fest waren, während die Menschen versteigert worden. Wer den höchsten Preis bot, erhält die Seele.
Jesus hat den höchsten Preis bezahlt.
Die Sünderin hat das verstanden. Sie hatte viele Sünden, die dazu noch offensichtlich waren. Jesus hat sie bezahlt. Darum lobt sie Gott mit ihrem Leibe.
Vielleicht tuen wir uns mit unserer Hingabe auch so schwer, weil unsere Sünde - nach unserem Verständnis - nicht so schwer wiegt. Weil wir denken, wir sind eher der 50- statt der 500-Tageslohnschuldner.
Merken wir noch, wie oft wir zu Gottes Autoritätsanspruch “nein” sagen?
Hingabe beginnt, wo ich erfasse, wie groß der Preis war, den er für mich bezahlt hat.
Hingabe lebt, wo ich Gott mit meinem ganzen Wesen ehre.
Schauen wir auf Simon:

(Die Verlorenheit Simons)

Wie geht Simon mit seiner Schuld um?

Simon war selbstgerecht. Er hatte “wenig” Schuld, die noch dazu verdeckt war. Entsprechend sah er auf die Sünderin herab:
Simon sah ihre Sünde, ihr Vergehen, die Tiefe ihrer Verderbtheit. Simon sah den alten Menschen.
Jesus sah die Sünderin (den Menschen), ihre Sündennot und das Ausmaß ihrer Liebe. Jesus sah den erneuerten Menschen.
Bedenke Simons Tragik: Der Sohn Gottes, der erwartete Messias des Volkes, gibt ihm die Ehre, in sein Haus einzukehren und mit ihm zu essen; doch er erkennt ihn nicht, ehrt ihn nicht, liebt ihn nicht; seine Selbstgerechtigkeit macht ihn blind. Joh 3,17-19 .
Welch eine Gelegenheit verpasst er? Sein ganzes Hauses hätte gerettet werden können!
Welche Tragödie ist es, wenn du sein Evangelium hier in der Gemeinde hörst und trotzdem nicht annimmst?
Hingabe beginnt da, wo ich begreife wer Gott ist und mich selber richtig bewerte.

Wie bewertet Jesus die Situation von Simon?

Jesus stellt ihn in seinem Gleichnis als den 50-Tageslohn-Schuldner dar. 5.000 Euro. Auch seine Weste ist nicht weiß. Vielleicht ist er mit keiner Hure ins Bett gestiegen, sondern war jeden Sabbat in der Synagoge.
5000 Euro. Scheinbar machbar, aber bezahlen konnte er seine Schulden auch nicht.
Er glaubt, alle Antworten gefunden zu haben und stellt sich damit über Jesus:
Jesus kann kein Prophet sein, weil er nicht erkannt hat, um was für eine Frau es sich handelt und was für ein feiner Kerl er doch ist.
Er täuschte sich dreifach:
Jesus weiß, was die Frau war und was sie jetzt ist - eine Sünderin, der vergeben wurde - und
Jesus weiß, was Simon denkt.
Jesus benennt seine Schuld.
Sehr bemerkenswert finde ich, wie Jesus mit Simon umgeht: Zunächst fordert er ihn auf, die Sünderin anzusehen. Offensichtlich war das nötig. Simon ignorierte die Frau.
Und dann deckt er schonungslos auf, wie sich sein Verhalten von dem der Sünderin unterscheidet: Simon war Gastgeber.
Normalerweise wusch einer der Sklaven den Gästen die staubigen Füße. Oder er reichte seinen Gästen zumindest Wasser für die Füße. Er tat dies nicht - eine grobe Unhöflichkeit in einem Land, in dem Gastfreundschaft groß geschrieben wird.
Die Sünderin dagegen wusch seine Füße anstatt mit Wasser mit ihren Tränen.
Der orientalische Gastgeber hieß die Gäste mit einem Wangenkuss und einem “Schalom” willkommen. Friede sei mit dir. Simon küsste ihn nicht. Was für eine eisige Atmosphäre am Eingang!
Die Sünderin küsste statt seiner Wangen sogar seine Füße.
Der Gastgeber salbte die Stirn mit Öl, um seine Gäste von der Hitze des Tages zu erfrischen. Simon unterließ auch dies.
Die Sünderin verwendete statt normalem Öl sogar das teuerste Salböl.
In aller Ruhe und Gelassenheit zieht Jesus Simon den Boden unter den Füßen weg. In den Augen seiner Gäste hat er das außergewöhnliche Versagen Simons deutlichst zur Sprache gebracht. Er hat ihn blamiert. Mit Anlauf.
Alles was sich Simon weigert zu tun, das tat die Frau – und sie tat es besser! Ihre Tränen , ihre Haltung, ihre teure Gabe. Alles das sprach von einem veränderten Herzen.
(Die andere Seite der Medaille)
Ich finde das Verhalten Jesus beängstigend. Beängstigend für alle, die die gleiche Selbstgerechtigkeit vor dem Herrn an den Tag legen.
Jesus wird gnadenlos (!) alles aufdecken, wo wir versagt haben, wenn unsere Schuld nicht durch seinen Kreuzestod gesühnt ist.

Zusammenfassung Punkt 1

1. Punkt: Die Ursache der Hingabe: Gottes Liebe trotzt deiner Schuld
Zwei Menschen haben Schuld. Jesu Umgang mit dieser Schuld entscheidet sich nicht an dessen Höhe, sondern an unserem Umgang mit ihr.
Wenn du schuld-bewusst zu Christus kommst, dann ist er dir gnädig. Für diese Gnade zahlte er einen teuren Preis - aus Liebe zu dir. Deine Antwort, nicht die Ursache, ist bedingungslose Hingabe.
Wer selbstgerecht bleibt, braucht keine Gnade, und dem wird Gott seine Schuld gnadenlos auseinanderlegen.
Wollen wir den Mantel des Schweigens über Simon werfen und uns noch einmal der Sünderin zuwenden, um von ihr zu lernen, was Hingabe für unser Leben bedeutet.

2. Wirkung: Deine Liebe widersteht allen Konventionen

Die Liebe Christi drängt uns
Paulus nimmt in 2Kor 5 den Faden der Hingabe auf, den wir über die Schuldfrage vielleicht etwas aus den Augen verloren haben (siehe aber auch Titus 2,11-13):
Text in der Bibel aufschlagen!
2. Korinther 5,14–15 LU
Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben, dass einer für alle gestorben ist und so alle gestorben sind. Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde.
Das Wort “gedrängt” beschreibt ein festgehalten oder umschlungen werden; so umgeben zu sein, dass man nicht entweichen kann.
Es taucht z.B. im Hof des Hohepriesters auf und beschreibt, wie die Männer dort Jesus bedrängten und verspotteten.
“Unangenehm” ist da noch eine höfliche Beschreibung.
Hingabe beginnt da, wo meine Liebe zu Jesus mich drängt, so dass ich nicht anders handeln kann:
“Deine Liebe widersteht allen Konventionen”.
Wie so viele, die Jesus geheilt hatte, hatte diese Frau einen neuen Grund zu leben. Kein Wunder, dass sie vor Freude und Liebe weinte. Sie konnte nicht anders, als ihr Glück in ihrer Hingabe auszudrücken.

Warum drängt uns die Liebe Christi so wenig?

Schauen wir noch einmal auf die Sünderin und beobachten wir, wie gesellschaftliche Konventionen bei ihr plötzlich nicht mehr zählen. Ihre Liebe setzt neue Maßstäbe!
Ohne sich dessen bewusst zu sein, hat diese arme Frau als Einzige in angemessener Weise gehandelt. Sie hat wirklich begriffen, das Jesus Christus im Raum ist. Kein Meister oder Lehrer, wie ihn Simon nannte, sondern ihr persönlicher Retter-Gott.
Welche Bedeutung haben dann Simon und seine ach so hochrangigen Gäste? Die Anwesenheit des Herrn ließ alles andere vergessen.
Was sie im Herrn sah, was Er für sie bedeutet, erweichte ihr Herz und weckte in ihr diese tiefe Liebe zu Ihm. Sie dachte nur an Ihn. Er hatte ihr Herz gewonnen; alles andere zählte nicht mehr; war zurückgedrängt.
Darum ist sie in das Haus des hochmütigen Pharisäers gegangen.
Darum weinte sie in aller Öffentlichkeit. Wie peinlich. Ihr Weinen gleicht einem öffentlichen Gebet.
Darum öffnete sie ihre Haare (ihhh - wie liderlich!) - und trocknete Jesus so die Füße (wie ekelig!).
Darum küsste sie ihm die Füße - deutlicher konnte sie Ihre Untertänigkeit Gott nicht zeigen.
Darum salbt sie ihm die Füße mit teurem Salböl - sie dient Jesus - und dafür ist ihr kein Opfer zu schade.
So zeigte sie, dass ihre Liebe zu ihrem Retter und Schuldenbezahler alle Konventionen übersprang.
Alles das ohne Worte - in aller Stille. Nicht ihr Dienst steht im Mittelpunkt. Sie macht sich ganz klein. Es ist Ihr egal, was die anderen von ihr denken. Sie wirft sich Jesus hin.

Was bedeutet also Hingabe für dich und mich?

Hingabe an Jesus verheißt kein Leben in der goliathfreien Zone
>>> Aber mit Gott an unserer Seite kämpfen wir gegen den groben Kerl. Konkret: In das Haus des Pharisäers gehen, endlich in den Ring treten und Schritte tun, nicht nur ankündigen.
Hingabe treibt dich aus der Komfortzone deines Lebens.
Hingabe hört auf zu rechnen
>>> Jesus hat es bei deiner Schuld auch nicht getan.
Hingabe an Jesus heißt - ganz praktisch - vor anderen zu beten
>>> Wie peinlich ist es uns, vor anderen, die den Herrn nicht kennen, vor dem Essen zu beten?
Hingabe an Jesus heißt unser Ansehen hinter die Liebe zum Retter einzureihen
>>> Unser Gott ist es ungleich mehr wert als Konventionen an die Menschen um uns herum.
Hingabe unterwirft sich ganz unserem Gott
>>> Ja, ich habe unterwerfen gesagt!
Hingabe dient in aller Stille und wartet nicht auf Dank und Applaus
Hingabe bedeutet, dass ich von der Liebe meines Herrn so berührt bin, dass ich jetzt (als Kind Gottes!) zu ihm komme und ihn bitte, ihm dienen zu dürfen!
In dem Buch Kompromisslos von David Platt klingt das so:
Wir haben den unendlich herrlichen Sohn Gottes, der den unvorstellbar furchtbaren Zorn Gottes erduldet hat und jetzt als der unfassbar würdige Herr über alles regiert (genau den haben wir jetzt) auf einen armen, mickrigen Retter reduziert, der darum bettelt, dass wir ihn annehmen. Ihn annehmen? Glauben Sie wirklich, dass er unsere Annahme braucht? Brauchen nicht wir ihn?
Hingabe erinnert uns an den Sklavenkauf: Hingabe spricht davon, das eigenen Ich aufzugeben, nachdem Jesus den Preis für mich bezahlt hat!
Gedrängt durch die Liebe des Herrn und im Wissen, dass ich erkauft worden bin, sondere ich mich ruhig von allem anderen ab, um ganz den Herrn zu gehören.
Watchman Nee war die letzten 20 Jahre seines so gesegneten Lebens im Gefängnis. Er schrieb:
»Es bedarf eines Zerbrechens, einer völligen Bereitschaft zur Hingabe, um bei anderen Menschen ein Bedürfnis danach zu wecken, den Herrn näher kennen zu lernen … So viele angesehene und gefeierte Menschen in der christlichen Welt wissen nichts davon, was es heißt, verschwendet zu werden .. Wir möchten am liebsten immer auf Trab sein. Der Herr aber möchte uns manchmal lieber im Gefängnis haben. Wir würden am liebsten auf Apostel-Reisen sein - aber Apostel tragen ihre Ketten. Der Herr gebe uns Gnade, damit wir lernen ihm zu gefallen.«
Ist Hingabe, das wir
gelegentlich zum Gottesdienst kommen, wenn es passt,
etwas spenden, wenn es etwas übrig ist,
die richtigen Lehrsätze bejahen, wenn sie nicht zu streng sind,
ein anständiges Leben führen, solange andere zuschauen, und
von Zeit zu Zeit mitarbeiten, wenn es gerade in den Kalender passt?
Um ehrlich zu sein: Nein.
Welchen Anspruch hat Gott an dein und mein Leben?
Die Antwort ist einfach: 100%. Ein ungeteiltes Herz. So sagt es Jesus selbst:
(Text letzte Woche)
Lukas 10,27 LU
Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« .
Ich möchte keine Predigten halten, die uns wieder und wieder versichern, dass uns Gnade über Gnade gilt,
wenn wir keine Predigten hören wollen, die uns herausfordern, uns ganz Jesus hinzugeben. Jesus ist es wert.
Am Ende wundern sich die Pharisäer darüber, dass Jesus Sünden vergibt.
Lukas 7,49 LU
Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt?
Es ist der aus dem Gleichnis: Der der selber bezahlt für dich und mich. Jesus ist jede Hingabe wert!
Amen.

Fragen

Wie kann ich Jesus mehr lieben?
Lebe ich mehr Hingabe, wenn Christus mir mehr vergeben hat? Soll ich dann mehr sündigen?
Was kann meine Hingabe an Jesus noch befeuern?
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