Predigt (unbenannt)
Sermon • Submitted
0 ratings
· 13 viewsNotes
Transcript
Ich betrachte den Stuhl. Ich schleiche um ihn, schau umher, um mich zu vergewissern, dass niemand da ist. Dann setze ich mich. Ich entdecke den Hammer und das Buch.
König David! Den kennt ihr bestimmt. Ihr müsst wissen, ich habe als Kind sehr viele Geschichten von König David gehört. David gegen Goliath. Wer kennt die Geschichte nicht. Der kleine Bauernjunge besiegt den grossen Krieger mit einer Steinschleuder. Oder die Geschichte mit Saul. Saul will David töten und verfolgt ihn. Und eines Tages ist Saul in einer Höhle, David schleicht sich von hinten an ihn ran und statt ihn zu töten, schneidet er ihm nur ein Stück von seinem Gewand ab, um ihm später zu zeigen: Ich hätte dich töten können aber habe es nicht gemacht. David der Gnädige! Oder dann gibt es noch die tausend Geschichten in denen David seine Feinde in der Schlacht besiegt. David der grosse Krieger. David der Held. Und dann wird er König. David der König.
Aber wisst ihr was mich immer wieder stört? Es gibt da noch so eine Geschichte von David. Aber die wird fast nie erzählt. Aber ich will sie euch gerne erzählen. Die Geschichte von David „dem Betrüger“!
Hammerschlag
Die Geschichte beginnt wunderschön mit den Worten „Zur der Zeit, da die Könige ins Feld zu ziehen pflegten, blieb David in Jerusalem.“ Wartet mal, wie hiess es da nochmals in den 10 Geboten? Schlage Ex 20,9 auf „Sechs Tage sollst du arbeiten…“. Hmmm! Zu der Zeit, da die Könige ins Feld zogen, blieb David zu Hause. Er tat nicht seine Arbeit.
Pause
David der Faule!
Hammerschlag
Also, David war zu Hause und da ging er am Abend auf den Balkon seines Palastes. Und dann entdeckt er gegenüber eine Frau, die gerade Duscht. Und was macht David? Er kuckt hin. „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.“ David der Lüstling!
Hammerschlag
Danach findet David heraus, dass es Batseba die Frau von Uria ist. Und David holt sie zu sich und schläft mit ihr. „Du sollst nicht Ehebrechen“. David der Ehebrecher.
Hammerschlag
Tja und dann wird Batseba natürlich schwanger. Jetzt hat David ein Problem, da sie verheiratet ist, also lässt er ihren Mann, Uria ermorden. Ihr wisst ja, was jetzt kommt: „Du sollst nicht töten“. David der Mörder!
Hammerschlag
Tolle Geschichte nicht? David ist nicht nur der Held, von dem man immer hört. Er war ein fürchterlicher Mensch. Und trotzdem wird er als guter Mann angesehen. Wie wurde er nochmals genannt?
Sucht durch die Bibel
Da! Apg 13,22
„Und Gott erhob David zu ihrem König, von dem er bezeugte: „Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen Willen tun.“
Hmmm. Stimmt, das wars, „ein Mann nach dem Herzen Gottes“. Und Gott selbst nennt ihn so. Aber er hat doch gesündigt. David tat nicht den Willen Gottes. David war ein Sünder.
Suche weiter durch die Bibel
2. Sam 12,14
„Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen“
Also hatte David doch keine Sünde?
Da fällt mir ein, es gibt da was im Neuen Testament, dass genauso von mir und euch spricht: 1. Kor 6,9ff
„Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solche sind einige von euch gewesen.“
Naja, das stimmt schon. Ich gehöre sicher auch dazu. Ich gebe ja zu, dass ich ein Pornografie-Problem hatte. Also zähle ich sicher auch zu den Ehebrechern.
„Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.“
Ha! Das ist beruhigend. Also bin ich kein Ehebrecher mehr, sondern ein Gerechter.
Das gilt dann wohl auch für David. Ich habe ihn zwar Ehebrecher genannt, aber das ist er wohl nicht mehr. Und obwohl er gemordet hat, zählt er nicht mehr als Mörder. Und obwohl ich ihn Sünder nannte, ist er kein Sünder.
Jetzt muss ich nochmals den Text lesen, den wir ganz am Anfang gehört haben:
„Verleumdet einander nicht, liebe Brüder. [Verleumden meint falsch oder schlecht über jemanden reden.] Wer seinen Bruder verleumdet oder verurteilt, der verleumdet und verurteilt das Gesetz. Verurteilst du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter.
Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der selig machen und verdammen kann. Wer aber bist du, dass du den Nächsten verurteilst?“
Hmmm. Also ich verstehe, Es gibt nur einen der Richter ist und das ist Gott. Das ist schon mal klar. Ich sollte also nicht richten. „Wer seinen Bruder verleumdet oder verurteilt, der verleumdet und verurteilt das Gesetz.“ Gott sagt von David, er ist ein Mann nach seinem Herzen und er ist kein Sünder. Das wäre also das Gesetz: David ist kein Sünder! Ich habe aber gesagt, David war ein Sünder. Damit widerspreche ich aber dem Gesetz Gottes. Das meint also das Gesetz verleumden und verurteilen. Aber das Gesetz Gottes ist sicher besser als mein Gesetz. Daher sollen wir uns nicht verleumden.
Sagte nicht auch Jesus: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet? Und: Wie auch ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden?
Oh, ich hoffe, Gott sieht mich nicht als Ehebrecher und Sünder, wie ich David als solchen gesehen habe.
Vielleicht sollte ich den Hammer und das Gesetz doch besser in Gottes Händen lassen.