STÄRKEND - die Gemeinde-Familie
Gemeinde - ein Geschenk Gottes • Sermon • Submitted • Presented
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· 29 viewsGemeinde ist ein Geschenk Gottes. In zwei Predigten erzähle ich meine Geschichte mit der Gemeindegründung und wir betrachten dazu biblische und aktuelle Beispiele. Der erste Teil hier geht von Psalm 4,4 aus, der einer meiner Berufungs-Verse ist. Wir lernen die Gemeinde als eine stärkende, erweiterte Familie kennen. Im zweiten Teil gehe ich von einem weiteren Berufungs-Vers aus: Johannes 15,16 und sehen, wie die Gemeinde-Familie Menschen mit Gottes Liebe erreicht und zur Entfaltung bringt.
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Kinder brauchen ein stärkendes Umfeld
Kinder brauchen ein stärkendes Umfeld
So gut!
Wir feiern Gottesdienst als Gemeinde, als Kirche zum Begegnen. Und wir feiern dass neue Leben, das Baby, welches wir heute segnen und Gott anvertrauen dürfen.
Es ist etwas Gutes, wenn Familien in eine erweiterte Familie eingebettet sind. Wenn da nebst Eltern und Geschwistern auch Grosseltern, Götti und Gotte, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen da sind. Und wenn da eine christliche Gemeinde ist, welche einer christlichen Familie eine erweiterte Familie sein darf.
So verstehen wir das Miteinander von Familie und Gemeinde auch. Es ist wie die Farbe Orange: sie entsteht, wenn wir welche Farben mischen? Rot und gelb.
Rot steht für die Liebe, welche Kinder in ihren Familien erleben. Und gelb steht für das Licht des Evangeliums, wovon die Gemeinde redet. Beides zusammen ergibt Orange und bedeutet: Elternhaus und Gemeinde wirken zusammen, dass Gottes Botschaft stärkenden Einfluss auf die nächste Generation hat. Stärkend - die Gemeindefamilie.
Das ist mein Thema heute. Kinder brauchen ein stärkendes Umfeld.
Ich war für einen Teil meiner Kindheit auch eingebettet in einer christlichen Gemeinde, einer FEG. Ich habe Jungschar miterlebt, habe den biblischen Unterricht dort besucht, wurde gefördert als Leiter. Und an speziellen Momenten in meinem Leben habe ich stärkende Zusprüche bekommen, die mich sehr geprägt haben. Zwei davon will ich mit euch anschauen. Heute den ersten und in 3 Wochen den zweiten.
Ein Zuspruch: Gott will dich und hört dich
Ein Zuspruch: Gott will dich und hört dich
Es war der Bibelvers, der mir im Zusammenhang mit dem Unti-Abschluss zugesprochen wurde.
Erkennet doch, dass der Herr seine Heiligen wunderbar führt; der Herr hört, wenn ich ihn anrufe.
Ich bin vor einigen Jahren wieder darauf gestossen. In Zeiten von “Hörendem Gebet” wurde ich ermutigt: “Jesus hat seine erste Berufung für dich nicht vergessen!”
Was ist die erste Berufung? In “meinem” Vers steht: jemand zu sein, der “heilig” ist. Jemand, der dem Herrn die Treue hält. Der zu ihm gehört. “Heilig” heisst nicht “perfekt”! Das ist ein Missverständnis. Heilig heisst: zugehörig und heil-gemacht. In eine gesunde, lebendige Beziehung mit seinem Schöpfer und Erlöser gebracht.
Ah, Freunde, wenn das ein Kind erleben darf, ist es etwas Wunderbares! Letzte Woche habe ich eine Familie besucht und mit dem 13-jährigen Sohn gesprochen. Er hatte für sein junges Alter schon echt schwere Dinge erlebt. Seine Mutter hatte ihm davon erzählt, dass wir bei Gott unser Glück finden können. Und sie hat ihm von Jesus vorgeschwärmt, weil sie selber in Jesus ihren Erlöser und Herrn gefunden hat. Wir haben ein langes Gespräch geführt. Über das Geschenk des ewigen Lebens, das Gott uns macht. Über die Sünde, die verhindert, dass wir dieses Geschenk einfach so erhalten. Über Gott, der gerecht ist und Sünde bestrafen muss - der aber auch Liebe ist - und zwar Liebe in Person. Über den einzigartigen Lösungsweg: dass Gott uns seinen einzigen Sohn Jesus sendet und schenkt, der ein perfektes Leben lebte, dann aber hingerichtet wurde, an ein Kreuz genagelt wurde und dort starb, indem er die Strafe für unsere Sünde auf sich nahm. Jesus ist nicht tot geblieben, er ist auferstanden und lebt - und er bietet uns nun dieses Geschenk des ewigen Lebens an. Wie können wir es ergreifen? Ich habe das diesen Teeny gefragt. Und wir haben entdeckt: einfach durch den rettenden Glauben an Jesus! Dann fragte ich: Willst du dieses Geschenk heute annehmen? Seine Augen strahlten und er nickte. Wir beteten und er nahm Jesus in sein Leben auf. Nun wollte er sich zusammen mit seiner Mutter taufen lassen.
Heilig sein - es heisst nicht perfekt sein. Aber es heisst: zu Gott gehören und dabei heil werden.
Ich wünsche das jeder und jedem! Ich wünsche das auch unserem Baby, das wir heute segnen werden. Das ist die erste Berufung.
“Mein” Bibelverse aus Psalm 4,4 sagt auch, dass es unsere Berufung ist, jemand zu sein, der Gott erlebt. Seine wunderbare Führung, seinen besonderen Schutz und dass Gott Gebete erhört.
Dieser Zuspruch hat meine Geschichte geprägt. Und davon will ich euch gerne erzählen:
Meine Geschichte mit der Gemeinde!
Meine Geschichte mit der Gemeinde!
Für mich hat Psalm 4,4 - dass Gott mich wunderbar führt und Gebete erhört - viel mit “Gemeinde” zu tun. Die Gemeinde ist ein Geschenk Gottes, durch welches Jesus verkörpert wird. Wir, die Gemeinde, sind sein Leib - Jesus ist unser Haupt! Mein Herz schlägt für die Gemeinde von Jesus!
Ich bin aufgewachsen in Huttwil - als Teenager zur FEG Langenthal gestossen. Die FEG Langenthal war damals eine junge Gemeinde - etwa 10 Jahre alt. Dort wurde ich Jungschileiter. Erlebte dort auch immer mehr den Wunsch, selber vollzeitlich für Jesus zu arbeiten.
Bei uns zu Hause in Huttwil wurde von Langenthal aus eine Bibelstunde betreut. Es war eine erweckliche Gruppe, mit um 30 Personen in unserer Bauernstube. Vom Teenager bis zur über 80-jährigen Seniorin, welche uns jungen eine Leidenschaft für Jesus und fürs Beten zeigte. Einfach erstaunlich, was wir erlebten. Immer wieder kamen Leute neu zum Glauben. Daraus wurde eine Gemeindegründung Anfang der 1990er Jahre.
Ich machte mein Theologiestudium an der STH Basel. Meine konkrete Berufung war noch offen. Aber: die weissen Flecken im Kanton Luzern (Willisau, Kriens, man kannte damals keine freikirchliche Gemeinde an diesen Orten), bewegten mich.
1996 nach meinem Studien-Ende bin ich im Oktober nach Luzern gezogen. Besuchte dort ein Jahr Unterricht an der Jazzschule und verdiente mein Geld mit Jobben. Gleichzeitig begann ich ehrenamtlich in der FEG Emmen mitzuarbeiten. Die FEG Emmen ist eine Gemeindegründung aus den 1980er Jahren. In ihren Statuten stand damals: wir wollen mindestens 2 weitere Gemeinden gründen. In mir wuchs die Überzeugung: ich gehöre hierher!
Darum fragte ich an, ob sie mich als Praktikanten anstellen würden. Die Leitung der FEG Emmen hatte dadurch den Impuls, mit mir ein Gemeindegründungsprojekt in Hochdorf zu starten. Die FEG Emmen als Basis - Hochdorf als “Ableger-Gemeinde”. Das Projekt startete 1998 mit vier Familien und mir. Andrea stiess 1999 nach unserer Hochzeit auch dazu.
Während 15 Jahren entstand eine selbständige FEG in Hochdorf, die jetzt von Remo von Rotz geleitet wird.
Wir wurden dann angefragt, ob wir in die FEG Horw-Kriens wechseln würden. Diese ist im Jahr 2000 als FEG aus dem Überrest einer anderen Gemeinde neu gegründet worden - mit Fritz Sonderegger und Familie. Sie suchten nun einen Nachfolger infolge Pensionierung. Wir sagten nach einer Prüf-Zeit: “Ja”. Unser Start hier war 2013.
Mehr zu meinen Erlebnissen in der FEG Horw-Kriens erzähle ich gerne in 3 Wochen. Für mich ist es spannend zu sehen, dass meine Berufung in etwas Grösseres hinein passt. Der Herr führt wunderbar, er erhört! Nicht nur meine Gebete, sondern die von vielen.
Und eine Sache, wie Gott handelt, ist dass lebendige Gemeinden neu gegründet werden. Diese Gemeinde hier gäbe es nicht, wenn sie nie gegründet worden wäre.
So war es bereits in früheren Zeiten:
Mehr Gemeinden, damit mehr Menschen erreicht werden
Mehr Gemeinden, damit mehr Menschen erreicht werden
Gemeindegründung war in der ersten Generation der Christenheit etwas ganz Natürliches und Logisches. Auch wenn es heute in Frage gestellt wird - so nach dem Vorwurf: “Die Kirchen sterben aus - und anstatt sie zu retten, gründet ihr neue Gemeinden?!” - so ist Gemeindegründung auch heute die effizienteste Methode, um neue Gruppen von Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.
Was gehört zu einer Gemeindegründung? Lasst uns dem Apostel Paulus und Barnabas über die Schulter schauen.
Biblestory: Apg 14,1-23
Biblestory: Apg 14,1-23
Paulus und Barnabas kommen auf ihrer ersten Missionsreise nach Ikonion. Sie gehen in die jüdische Synagoge. Durch die vollmächtige Predigt: Juden und Nichtjuden kommen zum Glauben.
Es gibt auch Widerstand. Aber mutig und im Vertrauen auf Gott verkündigen sie die Gnade des Herrn. Gott bestätigte das mit Zeichen und Wundern.
Auf Gefahr hin, dass sie von den Gegnern gesteinigt werden, fliehen sie aus der Stadt.
In Lystra erleben sie eine Heilung von einem Mann mit verkrüppelten Füssen. Das erregte Aufsehen. Die Priester des Zeustempels kommen mit Ochsen und Blumenkränzen herbei und wollen Paulus und Barnabas opfern, die sie für die Götter Zeus und Hermes hielten.
Die beiden zerreissen entsetzt ihre Kleider und sagen: “Männer, warum tut ihr das? Wir sind nur Menschen wie ihr! Unsere Botschaft ist aber gerade, dass ihr euch von solchen wertlosen Göttern zum lebendigen Gott bekehrt. Er ist Schöpfer von Himmel und Erde, dem Meer und allem, was darinnen ist.”
Weiter sagen sie: “Früher liess Gott die Völker ihre eigenen Wege gehen. Und doch hat man ihn immer erkennen können: er schenkt Regen und gute Ernten, Nahrung und fröhliche Herzen.”
Sie können die Opferung aber fast nicht verhindern. Bis Leute aus der vorherigen Stadt kommen und die Menge gegen Paulus und Barnabas aufhetzen. Paulus wird gesteinigt, vor die Stadt geschleppt und liegen gelassen.
Als die neuen Gläubigen einen Kreis um Paulus machen, steht dieser wieder auf, kehrt in die Stadt zurück und am nächsten Tag zieht er weiter nach Derbe.
Lasst uns lesen, wie es jetzt geschrieben steht:
Nachdem sie die Botschaft in Derbe verkündet und viele Menschen zu Jüngern gemacht hatten, kehrten Paulus und Barnabas wieder nach Lystra, Ikonion und Antiochia in Pisidien zurück. Sie stärkten und ermutigten die Gläubigen, am Glauben festzuhalten, und erklärten ihnen noch einmal, dass wir alle durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes kommen müssen. In jeder Gemeinde beriefen sie Älteste. Sie fasteten und beteten und befahlen sie der Fürsorge des Herrn, an den sie nun gläubig geworden waren. Apostelgeschichte 14,21-23 nlb
Dies ist die Geschichte einer unvergleichlichen Gemeindegründungsbewegung. Und das geschieht bis heute immer wieder!
Beispiel: die Gemeindegründungs-Bewegung der FEGs in der Innerschweiz. Angefangen in den 1980er Jahren entstanden von Obwalden aus nach und nach bis heute 7 FEG-Gemeinden in den Kantonen Ob- und Nidwalden, Luzern und Uri.
Neuen Gemeinden haben die Chance, auch für Leute eine Gemeinde-Familie zu werden, welche sich von bisherigen Kirchen distanziert haben. Gemeindegründung ist darum eine gute Sache - und das machen übrigens nicht nur Freikirchen. Ich habe mit einem katholischen Pfarreileiter gesprochen, der sich ebenfalls über Gemeindegründung Gedanken gemacht hat.
Die Geschichte in der Apostelgeschichte zeigt auch, was dazu gehört, damit eine Gemeindefamilie stärkend wird.
Sie verkündigten das Evangelium (V. 21). Das nennen wir Evangelisation. Es ist die Einladung: erkennt Gott! erkennt seine Angebote! Kommt zu Jesus und lasst euch versöhnen mit Gott. Und die Leute, die zum Glauben kommen, sind echt im Leben mit Gott ANGEKOMMEN.
Sie machten die Gläubigen zu Jesus-Nachfolgern (V. 21). Das nennen wir Jüngerschaft. Es ist die Einladung: finde Freiheit als Kind Gottes! Ja, durch den Glauben an Jesus wirst du ein Kind Gottes - und sein Geist wohnt in dir. Du bist frei von der Last der Sünde, wirst frei von ungesunden Verstrickungen. Freiheit - du bist ANGENOMMEN.
Sie führten die Jesus-Nachfolger in ihre Berufung hinein (V. 22). Durch Seelsorge - sie stärkten die Seelen. Und durch Ermutigung und Ermahnung - dazu gehört auch zu sagen: es gibt im Glauben auch Schwierigkeiten, aber die stärken dich! Wachse in deiner Berufung! Wir nennen das Befähigung. Menschen werden verändert und BEFÄHIGT.
Sie gaben der Gemeinde eine feine Struktur, damit sie ihren Auftrag leben kann (V. 23). Lebt aus Gottes Wort. Lebt aus Gottes Kraft. Darum setzten sie eine Leitung ein. Darum beteten sie und fasteten sie - sie rechneten ganz fest mit Gottes Wirken! Und darum konnten sie die junge Gemeinde der Fürsorge Gottes anvertrauen. Wir nennen das Beauftragung. Gott hat uns BEAUFTRAGT.
Zusammengefasst:
Evangelisation (V. 21: sie evang. jene Stadt): erkenne Gott & seine Angebote (ankommen bei Jesus!)
Jüngerschaft (V. 21: sie machten sie zu Jüngern): finde Freiheit als Kind Gottes (angenommen mit einer neuen Identität)
Befähigung (V. 22: stärken, ermahnen, ermutigen): wachse in deiner Berufung
Beauftragung (V. 23: Leiterschaft, Gebet, Mündigkeit): lebe aus Gottes Wort und Kraft
Fazit
Fazit
Diese Punkte sind es, welche uns stärken. Eine stärkende Gemeinde-Familie!
Ein Kind wächst hier auf und erlebt diese Annahme und Befähigung. Es wächst in seiner Berufung.
Jemand zieht in die Umgebung und schliesst sich der Gemeinde an und erlebt: hier bin ich in einer Gemeinde-Familie angekommen. Aus “dieser” Gemeinde, wird “die” Gemeinde, wird “meine Gemeinde” und “unsere Gemeinde”.
Jemand sucht Gott und findet Jesus, findet Anschluss an einer Gemeinde und erlebt: hier kann ich in meiner Berufung wachsen, kann lernen, aus Gottes Wort und Kraft zu leben.
Das ist eine stärkende Gemeinde-Familie.
Suche Stärkung bei Gott (Psalm 4,4) - denke an die Bedeutung von “heilig” als “zugehörig um heil zu werden”! - und in seiner Gemeinde-Familie.
Wir wollen Teil der Gemeinde sein - Familien stärken. Orange leben!
Überlege und bete: wo findest und erlebst du Stärkung? Wo ist deine erweiterte Familie?