Jesus bringt das Schwert

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Jesus bringt das Schwert

Liebe Gemeinde,
Jesus nachfolgen kann manchmal richtig radikal sein, weil das Entscheidungen von uns fordert, die richtige Konzequenzen für unser Leben haben können. Auch in unserem Verhältnis zu unseren Angehörigen. Das kann richtig weh tun. Ja das gibt es.
Darum stellen wir uns jetzt die Frage: “Wie wichtig ist uns die Familie in unserem Leben?” Die meisten würden jetzt sagen: “Sehr wichtig!”
Eltern sind ihre Kinder wichtig. Was tun sie im Normalfall nicht alles, dass es ihnen gut geht. Manchmal hört man den Satz: “Ich will, dass es ihnen besser geht als uns!”
Und auch den Kindern sind ihr Eltern wichtig. In der Bibel gib es ja sogar ein Gebot dafür:
Exodus 20:12 LU
12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.
Und auch der Ehepartner ist wichtig. Auch hier gibt es biblische Zusagen. Wir sorgen uns um den anderen, wenn es ihm nicht gut geht.
Da sind uns die Worte Jesu aus Matthäus 10 richtig befremdlich:
Matthew 10:34–39 BasisBibel
34 »Denkt ja nicht, ich bin gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen! Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Ich bringe Streit zwischen einem Sohn und seinem Vater, einer Tochter und ihrer Mutter, einer Schwiegertochter und ihrer Schwiegermutter. 36 Die engsten Verwandten eines Menschen werden dann zu seinen Feinden. 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, zu mir zu gehören. Und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, zu mir zu gehören. 38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir auf meinem Weg folgt, ist es nicht wert, zu mir zu gehören. 39 Wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben verliert, weil er es für mich einsetzt, wird es erhalten.«
Das ist da ganz schön hart, was hier Jesus von seinen Nachfolgern fordert. Wo es doch sonst in der Bibel immer heißt “Schwerter zu Pflugscharen”, da sagt Jesus hier “Ich bringe das Schwert.” Das heist doch: ich bringe Streit, ich bringe Unfrieden. An mir scheiden sich die Geister in der Familie.
Spätesten jetzt müsste sich jetzt unser Protest formieren. Wir wollen doch als Christen keinen Streit, wir wollen zwar unsern Glauben leben, aber wir wollen es doch in Harmonie mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt tun. Wir wollen sozusagen im Kuschelclub der Erretten leben.
Doch Jesus macht uns klar: Leute das funktioniert so nicht! Der Glaube an ihn als den Heiland und Retter der Welt und auch unser persönlicher Retter ist provokant. Er erzeugt Unruhe und Widerstand.
Wir denken dabei noch nicht einmal an die islamische Welt oder kommunistische Welt oder an die Gebiete, wo unsere Brüder und Schwestern massiv verfolgt werden. Und die Verfogung hat zugenommen. Aktuell sind in 50 Ländern rund 309 Millionen Christen einem sehr hohen bis extremen Maß der Verfolgung ausgesetzt.
Es geht um uns selbst und um unser eigenes Umfeld. Auch hier sind Menschen nicht mit dem Glauben an Jesus Christus einverstanden. Sie fühlen sich durch Jesus und seine Botschaft und letztlich durch uns Christen provoziert. Das kann vordergründig, aber auch heimlich sein. Irgenwann bricht es heraus. Das kann durch feine Spitzen der Ablehnung unseres Glaubens bis zum regelrechten Mobbing geschehen. Auch hier bei uns, obwohl in unserem Land Religionsfreiheit rechtlich gewähleistet ist. Wir erleben es ja auch immerwieder bei unseren jüdischen Brüdern und Schwestern.
Ja, Jesus hat hier Recht - der Ort, wo es am meisten geschieht, ist die Familie und sind die Freunde. Wie oft macht die Familie dem Menschen das Leben und den Glauben an Jesus Christus schwer.
Da können Spaltungen entstehen, die durch Kleinfamilien und Großfamilien gehen bis hin zur Entzweiung. Selbst Freunde trennen sich, weil man sich nicht mehr versteht: “Der ist ja jetzt bekloppt” kann man dann hören. Manchmal gibt es dann wieder Annäherung und Versöhnung. Auch das ist möglich.
Jesus hat es selbst so in seiner Familie erlebt. Erst haben sie ihn mehr oder weniger abgelehnt. Dann sind auch sie ihm nachgefolgt.
Da ist der junge Mann. Beruflich ist er ausgebildet und früh darauf vorbereitet, den vom Vater aufgebauten Handwerksbetrieb zu übernehmen und in der Familie zu halten. Doch eben dieser berufene» Kronprinz« im Familienbetrieb fühlt sich während seines kirchlichen Engagements immer deutlicher dazu geführt, eine theologische Ausbildung zu beginnen. Er möchte vollzeitiger Gemeindemitarbeiter werden für die Mission in der Ferne oder die Jugendarbeit in der Heimat. Der größte Wunsch des Vaters, den Sohn im eigenen Betrieb zu sehen, zerbricht. Und damit über geraume Zeit die Vater-Sohn-Beziehung.
Mir selbst ist es früher passiert, als ich bei Zeiss in Jena als Informatiker gearbeitet habe, dass Arbeitskollegen zu mir gesagt haben: Ansonsten bist du doch ein ganz patenter Kollege.
Spott habe ich eigentlich damals wenig erfahren, aber die Grenzen waren klar. Und auch heute ist das so ähnlich bei manchem Christen auf seinem Arbeitsplatz.
Wenn uns Jesus hier mit den Worten „Ich bringe das Schwert“ provokant herausfordert, stellt sich für uns die Frage: Was ist unser Glaube an Jesus Christus uns wert?
Uns wird heute deutlich, den Glaube an Jesus gibt es eben nicht zum Nulltarif, wie die Brille bei Fielmann.
Den Glauben gibt es nicht als Schnäppchen im Supermarkt. Wer da sagt: „Jesus nachfolgen, das kostet nichts“, der lügt. Auch in unserem normalen Leben machen wir die Erfahrung, das, was gut und wertvoll ist, hat seinen Preis. Hier wird von uns der höchste Preis abgefordert, den es überhaupt gibt. Es ist unser Leben. Der Glaube an Jesus Christus ist das beste, was es gibt. Darum kostet er auch alles, was wir sind und haben.
Wer die Sache mit Jesus wirklich ernst meint und diesem Jesus nachfolgen will, dessen Leben kann sich auch radikal verändern, ja es wird sich radikal verändern.
Warum bringt Jesus das Schwert? Weil er herausfordert – Weil er anders ist!
Es lohnt es sich diesem Jesus Christus nachzufolgen. Wir werden dazu eingeladen und ermutigt!
Und wir haben sogar die Zusage von Jesus, dass er einmal den Beziehungsverlust und jeden anderen Verlust entschädigen wird: »Wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird es hundertfach (zurück-) bekommen und das ewige Leben ererben « (Mt 19,29).
Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.
Amen
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