Kommt, alles ist bereit!

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Ein grosszügiger Gastgeber organisiert ein Fest – und er erinnert die geladenen Gäste: «Kommt, alles ist vorbereitet!» Aber einer nach dem andern entschuldigt sich. Begründet oder nicht – Fakt ist: sie verpassen das Fest. Der Gastgeber ist enttäuscht, okay. Aber er lässt sich jetzt nicht von zerstörerischen Gefühlen lenken. Weder Frust, Trotz noch Wut. Nein, er bleibt am Auftrag dran: «Das Haus muss voll werden!» Und so füllen nicht edle Damen und Herren den Festsaal, sondern Ein-same, Unbeliebte, Bedürftige, Kriminelle, Überforderte… Diese Geschichte aus Lukas 14,15-24 bewegt mich stark. Ermutigt, trotz Absagen andere für eine Begegnung mit Jesus einzuladen. Die Haltung der Liebe zu haben. Das Haus muss voll wer-den! Das Haus Gottes ist die Gemeinde…!

Notes
Transcript

Ein Dank-Fest

Man muss Feste feiern, wie sie fallen. Es gibt immer wieder einen Grund, ein Fest zu feiern.
Ein gewaltiger Grund für ein Fest, seit Menschengedenken, sind Hochzeiten. Hier feiert eine Braut und ein Bräutigam ihren Bund fürs Leben, den sie miteinander vor Gott und der Öffentlichkeit schliessen. Und dazu laden sie Gäste ein.
Einer der letzten Sätze der Bibel ist eine Einladung zum Fest, das Gott mit seinen Menschen feiern wird. Gottes Heiliger Geist - und die Gemeinde von Jesus Christus - sprechen die Einladung aus.
Offenbarung 22,17 NLB
Der Geist und die Braut sagen: »Komm!« Und wer sie hört, soll sagen: »Komm!« Wer durstig ist, der komme. Wer will, soll kommen und umsonst vom Wasser des Lebens trinken!
Eine gewaltige Einladung zum Fest bei Gott! Sie gilt bereits jetzt. Wir sind jetzt eingeladen, den inneren Durst nach Annahme, Liebe, Vergebung, Sinn und Kraft bei Gott stillen zu lassen.
Ein anderer Grund, seit Menschengedenken, ist das Dank-Fest für die Ernte. Man hat gesät, gesetzt, gepflanzt. Man hat geweidet, gehütet, gepflegt. Und Gott hat das Wachstum geschenkt. Er hat Regen und Sonne gegeben. Und manchmal war es ein sehr gutes Jahr. Und manchmal war es ein schlechtes Jahr. So wie 2021 für die Weinbauern eher eine schlechte Ernte brachte, nach einigen sehr, sehr guten Jahren. Aber ich habe einen Weinbauern gehört, der dankbar gesagt hat: es gehört dazu, dass es auch mal ein schlechteres Jahr gibt - wir müssen es über mehrere Jahre anschauen. Und er war dankbar für die Ernte - auch im 2021. Ernte-Dank-Fest - und man lädt Gäste dazu ein.
Auch du hast viel gesät in diesem Jahr. Wenn es vielleicht auch nicht im Garten oder auf dem Feld war, so ist doch auch unser Arbeiten, unser Investieren, unser Einsatz eine Saat. Du hast dich um deine Eltern oder deine Kinder gekümmert. Das ist dein Säen. Du hast dich in der Gemeinde engagiert. Das ist dein Säen. Du hast deinen Job gewissenhaft erledigt. Das ist dein Säen. Du hast gebetet und geglaubt. Das ist dein Säen. Und Gott hat das Wachstum geschenkt. Und es ist eine Ernte entstanden. Heimat für deine Familie - das ist Ernte. Veränderte Leben - das ist Ernte. Lohn auf deinem Konto - das ist Ernte. Zuversicht und Gottvertrauen - auch in turbulenten Zeiten - das ist Ernte. Paulus vergleicht auch die Gemeinde mit einer Ernte:
1. Korinther 3,6–9 NLB
Meine Aufgabe bestand darin, den Samen in eure Herzen zu pflanzen, und Apollos hat ihn bewässert; aber es war Gott – nicht wir –, der ihn wachsen ließ. Wichtig ist nicht der, der pflanzt oder bewässert, wichtig ist Gott, denn er lässt den Samen wachsen. Derjenige, der pflanzt, und derjenige, der bewässert: Beide arbeiten zusammen auf dasselbe Ziel hin. Belohnt aber wird jeder für sich, entsprechend seiner Arbeit. Wir arbeiten Hand in Hand an derselben Sache als Menschen, die zu Gott gehören. Ihr seid Gottes Acker, sein Bauwerk – nicht unseres.
Die Gemeinde als Gottes Ackerfeld - wo gesät, bewässert und geerntet wird. Und wo geerntet wird, gibt es viel Grund zum Danken und ein Dank-Fest zu feiern. Darum halten wir daran fest, jedes Jahr einen Erntedank-Gottesdienst zu feiern. Wir wollen uns daran erinnern, dass es Gott ist, der das Wachstum geschenkt hat. Und wir wollen Raum geben für Dankbarkeit!

Das Gleichnis vom grossen Fest

Unsere Biblestory heute ist die Geschichte von einem Fest. Jesus erzählt diese Geschichte, als er gerade an einem Fest war. Angetan von der schönen Stimmung, sagte einer der anderen Gäste: “Glücklich sind die dran, die am Festessen im Reich Gottes teilnehmen!”
Ja, erinnert ihr euch? “Der Geist und die Braut sagen: Komm!” Wenn dieser Gast so glücklich und ausgelassen sagt: “Glücklich ist, wer am Fest ist!”, so ist das vielleicht einfach ein spontaner Freudenruf. Und vielleicht ist auch so etwas dabei wie: “Hey, wir gehören zu den Geladenen! Da kommt nicht jeder rein! Geschlossene Gesellschaft - und ich bin dabei, yeah!”
Jesus erzählt also eine Geschichte von einem Fest:
Biblestory: Lukas 14,15-24 Gleichnis vom grossen Fest.
Ein Mann plante ein grosses Fest und lud viele Leute persönlich dazu ein. Als alle vorbereitet war, liess er die Geladenen durch seinen Diener persönlich abholen.
Alle geladenen Gäste entschuldigten sich aus verschiedenen Gründen, dass sie nun doch nicht kommen konnten. Alles andere hatte Priorität: ein neu gekauftes Feld begutachten, fünf Paar Ochsen zum Kauf prüfen, sich von der eigenen Hochzeit erholen…
Als der Diener dem Herrn die Entschuldigungen überbrachte, ging dessen Puls hoch. Er war hochirritiert, entschied sich aber sofort um und schickte seinen Diener in die Stadt: “Geh und lade die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden ein.”
Diese kamen - und der Diener sagte dem Herrn: “Es hat noch mehr Platz!” Da schickte der Herr den Diener nochmals hinaus - diesmal aufs Land, auf die Wege, zu den Hecken: “Dränge alle da draussen, dass sie zum Fest kommen. Denn das Haus soll voll werden!”
Und dann fügte der Herr an: “Keiner der Geladenen wird von diesem feinen Essen etwas zu Schmecken bekommen.”
Oh ja. Das Gleichnis hat einen Vergleichspunkt, worauf Jesus hinaus will. Das ist offensichtlich die Sache mit den Geladenen, die nicht gekommen sind. Der Gastgeber ist Gott. Das Fest ist das Fest im Reich Gottes. Und so zeigt Jesus dem anderen Gast, der ja davon schwärmte, wie glücklich die sein dürfen, die am Fest im Reich Gottes teilnehmen: das stimmt! Aber du kannst dich täuschen, wenn du denkst, dass du als Schriftgelehrter automatisch dazu gehörst! Viele, die eigentlich das Privileg hätten, zu Gottes Gemeinde zu gehören, klinken sich selber aus. Aber die Einladung gilt nicht nur den Privilegierten. Sie gilt allen.

Der Umgang mit Enttäuschung

Das Gleichnis vom grossen Fest war das Adonia-Junior Musical im Sommer 2021. Unsere beiden Töchter nahmen in einem Musical-Camp teil. Als wir die Mädels zum Lagerhaus brachten, hörten wir - wie konnte es anders sein - zum Üben die Musical CD. Ich sass am Steuer und hörte dieses Musical zum ersten Mal bewusst und zum ersten Mal am Stück. Und ich merkte, wie Gott zu mir sprach. Er sprach zu mir über das Thema “Enttäuschung”.
Stellt euch vor: da ist die grosse Einladung zum Fest. Die Erwartung spornt den Gastgeber an, das Beste für seine Gäste vorzubereiten. Dann kommen die Entschuldigungen. Das muss eine gewaltige Enttäuschung gewesen sein.
Als ich dieses Musical zuhörte und auch in den Tagen danach darüber nachdachte, ist mir aufgefallen: ich habe viele Enttäuschungen erlebt. Aber bin ich wirklich gut damit umgegangen?
Enttäuschungen kennen wir alle
ich habe gebetet - aber es ist nicht so gekommen, wie ich es erhofft hatte
ich habe eine Freundschaft geschlossen - aber der Freund hat sich plötzlich gegen mich gewendet
ich habe in Mitarbeiter investiert - dann sind diese eigene Wege gegangen
ich habe geduldig und freundlich sein wollen - aber bin vor den Kopf gestossen worden
ich habe zu einem Anlass eingeladen - aber bekam eine Absage
Eigentlich ist eine Enttäuschung sogar etwas Positives. Eine “Täuschung” wird weggenommen: wir sind jetzt nicht mehr getäuscht, sondern ent-täuscht. Aber so einfach schluckt man das nicht. Enttäuschungen tun weh. Was machen wir, wenn etwas weht tut? Wir reagieren irgendwie.
Als der Heilige Geist mir dieses Thema mehr und mehr näher brachte, habe ich realisiert, dass ich auf 4 Arten mit Enttäuschungen umgehen kann. 3 Arten sind ungesund - 1 Art ist gesund.
Die ungesunden Arten, mit Enttäuschung umzugehen, sind: Frust, Wut oder Trotz.
Der Gastgeber hätte frustriert aufgeben können. Das Fest absagen. Sich vor den Fernseher setzen und alles vergessen wollen. Frustriert resignieren. Schmollen. Die Flinte ins Korn werfen. Aufgeben. Nur weil andere Menschen ihn enttäuscht haben. Überleg mal: nur weil da einige Leute sich mir gegenüber falsch verhalten - oder nur weil ich ihr Verhalten als verletzende empfinde (und sie das ja nicht einmal bös meinen müssen) - nur darum, werfe ich frustriert alles hin? Das ist wirklich ungesund. Aber leider passiert das immer wieder. Weil mich ein Freund hat sitzen lassen, würde ich gar keine engen Freundschaften mehr schliessen. Das ist ungesund. Weil Gott mein Gebet nicht erhört hat, sage ich dem Glauben aus Enttäuschung ab. Das ist ungesund. Weil mich jemand in der Gemeinde oder Familie enttäuscht hat, kehre ich der ganzen Gemeinde oder Familie den Rücken. Es hat mit Selbstschutz zu tun, okay. Aber es bedeutet eigentlich: die Freude wegwerfen - und anderen die Schuld dafür geben. Das ist ungesund.
Wut. Der Gastgeber wurde zornig, das erzählt Jesus so. Und der Gastgeber schliesst die Geladenen, die sich nun entschuldigt hatten, nun komplett vom Festessen aus. Das ist eine logische Konsequenz. Aber er hätte nun auch wütend den ganzen Festsaal demolieren können und dann seine Diener zusammentrommeln und einen Rachefeldzug gegen die geladenen Gäste unternehmen können. Wut als Reaktion auf Enttäuschung geht manchmal in blinden Jähzorn über. Oh, wie ist das ungesund. Eine schädliche Überreaktion. Zerstören - und anderen die Schuld dafür geben. Rache ist nicht süss. Rache ist Selbstjustiz: ich zahle heim, was mir andere angetan haben. Ich lasse es nicht zu, dass ich jetzt ein Verlierer bin, ohne dass die die anderen nun auch etwas verlieren. Ihr kennt das sicher, dass man eine Win-Win-Situation herbeiführen möchte. Win-Win: du gewinnst und ich gewinne. Bei der Wut-Reaktion auf Enttäuschung geht es um eine Loos-Loos-Situation: wenn ich schon verlieren muss, dann sollst du auch dafür bezahlen. Das ist ungesund.
Trotz. Der Gastgeber hätte das Fest für sich und seine Diener abhalten können - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sie hätten sich trotzig die Bäuche vollgeschlagen und die Fotos auf Instagram gepostet - sodass die eigentlichen Gäste richtig mitbekommen, was sie verpasst haben. Es soll ihnen ganz bitter rüberkommen. Trotzhandlungen auf Enttäuschung kenne ich. Manchmal, wenn ich enttäuscht bin, dann strenge ich mich zum Trotz noch mehr an. Nach dem Motto: “Gring abe u seckle”. Ich stiere trotzig meine Meinung durch. Halte trotzig an meiner Autorität fest und erwarte, dass man jetzt macht, was ich sage. Oder ich jammere anderen die Ohren voll, wie sehr mich xy enttäuscht hat - oder wie sehr ich mich selbst enttäuscht habe - und hole mir so trotzig doch noch ein paar Streicheleinheiten. Aber in meinem Herzen ist es dabei selber sehr, sehr bitter. Da ist überhaupt kein Motiv wie Liebe, Geduld, Freude, Freundlichkeit. Da ist nur: “Jetzt muss aber geschehen, was ich will, sonst...” Das ist ungesund.
Wie erlebst du das? Kennst du es auch, dass du auf Enttäuschungen mit Frust, Wut oder Trotz reagierst? Vielleicht auch gerade, wie dieser Gastgeber, beim Einladen. Beim Einladen, heute zur Suppe zu dir nach Hause - vielleicht bist du enttäuscht, dass nicht so viele Leute kommen, wie du erwartet hast. Oder Leute, die du noch nicht so gut kennst? Vielleicht bist du enttäuscht worden beim Einladen für die Musicals & Message von Life on Stage. Und reagierst jetzt mit Rückzug oder Trotz, lädst sicher niemanden mehr ein oder willst selbst gar nicht mehr ans Musical gehen? Mit Rache, das kann ich mir in dieser Situation nicht so gut vorstellen…
Die Gefühle der Enttäuschung gehören dazu, aber die Frage ist: wie können wir daraus eine gesunde Reaktion machen? Was macht der Gastgeber im Gleichnis? Das war meine Lektion, damals im letzten Sommer, als wir im Auto das Adonia-Musical anhörten:
Die gesunde Art, mit Enttäuschung umzugehen, ist: neu gestalten!
Verstehst du, was ich damit meine? Der Gastgeber hat sich sofort überlegt: “Worum geht’s hier eigentlich? Geht’s um meine Enttäuschung? Geht’s um die Freunde, die mich jetzt sitzen gelassen haben? Geht’s um meine Ehre? Geht’s um Gerechtigkeit? Geht es um Schuldzuweisungen? Worum geht es? Es geht darum, dass hier ein grosses Fest vorbereitet ist! Es geht darum, dass das Haus voll werden muss!”
Und jetzt, wo dies dem Gastgeber klar ist, hat er keine Zeit für frustriertes Fernsehschauen, für Hooligan-Szenen oder für trotziges Schlemmen. Jetzt, wo klar ist, worum es wirklich geht, passt er den Plan an. “Alle, die ihr finden könnt, sollen ans Fest kommen. Das Haus muss voll werden!” sagt er seinem Diener.
Wenn mich ein Freund enttäuscht hat - worum geht es wirklich? Es geht darum, dass Jesus mich befreit hat, dass ich anderen in Liebe dienen kann (vgl. Galater 5,13). Also will ich mich weiter in Freunde investieren, will säen, will lieben, will dienen - denn Jesus hat mich zuerst geliebt. Ich will Beziehungen “aus Jesus heraus” neu gestalten.
Wenn Gott mein Gebet nicht erhört hat, wie ich es mir vorgestellt habe - worum geht es wirklich? Es geht darum, dass Gottes Wille geschieht, nicht meiner. Also will ich Gottes Willen besser verstehen lernen. Ich will meine Beziehung zu Gott neu gestalten und meine Hoffnung täglich neu auf Jesus setzen.
Wenn ich jemanden einlade - worum geht es wirklich? Die Angst, wegen einer Absage mich dann “abgelehnt” zu fühlen, ist total unbegründet, wenn ich mir bewusst mache, worum es geht: es geht darum, dass Jesus mich, seinen Diener, aussendet, um SEINE EINLADUNG zu den Leuten zu bringen. Es ist SEIN FEST, nicht meines. Ich bin selber eingeladen - und ich bin der Diener, der andere einlädt. Also will ich mich nicht in Angst, Trotz, Frust oder gar Wut suhlen. Ich will mir neu ein Herz fassen, die Augen offen halten und Menschen auf das geniale, grosse Fest aufmerksam machen, das Gott für uns bereit hat.

Eingeladen zum Fest von Jesus!

Offenbarung 22,17 NLB
Der Geist und die Braut sagen: »Komm!« Und wer sie hört, soll sagen: »Komm!« Wer durstig ist, der komme. Wer will, soll kommen und umsonst vom Wasser des Lebens trinken!
Ja, komm zu Jesus! Komm zu ihm!
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