Großherzigkeit beginnt dort, wo ich mein ganzes Leben einbringe

32. Sonntag im Jahreskreis  •  Sermon  •  Submitted
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Im Tempelbezirk, steht ein großer Opferkasten, offen (und groß) genug, um alles zu sehen, was sich an ihm - und in ihm abspielt.
Ihm gegenüber sehen wir Jesus sitzen.
Große, größte Beträge wandern in den Opferkasten - und werden, so ist es der Brauch, angekündigt, und gefeiert.
Viele gut gekleidete Männer sonnen sich im hellen Licht ihrer Wohltätigkeit.
Interessant ist aber, dass es gar nicht auf die Gabe ankommt, sondern auf den Geber. Aus der hinteren Reihe kommt schüchtern und verschämt eine Witwe.
Sie bringt, wie es im Evangelium heißt, zwei kleine Münzen mit - und wirft sie ein.
Was bei dieser Witwe im Evangelium auffällt:
Was sie gibt ist alles was sie hat - es ist ihr Tagesunterhalt.
Sie gibt sozusagen einen Tag ihres Lebens in diesen Opferkasten. Mindestens. Jesus sagt deshalb auch: Die arme Witwe, sie hat mehr in den Opferkasten geworfen als alle anderen zusammen.
Sie hat einen Teil ihres eigenen Lebens gegeben, um es mit jenen zu teilen, die Hilfe brauchen.
Wer also nur die Münzen in dieser Geschichte sieht, sieht eigentlich nichts.
Aber wer den rechten Blick wagt, auf diesen einen Menschen, auf die Witwe, der kann eine neue Welt entdecken. Dabei fällt mir vor allem das Vertrauen dieser Frau auf - und dass es für sie selbstverständlich war anderen zu helfen, auch wenn sie selbst nichts hatte.
Etwas von seinem Überfluss herzugeben ist nichts Besonderes.
Die Großherzigkeit beginnt dort, wo ich mich und mein Leben einbringe und es mit anderen teile so wie es auch Gott auch mit uns tut. Er lädt uns jetzt zu seinem Mahl ein.
Er möchte uns begegnen und sein Leben mit uns teilen, indem er uns seinen Sohn schenkt im Brot des Lebens.
Dafür wollen wir ihm danken. AMEN.
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