Geh hinter mich und folge mir weiter nach

Was muss sich Petrus wohl da gedacht haben?

Wie kann mich Jesus da "Satan" nennen! Habe ich das verdient?

Und dann die ständigen Verbote!

Was soll das? Wie sollen denn die Leute sonst erfahren, dass er der Messias ist?

Ja, die Messiaserwartung war damals groß.

Der Messias, das ist der von Jahwe erwählte und beauftragte König, jedoch vor allem derjenige, der das Volk Israel aus der Knechtschaft der Römer befreit. Ein Dreinschlager, ein kämpferischer Politiker. Dieses Bild von ihm wollte Jesus aber nicht verbreitet wissen, deshalb auch immer die Verbote an die Jünger es den Menschen zu sagen. Jesu Weg ist nicht der eines Feldherren, sondern der eines Dieners. Und als er das seinen Jüngern klar machen möchte, nimmt ihn Petrus beiseite und macht ihm Vorwürfe.

Jesus ist oft nicht so, wie wir ihn gerne hätten.

Er ist nicht nett und kuschelig, kein kämpfender Held, kein charismatischer Guru.

Die Versuchung ist groß, sich einen eigenen Jesus nach unseren Wünschen zurechtzuzimmern. Aber da spielt Jesus nicht mit: "Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen!" Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt heißt es "Geh, hinter mich!" Das bedeutet: "Stell dich mir nicht entgegen. Bleib hinter mir! Ordne dich wieder ein und folge mir weiter nach.

Christsein ist keine Rolltreppe, auf die man bei der Taufe draufgestellt wird und auf der man sich bei der Firmung vergewissert, ob man eh gut steht.

Ein christliches Leben führen bedeutet vielmehr sich den Herausforderungen zu stellen, die der Glaube und das Leben bringt. Immer neu müssen wir den Spuren Gottes folgen, so wie Christus es getan hat. Immer wieder neu müssen wir unseren Weg mit Gott zusammen entdecken im Gestrüpp unseres eigenen Lebens.

Beten wir miteinander und füreinander, dass es uns immer besser gelingen möge, uns auf den echten Jesus einzulassen, damit wir so leben können, wie es nicht nur uns sondern vielleicht auch Gott gefällt. Amen.