Was eine Putzaktion mit Wasser und der Taufe zu tun haben könnte
22. Sonntag im Jahreskreis • Sermon • Submitted
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Transcript
Wer nur auf die Verpackung schaut und bei den Äußerlichkeiten stehen bleibt, der steht in der Gefahr, dass er dem eigentlich Wichtigen gar nicht erst begegnet.
Vor lauter Reinigungsvorschriften drohten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu vergessen, dass die äußerlichen Waschungen vor dem Essen ein Zeichen dafür sein sollen, dass wir uns innerlich, in unserem Herzen, wieder neu auf Gott ausrichten sollen, der die Liebe ist.
Jesus möchte uns damit sagen:
Bleibt nicht bei den Äußerlichkeiten stehen und verliert vor allem das Wesentliche nicht aus dem Blick.
Auch wir vollziehen ja in gewisser Weise eine rituelle Reinigung, und zwar immer dann, wenn wir in die Kirche eintreten oder dieselbe verlassen.
Wir bekreuzigen uns mit Weihwasser, das uns an die Taufe erinnern soll.
Wir bekreuzigen uns, weil wir zu Gott gehören der sich uns ganz schenken möchte, der uns auf unserem Lebensweg begleitet und der uns zuruft:
„Du bist mein geliebter Sohn, du bist meine geliebte Tochter.“
Aber auch das Weihwasser kann zu einem leeren und bedeutungslosen Zeichen werden, wenn wir nicht wissen, warum wir das tun.
In der heutigen Lesung heißt es:
„Nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt ist und das die Macht hat euch zu retten.
Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst betrügt ihr euch selbst.“
Auf solchen möglichen Betrug macht uns Jesus im heutigen Evangelium aufmerksam.
Es geht ihm nicht um Bakterien oder Schmutz unter den Fingernägeln.
Er ist nicht der himmlische Hygienebeauftragte, der uns mit himmlischen Weichspülern und paradiesischem Duschgel strahlend weiß macht.
Bei Jesu Putzaktion geht es um die innerliche Reinheit des Menschen, um ein gesäubertes Herz, damit er sich uns ganz und gar schenken kann.
Wir müssen es nur zulassen.
Denken wir daran, wenn wir ihm in Kürze in der Kommunion begegnen, und auch immer dann, wenn wir uns mit Weihwasser bekreuzigen. AMEN.