Lasst uns drei Hütten bauen

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„Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“
Liebe Schwestern und Brüder,
eine eigenartige Reaktion des Petrus auf das Erlebnis, Jesus als den Verklärten zu sehen: Jesus im hell leuchtenden Gewand, eingerahmt von den Großen der israelitischen Geschichte von Mose und Elija.
Das muss ein atemberaubendes, unglaublich beeindruckendes Geschehen gewesen sein. Gerade auch für den Juden Petrus.
Es scheint mir so, als wollte Petrus diesen Augenblick in dem das übernatürlich Schöne den grauen Alltag durchbricht, festhalten, damit er bleibt.
Petrus im heutigen Evangelium – er zeigt beispielhaft auf, was wohl uns allen, zueigen ist: die Sehnsucht nämlich, Momente des Glücks, die Sternstunden des Lebens, festhalten, konservieren zu wollen.
Aber diese Sehnsucht kann hier auf Erden nicht erfüllt werden.
Wir sind auf dem Weg, beständig unterwegs.
Wir vermögen es nicht, die Zeit anzuhalten, wann und wo wir wollen.
Wie sehr wünschen sich beispielsweise Eheleute, dass das Gefühl der Hochzeit immer so bleiben möge.
Wie sehr wünsche ich mir, das Hochgefühl nach meiner Priesterweihe in mir zu erhalten.
Aber dann kommt der Alltag und klopft an unsere Tür und lässt uns auch vieles andere spüren.
Auch Petrus muss zusammen mit den Jüngern diese Erfahrung machen.
„Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus.“
Mose und Elija, sie sind fort, weg.
Nur noch Jesus, ist da, aber nicht mehr im strahlend weißen Kleid der himmlischen Verklärung, sondern im bescheidenen, schlichten Gewand des Wanderpredigers;
nur noch Jesus ist da, aber nicht als der von der Welt entrückte, sondern als Jesus, dessen Füße staubig vom Wandern sind, der Durst hat, der Hunger verspürt, den Müdigkeit befällt. Welch Ernüchterung.
Und dennoch: Auch das ist Evangelium, auch das ist frohe Botschaft.
In der Verklärung zeigt sich:
Dieser Jesus ist mehr, ist größer als ein Mensch.
Er wird zur Brücke zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Menschen.
Er hat sich mit unserem Leben so sehr verbunden, dass er uns auch mit seinem Leben verbinden möchte.
In der Verklärung zeigt er den Jüngern damals und uns heute die Herrlichkeit, die uns am Ende unseres irdischen Weges erwartet, ein Leben im göttlichen Glanz, das bleibt und dafür können wir Gott danken.
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