Neustart mit Gott
Notes
Transcript
Sermon Tone Analysis
A
D
F
J
S
Emotion
A
C
T
Language
O
C
E
A
E
Social
Neustart mit Gott
Neustart mit Gott
Wir leben irgendwie in einem Zeitalter vieler Krisen. Ein Krise jagt die andere. Wenn wir in den 70iger Jahren des vorigen Jahrhundert beginnen, dann geht das so los: Ölkrise, Wirtschaftskrise, Bankenkrise, Imobilienkrise, Flüchtlingskirse, Corona-Krise, Klima-Krise und noch viele mehr. Man hat das Gefühl, dass mit den Krisen steigert sich sogar in den letzten Jahren. Doch was bedeutet das überhaupt? Was heist überhaupt Krise? Wikipedia definiert Krise folgendermaßen:
Eine Krise ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert.[1]
Die mit dem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation bietet in der Regel sowohl die Chance zur Lösung der Konflikte als auch die Möglichkeit zu deren Verschärfung.[2] Dass es sich hierbei um einen Wendepunkt handelt, kann jedoch oft erst konstatiert werden, nachdem die Krise abgewendet oder beendet wurde.[3] Nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man von einer Katastrophe (wörtlich in etwa „Niedergang“).
Nun von einer Krise und ihrer Lösung hören wir jetzt im Psalm 85:
Psalm 85 (BasisBibel)
1 FÜR DEN CHORLEITER. MIT DEN KORACHITEN VERBUNDEN, EIN PSALM.
2 Herr, du hast dein Land wieder lieb gewonnen und das Schicksal Jakobs zum Guten gewendet.
3 Du hast deinem Volk die Schuld vergeben und alle Sünden hast du ihm verziehen. SELA!
4 Du hast deinen ganzen Ärger zurückgenommen und deinen glühenden Zorn verrauchen lassen.
5 Gott, du bist unsere Hilfe, stelle uns wieder her! Sei nicht länger so aufgebracht gegen uns!
6 Willst du denn für immer auf uns zornig sein? Soll sich dein Zorn auch noch ausdehnen von der einen auf die nächste Generation?
7 Willst du uns nicht ein neues Leben schenken? Dann wird sich dein Volk über dich freuen.
8 Herr, lass uns doch deine Güte erfahren! Wir brauchen deine Hilfe, gib sie uns!
9 Ich will hören, was Gott dazu zu sagen hat. Der Herr redet vom kommenden Frieden zu seinem Volk und zu seinen Frommen. Nur sollen sie nicht mehr zurückkehren zu den Dummheiten der Vergangenheit!
10 Ja, seine Hilfe ist denen nahe, die ihn verehren. Und so wird seine Herrlichkeit wieder in unserem Land wohnen:
11 Güte und Wahrheit finden zueinander. Gerechtigkeit und Frieden küssen sich.
12 Wahrheit wächst aus der Erde empor. Gerechtigkeit scheint vom Himmel herab.
13 Auch schenkt uns der Herr viel Gutes, und unser Land gibt seinen Ertrag dazu.
14 Gerechtigkeit geht vor seinem Angesicht her und bestimmt die Richtung seiner Schritte.
Aus eigenem Verschulden kommt Israel in eine massive und lang anhaltende Krise. Es wurde vor Gott schuldig und war ihm untreu. Darum kam es in die Babylonische Gefangenschaft. Diese Krise findet nun nach fast 70 Jahren ein Ende, denn Gott hat die Beziehung zu seinem Volk wieder hergestellt. Die Schuld ist vergeben, die Sünden sind verziehen. Den Ärger und den Zorn über das Fehlverhalten des Volkes hat Gott zurückgenommen. Der Zorn ist verraucht. Durch die Wiederherstellung des Glücks macht Gott deutlich, dass er seinem Volk die Sünden vergeben hat, die zu seinem Zorn gegen sie und ihrer anschließenden Bestrafung geführt haben.
Dennoch ist diese Krise noch nicht endgüldig vorbei. Ein letzter Schritt muss noch gegangen werden, es ist der Schritt des Neuanfangs. Das Volk braucht jetzt ein neues Krisenmanagment, aber nicht durch sich selbst, sondern durch Gott: “Gott, du bist unsere Hilfe, stelle uns wieder her! Sei nicht länger so aufgebracht gegen uns!” Man kann sagen: “Gott erneuere unsere Beziehung und gib uns ein Ziel für unsere Zukunft!”
Der letzte Schritt der Vertrauensherstellung zwischen Gott und seinem Volk muss noch gegangen werden. Es braucht Gottes ganzheitliche Zuwendung und Hilfe. Gerade auch in Bezug auf die nächste Generation. Macht doch auch in Israel immer noch dieser Spruch, den wir beim Propheten Jeremia hören, die Runde:
Jeremia 31,29 (LU)
“Die Väter haben saure Trauben gegessen und den Kindern werden die Zähne stumpf.”
Die Masse des Volkes ist noch in Babylon gefangen und weit entfernt vom verheißenen Land. Nur einzelne Gruppen sind in eine zerstörte Stadt zurückgekehrt - vielleicht empfinden sie diese Stadt als einen Ort des Todes. Ist da überhaupt ein Neuanfang in den Trümmern möglich? Der Tempel als Ort der Anbetung Gottes ist ja zerstört. Bei Nehemia können wir die Bemühungen um die Wiedraufbau nachlesen.
Darum auch hier im Psalm dieser flehende Ruf um Hilfe.
Vielleicht empfinden wir das in unserer Situation heute ähnlich. Unsere Situation als Kirche und als christliche Gemeinde in unserem Land, in unserer Region, da wo wir leben. Kirche in der Diaspora, Christen in der Minderheit. Wie wenige Menschen glauben noch an den lebendigen Gott? Wie wenige Christen finden wir in der Gemeinde wieder?
Ich habe in dieser Woche gerade mit einer Zeitungsredakteurin über dieses Thema gesprochen.
Wie zerstritten ist aber auch die Christenheit untereinander, gerade auch bei dem Thema Corona? Das geht quer durch die christlich Gemeinde. Und wir finden viele Extreme. Da gibt es die Extremverweigerer, die in der Corona-Pandemie sogar einen Weltuntergang und das Strafgericht Gottes sehen und dann die, die alles auf die leichte Schulter nehmen, und dazwischen vielleicht die Realos, die Corona als Pandemie sehen, welche eben mit allen Möglichkeiten und Mitteln bekämpft werden muss.
Am Ende bleibt da auch nur unser flehender Ruf an Gott, um seine Hilfe, um seine Erbarmen und seine Rettung.
Der Psalmbeter der Psalm 85 will nun auf das hören, was Gott seinem Volk sagen will. Er will auf Gott hören und nicht auf die Stimmen von Verschwörern und Lügnern und Verführen. Nicht auf die Stimmen von Menschen, die es vermeintlich gut meinen. Für den Psalmbeter geht es um die Frage des Gottvertrauen und damit um die Frage nach der Zukunft.
Hier begegnet uns das Wort Frieden. Und wir wissen ja, Frieden ist im Hebräischen mehr als was wir mit unserem deutschen Frieden meinen. Shalom - Frieden auf hebräisch - es geht um das ganzheitliche Wohlergehen des Menschen, der auf Gott vertraut.
Gerade jetzt in dieser Zeit der Corona-Pandemie brauchen wir diesen Shalom - dieses ganzheitliche Wohlergehen im Vertrauen auf Gott.
Da ist die Frage der Redakteurin: Was sagen Sie den Menschen jetzt in dieser Zeit der Corona-Pandemie im Bezug auf Gott? “ Gott will uns diesen Frieden - diesen Shalom schenken auch jetzt in dieser Zeit.
Gott ist treu, darum werden auch wir ermutigt treu zu sein:
8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Eins macht uns dieser Psalm deutlich. Es gibt ihn den Zorn Gottes und er hat auch seine Auswirkungungen, aber er hat ein Ende, weil Gott immer wieder sein Volk mit seiner grenzenlosen Liebe begegnet, die dann zur Vergebung führt und einen Neuanfang möglich macht.
Seitdem Jesus Christus am Kreuz gestorben ist, gilt das auch gerade für uns heute. Wir Christen blicken auf Gottes großes Erlösungswerk am Kreuz zurück, das auf unser eigenes zerbrochenes Leben angewendet wird. Doch wie der Psalmist kämpfen wir weiter und erleben Schwierigkeiten, die manchmal durch unsere eigene Sünde verursacht werden.
Weil Gott uns vergibt, umso wichtiger ist es, dass es auch wir tun - auch jetzt in der Coronazeit und besonders die Impfgegner und die Impfverfächter.
Denkt daran, was uns der Psalmbeter zusagt:
“Der HERR schenkt uns viel Gutes, und unser Land gibt seinen Ertrag dazu. Gerechtigkeit geht vor seinem Angesicht her und bestimmt die Richtung seiner Schritte.”
Amen