Die Gnade Gottes

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Bibeltext

Gleichnis der Arbeiter im Weinberg

Einleitung

Wir befinden uns in einer Mini-Predigtreihe. Letzte Woche hatten wir Rudi als Gastredner bei uns und er hat über Gottes Liebe gesprochen. Gottes Liebeserklärung an dich.
Du kannst die Predigt bei Spotify nachhören. Falls du da warst, dann hast du vielleicht noch diesen kleinen Liebesbrief bei dir zuhause.
Ich möchte heute daran anknüpfen und über Gottes Gnade sprechen und nächste Woche den Abschluss machen mit dem Thema: Gottes Gerechtigkeit.
Wir schauen uns also Charaktereigenschaften Gottes an. Es geht darum, dein Bild, was du von Gott hast, auf den Prüfstand zu stellen. Ich behaupte mal, dass wir alle, ob Christ oder nicht, ein unterschiedliches Bild von Gott haben.
Vielleicht sitzt du hier und sagst: Gott gibt es nicht. Oder Gott ist für mich eine unbestimmbare Energie. Vielleicht glaubst du aber auch an einen Gott, hast aber ein sehr negatives Bild von ihm, weil du ihm vorwirfst wie er all die schlimmen Dinge in deinem Leben zulassen konnte.
In dieser kleinen Predigtreihe, werden wir uns den Gott der Bibel anschauen und gucken, was sie uns darüber sagt, wie Gott ist. Das wird kein allumfassendes, ganzheitliches Bild von Gott zeichnen können, aber wir beschäftigen uns mit den wichtigsten Attributen Gottes.
Und da die Bibel sagt, Gott ist die Liebe, daher war das letzte Woche der Start.
Heute geht es um Gottes Gnade.
Und wir haben von Frank grade ein Gleichnis von Jesus gehört. Und wir gehen dieses Gleichnis gemeinsam durch, sprechen darüber wo wir hier Gottes Gnade finden können und wie wir diese Gnade verstehen und in dieser Gnade Gottes selber leben können.
Ich hab 3 Punkte zur groben Strukturierung für euch:
Was ist Gottes Gnade?
Wie kann ich aus Gottes Gnade leben?
Wie gehe ich mit Gottes Gnade um?

1. Was ist Gottes Gnade?

Jesus antwortet mit diesem Gleichnis auf eine Frage der Jünger. Und zwar fragen sie Jesus: Was ist der Lohn für unsere Nachfolge? Wir haben alles hinter uns gelassen, Familie und Besitz zurückgelassen um dir nachzufolgen. Was springt da eigentlich für uns heraus?
Und Jesus antwortet ihnen und sagt: Ja ihr werdet belohnt, es lohnt sich 100fach mir nachzufolgen und was noch viel wichtiger ist, ihr werdet das ewige Leben bekommen.
Um das zu verdeutlichen, erzähle ich euch ein Gleichnis.
Und dann gehts los mit dem Gleichnis was wir grade gehört haben.
Ein Weinbergbesitzer gehts früh am Morgen los, wahrscheinlich zum Sonnenaufgang, um Tagelöhner auf dem Markt einzustellen. Früher war die übliche Arbeitszeit für Tagelöhner von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Er fand auch etliche Arbeiter und schickte sie für den üblichen Tageslohn von einem Denar in seinen Weinberg zum arbeiten.
Soweit alles ganz normal und nichts außergewöhnliches zu dieser Zeit, sondern der normale Ablauf eines Arbeitstages.
Schon etwas außergewöhnlicher ist dann, dass der Weinbergbesitzer nochmal losgeht und das nicht nur einmal, sondern gegen 9Uhr zum zweiten mal, dann um 12uhr zum dritten mal, um 15uhr zum vierten mal und dann um 17Uhr zum fünften mal.
Immer wieder geht er los um neue Arbeiter für diesen Tag einzustellen. Hier mit dem Unterschied, dass er sich mit ihnen nicht auf einen Denar einigt, sondern er sagt hier nur: Ich werde euch dafür geben, was recht ist.
Wichtiger Unterschied zu den Mitarbeitern die er zuerst eingestellt hat, kommen wir nachher nochmal drauf zu sprechen.
Es kam dann der Feierabend, ca. 18Uhr und jeder wurde ausgezahlt. Das besondere auch hier, nach unserem Menschlichen Gerechtigkeitsverständnis müsste ja jeder nach seinen Arbeitsstunden entlohnt werden, aber hier bekommt jeder gleich viel. Alle bekommen einen Denar, egal ob nur 1h gearbeitet oder 12 Std.
Verständlicherweise finden das die ersten Arbeiter überhaupt nicht gut und beschweren sich, doch der Lohnauszahler versucht hier zu beruhigen und sagt, dass alle ja genau das bekommen was ausgemacht war, und fragt warum sie sich aufregen: Über die Gnade die Gott den letzteren gewährt oder ob er einfach neidisch ist.
In jedem Gleichnis von Jesus steckt immer eine Symbolik, eine eigentlich Message. In diesem Fall haben wir verschiedene Dinge aus dem Gleichnis die für etwas stehen.
Wir haben den Weinberg, der das Reich Gottes symbolisiert.
Wir haben den Weinbergbesitzer, welcher Gott selbst ist
Wir haben die Arbeiter, das sind wir Menschen
und wir haben den Lohn, der steht für das ewige Leben bei Gott im Himmel.
Steigen wir gemeinsam ein und schauen uns zu erst Gott, also den Weinbergbesitzer an.

1. Er geht immer und immer wieder los

Das ungewöhnliche an dem Gleichnis ist, dass er immer und immer wieder losgeht. Er stellt immer mehr Arbeiter ein. Selbst eine Stunde vor Feierabend geht er nochmal los und engagiert nochmal welche.
Das bedeutet für uns heute, Gott ist daran interessiert, Menschen für sein Anliegen zu gewinnen. Für seinen Plan.
Wir sehen hier eine Eigenschaft von Gott, die ein Interesse daran hat dass du, ich und alle andern Menschen zu ihm kommen.
Er wünscht sich, dass jeder der es selber möchte, zu ihm kommt und in seinem Reich ein Mitarbeiter wird. Für uns heute heißt das, dass Gott sich Beziehung wünscht. Er wünscht sich, dass Leute zu Christen werden.
Und wir wissen, dass wir als Christen nicht nur Mitarbeiter sind. Ja sind wir auch, und Gott nutzt uns um seinen Plan in der Welt umzusetzen. Nicht weil er drauf angewiesen ist, sondern weil er es möchte. Es ist ein Ausdruck der Wertschätzung uns gegenüber.
Der große, allmächtige Gott nutzt mich, als seinen Mitarbeiter, (früher oft als Bodenpersonal, genannt) um seine guten Pläne und Gedanken, sein Licht und seine Liebe auf der Erde sichtbar zu machen.
Das ist keine Last, sondern ein absolutes Privileg. Ich kleiner Matthias, darf durch seine Gnade hier vorne stehen, und er nutzt meine Stimme, meine Vorbereitung um durch mich zu euch zu sprechen.
Es wäre Gott auch möglich das ohne mich zu tun und das wäre noch viel besser und beeindruckender, aber er möchte das durch mich tun. Aber das ist nicht alles. Er gebraucht mich auf ganz unterschiedliche Art und weise, mich und meinen Charakter um Freude in diese Welt zu bringen. Er gebraucht meine Fertigkeite für viele andere gute Dinge und ich darf das für Gott tun und das ist ein absolutes Privileg.
Es gibt nichts schöneres und nichts sinnerfüllendes als Mitarbeiter Gottes zu sein.
Gott liebt es, wenn Menschen sich dafür entscheiden, seiner Einladung nachzufolgen.
Denn und das ist wichtig: Es ist eine Einladung. Gott lädt dich ein. Und zwar nicht zu einem Assessment Center, nicht zu einem Vorstellungsgespräch wo du ihn überzeugen musst. Du brauchst deine Zeugnisse vorlegen und deine Noten nicht zu rechtfertigen.
Gott spricht eine Einladung an dich aus, hier und jetzt und sagt: NAME(Frank), folge mir nach, komm in meinen Weinberg um im Gleichniss zu sprechen und vertraue mir und ich verspreche dir, dass es sich lohnen wird.
Diese Einladung Gottes steht bis heute, weil er ein Gott ist, der nicht aufgibt. Der immer und immer wieder zum Markt geht um nach dir Ausschau zu halten. Nach Menschen, die seiner Einladung folgen.
Wir sehen hier ein bisschen wie Gott ist: Er hat ein Interesse an dir, egal wer du bist. Völlig Unabhängig wie dein bisheriges Leben war. Egal wie alt du bist, welche Hautfarbe, aus welcher Kultur du kommst
und auch egal wann du der Einladung gefolgt bist oder folgen wirst in deinem Leben. Egal ob du dich würdig dafür fühlst oder nicht. Ob du sagst: Ich bin so schlecht, ich trau mich das gar nicht anzunehmen. Gott macht keinen Unterschied.
Wir sehen das so ein wenig, bei den letzten Arbeitern wo Gott fragt: Was steht ihr hier denn untätig herum? Und dann kommt so eine Antwort, die man gut als Ausrede verstehen kann. Ja, äh uns hat keiner Eingestellt… Und man bekommt den Eindruck, vielleicht wart ihr auch einfach zu faul und lagt morgens noch im Bett. Vielleicht liegt das Problem eher an euch und ihr schiebt die Schuld grade ab.
Aber wisst ihr, Gott ist ein gnädiger Gott, denn auch diese Leute lädt er ein in seinen Weinberg zu arbeiten.
Was müssen wir tun?
Wir müssen seine Einladung annehmen. Es ist eine Einladung von Gott ihm zu vertrauen, dass er das einlösen wird, was er zugesagt hat.
Und aus dem Gleichnis heraus, sehen wir der Lohn, dieser eine Denar, der steht für das Ewige Leben, in Gottes Herrlichkeit, im Himmel. Das ist der Lohn. Und den bekommt jeder Mitarbeiter Gottes. Jeder Christ.
Jetzt fragt man sich: Moment, wo ist denn Gottes Gnade? Wir sollen für Gott arbeiten und dann kriegen wir den Lohn dafür. Das ist doch keine Gnade.
An dieser Stelle wird es für uns kompliziert, das zu verstehen.
Das Gleichnis zeigt, wie jeder Arbeiter das gleiche bekommt.
Auch der, der nur 1h gearbeitet hat, bekommt den Lohn, das ewige Leben. Und wäre Gott um 1min vor Feierabend nochmal losgegangen und hätte noch Leute eingestellt, auch die hätten den gleichen Lohn, das ewige Leben bekommen.
Die wären vielleicht gar nicht zum arbeiten gekommen. Grade irgendwie erst nen Korb genommen und losgegangen um die Trauben zu pfücken und dann, ach schon Feierabend - Lohn wird ausgezahlt.
Ja, wäre doch ein Traum oder? Wünsche wir uns alle so einen entspannten Arbeitstag.
Und das müssen wir verstehen, der Lohn, das ewige Leben in der Herrlichkeit Gottes ist nichts was wir durch Arbeit verdienen. Nichts was du dir erarbeiten kannst. Es ist bei Gott losgelöst von deiner Arbeitsleistung.
Es ist egal ob du 12 Std. gearbeitest hast, oder nur 1min. Der Lohn ist dir sicher, in dem Moment wo du Gottes Einladung angenommen hast.
Wenn du sagst: Gott, ich vertraue dir, das dein Wort wahr ist. Ich vertraue dir, dass durch deinen Sohn Jesus Christus, ich Gemeinschaft mit dir haben kann. Ab dem Moment, wo du sagst, ich glaube das Jesus für alle meine Sünden gestorben ist, ab diesem Moment ist dir der Lohn sicher, solange du das glaubst.
Und dieser Fakt, dass Gott uns annimmt und das wir dafür nichts tun brauchen. Der Fakt, dass es kein vorheriges Praktikum gibt, wo wir irgendwas beweisen müssen oder ein Vorstellungsgespräch oder sonst irgendwas.
Das ist Gottes Gnade.
Er lädt dich ein, zu einem Leben mit ihm. Er hat alles schon getan, damit du nur noch sagen brauchst: JA, ich glaube an dich.
Das ist Gottes Gnade. Du bist angenommen, aus Gnade.
Du bist geliebt, aus Gnade.
Du bist gerechtgesprochen aus Gnade.
Das ist die gute Nachricht, das Evangelium der Gnade. Es sagt aus, was für dich bereits getan wurde und es erfordert eine Reaktion, eine Antwort von dir.
Gnade sagt aus: Das was Jesus getan hat, das ist genug.
Für mich ein absolut entspannender Gedanke, der aber unserem Leistungsdenken in der Gesellschaft und Kultur in der wir leben absolut wiederspricht. Daher ist Gottes Gnade, und alles was damit zusammenhängt so schwer für uns zu verstehen.
Dieser einfache Fakt: Da hat jemand sein Leben für mich gegeben und ich darf das einfach annehmen. Da macht mir jemand ein Geschenk und ich darf einfach nur mal danke sagen.
Wie schwer ist das bitte? Wir wollen doch immer direkt etwas zurück schenken oder zurück geben. Wir sind so schlecht darin Geschenke einfach anzunehmen.
Aber genau das macht Jesus und stellt keine Bedingen dabei an dich.
Weil das so schwer zu verstehen ist, behaupten immer wieder Menschen, ja ABER man muss ja auch was tun.
Und auch die finden wir im Gleichnis, sozusagen die, die sich bei der Lohnauszahlung beschweren und meinen, sie müssten mehr bekommen, weil sie ja länger gearbeitet haben. Sie sind mit dem Leistungsprinzip unterwegs.
Menschlich gesehen, absolut nachzuvollziehen weil es für unser Leistungsdenken ungerecht erscheint.
Und dann kommt dieser bekannte Spruch als Antwort am Ende: Die letzten werden die ersten sein und die ersten die letzten.
Schon mal drüber nachgedacht, was das eigentlich wirklich bedeutet? Hier kommt dieser Spruch her und er heißt nicht einfach nur, dass du ihn als Ausrede benutzten kannst, wenn du mal irgendwo letzter geworden bist.
Also was bedetuet das?
Die ersten werden die letzten sein, heißt die ersten Arbeiter hier, haben es nicht verstanden, dass Gott sie unabhängig von ihrer Leistung entlohnt. Sie glauben, ich hab viel gemacht, viel getan, ich hab richtig lange und hart gearbeitet, also will ich auch so entlohnt werden.
Die letzten Arbeiter, die haben Gott einfach vertraut. Denen wurde ja gesagt, ihr werdet einen angemessenen Lohn enthalten. Darauf haben sie einfach vertraut und wurden sogar belohnt, weil sie viel, viel mehr bekommen haben als sie verdient hätten.
Deshalb wird hier die Reihenfolge vertauscht. Die Menschen, die Gott vertrauen und verstanden haben, dass es nicht auf Leistung ankommt, das sind die ersten. Die, die denken ich müsste mir den Lohn, das ewige Leben erarbeiten, das sind die letzten, weil es nicht möglich ist sich den Himmel in irgend einer Weise zu verdienen.
Von den letzten können wir lernen, weil sie aus ihrem Vertrauen auf die Gnade Gottes leben. Aus ihrem Glauben heraus.
Gleichzeitig ist es eine Warnung an uns, nicht in das Muster zu verfallen: Ich tue viel Gutes und möchte mir dadurch den Himmel verdienen. Ich möchte mich ein wenig würdiger fühlen. Das können wir niemals schaffen.
Das funktioniert so nicht weil Gott den Lohn festgelegt hat und er uns das ewige Leben nach dem Tod schenken möchte.

2. Wie kann ich aus der Gnade Gottes leben?

Ganz schlicht, ganz einfach: Die Grundlage wie du aus der Gnade Gottes leben kannst ist: Nimm Gottes Gnade als Geschenk an. Und das jeden Tag aufs neue.
Paulus schreibt viel von der Gnade Gottes in den ersten Kapiteln des Römerbriefes, aber auch im Epheserbrief. und da möchte ich uns einige Verse vorlesen, weil sie das schön zusammenfassen und auf den Punkt bringen.
Epheser 2,4–10 NGÜ NT+PS
4 Doch Gottes Erbarmen ist unbegreiflich groß! Wir waren aufgrund unserer Verfehlungen tot, aber er hat uns so sehr geliebt, dass er uns zusammen mit Christus lebendig gemacht hat. Ja, es ist nichts als Gnade, dass ihr gerettet seid! 6 Zusammen mit Jesus Christus hat er uns vom Tod auferweckt, und zusammen mit ihm hat er uns schon jetzt einen Platz in der himmlischen Welt gegeben, weil wir mit Jesus Christus verbunden sind. 7 Bis in alle Ewigkeit will er damit zeigen, wie überwältigend groß seine Gnade ist, seine Güte, die er uns durch Jesus Christus erwiesen hat. 8 Noch einmal: Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk. 9 Sie gründet sich nicht auf menschliche Leistungen, sodass niemand vor Gott mit irgendetwas großtun kann. 10 Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen.
Mach dir darüber hinaus bewusst, dass du lebst, weil Gott gnädig ist. Er erhält duch seine allgemeine Gnade seine Schöpfung.
Also Gottes Gnade zeigt sich nicht nur darin, dass er uns durch Jesus eine Einladung zum ewigen Leben bei ihm ausspricht, sondern Gott geht gnädig mit seinen Geschöpfen um.
Das bedeutet, wenn wir Dinge tun die falsch sind, die egoistisch sind, die einfach Sünde ist, also Dinge die in Gottes Augen falsch sind. Dinge wo wir einfach mal wieder versagen und du weißt was das bei dir ist.
Dann ist er gnädig und du kannst zu ihm kommen und er wird dir vergeben. Und das immer wieder. Das ist seine Gnade.
So ist Gott. Er wird nicht müde uns gegenüber gnädig zu sein und hat das in aller erster Linie damit unter beweis gestellt, dass er seinen Sohn am Kreuz hat sterben lassen und uns dadurch ein Geschenk der Gnade macht.

3. Wie gehe ich mit der Gnade Gottes um?

Zwei Gedanken:

1. Nutze die Gnade nicht aus, sondern geh respektvoll und ehrfürchtig mit ihr um.

Was meine ich damit?
Spiel nicht mit der Gnade! Sonst machst du sie zur billigen Gnade.
Als Christ hast bist du vielleicht schon mal auf den Gedanken gekommen, dass du dachtest:
Ich weiß das Jesus mich liebt mich doch und er vergibt mir und ich hab jetzt 20min über Gnade gelernt: also kann ich doch sündigen – und weitermachen wie bisher.“?
Vielleicht auch mit dem Gedanken: Es gibt viele, die bewusst oder unbewusst so denken. „Früher wusste ich, dass ich ein Sünder bin und war verzweifelt. Heute macht mir das nichts mehr aus.“
So funktioniert es nicht. Das wäre billige Gnade.
Einen Begriff den Diedrich Bonhoeffer, Theologe und Gegner des NS-Regiemes während des zweiten Weltkrieges geprägt hat.
Er sagt:
Zitat:
Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche. (…) Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskammer der Kirche, aus der mit leichtfertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kosten. Das sei ja gerade das Wesen der Gnade, daß die Rechnung im voraus für alle Zeit beglichen ist. Auf die gezahlte Rechnung hin ist alles umsonst zu haben. Unendlich groß sind die aufgebrachten Kosten, unendlich groß daher auch die Möglichkeiten des Gebrauchs und der Verschwendung. (…)
Billige Gnade heißt Gnade als Lehre, als Prinzip, als System; heißt Sündenvergebung als allgemeine Wahrheit, heißt Liebe Gottes als christliche Gottesidee. Wer sie bejaht, der hat schon Vergebung seiner Sünden. Die Kirche dieser Gnadenlehre ist durch sie schon der Gnade teilhaftig. In dieser Kirche findet die Welt billige Bedeckung ihrer Sünden, die sie nicht bereut und von denen frei zu werden sie erst recht nicht wünscht. Billige Gnade ist darum Leugnung des lebendigen Wortes Gottes, Leugnung der Menschwerdung des Wortes Gottes.
Was sagt Bonhoeffer hier? Er sagt, Gnade heißt nicht ich kann machen was ich will, sondern Gottes Gnade in Anspruch zu nehmen, bedeutet auch die Fehler dich ich getan habe zu bereuhen. Es bedeutet umzukehren von alten Wegen.
Die Bibel sagt:
Psalm 119,11 NGÜ NT+PS
11 Auch bewahre ich im Herzen, was du gesagt hast, um nicht gegen dich zu sündigen.
Das alte Wort: “Buße tun” passt hier sehr gut.
Manche kennen es vielleicht noch, es bedeutet genau das. Ich mache etwas falsch: Ich bereuhe es und ich kehre um und dadurch empfange ich Gottes Gnade.
Jesus predigt genau das, als er seinen Dienst auf der Erde anfängt:
Matthäus 4,17 LUT84
17 Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Gottes Gnade hat es sich alles kosten lassen.
Gott hat bezahlt für uns. Er hat seinen Sohn am Kreuz sterben lassen, damit wir das nicht mehr müssen.
Wisst ihr diese Gedanken zur billigen Gnade, sind keine neuen Gedanken.
Schon Paulus schreibt in seinem Brief an die Christen in Rom ca. 55 n. Chr. genau zu diesem Thema. Kapitel 3 handelt davon, dass die Christen in Rom sagen. Wenn wir aus Gnade errettet sind, dann kann ich ja tun und lassen was ich will und sie setzen noch einen drauf und sagen: je mehr ich sündige und falsche Dinge tue, desto größer ist ja dann auch die Gnade die Gott zeigen kann.
Also wenn ich total falsch lebe, dann kann Gott mir noch gnädiger sein. Und je ungerechter ich durchs Leben gehe, desto größer kann Gottes Gerechtigkeit werden. Also warum ein gutes und möglichst sündfreies Leben führen?
Also völlig absurde Gedanken an der Stelle.
So ein wenig wie wenn du sagen würdest, ich geh möglichst oft meiner Frau fremd, weil dadurch zeigt sich ja umso mehr ihre Treue und Liebe zu mir wenn sie doch bei mir bleibt.
Kein Mensch würde sowas machen.
Ja und Paulus handelt diese Frage in Kapitel 3,4,5 ab und kommt dann zu einem Fazit in Kapitel 6, was ich euch einmal vorlesen möchte.
Römer 6,1–4 NGÜ NT+PS
1 Welchen Schluss ziehen wir nun daraus? Sollen wir weiterhin sündigen, damit sich die Gnade in vollem Maß auswirkt? 2 Niemals! Wir sind doch, was die Sünde betrifft, gestorben. Wie können wir da noch länger mit der Sünde leben? 3 Oder wisst ihr nicht, was es heißt, auf Jesus Christus getauft zu sein? Wisst ihr nicht, dass wir alle durch diese Taufe mit einbezogen worden sind in seinen Tod? 4 Durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und sind daher auch mit ihm begraben worden. Weil nun aber Christus durch die unvergleichlich herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, ist auch unser Leben neu geworden, und das bedeutet: Wir sollen jetzt ein neues Leben führen.
Er sagt: Wir sollen ein neues Leben führen, weil wir durch Christus neu gemacht worden sind. Also als Christ bist du zu einem Leben berufen, was möglichst so ist, dass Gott darin wiedergespiegelt wird.
Seine Gnade, seine Liebe und seine Charaktereigenschaften sollst du ausstrahlen.
Und so leben wie Gott es möchte.
Das führt uns zum zweiten Gedanken

2. Lass die Gnade Gottes dich motivieren sie weiter zu geben.

Wenn wir Gottes Gnade in unser Leben lassen, dann erzeugt das automatisch eine tiefe Dankbarkeit und eine tiefe Annahme. Da verändert sich was, wenn wir das verstehen, annehmen und richtig damit umgehen.
Diese Dankbarkeit und liebende Annahme die Gott uns schenkt, die motiviert uns genau das weiter zu geben an unser Umfeld in unserem Leben. Du wirst ermutigt, ganz automatisch aktiv zu werden und aus dieser Dankbarkeit und Freude über Gott, entsteht eine Sicht die besagt: Ich möchte mich einsetzen für Gott. Ich möchte das weitergeben was mir geschenkt worden ist.
Ich darf Gottes Mitarbeiter sein und das ist ein absolutes Privileg. Das ist es was Sinnstifftend und er füllend ist in deinem Leben.
Für Gott zu leben, ist genau das wofür du geschaffen worden bist und sein Leben Gott zu geben ist das beste was dir passieren kann.
Nicht weil du musst, sondern weil du darfst.
Und lasst uns als Gemeinde das gemeinsam leben. Uns einzusetzen für Gottes Anliegen ihn zu repräsentieren hier in Rostock und sein Gnade weiter zu geben an unser Umfeld. Auf der Arbeit, in deiner Familie, mit Kommilitonen. Nicht aus Druck oder Zwang heraus, sondern aus Dankbarkeit gegenüber Gott. Weil wir nicht nur seine Mitarbeiter sind, sondern auch seine geliebten Kinder.
AMEN
GEBET
Nächste Predigt: Gottes Gerechtigkeit.
Wie passt Gottes Gnade und seine Gerechtigkeit zusammen?
Ist die Gnade Gottes nicht ungerecht wenn im Gleichnis jeder den gleichen Lohn bekommt?
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