1.Petrus 3,13-22
Verherrlichung durch Leiden
Während des Zweiten Weltkrieges weigerte sich ein gläubiger Junge im Alter von 12 Jahren, einer bestimmten Bewegung in Europa beizutreten. »Weißt du nicht, dass wir die Macht haben, dich umzubringen?«, fragten die Häscher. »Wisst ihr nicht«, antwortete er ruhig, »dass ich die Macht habe, für Christus zu sterben?« Er war überzeugt, dass niemand ihm schaden konnte.
Wir sollen Menschen nicht fürchten oder uns von ihren »Schrecken« nicht ängstigen lassen. Wie sehr lebten die Märtyrer doch nach dieser Einstellung. Als Polykarp versprochen wurde, dass er freigelassen würde, wenn er Christus lästerte, sagte er: »Ich habe nun 86 Jahre lang Christus gedient, und er hat mir nie unrecht getan. Wie kann ich meinen König und Heiland lästern?« Und als der Prokonsul ihm drohte, ihn den wilden Tieren vorzuwerfen, antwortete er: »Es ist schön für mich, schnell aus diesem unglücklichen Leben erlöst zu werden.« Schließlich drohte ihm der Herrscher, ihn bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Polykarp sagte: »Ich fürchte nicht das Feuer, das nur kurz brennt: Du kennst nämlich das Feuer nicht, das ewig brennt.«
3,15 Im zweiten Teil von Vers 14 und in diesem Vers zitiert Petrus aus Jesaja 8,12b–13, wo es heißt: »Das, was sie fürchten, sollt ihr nicht fürchten und nicht davor erschrecken. Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen! Er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken!« Jemand hat einmal gesagt: »Wir fürchten Gott so wenig, weil wir die Menschen so sehr fürchten.«
Den Herrn zu ehren, bedeutet, ihn zum Herrscher unseres Lebens zu machen. All unser Tun und Reden sollte seinem Willen entsprechen und zu seinem Wohlgefallen sowie zu seiner Ehre sein. Die Herrschaft Christi sollte jeden Bereich unseres Lebens betreffen – unseren Besitz, unsere Beschäftigung, unseren Bücherschrank, unsere Ehe, unsere Freizeit. Nichts darf ausgeschlossen sein.
»Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert, aber mit Sanftmut und Ehrerbietung.« Das bezieht sich in erster Linie auf Zeiten, wenn die Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Das Bewusstsein der Gegenwart des Herrn Christus sollte den Gläubigen heiligen Mut schenken und sie zu einem guten Bekenntnis sowie Zeugnis anregen.
Der Vers lässt sich auch auf den Alltag anwenden. Menschen stellen uns oft Fragen, die uns ganz natürlich eine Tür öffnen, um vom Herrn zu sprechen. Wir sollten »bereit« sein, ihnen zu erzählen, welch große Dinge der Herr für uns getan hat. Dieses Zeugnis sollte allerdings in Freundlichkeit und Ehrerbietung geschehen. Es sollte sich keine Spur der Bitterkeit, Leichtfertigkeit oder Strenge finden, wenn wir von unserem Herrn und Heiland reden.
Auch wenn das Leben eines Gläubigen im Grunde tadellos ist, werden die Feinde des Evangeliums doch noch immer Fehler an ihm finden und falsche Anklagen gegen ihn erheben. Doch wenn der Fall verhandelt wird, dann werden sich die Anklagen als grundlos erweisen, und die Ankläger werden »zuschanden werden«.
Man sollte sechs Punkte hinsichtlich des Leidens Jesu beachten:
1. Es war ein Sühneleiden, d. h. es befreite den Sünder von der Strafe für seine »Sünden«.
2. Es ist ewig gültig. Er starb ein für alle Mal, um die Sündenfrage zu klären. Das Werk der Erlösung ist vollendet.
3. Das Leiden geschah stellvertretend. »Der Gerechte« starb »für die Ungerechten«. »Aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld« (Jes 53,6b).
4. Sein Leiden hatte Versöhnungscharakter. Durch seinen Tod sind wir »zu Gott« gebracht worden. Die Sünde, die uns von ihm entfremdete, ist weggetan.
5. Sein Leiden wurde durch Gewalt verursacht. Er wurde am Kreuz »getötet«.
6. Seinem Leiden folgte als Höhepunkt die Auferstehung. Er wurde am dritten Tag aus den Toten auferweckt. Der Ausdruck »lebendig gemacht nach dem Geist« bedeutet hier, dass seine Auferweckung in der Kraft des Heiligen Geistes geschah.