Die Kunst der schwierigen Liebe

Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 7 views
Notes
Transcript
Handout

Schriftwort

Matthäus 18,15–17 LUT84
15 Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. 16 Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde. 17 Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.

INTRO

„Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd.“ - Das ist ein Satz der Dichter Terenz, berühmtesten Komödiendichter der römischen Antike.
Im kern von viele Romane, Filmen oder TV-Serien geht es immer wieder um Menschen und ihre in Beziehungen zu einander.
Sturm der Liebe, Rote Rosen, der Traumschift - Auch Krimi Serien - Tatort, Soko, der Kommissar
Wir sind nur Leser oder Zuschauer … manchmal involvieren wir so stark in solchen Geschichten und denken: “Man, wie konnte der so was tun?” “Warum lässt sie so was mich sich tun?” “Warum hat er nicht anders entschieden?”
Oft sind die Beziehungsproblemen, die da dargestellt werden, ein wenig übertrieben. Sie spiegeln aber großteils die Spannungen, die Menschen in ihren Familien erleben, auf der Arbeit, in der Schule usw.
Solche Geschichte und Filmen, die nehmen uns mit, weil sie oft die ganzen hohen und Tiefen unserer Beziehungen wiederspiegeln.
Menschen die sich miteinander zerstritten, und dann nach einer Weile vergeben …
Oder doch nicht vergeben, und sie tragen ein Groll oder Verletzungen ein leben lang, anstatt die Sache zu klären.
Missverständnisse …
Letzendlich erzählen Menschen da, unsere eigenen Geschichten. Wir hören und lesen das … manchmal sind wir erstaunt … in wie weite sie gehen können. Und wenn wir ganz ehrlich sind, und in uns hineinschauen, merken wir, dass solche Ideen und Gefühle auch in uns sind.
Beziehungen sind viel komplizierter als wir denken.
„Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd.“
Und schön wärs, wenn solche Geschichten wirklich nur Geschichten wären.
Wie Oft sind wir von solchen “Beziehungsschwierigkeiten” auch betroffen?
Wenn die fiktiven Personen in den Romanen und Filmen ihre Schwierigkeiten haben, wissen wir ganz genau was sie besser hätten tun sollten … um eine Situation zu vermeiden, oder um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, oder?
Aber, wenn wir selbst betroffen sind … es ist so schwierig zu wissen, was der beste Weg ist.
Darum geht es in unserem Bibeltext heute:

Tatsache

Matthäus 18,15 (NGÜ NT+PS)
15 »Wenn dein Bruder sündigt … an dir sündigt
Es geht hier um Sünde - nicht um Meinungen, Eindrücke, Geschmacksachen usw.
Einige Handschriften haben das “an dir” anderen nicht.

Wie können Menschen gegen uns sündigen?

Lüge (Haltung)
Verleumdung (Difamierung)
Verrat
Gewalt / Agressivität (Hand und Worte) - Verletzungen körperlich aber auch psychisch und seelisch (Wir tragen ein Leben lang Folgen davon)
Unterdrückung - Menschen, die uns klein machen. Schuldgefühle manipulieren. Wir müssen uns ständig verstellen.
...
Das alles können Menschen gegen uns antun. Sie nutzen uns aus, sie missbrauchen uns, usw...
Sünde hier, meine ich nicht nur ein nicht befolgen von Gebote oder religiöse Regeln (es geht nicht um Buchstaben), sondern es geht um all das was uns von unserer Bestimmung fern hält - Menschen, die Gottes Charakter widerspiegeln - Alles was uns entmenschlicht.
Es werden immer Menschen geben, die in unseren Augen nicht mehr liebenswert sind. Sie haben gegen uns gesündigt. Weil sie uns verletzen. Und weil sie uns verletzt haben, können wir sie nicht mehr lieben. Wir tendieren diese Personen zu verachten.
PROBLEM: Das alles was sie uns antun, können wir auch ihnen antun, oder? Wir selbst sind auch in der Lage anderen Menschen böse Dinge zu tun: wenn wir uns beweisen wollen, um Machtposition zu verteidigen, um Vorteilen zu ziehen.
Das alles spielt eine Rolle in unseren Beziehungen, sei es in der Familie (Mann und Frau, Geschwister), auf der Arbeit und nicht weniger in der Kirche. Weil leider, wir bauen uns immer wieder ein System um uns herum, wo es genau um diese Dinge geht: Stellung, Status, Machtposition, wir müssen unsere Fassaden (von guten Christen) bewahre

Nicht immer ist Sünde im Spiel

Es gibt Beziehungen, die kaputt gehen, wo aber keine Sünde um Spiel ist.
Oft hören wir von unseren Mitmenschen: Du muss das, dies und jenes. Du muss dich so verhalten. Du muss so und so denken.
wenn Menschen solche Anforderungen kommen, sollten wir erstmal fragen:
Was ist hier die Sünde? Warum muss ich mich ändern? - damit du zufrieden sein wirst? - damit ich in deinen Schema von Leben reinpasse? - damit ich so werde, wie du es willst? - damit du mich so besser manipulieren kannst? - damit du in der Beziehung zu mir, deine Komfortzone nicht verlassen muss?
Warum muss ich mich ändern, und du nicht? Das was ich tue, wie ich mich verhalte, ist das eine echte Sünde? Wenn nicht, wenn das nur deine Meinung ist: Sorry, ich bin erstmal so wie ich bin. Und vielleicht muss der andere lernen, dich zu akzeptieren, wie du bist.
Wie oft tun wir das mit unseren Kindern? Ich habe meine Kinder schon so viele Sachen gesagt oder Dinge schon so manipuliert, damit sie sich so verhalten, wie ich ich. Obwohl, die Sachen keine Sünde waren. Ich habe schon so oft Dinge von meinen Kinder gefordert, nur damit ich selbst als ein guter Vater in den Augen der Leute da stehe.
In Zeiten von so viele politischen unterschiedlichen Meinungen. Wir haben so eine Tendenz, uns nur mit Menschen zu sprechen, die mit uns einer Meinung sind, die in unseren Schema passen, die die gleiche Herkunft/Kultur haben wie wir. Und sobald wir uns ein wenig anstrengen müssen, eine andere Meinung stehen zu lassen, eine andere Art Dinge zu gestalten, andere kulturelle Bräuchte kennen zu lernen, wir bauen viele Mauer um uns herum. Wir geben uns so wenig Mühe, die anderen zu verstehen.
Warum muss ich mich ändern? Dann kommt der Ehepartner und sagt: Weil ich dich liebe Und ich bitte dich, das für mich zu tun, damit unsere Beziehung leichter wird. Das ist dann was ganz anders. Dann kann ich darüber nachdenken.
Denn, wenn mein Verhalten, mein Denken, meine Manieren in unserer Beziehung Spannungen bringt, wenn du dich dadurch verletzt fühlt, wenn meine Art zu arbeiten, meine Art Dinge zu organiseren, die Dinge schwieriger machen, obwohl es keine Sünde ist … dann werde ich darüber nachdenken, dann können wir ein Kompromiss finden, dann bin ich bereit mich da zu verändern, denn … du “meine Frau, mein Freund, mein Bruder” du bist mir wichtiger als mein Verhalten, unsere Beziehung ist mir wichtiger als meine Meinung.
Weil, wenn ich in meinem Handeln gleichgültig werde, und ich durch meine Gleichgültigkeit dich irgendwie verletzte, da beginnt die Sünde.
Ich werde mir Mühe geben, weil du mir wichtiger bist.
Es gibt aber Grenzen - denn ich kann mich nicht ständig mich immer wieder ändern, mich verformen, bis ich mich selbst nicht mehr erkenne wie ich bin, nur um dich zufrieden zu stellen, denn vielleicht ist Zeit dass der Andere endlich mal erwachsen wird, nicht damit aufhört, alles nach seinem Muster kontrollieren zu wollen. Denn wenn nur ich mich verändern muss, wenn nur ich immer wieder aufgeben muss, irgendwann ändert sich das Spiel: der andere ist derjenige, der mich unterdrückt, der mich gegenüber gleichgültig wird, der mich manipuliert, der mich verletzt - immer mit der Ausrede: “Weil ich dich liebe”.
Also, Beziehungen sind kompliziert.
Matthäus 18,15 (NGÜ NT+PS)
15 »Wenn dein Bruder sündigt … an dir sündigt
dann gibt uns Jesus hier ein Muster, wie wir damit um gehen sollen.
Und hier noch eine Bemerkung vorweg: Es geht nicht darum Punkt 1, Punkt 2, Punkt 3 strickt zu befolgen. Es geht darum “den Geist”, “die innere Einstellung”, “die Haltung”, die hinter den Geboten (Buchstaben) stecken.
Matthäus 18,15 (LUT84)
15 Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein.
Also … wenn Sünde im Spiel ist … “geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede.”
hinweisen aufdecken
Licht an machen
Es geht nicht darum den anderen zu verurteilen oder anzuklagen “Ich komme in Jesu Namen … und es steht hier in dem Bibelvers....”
Erstmal licht an manchen. Die Situation erklären. Wieso, warum , wann … den anderen dein Schmerz, deine Verletzung aufdecken:
Fragen: Kannst du sehen, was du tust? Kannst du dich selbst hören, wie du sprichst? Bist du dir bewusst, dass deine Haltung mir gegenüber respeklos ist?, verletzend ist?, unterdrückend? böse kannst du sehen, dass unsere Beziehung dadurch kaputt geht? kannst du sehen, dass diese Haltung nicht Gottes Wille für dich und für uns ist?

Warum fordert Jesus uns das zu tun?

(Warum sollen wir jedem die Freiheit geben, so zu leben wie er/sie es will?)
Wir wollen oft keine Konfrontation —> Es ist viel einfacher manchmal alles unter dem Teppich zu kehren. Und wir wollen das eigentliche Böse nicht konfrontieren.
Manchmal weil wir emotional nicht bereit sind. Manchmal weil wir uns hinter eine “christliche Fassade der Vergebung” versteken ---> Wir tun es so als ob alles in Ordnung wäre, als hätte wir alles vergeben. Aber sobald wir darüber nachdenken oder sprechen müssen, merken, wir … es nicht nicht alles in Ordnung.
Wenn jemand anderes - ein anderer Christ, insbesondere! - mich beleidigt, mich verletzt (aggressiv, Mobbing, unehrlich oder unmoralisch), wir können keine echte "Vergebung/Versöhnung" schaffen, ohne das eigentliche Böse zu konfrontieren.
Vergebung heißt nicht einfach zu sagen "es ist nicht wirklich passiert" oder "es war nichts". Dinge müssen richtig aufgeklärt werden. Echte Vergebung, wenn der Täter sich bewusst von seiner Schuld wird, und ich dann “Entschuldige” - Du hast mich weh getan, du hast gegen mich gesündigt, ich befreie dich von deiner Schuld.
Kollektive Verantwortung —> Der christliche Glaube ist nicht nur eine Sache zwischen mich und meinem Gott, sondern zwischen mich und dir und unseren Gott.
Alles was worüber der christliche Glaube wert legt, hat was mit dem Leben in Gemeinschaft zu tun: “Lieb Gott uns deinen Nächsten!” “Vater Unser im Himmel” “Unser Brot ...” “Unsere Schuld … vergibt uns wie wir vergeben...” “Einer achte den anderen höher als sich selbst” “die Feinde lieben ...” “Ihr seid Licht der Welt, Salz der Erde … für den Leuten, damit alle den Vater preisen” “alles was ihr füreinander getan habt, das habt ihr mir getan”
Im Christentum die Beziehung zu Gott ist nur in der Beziehung zu unseren Mitmenschen vollkommen.
Wir tragen eine Verantwortung füreinander. Und unseren Glaubens Brüder und Schwester in Liebe rechtzuweisen, wenn sie sündigen, besonders wenn sie gegen uns sündigen gehört dazu.
“Dein Leben, deine Art zu handeln, deine Haltung, deine Sünde “überfließt” über mein Leben, und beeinflusst mein Leben auf einer negativen Art und Weise.” - Unsere Beziehung geht dadurch kaputt.
Liebevoll ermahnen: “Bist du dir bewusst, dass du sündigst?”
3. Ich leben in den Blindwinkel meiner Sünde —> ich habe die Tendenz, meine eigenen Sünde nicht zu sehen. Ich komme in Beziehung zu dir, in den Blindwinkel meiner Sünde. Ich sehe deine Sünde ganz genau. Meine sehe ich kaum.
Und weil ich für mich, einen guten Grund(Ausrede) für meine Sünde. Ich habe die Tendenz mich immer wieder selbst zu rechtfertigen.
Auch wenn ich meine Sünde, mein Fehler allein erkennen, ich haben einen guten “Warum” für mich selbst.
Entweder will ich mich schützen, oder ich will nicht aus meiner Konfortzone nicht rausgehen, oder ich will eine Schwäche versteckt lassen. Oder ich will sogar ein Schmerz, eine Last los werden. Jeder hat immer einen sehr guten Grund zu sündigen.
Deshalb ist es wichtig, wenn wir geliebte Menschen, gute Freunde, Glaubensgeschwister an unserer Seite haben, die das Licht an manchen und sagen: Wir müssen reden, und Klartext mit mir sprechen, auch wenn das weh tut.
Nicht wie der Mann, der plötzlich aufhört mit seiner Frau zu sprechen. Und die Frau nach zwei Tage hält das nicht mehr aus und fragt: “Was ist passiert? Habe ich was falsches gemacht” und als Antwort nur sagt: “Du solltest es schon wissen, was du falsch gemacht”.
Nein … ich weiß nicht immer. Manchmal tue ich Dinge, und ich weiß nicht, dass ich dich verletzte. Unsere Kommunikation muss besser werden.
4. Wir sollen zu der Person gehen … und nicht überall rum erzählen.
Natürlich, damit keine unfundierte “Gerüchte” entstehen.
Warum, weil wenn wir erstmal uns auf dem wegmachen um mit den Anderen darüber zu sprechen, können wir uns selbst prüfen, ob das wirklich einen Problem oder eine Sünde ist, oder ob das nur irgendeine Sache ist, die uns stört und wir fühlen uns nur unwohl mit der Sache.

Den anderen gewinnen - Unter vier Augen

Jesus erzählt weiter
Matthäus 18,15 (LUT84)
15 … Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.
Diese Formulierung ist der Schlüssel um den Geist diese Lehre von Jesus zu verstehen: dein Bruder, deine Schwester zu gewinnen.
Jesus sagt nicht: “Dann hast den Fall oder die Diskussion gewonnen”.
Es geht hier nicht darum zu beweisen, wer Recht oder Unrecht hat. Es geht nicht darum, dass einer gewinnt und das der anderen verliert. “So fertig, nun habe ich es dir gezeigt. Ich hatte Recht, und jetzt ist die Sache geklärt.”
Es geht nicht um Rechthaberei. Die Gerechtigkeit Gottes hat nichts mit Recht oder Unrecht zu tun. Wenn Gott uns seine Liebe in Jesus Christus offenbart, das letzte was Gott will ist dir zu beweisen, dass er Recht hat. Gott gebraucht seiner Gerechtigkeit um Dinge wieder Herzustellen, wieder in Ordnung zu bringen, um Beziehungen zu heilen, und nicht um zu zeigen, dass er recht hat.
Und weil Gott so mit uns um geht … er will uns in die Beziehung wieder gewinnen … sollen wir so miteinander umgehen. Ich komme zu dir und ich ermahne dich, ich mache das Licht an um deine Sünde gegen mich aufzudecken, damit wir wieder eine gesunde Beziehung haben können.
Mit diesem Geist müssen wir diese Lehre von Jesus hier verstehen. Es geht um Versöhnung. Es geht um Demut.
Besonders weil ich weiß: Das alles was du gegen mich getan hat, dass hätte ich auch gegen dich getan, wenn ich in deiner Situation wäre. Und vielleicht habe ich das schon mal doch getan. Deshalb komme ich nicht zu dir, wie ein Oberlehrer um dich zu demütigen. Ich komme in Demut zu dir, und möchte meine Verantwortung wahrnehmen, damit du und unsere Beziehung nicht ganz kaputt geht.
“Ich möchte mein Bruder/meine Schwester nicht verlieren, weil wenn du dich in deiner Sünde verlierst, dann verlieren wir beide, denn du bist mir wichtig.”
Wir sind manchmal so was von kindisch und egoistisch: Wir wollen nur recht haben, wir wollen die Auseinandersetzung gewinnen, aber nicht den Mitmenschen. Oder manchmal wollen wir nur ein Bild von uns geben als “der Verteidiger der Wahrheit”, da werden Gebote und Regeln wichtiger als Menschen.
“Hört er auf dich...” “versteht er dich” - dieser Satz offenbart auch die Bemühung hinter den ganzen Prozess. Es geht nicht nur darum, auf dem Fehler hinzuweisen, sondern dass die Beziehung geheilt wird.
Und offenbart mir auch … wenn anderen Menschen zu mir kommen, und mir meine Fehler, meine Sünden aufdecken, dass ich die Bereitschaft habe, zuzuhören. Meine Gedanken, mein Verhalten zu prüfen.
Das ultimative Ziel der Begegnung ist nicht die Bestrafung (Ich habe recht), sondern die Wiederherstellung - damit der andere und die Beziehung restauriert werden kann.

Ich suche Hilfe

Es kann passieren, dass dein Bruder oder deine Schwester sagt: “Ich sehe es nicht ein, dass meine Haltung, mein Verhalten, meine Worte Sünde sind, oder dass es dich wirklich verletzt. Ich kann das so nicht empfinden. Ich denke anders.”
Jesus meint: Hier ist die der Moment aufzugeben. Die Bemühung soll weiter gehen. Denn, du willst nicht nur Recht haben. Du will dein Bruder/ deine Schwester gewinnen.
Matthäus 18,16 LUT84
16 Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde.
Hol dir Hilfe: mit Geduld, Zeit und ohne die Situation zu manipulieren, suchst du noch zwei, drei Personen, die den Fall bestätigen können. Damit die betroffene Person checkt: Es nicht nur eine Person die ein Problem damit hat. Es ist nicht nur einseitig. Andere Menschen sehen auch so. Anderen sehen auch deine Sünde. - Noch mehr Lichter an machen, damit die schwierige Situation noch klarer wird.
Und in diesem Prozess ist was auch wichtig: Wenn ich ernsthaft mit einem guten Geist mit anderen Personen darüber spreche, sie können mir helfen zu prüfen, ob meine Wahrnehmung, ob meine Theologie, ob meine Sicht der Situation berechtigt ist, oder nicht. Es kann immer noch sein, dass ich wirklich die Situation einseitig betrachte.
Matthäus 18,17 (LUT84)
17 Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde.
Also, nächste Woche - werden wir in Gottesdienst hier so einem Block haben: “Aufdeckungszeit im Gemeinschaft”.
Ich denke nicht, dass Jesus das so hier meint. Es geht hier nicht darum, hier vorne im Gottesdienst auf der Bühne Leuten bloß zu stellen wegen ihr Verhalten. Es geht nicht um Gemeindezucht. Dieser Text wird oft dafür benutzt: Gespräch mit dem Pastor, Gespräch mit der Gemeindeleitung, Gemeindestunde und Ausschluss aus der Gemeinschaft.
Es geht nicht um die Institution. Es geht um die Bezeihungsnetz.
Hier müssen wir den Geist der Aussage verstehen:
1. Wenn dein Bruder/Schwester gegen dich sündigt... gehe hin, und hole ihn/sie wieder zurück... Wenn er dich hört... du hast ihm zurück gewonnen.
2. Wenn du allein es nicht geschafft hast, dann hol dir Hilfe, von noch 2-3 Menschen.
3. Wenn er/sie trotzdem nicht hört... such Hilfe bei allem. (wie gesagt, es geht nicht darum, recht zu haben. Es geht darum, die Beziehung zu retten) Holle Hilfe von allen Menschen, die in den Beziehungsnetz von diesem Bruder und Schwester dazugehören, um ihm oder sie wieder zu holen. Überschute diese Person mit so viel Liebe. Zeige die Bereitschaft diese Person wieder Umarmen zu wollen.
Mein Bruder, meine Schwester - ich mobilisiere hier so viele Menschen wie Möglich, damit die Beziehung wieder geheilt wird.
Jesus fordert uns auf beharrlich zu sein. Wie oft sagen wir: “Ich hab scho ein mal versucht.” “Ich hab schon ein E-mail geschrieben.”

Grenzen setzen

Matthäus 18,17 (LUT84)
17 … Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.
Heide (einer der Gott nicht kennt) Zöllner (Verräter)
Dieses Teil der Lehre Jesu hier können wir ein wenig drastisch empfinden.
Das ist ist der einfachste Teil manchmal. Je nach dem, wer die Person ist, haben wir schon Lust diesen Schritt an erster oder zweiter Stelle zu unternehmen.
“Weiße du, vergiss es!” “Ich wusste er ist Böse” “Zur Hölle mit dir!”
Es geht um das Loslassen in einigen Fälle. Wenn die Person uns ganz ans herzen liegt, wollen wir sie nicht los lassen. Wir wollen sie weiter hin umarmen, auch wenn sie es nicht will.
Ed Rene Kivitz hat mich auf was anders hier aufmerksam gemacht:
Viele tun sich mit dem Loslassen schwer, weil sie co-abhängig sind. Die andere Person schadet mich, sündigt gegen mich, aber ich habe Angst ein Grenzen zu ziehen. Konsequenzen zu ziehen...
Denn, obwohl ich in der Situation leide, ich ziehe irgendwie Vorteile davon:
Anerkennung (Als Held da stehen) -> Akzeptanz
Zuneigung -> Liebe
Mitleid
Kontrolle
Finanzen
Meine Verdeckte Bedürfnisse werden heimlich gestillt.
Wenn wir mit Menschen, die uns verletzen verbunden bleiben, da werden wir von Opfer zu Komplize.
Wir füttern das Problem weiter, anstatt Heilung zu bringen.
Es ist wichtig, Dinge, Personen, Situationen los lassen. Konsequenzen zu ziehen, auch wenn sie schmerzhaft sind.
ABER... nicht ohne erst Beharrlich zu sein, die
Das Ziel: Versöhnung, die Heilung, Wiederherstellung.
Noch zwei Dinge können wir hier verstehen:
1. Respektieren - Wenn ein Mensch seine Sünde, seine Fehler nicht ändern will, warum auch immer, wenn sie nicht geheilt werden will, dann müsse wir es respektieren. Wir dürfen die Person nicht umarmen, wenn sie es nicht will. Wir müssen das Risiko eingehen, ohne Umarmung zu bleiben.
Warum? Weil Jesus selbst das nicht so tut.
Er steht vor der Tür und klopft an (Off 3,20) - Wenn wir öffnen, kommt er hinein, setzt sich am Tisch mit uns.
2. Die Kunst der schwierigen Liebe - In diesem Text geht es darum, Menschen zu lieben, die schwierig sind. Menschen, die es irgendwie für uns nicht mehr liebenswert sind. Denn sie haben gesündigt. Was sie eigentlich verdienen ist eine Strafe. Wir wollen eigentlich nichts mehr mit diese menschen zu tun haben. Wie wollen eher dass sie zur Hölle gehen.
In diesen Prozess entdecken wir aber nicht nur die Sünde des anderen, sondern wir entdecken unsere Unfähigkeit so zu lieben wie Gott liebt.
Das ist der wahre Test der Liebe … wie sie schwierig wird.
Genau das thematisierte Jesus in Mt 5,43
Matthäus 5,43–47 LUT84
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?
Also, Jesus sagt hier: Zieht Grenzen - “sei dieser Mensch, der gegen dich gesündigt hat wie ein Heide und ein Zöllner” aber … kommt nicht so schnell dahin.
Wenn wir nur diejenigen Lieben, die Liebenswert sind, die für uns angenehm sind, das ist nichts besonderes. Das tun alle.
Die größte Aufforderung Jesus:
Johannes 13,34 LUT84
34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.
Jesus fordert uns ständig auf, erwachsen zu werden in der Art wie wir lieben.
Menschen kommen in die Gemeinde und erwarten “geliebt zu werden”. Und das ist legitim. Wenige verstehen aber, dass das nur der Anfang ist. “Es geht darum, die Kunst der schwierigen Liebe zu lernen” - Wir sind hier um letztendlich anderen zu lieben, auch wenn sie uns hassen, auch wenn wir keine sichtbare Vorteile für uns ziehen.

ENDE

Jesu lädt uns ein, an seinem Tisch zu kommen. Wollen wir mit ihm am Tisch sitzen?
Ich hoffe ja. Wir müssen uns aber nur klar machen, dass die Einladung gilt nicht nur mir. Wollen wir nur Jesus, oder wollen wir Gemeinschaft mit der ganzen Familie haben?
„Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd.“
Matthäus 18,17 (LU)
17 … so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.
Es geht nicht darum, die Person aus der Gemeinschaft auszuschließen, dass sie keine Programme der Gemeinde nicht teilnehmen darf, sondern es geht um eine “Erlaubnis” die enge Gemeinschaft mit der Person Grenzen zu setzen.
Related Media
See more
Related Sermons
See more