Jakobusbrief Kap.1,1-12: Anfechtung
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V. 2-4 Freude und Geduld in der Anfechtung
V. 2-4 Freude und Geduld in der Anfechtung
Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,
V.2 “Meine Brüder” Das Jakobus seine Leser mit Brüder anspricht, ist nicht maskulin gemeint, sondern geht auf Jesus zurück, der in Bezug auf seine Nachfolger von “Brüdern” gesprochen hat. Damit waren aber auch immer die Frauen eingeschlossen. Z.B. nach der Auferstehung, sollte diese Nachricht den “Brüdern” verkündet werden.
Dann kommt Jakobus gleich zum wunderbaren Thema: Anfechtungen, Versuchungen, Prüfungen.
Diese Anfechtungen sieht Jakobus in verschiedener Hinsicht “mancherlei Anfechtung”. Sie können von innen kommen, oder Druck von Außen sein oder auch eine Probe von Oben, von Gott.
Darauf habt ihr euch sicher schon gefreut, endlich mehr über Anfechtungen zu hören :-). Aber genau so positiv sieht das Jakobus. Denn er schreibt deutlich über die Freude.
Jakobus verschiebt gleich am Anfang die Werte seiner Leser, indem er die als belastend empfundene Anfechtung als “lauter Freude” bezeichnet.
Dieser Brief soll zur Freude dienen, beitragen und verhelfen!!! Und wir lernen auch gleich, wie wir dahin kommen können, nämlich indem wir neu, anders über Schwierigkeiten denken, die wir wegen unserem Glauben erleben.
Sie eben nicht als Druck des Schicksals o.ä. sehen, auch nicht als einen Ausrutscher Gottes, sondern indem wir sie für “lauter Freude” halten.
Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel! Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.
Hier geht es nicht um den tragischen Verlust, wenn ich mich an der Börse verspekuliert habe oder über körperliche Leiden, weil ich misswirtschaft an mir selber betrieben habe. Das hat alles andere Gründe.
Auch meinen Ehepartner kann ich nicht als Anfechtung in diesem Sinn verkaufen, wenn ich einmal freiwillig “Ja” zu ihm gesagt habe.
Hier geht es um Schwierigkeiten die wir erleben um der Gerechtigkeit und um des Namen Jesu willen.
Gibt es solche Probleme heutzutage überhaupt bei uns? Es kann doch jeder leben wie er möchte, oder?
Chef verlangt einen Betrug oder eine Lüge
Angriffe aus der Verwandtschaft wegen einer Glaubenstaufe
...
Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.
V. 3 kommt der Grund für die Freude. Warum kann ich mich in Anfechtungen freuen? Das ist doch nicht normal. Genau.
Jakobus spielt hier auf ein bekanntes Wissen an. Er zeigt auf, dass wir genau dadurch GEDULD lernen werden.
Sicher kennt ihr nicht viele Menschen, die genügend Geduld haben. Den meisten fehlt genau das, die Geduld und zwar ständig.
Und wenn wir Gott darum bitten, dann am liebsten sofort. Wenn du dir diesen Vers zu Herzen nimmst, wirst du Gott vielleicht nicht mehr so schnell um Geduld bitten.
Wird er nicht dazu deinen Glauben in eine Situation führen, in der er sich wieder einmal bewähren muss?
Wenn du gerade in so einer Glaubenserprobung drin steckst, dann lass den Kopf nicht hängen, sondern freue dich. Falls du dich darin bewährst, wirst du mehr Geduld haben :-).
Was macht der “Glaube” in einer Anfechtung oder einer Probe?
Er nimmt die Herausforderung an und weicht ihr nicht aus. Er bleibt vertrauensvoll auf Gott gerichtet und nimmt es aus Gottes Hand an, wenn es nun nicht der eigenen Dummheit entspringt.
Wenn ich ohne Schnittschutzhose mit der Motorsäge arbeite, darf ich mich im Krankenhaus nicht dieser Anfechtung rühmen, sondern muss mich für meine Dummheit und Überheblichkeit schämen.
Jede Anfechtung erhält von Gott ihre Zeit, die Grenzen hält Gott in der Hand.
Als Ursache für Leid sehen wir in der Schrift 3 Verschiedene Richtungen.
Erstursache ist Gott - 1.Mose 50,20 “Gott gedachte es gut”
Zweitursache ist der Satan - Joh.13,2 “der Teufel dem Judas ins Herz gegeben”
Drittursache ist der Mensch - 1.Mose 50,20 “Ihr gedachtet es böse”
Für vieles gibt es menschliche oder auch teuflische Ursachen. Aber keine Sache kann an Gott vorbei.
— in ihm, in welchem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluß seines Willens,
Indem wir das WISSEN; wir erinnern uns, dass Jakobus auf dieses Wissen anspielt. Indem wir dieses Wissen festhalten, bleiben wir im Glauben unter der Hand Gottes.
In Anfechtungen Geduld zu lernen heißt letztlich, “darunter bleiben”, nicht aus Gottes Schule weglaufen.
Manche Anfechtungen sind von kurzer Dauer, da muss ich ein paar Tage etwas Gegenwind aushalten auf der Arbeit oder im Alltag.
Manche begleiten uns über lange Zeit, z.B. in der Familie, wenn die Eltern oder die Kinder ständig gegen den Glauben angehen.
Weil das alles keine leichten Sachen sind, erklärt Paulus die Ursache für die Freude noch etwas genauer.
Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei.
Die Geduld soll zu einem vollkommenen Werk führen. Sie bringt etwas in uns voran und bringt uns zur Reife, die keinen Mangel übrig lässt.
Bei dem Wort “vollkommen” handelt es sich nicht um ein griechisches Vollkommenheits-Ideal, sondern um die Entsprechung zu Gottes Willen und Wesen.
Wir sollen ja immer weiter in das Bild Jesu umgestaltet werden, das bewirkt der HG in uns. Jakobus bezieht sich gedanklich auf die Bergpredigt
Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!
Jakobus bekämpfe „den Glauben, der sich begnügt, Glaube zu sein, und den Schritt zum Handeln verweigert“. So ist es in der Tat: Glaube heißt bei Jakobus Praxis und nicht die Auffassung von diesem oder jenem.
Durch das Aushalten und Drunterbleiben in Anfechtungen gelangen wir Kinder Gottes zu einem vollkommenen Werk.
Glaube ist hier nicht nur eine fromme Idee, sondern ein Verhalten, das Gott wirklich gefällt und seinen Kindern auch entspricht.
Jakobus zeigt sich gleich am Anfang als optimistischer und froher Lehrer für Glaubensfragen. Er hält es von Anfang an für MÖGLICH, den willen Gottes zu tun und zu erfüllen.
Es ist falsch, wenn wir uns ständig hinter unserer sündigen Natur verstecken und meinen “so bin ich nun mal”.
Der Heiligung nachzujagen ist ein aktuelles Gebot und Jakobus zeigt uns, dass es kein Phantom ist, dem wir nachjagen sollen, sondern dass es mit einer gelebten Geduld anfängt, die im Gottvertrauen “darunterbleiben” kann und sich in dieser “Schmiede aus Schwierigkeiten” zur Ehre Gottes verändern lässt.
V. 5-8 Das Notwendige erbitten
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V. 9-11 Unterschiedliche Stellungen als Anfechtung
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V. 12 Seligpreisung der Angefochtenen
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