Predigt - Die Frau am Brunnen

Wenn Menschen Jesus begegnen  •  Sermon  •  Submitted
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Jesus will zu dir. Jesus schaut die Person nicht an. Jesus allein kann dich retten.

Notes
Transcript
Wir sind mitten in einer Predigtserie, die da lautet „Wenn Menschen Jesus begegnen“. Heute geht es um eine Frau, die Jesus trifft und von seiner Reaktion und dem Gespräch vollkommen überrascht wird. Zum Hintergrund: Jesus hat 12 Jünger und ist ziemlich erfolgreich darin, das Leben von Menschen positiv zu verändern. Viele Menschen folgen Jesus nach und lassen sich auf den Glauben hin taufen. Er ist gerade in der Hauptstadt Jerusalem und an dieser Stelle steigen wir ein, in Johannes 4:
Den Pharisäern war zu Ohren gekommen, dass Jesus noch mehr Nachfolger gewann und taufte als Johannes – obwohl er nicht einmal selbst taufte, sondern nur seine Jünger. Als Jesus das erfuhr, verließ er Judäa und kehrte nach Galiläa zurück. Sein Weg führte ihn auch durch Samarien, unter anderem nach Sychar. Dieser Ort liegt in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Josef geschenkt hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Müde von der Wanderung setzte sich Jesus an den Brunnen. Es war um die Mittagszeit.
Warum verlässt Jesus Judäa und zieht nach Galiläa? Wenn man den Text liest, könnte man meinen, dass Jesus Angst vor den Pharisäern (Schriftgelehrten = Religionspolizei) gehabt hat und deshalb fluchtartig das Gebiet verlassen hat.
Wenn man sich aber Johannes 10,17 anschaut, wird klar, dass Jesus keinen Grund hatte sich zu fürchten. „Niemand nimmt mir mein Leben, ich gebe es freiwillig. Ich habe die Macht und die Freiheit, es zu geben und zu nehmen. Es gab also keinen Grund zur Angst für Jesus. Wieso also geht Jesus?
Ich glaube, weil es sein von vorneherein festgelegter göttlicher Plan war zu dieser Zeit nach Galiläa zu ziehen und einen Zwischenstopp in Samaria einzulegen. Ich habe das Gefühl, Nichts in Jesu Leben ist zufällig. Auch nicht die Begegnung mit der Frau die gleich kommt. Jesus kommt gezielt an diesen Brunnen, um diese Frau und viele aus ihrem Dorf zu retten.

1) Jesus ist zielgerichtet – Er will zu dir

Wir lernen daraus, dass Jesus nicht zufällig gehandelt hat und dass er das auch heute nicht tut oder in deinem Fall getan hat. Ich glaube, es ist kein Zufall dass du heute diese Predigt hörst. Jesus konfrontiert dich persönlich mit seinem Angebot.
Genauso war und ist es nämlich auch an Weihnachten. Jesus kam zielgerichtet auf diese Welt als kleines Kind wurde er an Weihnachten geboren – nicht um sich mal auf der Erde ein wenig umzuschauen – sondern um für die Schuld der Menschen (dich und mich) am Kreuz zu sterben und uns freizumachen. Jesus ist gekommen, um zu retten. Und zwar dich. Genauso wie er kam um diese Frau am Brunnen zu retten, die jetzt erst im Text auftaucht und noch keine Ahnung hat, was gleich passiert.
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Da kam eine Samariterin aus der nahegelegenen Stadt zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: »Gib mir etwas zu trinken!« Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um etwas zu essen einzukaufen.
(Jesus hat hier die Möglichkeit zu einem Dialog, weil die Jünger allesamt einkaufen gegangen sind (12 Männer kaufen für 13 Männer ein!))
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Die Frau war überrascht, denn normalerweise wollten die Juden nichts mit den Samaritern zu tun haben. Sie sagte: »Du bist doch ein Jude! Wieso bittest du mich um Wasser? Schließlich bin ich eine samaritische Frau!«
Jesus kam bewusst zu der Frau am Jakobsbrunnen. Warum genau zu ihr? Weil sie so toll war? So wertvoll? So moralisch gut?
Nein. Die Frau war aus menschlicher Perspektive absolut nichts davon.
Zum einen war sie eine Samariterin. Samariter waren die Bewohner der Gegend Samaria und die Geschichte der Samariter kann man in 2. Könige 15-17 nachlesen. Für die Juden waren die Samariter ein unreines und götzendienerisches Mischvolk und beide Gruppen verachteten sich gegenseitig. Noch heute leben in Israel Samariter, allerdings nur noch eine kleine Gruppe von ca. 800 Leute, damals waren es einige Tausend. Der Umgang mit ihnen beschränkte sich aufs notwendigste und dass ein Jude einen Samariter um Hilfe bittet war undenkbar.
Die Samariterin war außerdem eine Frau. Als religiöser Jude war der Umgang mit Frauen alles andere als alltäglich und einfach. Gespräche in der Öffentlichkeit waren verpönt – ein weiterer Grund, warum diese Szene eigentlich nicht hätte stattfinden dürfen. Bei der Frau gab es aber noch ein weiteres Problem.
Sie war eine Ehebrecherin und sogar in ihrer eigenen Dorfgemeinschaft sozial geächtet. Sie hatte verschiedene Männer und war gesellschaftlich unten durch. Niemals würde sich ein religiöser Mensch mit so einer Person treffen.
Da ergibt es auch Sinn, dass sie um die Mittagszeit Wasserholen geht, denn da hat man eigentlich keinen getroffen. Wasser ging man morgens oder abends holen, wenn die Sonne nicht gebrannt hat. Mittags ging man nur Wasserholen, wenn man keinen treffen wollte.
Sie hatte das falsche Geschlecht, die falsche Herkunft und die falsche Lebensgeschichte. Und genau zu ihr kommt Jesus. Er trifft diese Frau ganz bewusst. Ihn interessieren all diese Dinge nicht. Jesus setzt sich über alle Konventionen hinweg und schaut hinter die Fassade.

2) Jesus ist unkonventionell – Er schaut nicht auf die Person

Wir lernen daraus zwei Dinge:
Erstens dürfen wir wissen, dass wir selbst nicht zu schlecht für Jesus und sein Angebot sind. Zweitens müssen wir erkennen, dass auch niemand sonst zu schlecht für Gottes Angebot ist. Auch nicht unser größter Feind. Das Angebot Jesu gilt unabhängig von der Person.
Weil er die Menschen liebt.
Er liebt die Menschen so sehr, dass ihm all der Hintergrund der Menschen egal ist und ihnen begegnen will. Das ist auch der Grund für Weihnachten. Weil Gott uns seine Liebe zeigen möchte.
Wenn Jesus kommt, dann ist es ihm egal wer du bist, was du getan hast oder wie dich andere sehen. Er kommt zu dir.
Das war auch in der Weihnachtsgeschichte so. Jesus kommt zu allen Menschen. Insbesondere den Armen und Suchenden. Es besuchen ihn die Hirten, die draußen alleine auf dem Feld waren, unterste Schicht. Und zu den Suchenden Sterndeutern, die von weither auf der Suche waren nach dem Messias.
Das Angebot Jesu gilt unabhängig von der Person. Es ist ihm egal, was wir mitbringen. Er möchte uns treffen.
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10 Jesus antwortete ihr: »Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will und wer dich hier um Wasser bittet, würdest du mich um das Wasser bitten, das du wirklich zum Leben brauchst. Und ich würde es dir geben.«
Jesus macht der Frau unmissverständlich klar, dass er ihr etwas Besseres anzubieten hat. Jesus hat lebendiges Wasser, das anders als ihr Wasser den Durst nachhaltig stillt. Jesus allein ist derjenige, der dieses lebendige Wasser verschenken kann. Er ist größer als Jakob, er hat das bessere Wasser.

3) Jesus ist überlegen – Er allein kann retten

Ist das anmaßend? Klingt das Arrogant oder überheblich? Nur wenn es nicht der Wahrheit entspricht. Und die Bibel sagt eindeutig, das tut es. Alles auf dieser Erde reicht nicht aus, um uns wirklich den Durst zu nehmen. Wir brauchen dringend dieses bessere Wasser, das Jesus bietet.
Vers 14 sagt Jesus
Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die ewiges Leben schenkt.«
Johannes 4, 14
Jesus spricht hier vom lebendigen Wasser. Dazu muss man wissen, das im Alten Testament also dem ersten Teil der Bibel der Ausdruck „lebendiges Wasser“ oft für ein Verweis auf das Handeln Gottes gebraucht wurde (Jer 2,13 / Sach 14,8 / Joh 7,38). Die Samariterin hat das zunächst nicht verstanden, weshalb Jesus es ihr dann erklärt.
Jesus macht aber unmissverständlich klar, dass nur er diesen Durst nach Leben in uns stillen kann. Absolut nichts anderes kann das. Und einige Kapitel später bringt es Jesus nochmal auf den Punkt:
Joh 14,6 Jesus antwortete: »Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen.”
Ganz klar sagt hier Jesus, er ist der einzige Weg zu Gott im Himmel.
Wenn du ihn noch nicht kennst, dann lerne ihn kennen.
Er will zu dir.
Er schaut die Person nicht an.
Er allein kann dich retten.
Amen
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