Aber ich sage nur das ...
Notes
Transcript
Einleitung
Einleitung
Diese Predigt entstand, als ich meine tägliche Bibellese, in diesem Fall Johannes 8 in der “Hoffnung für alle” Fassung hörte. Durch die Formulierung dieser Übersetzung bzw. Übertragung sah ich zum ersten Mal einen Aspekt von Joh 8,26, den ich heute mit euch teilen möchte:
Ich hätte euch viel vorzuwerfen und viel an euch zu verurteilen. Trotzdem gebe ich euch nur weiter, was ich von dem gehört habe, der mich gesandt hat. Was er sagt, ist die Wahrheit.«
Hier nach der neuen evangelistischen Übersetzung:
„Und was euch betrifft, könnte ich noch viel sagen und hätte allen Grund, euch zu verurteilen. Aber ich sage der Welt nur das, was ich von dem gehört habe, der ganz wahrhaftig ist. Der hat mich gesandt.“
Wie ging Jesus mit seinen Gedanken und Gefühlen um?
Wie ging Jesus mit seinen Gedanken und Gefühlen um?
Jesus hätte vieles - wohl mehr als wir alle - was er seinen Zeitgenossen hätte vorwerfen können. Sie haben ihn immer wieder igoriert, beleidigt, verleumdet (z.B. Joh 8,13.46.51-52). Sie versuchten, ihm Fallen zu stellen, schließlich hatten sie die Absicht ihn zu töten und er wusste es (Joh 8,40.59). Welcher Zorn könnte sich angesichts solcher Behandlung durch Menschen, denen er nichts Böses sondern nur Gutes getan hatte, aufstauen? Wie könnte dieser Zorn in einem Wortschwall hervorbrechen.
Aber wie handhabt Jesus es?
“Ich gebe euch nur weiter, was ich von dem gehört habe, der mich gesandt hat. Was er sagt ist die Wahrheit.”
Das bedeutete einerseits, dass er eigene Gedanken und Gefühle zurückhielt, d.h. er stellte sie als Jünger unter den Gehorsam gegenüber dem Vater.
Andererseits bedeutete es, dass er Dinge sagte, die der Vater zu sagen hatte und die ihm von Natur aus vielleicht nicht über die Lippen gekommen wären, weil sie ihm Feinde schafften: Joh 8,15.21.23-24.42-47.
Wie gehen wir mit unseren Gedanken und Gefühlen um?
Wie gehen wir mit unseren Gedanken und Gefühlen um?
Wie sieht es bei uns aus? Wie sieht es mit der Kontrolle unserer Worte aus - besonders wenn es um den Umgang mit Menschen geht, die uns anklagen, angreifen, heraufordern, beleidigen, nicht ernst nehmen, usw.?
Wie leicht kommt das heraus, was wir gerade denken und fühlen. Aber wie zerstörerisch kann das sein? Die Frage ist doch: Wie sieht derjenige, die Sache, der uns gesandt hat?
Sehen wir uns als Gesandte, als Botschafter?
Sehen wir uns als Gesandte, als Botschafter?
Sehen wir uns überhaupt als gesandt? Sehen wir uns als in der Sache Gottes unterwegs oder in unserer eigenen Sache? Hier entscheidet sich unser Umgang mit unseren eigenen Gedanken: Lassen wir sie ungefiltert heraus oder stellen wir sie unter den Gehorsam Christi und fragen, wie Gott es sieht und was er dazu zu sagen hat.
Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Wozu sind wir gesandt?
So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.
So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Laßt euch versöhnen mit Gott!
Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, um jeden Menschen vollkommen in Christus Jesus darzustellen. Dafür arbeite und ringe ich auch gemäß seiner wirksamen Kraft, die in mir wirkt mit Macht.
Haben wir die wahrhaftigen Worte Gottes gehört?
Haben wir die wahrhaftigen Worte Gottes gehört?
Wissen wir, was unsere Sendung ist, was die Botschaft ist, mit der wir ausgesandt wurden? Wissen wir speziell auch in der konkreten Situation, wo wir angefeindet werden, was Gott hier durch uns sagen will?
Wie kommen wir zu solch einem Verständnis der Wahrheit Gottes und der Botschaft Gottes?
Das Evangelium verstehen und den Herrn Jesus Christus aufnehmen. Jesus tritt durch das Evangelium an jeden Einzelnen heran und stellt ihm Gottes Wahrheit und Gottes Liebe vor Augen. Uns unter Gottes Urteil zu stellen und seine Gnade in Christus anzunehmen ist die Voraussetzung dafür, dass wir selbst zu Kanälen von Gottes Botschaft werden.
Die Bibel kennen lernen (in der Breite und in der Tiefe)
Uns täglich als Jünger dem Herrn präsentieren (Jes 50,4-9).
Uns täglich von Jesus die Füße waschen lassen: alles, was zwischen uns und Gott steht muss bekannt und gereinigt werden. Das ist der Wandel im Licht (1Joh 1,9; Joh 11,9-10)
Übung (Heb 5,14)
Sind wir bereit, Jesus nachzufolgen - uns von ihm senden zu lassen? Oder wollen wir in unserer eigenen Mission unterwegs sein? Sie kann nur scheitern, wenn sie nicht der Sendung Gottes entspricht.
Sagen wir nur das …?
Sagen wir nur das …?
Jesus lebte die Weisheit der Sprüche:
Spr 10,19: Wo viele Worte sind, da geht es ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, der ist klug.
Spr 12,18: Wer unbedacht schwatzt, der verletzt wie ein durchbohrendes Schwert; die Zunge der Weisen aber ist heilsam.
Spr 15,4: Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens, ist aber Verkehrtheit an ihr, verwundet sie den Geist.
Spr 15,28: Das Herz des Gerechten überlegt, was es antworten soll, aber der Mund des Gottlosen sprudelt Bosheiten hervor.
Wie sieht es mit uns aus?
Halten wir unsere Zunge im Zaum, oder sündigen wir durch viele Worte?
Ist unsere Zunge heilsam, oder schwatzen wir unbedacht und verletzen damit?
Überlegen wir, was wir antworten sollen, oder sprudeln wir hervor, was wir denken und fühlen?
Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wißt, wie ihr jedem einzelnen antworten sollt.
Unsere Rede soll gesalzen sein, aber nicht mit der Würze unserer fleischlichen Emotionen sondern mit der Würze von Gottes Wahrheit und der Vollmacht des Heiligen Geistes. Und das können manchmal harte Worte sein, wie wir am Beispeil Jesu gesehen haben.
Es geht also nicht darum, immer nur wohl annehmbare Worte zu sagen. Manchmal bedeutet Gottes Wahrheit und die Vollmacht des Geistes, Dinge zu sagen, die nicht angenehm klingen, die uns nicht sympatisch machen, und dennnoch sollen wir sie sagen. An Jesus scheiden sich Geister. Wenn wir wahre Jünger Jesu sind, werden und sollen sich auch an uns die Geister scheiden.
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Lasst uns dem Herrn Jesus nacheifern, indem wir
im Bewusstsein unserer Sendung als Botschafter Christi leben und reden
jeden Tag mit Gott ins Reine kommen und mit Ohren eines Jüngers hören, was er uns zu sagen hat, damit wir auch mit der Zunge eines Jüngers Erquickung für unsere Mitmenschen bringen können.
unsere Zunge kontrollieren, so dass nicht unser eigenes Denken und Fühlen hervorsprudelt, sondern Worte der Wahrheit, die von Gott kommen - in Liebe und Gnade, aber voller Wahrheit und Würze; nicht immer angenehm für die Zuhörer, aber in der Kraft Gottes.
Dies gilt allgemein, aber im Besonderen in Situationen, wo wir angegriffen werden, wo uns Unrecht getan wird.