Licht in meiner Dunkelheit
Sermon • Submitted
0 ratings
· 49 viewsNotes
Transcript
„Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit.“
[Mit diesem Satz endet auch das vorangegangene Schattenspiel.]
Manchmal, da verfangen wir uns in unserer Dunkelheit, verlieren die Orientierung, verlieren den Mut und die Hoffnung. Manchmal droht uns Dunkelheit zu überwältigen, besonders wenn wir keinen Ausweg, kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Manchmal drohen wir sogar den Glauben daran zu verlieren, dass es außer der Dunkelheit noch etwas gibt, wenn wir durch schwere Zeiten müssen, die kein Ende zu finden scheinen.
[Kerze anzünden.]
Doch Licht ist stärker als Dunkelheit. Gegen Licht hat Dunkelheit keine Chance. Licht vertreibt alle Dunkelheit, alle Finsternis. Licht schenkt uns neuen Mut und neue Hoffnung. Wir können wieder etwas sehen, den Blick heben, bekommen eine neue Perspektive. Licht besiegt die Dunkelheit — in einem Raum, aber auch in meinem Herzen.
Was ist die Lichtquelle deines Lebens? Was macht dein Leben hell?
Es ist kein Zufall, dass Gott ausgerechnet in die dunkle Nacht kommt.
Er hätte es auch ganz anders haben können: mit viel Tamtam und Aufsehen direkt zum Königshof und auf den Thron. Herrlich und majestätisch, prächtig und ohne jeden Widerstand.
Aber nein, Gott hatte einen anderen Plan. Er wollte nicht zuerst zu den großen und wichtigen Leuten; nicht zu den Königen und nicht einmal zu den hohen Theologen. Er wollte zu denen, für die sich keiner interessiert. Er wollte zu den einfachen Leuten. Er wollte einer von ihnen sein — einer von uns. Er wollte zu dir und mir.
Wir sind Gott nicht egal. Du bist Gott nicht egal! Er kommt mitten hinein in die Dunkelheit unseres Lebens. Er hat das Leben selbst durchlebt mit all seinen Höhen und Tiefen. Er weiß, was es heißt, Mensch zu sein, was wir zu tragen haben und woran wir uns freuen können.
Und dabei ist Gott sich nicht zu schade für einen Stall, für Heu und Stroh — für stinkende Windeln. Er ist sich nicht zu schade, das alles durchzumachen. Wir sind es Ihm wert. Das alles nimmt er auf sich, um bei uns zu sein; um Sein Licht in unsere Dunkelheit zu bringen.
Gott hätte das nicht gemusst, Er hätte es anders haben können, Er hätte nicht einmal Mensch werden müssen. — Doch Er wollte es, weil Er uns so unendlich liebt, jeden einzelnen von uns — auch dich und mich! Er wollte uns ganz nahe sein und Er wollte uns die Möglichkeit geben, dass wir Ihm ganz nahe sein können.
Von uns aus hätten wir nicht zu Gott kommen können. Zu groß ist die Dunkelheit in unseren Herzen, zu groß unsere Schuld, zu oft haben wir Gott den Rücken zugekehrt. Wir hatten uns den Weg längst verbaut, der uns zu Gott gebracht hätte.
Deswegen kommt Gott zu uns und eröffnet uns einen neuen Weg. Er macht sich ganz klein und wird Mensch.
Mit Seinem Licht kommt Er in unsere Dunkelheit. Mit Seinem Licht möchte Er die Dunkelheit in unseren Herzen vertreiben. Mit Seinem Licht möchte Er unsere Herzen erfüllen.
Im Johannesevangelium lesen wir, dass Jesus Christus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Vielmehr wird er das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)
Jesus selbst ist das Licht der Welt, das Licht des Lebens. Keine mystische Kraft, nach der wir suchen, keine kosmische Energie, sondern Jesus selbst. Er in Person, der menschgewordene Gott. Er ist das Licht der Welt. Er kann unser Herz wieder hell machen, kann unsere Dunkelheit vertreiben und besiegen, kann unser Leben wieder aufleuchten lassen.
Du musst ihn nur in dein Leben einlassen, Ihm dein Herz öffnen und anvertrauen. Denn Weihnachten bringt dir nichts, wenn es nicht auch in dir Weihnachten wird. Du musst Gott in dein Herz lassen, Er möchte gern darin wohnen.
Wenn du dich fragst, wie weit Gott gehen würde, um dein Herz zu gewinnen, wie sehr er dich liebt, dann schau hinab in die Krippe, wo Er sich demütigt und schutzlos und nackt daliegt; und dann schau hinauf ans Kreuz, wo er sich demütigen lässt und deine und meine Dunkelheit besiegt.
Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Vielmehr wird er das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)
Amen.