Friede auf Erden!

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Friede auf Erden!

Ein kleines Dorf, abseits von allen Metropolen dieser Welt, wenige Einwohner, so etwa 8 Kilometer entfernt von der damals gar nicht so wichtigen Stadt Jerusalem, erst recht weit entfernt von der Hauptstadt Rom, also tiefste, tiefste Provinz, also viel, viel unbedeutender als Nobitz heute. Denn Nobitz heute ist ja fast der Mittelpunkt der Welt, schließlich haben wir einen Flughafen und das auch noch nach 30 Jahren Deutscher Einheit.
Nun gut dieses kleine Dörfchen soll der Mittelpunkt der Welt werden, und zwar deswegen weil Gott hier Geschichte - Weltgeschichte schreiben will - und das in einem Stall.
Und das kennen wir ja von Gott: Selbst in abgelegenen Dörfern kann etwas geschehen, was wichtig ist. Kein Ort, kein Haus ist zu abgelegen, wenn Gott kommt. Auch zu uns, wo auch immer wir sind. Er beginnt mit uns einen Weg. Auf diesem Weg schenkt Gott uns ungeheuer viel und unverdient Gutes. Für Gottes Handeln ist kein Ort zu abgelegen.
Dieses Dörfchen, das wissen sie ja, heißt Bethlehem. Sicher es hatte schon einmal Bedeutung gehabt. Er war schon einmal ein etwas geschichtsträchtiger Ort. Schließlich ist die Urahnin Rahel hier geboren und es ist der Stammort des Königs David.
Aber zur Zeit des Propheten Micha und dann erst recht 700 Jahre später war es ein unbedeutendes Flecken. Doch hier soll der Messias zur Welt kommen. Hier soll er geboren werden. Und das wurde schon ein paar Jahrhunderte vorher durch verschiedene Propheten verheißen. So auch durch den Propheten Micha. Wir hören, was er schreibt:
Micha 5,1–4 (LU)
1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. 2 Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Israeliten. 3 Er aber wird auftreten und sie weiden in der Kraft des Herrn und in der Hoheit des Namens des Herrn, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde. 4 Und er wird der Friede sein.
So wie es der Propheten verheißen hat, kommt Gottes Botschaft, kommt der Messias in dem kleinen Jesuskind im Stall in Betlehem zur Welt. Gott kommt zu uns.
Eigentlich kommt er in eine unmögliche Welt. In eine Welt, die sich genauso schlimm anfühlt, wie die Welt, die wir heute empfinden. Eine Welt, wo Menschen in vielem ohnmächtig sind.
Auch wir heute erfahren in vielem Ohnmacht. Ohnmacht gegenüber dem Virus, der seit 2 Jahren unser Leben bestimmt. Wenn ich daran denke, meine letzte Gemeindeveranstaltung ohne Coronahintergrund war eine Whisky-Verkostung in Flemmingen vor 2 Jahren. Aber was ich viel schlimmer empfinde, ist die Ohnmacht dabei, wie wir Menschen seit einiger Zeit damit umgehen und welche Aggressivität sich in unserer Gesellschaft in letzter Zeit entwickelt hat. Wie lange können wir das noch aushalten? Unsere Gesellschaft hat sich radikal verändert. Können wir wirklich nicht mehr miteinander leben, ohne den anderen an den Pranger zu stellen?
Dennoch machen uns die Worte des Propheten deutlich, das, was in unserer Welt geschieht, nicht in Ohnmacht geschehen muss. So geschah die Geburt des Jesuskindes nach einem göttlichen Plan.
Das Wort aus dem Buch des Propheten Micha macht uns deutlich, dass das Kommen des Messias von Gott her schon von langer Hand vorbereitet ist. Gott hatte es schon lange geplant, dass der Messias auf diese Erde kommen wird. Und die ganze Weltgeschichte, vom Großen bis zum Kleinen, hat seinen Anteil an diesem Plan Gottes. Ja und dieser Plan Gottes hat Bestand von Anfang bis in Ewigkeit. Das Kommen des Messias ist also kein Betriebsunfall, weil irgendetwas schief gegangen ist, im Heilsplan Gottes, sondern war Bestandteil von Anfang an. Dass Jesus Christus in Bethlehem geboren wurde, ist Bestandteil des göttlichen Heilsplans mit seiner Schöpfung und auch mit uns Menschen. Darum konnte das Weihnachtsgeschehen auch nichts und niemand aufhalten. Der Heiland dieser Welt wurde auf ungewöhnliche Weise geboren. So kündet es auch der Prophet Micha an, und so geschieht es auch. Das Volk muss warten bis die Zeit gekommen ist und der Retter geboren wird. Der Retter wird durch eine Jungfrau geboren. Das Göttliche wird Mensch. In jener Nacht in Bethlehem geschieht etwas Ungeheures: Der große Gott wird Mensch – Das Große wird klein – damit das Kleine groß werden kann. Und das Zeichen dafür in der Welt ist der Stern, der es in alle Welt verkündet.
Aber auch die Engel verkünden es und wir haben ihre Worte noch im Ohr:
Luke 2:14 LU
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
„Aus Bethlehem wird kommen, der in Israel Herr sei“ – als der Prophet Micha diese Worte sagt, bringt er die große Sehnsucht der Menschen damals nach Frieden und Gerechtigkeit zum Ausdruck. Eine Sehnsucht, die auch uns heute bewegt, gerade in dieser Zeit der Corona-Pandemie, wo wir das Gefühl haben, das sich unsere Gesellschaft spaltet, und leider haben da auch die Sozialen Medien, deren Fan ich normalerweise bin, auch einen großen Anteil daran. Aber auch die Kriegsgefahr vor unserer Haustür in Belarus und der Ukraine darf nicht unerwähnt bleiben und auch die vielen Menschen, die in unserem Land unter der Armutsgrenze leben. Darum ist auch heute noch die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit groß, auch Weihnachten 2021.
Im Nachhinein wissen wir, dass der Weg vom Propheten Micha bis zum Stall in Bethlehem noch weit war, und dass dieser Weg anders verlief als sich die Menschen das vorstellten und wünschten.
Weil Jesus als Kind im Stall zu Bethlehem zur Welt kam, darum ist der Friede Gottes heute zu Weihnachten angesagt. Er beginnt bei der Veränderung Deines Herzens und nirgends sonst. Gibst Du das zu? Willst Du wirklich diesen Frieden Gottes?
Dann bleib nicht bei Deinem Herzen stehen! Friede ist im biblischen Sinne nur vorstellbar als ein Leben in der Versöhnung. Mit Gott und mit den Menschen. Das ist zu Weihnachten uns den Menschen ganz besonders geschenkt. Der Friede Gottes ist nichts innerlich abgehobenes, sondern etwas ganz und gar praktisches.
Wenn Gott zwar im Kleinen beginnt, dürfen wir wissen, dass er nicht kleinlich ist. Darum brauchen wir es auch nicht zu sein. Wir können die Ansprüche an uns und andere einfach sausen lassen. Alles Aufrechnen und Vergleichen kann aufhören. Alle Missgunst und aller Neid brauchen unser Herz nicht mehr zu belagern. Offene Worte können und sollten Missverständnisse aus dem Weg räumen. Der erste Schritt zur Versöhnung darf unser sein. Reichen wird dem anderen die Hand. Denn Gott hat es zuerst getan! So wird er auch unserer Beziehung zu ihm selber und zu unserem Nächsten einen wunderbaren Neuanfang schenken. Gott kann das und will das!
Damit die Botschaft der Engel zu Weihnachten sich erfüllt:
Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Lukas 2)
So kann es wirklich Friede auf Erden werden, so kann es Frieden bei uns werden, in unseren Häusern, in unseren Familien und so wird Gott in der Höhe allein die Ehre gegeben.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Amen
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