Heilig Abend 2021 17 Uhr

Perikopenreihe IV  •  Sermon  •  Submitted
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Gott lässt aus dem kleinen unscheinbaren Großes entstehen. Es ist ähnlich wie in Brechts "Fragen eines lesenden Arbeiters" und Madsens - Du schreibst Geschichte. Denn jeder Einzelne macht den Unterschied.

Notes
Transcript

Musik „Es ist für uns eine Zeit angekommen“

Begrüßung – Daniela – mittig auf den Stufen

Gemeinde-Lied EG 54 „Hört der Engel helle Lieder“ Strophe 1+3

Gebet – Daniela – mittig auf Stufen

Solostück Bläser

Lesung – Daniela und Tim vor dem Weihnachtsbaum im Wechsel

Jedes Jahr erzählen wir uns die Geschichte von der Geburt Jesu. Wir lesen sie in alt vertrauten Worten, weil es vielen Menschen am Heiligen Abend wichtig ist, diese Geschichte genau so zu hören:
L1: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
L2: Da machte sich auf auch Josef aus der Stadt Nazareth in die Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria; die war schwanger.
L1: Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
L2: Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
L1: Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen und sprach zu ihnen:
L2: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
L1: Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
L2: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
L1: Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander:
L2: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
L1: Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

Musik „Ich steh an deiner Krippen hier“

From zero to hero

Du bist nicht unbedeutend

Weil die Welt sich so schnell dreht Weil die Zeit so schnell vergeht Kommst Du nicht hinterher Weil die Hektik sich nicht legt Und Du in der Masse untergehst Bist du ein Tropfen im Meer Doch Du lebst länger als ein Leben lang Du bist das womit alles begann Denn Du schreibst Geschichte Mit jedem Schritt Mit jedem Wort Setzt Du sie fort Du schreibst Geschichte An jedem Tag Denn jetzt und hier Bist du ein Teil von ihr
(Madsen - Du schreibst Geschichte)
Du schreibst Geschichte. Ja du, denn ohne dich wäre die Welt nicht die selbe. Egal wie unbedeutend du dich gerade fühlst. Egal wie sehr dich die Winterdepression plagt. Egal wie groß der Corona-Blues. Egal wie groß die Angst, dass es an Weihnachten wieder stress gibt. Du bist nicht so unbedeutend wie du denkst. Du bist nämlich eine ganze Welt und voller Bedeutung. Für jemand anderen. Vielleicht auch für jemanden den du noch nicht kennst. Denn vielleicht gibt es ja da draußen jemanden, der schon sein ganzes Leben nach dir sucht. Und dann gibt es da noch Gott, der dich wunderbar geschaffen hat und für den du nie unwichtig bist. Schau in den Spiegel und sieh wie schön er dich geschaffen hat. Die Sommersproßen um deine Nase. Niemand hat sie so wie du. Die kleine Narbe auf der Wange. Keiner hat so eine wie du. Die Falten um deine Augen. Eine einmalige Zeichnung. All das zeigt wie einzigartig und schön du geschaffen wurdest.

Die unscheinbare Liebe Gottes

Gott liebt das unscheinbare nämlich. Das lässt er nämlich durch seine Prophet:innen immer wieder durchblicken. Schon zu Zeiten des alten Israels ließ er es immer wieder in den Erlebnissen durchblicken. Denn all die Prophet:innen waren oftmals Menschen die vorher auch unscheinbare Menschen waren. Manch ein großer König war, bevor er König wurde ein kleiner schmächtiger unscheinbarer Schafhirtenjunge der in der familiären Erbfolge ganz weit hinten stand. Und dann gab es auch noch die kleinen Orte, mit denen Gott großes vorhatte, so ließ er einmal den Schreibern des Michabuches weissagen: Mi 5,1-4 “1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. 2 Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Israeliten. 3 Er aber wird auftreten und sie weiden in der Kraft des Herrn und in der Hoheit des Namens des Herrn, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde. 4 Und er wird der Friede sein.”

Der unscheinbare Schreinerjunge

Das war Bethelehem lange. Ein kleiner unscheinbarer Ort, der nicht wirklich beachtet wurde, weil er wenige Kilometer südlich im Schatten des mächtigen Jersualems liegt. Und doch ist dieser Ort für uns Christ:innen ein Ort geworden, der für uns das Weltbild vollkommen verändert hat. Denn hier an diesem unscheinbaren Ort, geschah in einer unscheinbaren Krippe bei einer unscheinbaren Familie, etwas ersteinmal ganz gewöhnliches und somit unscheinbares. Ein Kind wurde geboren. Eigentlich kaum eine Erwähnung für die Geschichtsschreiber:innen wert. Und dennoch hat Gott hier in dieser zunächst unscheinbaren Szene großartiges vollbracht, so dass später erzählt wurde, dass Sterndeuter aus dem Orient in diese gewöhnliche Szene hineingeplatzt sind und der damalige Herrscher Herodes dieses unscheinbare Kind umbringen lassen wollte.
Denn dieser unscheinbare Schreinerjunge sollte mit seiner Botschaft die Welt verändern. Von Gott beseelt hat er den Menschen Hoffnung gegeben, dass nicht die Herkunft entscheidend ist, was aus einem wird, sondern Gott mit einem jeden großes vorhat, weil Gott seine ganze Schöpfung liebt. Und diese Botschaft des Schreinerjungen Jesus wurde so fruchtbar, dass der kleine Ort Bethlehem nicht mehr im Schatten des großen Jerusalems ab sofort stand, sondern tatsächlich ein fruchtbarer Grund für die Wunder Gottes, welch er durch seinen Sohn Jesus vollbrachte wurde. Denn wäre diese ganz gewöhnliche Szene an diesem ganz gewöhnlichen Ort nicht geschehen, dann wäre die Botschaft Gottes durch das Leben Jesu für uns gewöhnliche Menschen nicht so wirkkräftig geworden.

Du bist Großes

Denn die mächtige Botschaft, die dort im fruchtbaren Bethlehem geschehen ist, trägt uns auch heute noch. Egal, wie schnell die Welt sich dreht, egal wie schnell die Zeit vergeht. Egal, dass die Hektik sich nicht legt. Du gehst in der Masse für Gott nicht unter. Du schreibst seit deinem ersten Atemzug nämlich Geschichte mit Gott. Bei Gott hat jedes deiner Worte Gewicht und wird dich tragen. Du darfst darauf Vertrauen, dass Gott dich hört und trägt. Denn für Gott bist du einmalig und Gott schickt dir Menschen, die erkennen, dass du ähnlich wie Bethlehem und Jesus nicht unscheinbar bist, sondern ein strahlender Anker für die Zukunft bist.
Hier liegt nämlich die wirkliche Geschichte verborgen. Mit deiner Existenz. Mit deinem Dasein veränderst du alles. Das was du positives Schaffen wirst mit Worten, Taten, Handeln, dass wird in der Geschichte weiter getragen, gerade weil du es getan hast. Deswegen lass es zu, dass das Wunder der heiligen Nacht erwachen kann. Dass du, der du klein bist unter den Tausenden, in dir wachsen lässt, was die Welt als Heil durchzieht von Anfang an. Lass dich nicht von der Zeit plagen, sondern vertraue darauf, dass die Kraft Gottes und die Hoheit Gottes auch durch dich strömt und dich sicher wohnen lassen will, damit der Friede in der Welt sich mehren wird.
Amen

Fürbitten – Daniela – unter der Kanzel/Sterne einblenden

Vaterunser – Daniela

Musik „Time for Memories“

Abkündigungen – Tim – Stufen

· „Brot für die Welt“ setzt sich in fast 100 Ländern dafür ein, dass Menschen sich selbst helfen können und sorgt so für mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Mit der heutigen Kollekte werden Projekte unterstützt, die sich um die Verbesserung der Ernährung kümmern, die Jugendlichen eine Berufsperspektive bieten, die Menschen helfen, sich mit ausreichend Wasser zu versorgen oder die durch Bildung dazu beitragen, dass auch Mädchen Schulen besuchen können und vieles mehr.

Gemeindelied „O Du Fröhliche“

Segen – Daniela – Mitte Stufen

Nachspiel der Bläser oder Orgel

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