2 So. n. Epiphanias

Perikopenreihe IV  •  Sermon  •  Submitted
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Was unterscheidet menschliche von göttlicher Weisheit? Wie wirkt hierbei der Heilige Geist?

Notes
Transcript

Begrüßung

Johannes 1,16 BasisBibel
16 Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt – mit der Gnade, die von Gott kommt.
Der Beginn der Weisheit ist die Definition der Begriffe.
(Sokrates)
Der Zimmermann bearbeitet das Holz. Der Schütze krümmt den Bogen. Der Weise formt sich selbst.
(Buddha)

Lied

EG 199,1+2+4 Gott hat das erste Wort

Psalm

Psalm 105,1–8 BasisBibel
1 Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen aus! Verkündet seine Taten unter den Völkern! 2 Singt für ihn, musiziert für ihn! Sprecht über alle seine Wunder! 3 Seid stolz auf seinen heiligen Namen! Von Herzen sollen sich alle freuen, die den Herrn suchen! 4 Fragt nach dem Herrn und seiner Macht! Kommt vor sein Angesicht zu jeder Zeit! 5 Denkt an seine Wunder, die er getan hat, an seine Zeichen und Urteilssprüche – 6 ihr Nachkommen Abrahams, seines Knechts, ihr Söhne Jakobs, die er auserwählt hat! 7 Er allein ist der Herr, unser Gott! Seine Gesetze gelten im ganzen Land. 8 Er hält sich für immer an seinen Bund. Tausend Generationen gab er sein Wort.

Gebet

Gelassenheitsgebet von Niebuhr
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Einen Tag nach dem anderen zu leben,
einen Moment nach dem anderen zu genießen.
Entbehrung als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren.
Diese sündige Welt anzunehmen, wie Jesus es tat,
und nicht so, wie ich sie gern hätte.
Zu vertrauen, dass Du alles richtig machen wirst,
wenn ich mich Deinem Willen hingebe,
sodass ich in diesem Leben ziemlich glücklich sein möge
und im nächsten für immer überglücklich mit dir.
Amen.

Lesung

Exodus 33,18–23 LU
18 Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! 19 Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen den Namen des Herrn vor dir: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. 20 Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. 21 Und der Herr sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. 22 Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. 23 Dann will ich meine Hand von dir tun, und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Lied

EG 428,1+2+5 “Komm in unsre stolze Welt”

Von der Weisheit geküsst. Was Weisheit für uns bedeuten kann.

Predigttext

1. Korinther 2,1–10 BasisBibel
1 Brüder und Schwestern, ich bin damals zu euch gekommen, um euch das Geheimnis Gottes zu verkünden. Ich bin aber nicht mit großartigen Worten oder mit Weisheit aufgetreten. 2 Denn ich hatte beschlossen, bei euch von nichts anderem etwas wissen zu wollen als von Jesus Christus – und besonders davon, dass er gekreuzigt wurde. 3 Ich trat mit einem Gefühl der Schwäche und zitternd vor Angst bei euch auf. 4 Ich setzte bei meiner Rede und meiner Verkündigung nicht auf die Weisheit und ihre Fähigkeit zu überzeugen. Ihre Wirkung verdankte sich vielmehr dem Heiligen Geist und der Kraft Gottes. 5 Denn euer Glaube sollte nicht aus menschlicher Weisheit kommen, sondern aus der Kraft Gottes. 6 Und doch verkünden wir eine Weisheit – und zwar denen, die dafür reif sind. Es ist eine Weisheit, die nicht aus unserer Zeit stammt. Sie kommt auch nicht von den Herrschern unserer Zeit, die ja zum Untergang bestimmt sind. 7 Nein, wir verkünden die geheimnisvolle Weisheit Gottes, die bis jetzt verborgen war: Schon vor aller Zeit hatte Gott bestimmt, uns Anteil an seiner Herrlichkeit zu geben. 8 Das ist es, was keiner von den Herrschern unserer Zeit erkannt hat. Denn hätten sie es erkannt, dann hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 In der Heiligen Schrift heißt es dazu: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist – all das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.« 10 Ja, uns hat Gott dieses Geheimnis durch den Heiligen Geist enthüllt. Denn der Heilige Geist erforscht alles, selbst die geheimsten Absichten Gottes.

Was ist Weisheit?

Tja liebe Schwestern und Brüder,
da liest der Apostel Paulus mal wider einigen ordentlich die Leviten. Mal wider hat er die Erwartungen von einigen in der Gemeinde nicht erfüllt. Und hat damit scheinbar alles richtig getan.
Doch was haben diese anderen erwartet? Ein Feuerwerk. Ein Feuerwerk der Redekunst. Ein Entertainer, welcher ein Feuerwerk entfacht und die Menschen mitreißt, so dass sie ihn am liebsten auf Händen durch den Raum tragen wollen.
Und seien wir mal ehrlich, wer von uns hätte das nicht auch gerne. Einen Prediger, der einen mitreißt, der mit Glanz und Glamour immer wieder ein Feuerwerk entfacht. Der mit allen Tricks der Redekunst die Hörer:innen mitreißt und dafür sorgt, dass sich die Reihen füllen, weil es einfach ein Mensch ist, dem man gerne zuhört, der einen fesselt und packt.
Aber genau das, was die Leute erwartet haben, das hat Paulus nicht gemacht und das ist ihm auch bewusst. Er hat die Erwartungen dieser Menschen durchkreuzt.
Er durchkreuzt sie, weil es ihm nicht um die Weisheit von Menschen geht, sondern um die Weisheit Gottes, welche verkündigt werden soll.
Und was wäre die Weisheit, wenn sie abhängig wäre, von der Redekunst einer Person, der sie verkündigt?
Richtig, sie wäre hohl. Sie wäre leer. Wenn die Weisheit Gottes davon abhängig wäre, das sie von Menschlicher Redekunst an den Mann und die Frau gebracht wird, dann wäre sie wohl sehr wirkungslos. Denn Paulus stellt klar. Die Weisheit Gottes wirkt anders als die menschliche Weisheit.
Denn menschliche Weisheit ist die Weisheit des Siegers. Wer genügend Argumente auf seiner Seite hat, der hat die weise Entscheidung in der Regel auf seiner Seite.
Göttliche Weisheit hingegen wirkt manchmal Paradox. Die göttliche Weisheit, wie sie von Christus verkündigt wurde, so Paulus, ist die Weisheit, welche im wahrsten Sinne des Wortes nicht totzukriegen ist.
Sie kommt unscheinbar daher und verschafft sich doch nach und nach Raum, selbst wenn sie nur dahergestammelt wird.
Die Bibel selbst gibt davon immer wieder Zeugnis. So mach dir doch mal die Mühe und schuae nach, wie viele der Prophet:innen des Alten Testaments betonen, dass sie nach menschlichem dafürhalten noch nicht reif seien, das Wort Gottes zu verkündigen. Mose betont, dass er stottert und der Prophet Jesaja hält sich gar für zu jung. Doch Gott hält an solchen Menschen fest um immer wieder die Macht seiner Weisheit zu offenbaren. Diejenigen, die in der Gesellschaft sonst eher schräg angesehen werden, wenn sie den Mund aufmachen, die sind es in der Bibel, die Gottes Weisheit verkündigen.
Uns kann das daher ein Ausrufezeichen in unserem Leben sein, dass wir genau hinschauen, wenn jemand mit schönen galanten Worten uns einfängt. Ich will gar nicht abstreiten, dass auch er Gottes Weisheit uns erzählen kann, aber sollten wir bei dem was uns so gefällt, genau hinschauen, ob es wirklich Gottes Weisheit ist, die er uns verkündet oder ob es nicht doch eher menschliche Weisheit ist, die uns gefällt. Denn Gottes Weisheit ist, wenn ich die Bibel lese, doch oft nicht nur seichte Seelenstreichelei, sondern oft kerniges Schwarzbrot.
Gottes Weisheit öffnet uns immer wieder die Augen dafür, was wir manchmal alles so falsch machen und das er uns dennoch liebt. Gottes Weisheit führt uns vor Augen, dass wir Menschen zu oft den göttlichen Weg verlassen, weil unsere Freiheit uns zu oft überheblich werden lässt. Gottes Weisheit erinnert uns daran, dass wir dem Schöfpungsauftrag nicht nachkommen und die Erde nicht hegen und pflegen, sondern allzu oft vernichten.
Gottes Weisheit ist aber auch der schmerzhafte Blick auf das Kreuz mit dem Zeichen, dass der Tod nicht das Ende ist. Sondern das Gott mit uns mehr vorhat, als die menschliche Weisheit je zu begreifen vermag vorhat, wenn wir uns nur ganz auf ihn und seinen Weg einlassen wollen.
Amen!

Lied

EG 398 “In dir ist Freude”

Fürbitten

Dreieiner Gott. Du bist die Quelle der Weisheit, du bist Ursprung und Ziel unseres Lebens, du bist ewige Liebe. Wir beten zu dir und danken dir.
Deine Weisheit, barmherziger Gott, führt zum Leben. Darum erfülle mit deiner Weisheit alle, die Macht über andere haben: die Politiker, die Richterinnen, die Lehrer. Du kennst sie und das, was von ihnen erwartet wird. Leite sie. Schenke ihnen Weisheit. Mache auch uns weise. Wir bitten dich: Zeige uns den Weg zum Leben.
Deine Liebe, ewiger Gott, führt zum Leben. Darum stärke alle, die mit ihren Kräften andere stützen: Altenpfleger, Krankenschwestern, Rettungssanitäter. Du kennst sie und siehst ihre Liebe. Beschütze sie. Gehe mit ihnen, wenn sie müde werden. Wir bitten dich: Zeige uns den Weg zum Leben.
Deine Demut, heiliger Gott, führt zum Leben. Darum behüte alle, die gedemütigt werden: die Menschen ohne Obdach, die Gemobbten, die zu Unrecht Beschuldigten. Du kennst sie und spürst ihre Traurigkeit und Angst. Tröste sie und hole sie heraus. Mach auch uns demütig. Wir bitten dich: Zeige uns den Weg zum Leben.
Deine Nähe, unergründlicher Gott, führt zum Leben. Darum heile unsere Kranken und tröste unsere Trauernden. Wir bitten dich: Zeige uns den Weg zum Leben.
Dein Wort, du rettender und befreiender Gott, führt zum Leben. Darum sprich zu uns. Sprich zu deiner weltweiten Kirche, zu den Gemeinden, die ihre Kirchengebäude hergeben müssen, zu den Gemeinden, die unter Polizeischutz Gottesdienst feiern, zu den Gemeinden, die bedrängt werden. Du siehst ihren Glauben. Du kennst unseren Glauben. Segne unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden, unsere neu Getauften. Wir bitten dich: Zeige uns den Weg zum Leben.
Du bist die Quelle der Weisheit, du bist Ursprung und Ziel unseres Lebens, du bist ewige Liebe. Im Vertrauen auf Jesus Christus bitten wir dich heute und alle Tage: Zeige uns den Weg zum Leben. Amen.
(Wochengebet der VELKD)

Vaterunser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Mitteilungen

Lied

EG+ 34 “Komm Heiliger Geist”

Segen

Numeri 6,24–26 LU
24 Der Herr segne dich und behüte dich; 25 der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; 26 der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
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