1 Petrus 3,8-17 (Predigt) ()

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Abschliesende Aufforderungen an alle Christen in Anfeindungen.

Notes
Transcript

Einleitung:

Hinführung zum Text...
Kontext: 1 Petrus 2,11-12
Anweisungen an Fremdlinge und Wanderer ohne Bürgerrecht.
Enthaltet euch von Sünde & tut Gutes zum Lob Gottes.
—> Als Bürger
—> Als Knechte
—> Frauen
—> Männer
—> Nun spricht Petrus alle an: Endlich aber alle...

8 Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitfühlend, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, gütig! 9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr wißt, daß ihr dazu berufen seid, Segen zu erben. 10 Denn »wem das Leben lieb ist und wer gute Tage sehen will, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden; 11 er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche den Frieden und jage ihm nach! 12 Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist gegen die gerichtet, die Böses tun.«

13 Und wer will euch Schaden zufügen, wenn ihr Nachahmer des Guten seid? 14 Doch wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr! Ihr Drohen aber fürchtet nicht und laßt euch nicht beunruhigen; 15 sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen! Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung; 16 und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen. 17 Denn es ist besser, daß ihr für Gutestun leidet, wenn das der Wille Gottes sein sollte, als für Bösestun.

Den Text heute, Teilt sich meines Erachtens in Zwei Teile. Den ersten Teil habe ich Überschrieben mit: Eiferer des Guten 1 Petrus 3,8-12 den Zweiten mit drei Aufforderungen an Verfolgte (Bedrängte) 1 Petrus 3,13-17.

1. Eiferer des Guten

8 Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitfühlend, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, gütig! 9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet,

Endlich, man könnte auch übersetzen, zu Guter letzt, oder zum Schluss. Damit wird die Aufzählung der Bereiche die wir besprochen haben abgeschlossen.
Endlich aber seid alle. Jetzt ist es unwesentlich ob du Mann, Frau Knecht oder Bürger bist. Als Christ bist du angesprochen.
5 Adjektive werden hier aufgereiht, die zu Attributen der Christen werden sollen. Ihre Gemeinschaft auszeichenen, beschreiben sollten.
Gleich gesinnt: spricht von Einheit, Zusammenhalt, ja einer Harmonie im Denken, Reden und Handeln. Dieses kann nur auf der Grundlage des Wortes Gottes geschehen.
mitfühlend: sympatie, einfühlvermögen. warmherzigkeit. Das Gegenteil währe kälte, ignoranz.
voll brüderlichen Liebe:
barmherzig: ähnlich wie Mitfühlend: Mitleid haben, (es heist wein mit den Weinenden, )
(gütig) demütig: in rechter Weise von sich denken.
Hier ist ein schöner Chiasmus:
Außen wie ich denke. gleichgesinnt & demütig
Dann wie ich fühle / empfinde Mitfühlende / barmherzig
wie ich lebe / handle: voll brüderlichen liebe. Das Erkennungsmerkmal der Christen sollte immer die Liebe sein.

9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet,

Vers 9 Richtet sich hoffentlich weniger an die Christliche Gemeinschaft, als viel mehr an den Umgang mit den Angriffen von Außen.
Jesus hat zu seiner Zeit gesagt, welchen Wert hat es, wenn ihr nur zu denen gut seid, die zu euch gut sind? Was ist daran besonderes, das machen doch alle.
Ebenso ist es in der Welt angebracht, mit der gleichen Art & Weise zu antworten, was man erlebt hat. Petrus sagt, das ist nicht der Weg, der Weg ist Segnen.
Wir Christen haben dem Wort Segen / Segnen verschiedene Bedeutung zugemessen. Aber segnen bedeutet in der einfachsten Weise, gut über jemanden sprechen.
D. A. Carson über seinen Vater, der kein schlechtes Wort über einen Führenden Leiter ihres Bundes verlauten lies.
Zwei Gründe führt Petrus auf, warum wir entsprechend leben sollten.

1. Leben im Licht des Erbes

Warum sollen wir segnen wenn wir angegriffen werden?
Weil ihr wisst, das ihr dazu berufen seid, Segen zu erben.

2. Leben vor den Augen Gottes

10 Denn »wem das Leben lieb ist und wer gute Tage sehen will, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden; 11 er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche den Frieden und jage ihm nach! 12 Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist gegen die gerichtet, die Böses tun.«

Der Kontext, des Psalms. david in höhster gefahr.
Gott reagiert auf das Handeln der Menschen.
Männer —> Gebet verhindert.
1 Petrus 5,5b Gott wiedersteht den Hochmütigen, aber den demütigen gibt er gnade...

Eine Rhetorische Frage.

13 Und wer will euch Schaden zufügen, wenn ihr Nachahmer des Guten seid?

2. Drei Aufforderungen für Verfolgte

Der zweite Teil der heutigen Predigt, betrifft konkret Situationen der Anfeindung und Verfolgung. Vers 14a & Vers 17 bilden den Rahmen. Es geht um Leiden, trotz Gutes Tun.

14 Doch wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr!

Die Rhetorische Frage aus Vers 13, wird erwartungsgemäß mit “keiner” beantwortet. Wenn du das Gute tust, wer wird dir Schaden wollen…
Petrus kennt aber die Werte dieser Welt, er ist realistische, was die Reaktionen der Menschen angeht. Er rechnet mit Verfolgung und Anfeindung, trotz des Guten das die Christen tun werden. In Vers 14 ist eine Anspielung auf die Seligpreisung Jesu, die wir im Mt 5,10 finden.

10 Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel!

11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! 12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.

Vers 17 schlägt dann in die gleiche Kerbe.

17 Denn es ist besser, daß ihr für Gutestun leidet, wenn das der Wille Gottes sein sollte, als für Bösestun.

Diese Aussage ist ihn ähnlicher Weise schon an die Knechte ergangen 1 Petrus 2,20. Und gewissermaßen entspricht das nicht unserem Verständnis. Wenn man schon leidet dann für eine angemessenen Grund. Die Logik die hier verwendet wird ist: Wenn der Grund Böse sprich Sünde ist, dann besser für das Gute Leiden. Denn nicht Sündigen ist immer besser als zu sündigen.
Wie sollen die Christen nun in diesen Rahmenbedingungen leben?
Drei Aufforderungen gibt Paulus, die Wegweisend sind, für die Christen damals, aber auch für uns heute.

1. Fürchte dich nicht

Ihr Drohen aber fürchtet nicht und laßt euch nicht beunruhigen; 15 sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen!

Die natürliche Reaktion auf Angriffe und Verfolgung sind Angst, Furcht, Schrecken. Petrus schreibt die Christen sollen sich nicht fürchten, noch sich beunruhigen lassen.
In Situationen die eine Echte Bedrohung darstellen, muss man Grund haben sich nicht zu fürchten.
V: (Wenn unsere Tochter weint, läuft unser Sohn zu ihr und sagt gerne: Ist schon gut, ich bin ja da.(von den Eltern abgeschaut.)) Offensichtlich ist es für ihn, seine Anwesenheit Grund genug, das man aufhört zu weinen.
Was ist der Grund, damit die Christen sich nicht fürchten sollen?
Heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in eurem Herzen. (andere Übersetzungen schreiben: “heiligt Christus in eurem Herzen.”)
—> Wir können Christus nicht heiliger machen.
—> Im “Vater Unser” wird dieses Wort gebraucht, “Geheiligt werde dein Name” es bedeutet, das immer Mehr Menschen die tatsächliche Heiligkeit Gottes erkennen und in ihrem Leben dem Rechnung tragen.
So auch hier, Gott / Jesus in unserem Herzen zu heiligen bedeutet, ihm die Anerkennung zu geben die er verdient. Er ist der König, er steht über allem, alles ist ihm unterworfen. Je mehr ich das verstehe, desto weniger Angst, erfüllt mich vor den Menschen die mich angreifen und bedrohen.
Jesaja schreibt, Jes 8,12-13

12 Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dies Volk Verschwörung nennt, und vor dem, was sie fürchten, fürchtet euch nicht und lasst euch nicht grauen, 13 sondern verschwört euch mit dem HERRN Zebaoth; den lasst eure Furcht und euren Schrecken sein. 14

Jesus sagt ähnliches zu seinen Jüngern:

4 Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. 5 Ich will euch aber zeigen, vor wem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch.

Wir haben es in den vergangenen Texten immer wieder gesehen. Die Christen sollten sich aus Furcht vor Gott entsprechend Unterordnen, ohne Furcht vor den Menschen zu haben. Das gab ihnen Freimut, dem Bösen zu widerstehen sich.
Wie oft sind wir bereit, aus Furcht vor den Menschen dinge zu tun die Sünde sind?
Petrus sagt, fürchtet euch nicht vor ihnen. Fürchte Gott, dann wird die andere Angst in den Hintergrund treten.

2. Gib Antwort

Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung;

Die zweite Aufforderung, betrifft die Bereitschaft Rechenschaft über deinen Hoffnung abzugeben. Und zwar zu jeder Zeit, jedem Menschen gegenüber.
Wüstest du, was du antworten würdest, wenn dich jemand nach deinen Glauben fragt?
In Zeiten der Bedrängnis könnte so eine Frage auch provokant oder Boshaft gestellt werden.
Schon mal, ergeben sich solche Gespräche ganz unverhofft aus dem Nichts.
z.B. H. S. im Regen...
Etwas sehr wichtiges sollten wir in dieser Aufforderung nicht übersehen: Die Haltung ist nicht unwichtig. Das Wie ist entscheidend.
Mit Sanftmut und Ehrerbietung (Gottesfurcht).
Leider gibt es Christen, wenn sie anfangen über Jesus und die Bibel zu sprechen, folgende Dinge an den Tag zu legen: Überheblichkeit, Stolz, abfällige Worte, usw.
Petrus sagt: Sanftmut, also Milde, Freundlich, Gewinnend. Und mit Gottesfurcht.
Ich denke es gibt einen Wichtigen Grundsatz den wir uns merken sollten. Gottes Dinge sollten auf Gottes Art und Weise gemacht werden.
Wir können nicht gegen Gottes Wesen handeln und erwarten das etwas gutes dabei herauskommt...

3. Bewahre ein reines Gewissen

16 und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen.

Bewahre ein gutes Gewissen. In Schwierigen Situationen ist das oft nicht immer einfach. Bewahren bedeutet aufmerksam sein, nicht gedankenlos. Bereit sein sich gegen die Sünde zu stellen, nicht den bequemeren Weg zu gehen.
Unser Gewissen sollte am Wort Gottes geschärft sein, damit es anschlägt, wann immer Sünde im Spiel ist. Wir sollten unser Gewissen gegen Abstumpung schützen, indem wir es ignorieren und gegen es handeln.
Ein Gutes Gewissen, sollte nicht unsere Selbstgerechtigkeit fördern, sondern Freimut geben, vor Gott und den Menschen zu Leben.
Die Pointe die Petrus hier macht geht in noch eine andere Richtung. Bewahre ein Gutes Gewissen, damit, wer auch immer schlecht über euch redet, keine Grundlage hat. Offensichtlich sollen eure guten Werke sein, das jede Lästerung oder jedes Gerücht gegen euch eine Lüge ist. Und die Verbreiter dieser Gerüchte, als Lügner dastehen. (Diese Thematik, hat sich in den vorherigen Abschnitten wiederholt...)
V: In England, wurde ende des 19 Jhr. das Siegel Made in Germany eingeführt. Es sollte die Britten davor schützen billigen Import aus Deutschland zu kaufen. Nur kurze Zeit Später entwickelte sich das Siegel zum Qualitätsnachweis. Die Deutschen Produckte waren offensichtlich günstiger und besser als die heimischen Produkte.

Schluss:

Die Waldenser :
Die Inquisitoren haben spezielle Anweisungen für ihre Berufskol- legen geschrieben. Im Sammelwerk des Passauer Anonymus (um 1270) lesen wir, wie man Waldenser erkennt:
„Häretiker (= Irrgläubige) erkennt man an ihrem Verhalten und ihren Reden. Sie sind leidenschaftslos und besonnen. Sie treiben keinen übertriebenen Aufwand mit ihrer Kleidung und meiden extravagante oder gemeine Kleider. Sie treiben keinen Handel, um nicht lügen, schwören oder betrügen zu müssen. Sie leben einzig von ihrer Hände Arbeit als Handwerker. Auch ihre Lehrer sind Weber und Schuhmacher. Reichtümer häufen sie nicht an; sie begnügen sich mit dem Notwendigsten. ... (Sie halten Maß beim Essen und Trinken. Sie besuchen keine Wirtshäuser, Tanz- vergnügen oder andere fragwürdige Veranstaltungen.) Sie be- zähmen ihren Zorn. Auch arbeiten sie immer und sind stets beim Lernen oder Lehren ... Man erkennt sie auch an ihrer präzisen und besonnenen Redeweise: Sie hüten sich vor übler Nachrede und vor vulgären oder nichtssagenden Worten. Sie meiden lügenhafte und beschwörende Ausdrücke. Sie sagen nicht ‚ehrlich‘ oder ‚ganz gewiss‘ und ähnliches, weil sie solche Bestätigungen wie einen Eid ansehen. ... Sie sagen nur: ‚Ja, ja nein, nein‘. Dies, so sagen sie, sei zulässig, weil Christus es so befohlen hat (Mt 5,37).“
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