Carl Brockhaus
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Carl Friedrich Wilhelm Brockhaus (*1822-1899).
1822 Geburt
Brockhaus war das sechste von insgesamt 14 Kindern und wurde streng christlich erzogen.
Nach seiner Schulzeit besuchte er ein Lehrerseminar. Er wird als ernst und charakterfest bezeichnet.
1845 Bekehrung
Er bekehrte sich 1845. Nach der Bekehrung fing er ziemlich schnell an Vorträge und Predigten zu halten. Interessant ist, dass er erst 1848 durch das eifrige Studium des Römer- und 1. Johannesbriefes zu vollem Vertrauen auf das vollbrachte Werk Jesu gelang.
Arbeitete 1843 bis 1848 in Breckerfeld als Lehrer und hielt früh in seiner Schule und auf Höfen der Umgebung Bibelstunden, in denen er das Evangelium verbreitete. Dort stellte sich eine evangelistische Gabe heraus. Er durfte aber an der neuen Schule keine Bibelstunden abhalten. Deshalb besuchte er in seiner freien Zeit die Familien seiner Schulkinder und rede über das Evangelium.
Hochzeit 1848
Heiratete 1848. Sie bekamen 13 Kinder → SCM ist nach seinem Sohn Rudolf Brockhaus benannt. SCM R. Brockhaus → Rudolf war ein bekannter Autor und Prediger der Brüderbewegung.
1849 Elberfelder Erziehungsverein
Gründete 1849 den “Elberfelder Erziehungsverein” zur Aufnahme und Erziehung verwahloster Kinder. Aber das erfüllte ihn nicht. Sein Wunsch war frei und öffentlich das Evangelium zu predigen.
1850 Evangelischer Brüderverein
1850 Schloss sich dem Evangelischen Brüderverein in Elberfeld an und wurde später zum hauptberuflichen Boten der Vereinigung. Der evangelische Brüderverein war Teil der Erweckungsbewegung in Deutschland. Er hatte die Evangelisation von Namenschristen und Nichtglaubenden zum Ziel. Kennzeichen dieser jungen christlichen Organisationen waren Überzeugungen, die sich sowohl aus dem Pietismus als auch aus der Aufklärung nährten, nämlich eine Betonung des Individuums und der Notwendigkeit einer individuellen Bekehrung und Wiedergeburt, die in einem Leben in der Heiligung mündet. Entsprechend wurde in der Verbreitung des Evangeliums von Jesus Christus das einzig wirksame Mittel gesehen, dem wahrgenommenen Verfall der kirchlichen und bürgerlichen Verhältnisse entgegenzuwirken. In der Überzeugung, dass Gott ihn berufen habe, widmete er sich ganz dieser Arbeit. Legte seine Aufgabe im Erziehungsverein nieder.
Durch einen gewissen Schweizer Heinrich Thorens kam er mit dem Schriftauslegungen von John Nelson Darby in Kontakt. Er studierte damit die Bibel und die Schriften Darbys und geriet dadurch in Konflikt mit dem Brüderverein. Seiner Meinung nach war es nicht Gottes Wille Vereine zu gründen und von Menschen angestellte Boten auszusenden und zu bezahlen, sondern Christen sollen allein vom Herrn berufen werden und nur ihm Rechenschaft abgeben müssen. Er war für eine starke Absonderung von Ungläubigen und für Versammlungen nur mit Gläubigen im Namen des HERRN. Gegenteil der Landeskirche. Daraufhin verkündigte er in Vorträgen und Bibelstunden nicht nur das Evangelium, sondern vor Allem auch die Stellung des Gläubigen in Christus und die Notwendigkeit der Absonderung von Ungläubigen. Der Evangelische Bürderverein hat ihn dann für diese Lehren zur Rechenschaft gezogen.
1852 Austritt aus dem Evangelischen Brüderverein
1852 trat er aufgrund von Meinungsverschiedenheiten aus dem Verein aus, weil er von der Wahrheit des Wortes Gottes nicht abweichen könne. Das bedeutete, dass er seine finanzielle Versorgung aufgab.
Er schrieb daraufhin:
“Fast alle meine Freunde und leiblichen Verwandten zogen sich von mir zurück und hielten mich für töricht und eigensinnig und meinten, dass es mir weder von Herzen um die Sache des Herrn zu tun sei, da ich den gesegneten Platz der Arbeit ohne Not verlassen habe, noch um das Wohl der Familie, da ich sie leichtfertig der Not preisgebe. Nur einige wenige billigten meinen Schritt. ... Der Herr aber war mir nahe, sehr nahe, und Er ist es bis heute geblieben und wird es auch bis ans Ende sein.”
Kurzes Beispiel für die Versorgung:
5 Taler im Brief von einem Bruder aus dem Evangelischen Brüderverein.
In voller Abhängigkeit vom Herrn gründete und betreute er Brüdergemeinden nach den Lehren Darbys. Auch bekam er starken Widerstand von der Landeskirche, weil an vielen Orten Gläubige aus der Kirche ausgetreten sind. Weil in Hessen noch keine Versammlungsfreiheit existierte, war Carl Brockhaus 1853 mehrere Tage im Gefängnis. In dieser Zeit nahm er auch persönlichen Kontakt zu John Nelson Darby auf. Darby besuchte ihn öfter in Deutschland und Carl Brockhaus besuchte ihn auch oft in England.
Ab 1853 Gemeindegründung und -betreuung
Ab 1853 war Carl Brockhaus fast nur noch auf Reisen, um das Evangelium zu verkünden und die neuen Versammlungen zu besuchen und die Gläubigen zu unterweisen. Er übersetzte und schrieb auch selbst viele Evangeliumstraktate, Erbauungsschriften und Erklärungen des Wortes. Er und ein Bruder gaben ein Liederbuch mit 147 Lieder heraus, wovon 55 dieser Lieder Carl Brockhaus selbst zugeschrieben werden. Abgesehen davon gab er die weitverbreitete Elberfelder Übersetzung heraus, die er in Zusammenarbeit mit John Nelson Darby aus dem Grundtext übersetzte.
Er prägte die Theologie und Praxis der Brüderbewegung, auch durch die Gründung des SCM-Verlages.
1899 Tod
1899 verstarb er. Zu seiner Beerdigung kamen hunderte Geschwister.