Der Glanz der Begegnung mit Gott

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Der Glanz der Begegnung mit Gott

Zurzeit müssen wir mit der Maske im Gesicht leben. Die Engländer und die Dänen brauchen es nicht mehr. Aber wir immer noch. Auch im Gottesdienst müssen wir eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske tragen. Das ist leider notwendig, um uns und gleichzeitig die anderen vor der Ansteckung durch den Corona-Virus zu schützen. Das ist sicher nicht schön, denn es behindert uns an der Kommunikation miteinander.
Wir sehen nicht, wie der andere empfindet, wie es ihm geht, was er erlebt. Die Maske verhindert den Gesichtsausdruck des Anderen richtig zu sehen. Die zwischenmenschliche Kommunikation ist gestört. Schwerhörige und taube Mitmenschen empfinden das besonders stark, denn sie sind gerade auf diese Kommunikationsform besonders angewiesen.
Für uns Menschen ist es doch sehr wichtig zu sehen, wie es dem anderen geht. Wir sehen es an seinem Gesicht, an seiner Mimik, ob es ihm gut oder schlecht geht.
Da ist das junge Mädchen. Es kommt in ihre Mädchen-Wg zurück mit einem strahlendem Gesicht. Und alle anderen Mädchen wissen Bescheid. Vielleicht sie weiß sie es selbst noch nicht einmal. Doch das Strahlen in ihrem Gesicht sagt alles. Das Treffen mit dem jungen Mann im Cafe war toll. Er begeistert sie und sie schwärmt jetzt von ihm.
Die Mutter sieht es ihrem Sohn von weitem an. Die Schulter hängen runter. Der Schritt ist schlürfend. Die Augen blicken traurig, fast verzweifelt. Es hat wieder nicht geklappt mit dem Ausbildungsplatz. Wie viele Bewerbungen muss er noch schreiben?
Auch die traurigen und schweren Dinge kann man dem Anderen im Gesicht ansehen.
Um eine Geschichte, in der das Gesicht eines Mannes strahlt, geht es heute im 2. Buch Mose. Die Geschichte berichte von Mose, der hier zum zweiten Mal die 10 Gebote-Tafeln erhält und nun als Mittler zwischen Gott und dem Volk Israel wirkt.
Exodus 34:29–35 LU
29 Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott geredet hatte. 30 Als aber Aaron und alle Israeliten sahen, dass die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, ihm zu nahen. 31 Da rief sie Mose, und sie wandten sich wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde, und er redete mit ihnen. 32 Danach nahten sich ihm auch alle Israeliten. Und er gebot ihnen alles, was der Herr mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai. 33 Und als er dies alles mit ihnen geredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht. 34 Und wenn er hineinging vor den Herrn, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und zu den Israeliten redete, was ihm geboten war, 35 sahen die Israeliten, wie die Haut seines Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden.
Nach dem Mose zum zweiten Mal die Steintafeln mit den 10 Geboten von Gott empfangen hatte, stieg er vom Berg Sinai herab, um den Israeliten Gottes Gesetz zu verkünden. Er hatte es ja schon einmal versucht zu tun, doch damals tanzte das Volk um ein goldenes Kalb. Das rief seinen Zorn hervor und er zerschlug die Tafeln. Dieses Mal aber hatte es bei seinem Herabsteigen vom Berg Sinai bzw. schon vorher bei der Begegnung mit Gott eine bemerkenswerte Veränderung stattgefunden. Der Prophet war sich dessen erst einmal nicht bewusst, dass er strahlend geworden war. Sein Gesicht strahlte durch die Begegnung mit Gott. Seine Begegnung mit Gott ließ seine Haut in einem übernatürlichen Licht leuchten. Es war ein Nachglühen von Gottes Herrlichkeit. Mose glühte förmlich von der Herrlichkeit Gottes her.
Mose sah aber, dass Aaron und alle Kinder Israels sich scheuten, zu ihm zu kommen, wenn sie nicht gar wegliefen. Er glühte so stark, dass die Menschen vor ihm ausrissen. Es war dem Volk und auch ihren Obersten zu viel an Herrlichkeit und Strahlkraft. Sie wollten ihm nicht begegnen, nicht zu ihm kommen. Dabei sahen sie noch nicht einmal die Herrlichkeit Gottes, sondern nur noch ein gewisses Nachglühen auf dem Angesicht des Mose. Selbst Aaron, sein kleiner Bruder, wich zurück. Die Menschen waren schockiert und wichen zurück. Es ist als wenn jemand mit einem Ufo aus einer anderen Galaxy kommt.
Mose sah die Angst seiner Leute, wie sie Abstand hielten. Also rief er hinter ihnen her, bis sich schon mal „Aaron und alle Oberhäupter der Gemeinde“ zurücktrauten – und er redete mit ihnen. Offenbar mit Erfolg, denn nun kamen trotz des Strahlens auch alle anderen Kinder Israels zurück, sozusagen die ganze Gemeinde. Zuerst kehrten die Obersten um. Kamen zu ihm und hörten ihm zu. Sie nahmen ihre Verantwortung ernst und prüften, wie sicher ist das hier mit Mose. Erst dann als alles in Ordnung ist, kam das ganze Volk.
Was sagt uns das über die Herrlichkeit Gottes? Es sagt uns, dass Gott ehrfurchtgebietend und überragend herrlich ist. Gott ist unendlich heilig, rechtschaffen und gerecht. Er ist der allwissende, allsehende und allmächtige Gott. Deshalb versetzt selbst der Widerschein seiner Herrlichkeit die Herzen der Menschen in Furcht. Was das Volk im Gesicht des Mose sah, war nicht einmal der millionste Teil der wahren Herrlichkeit Gottes. Aber als sie es sahen, mussten sie sich von ihm abwenden.
Erst langsam konnten die Ältesten und das Volk sich Mose zuwenden und hören, was er ihnen im Namen Gottes zu sagen hatte. Die zehn Gebote und alle Weisungen Gottes, um mit Gott in Gemeinschaft zu leben, denn das war das Wichtigste, das Vermitteln der Botschaft Gottes, seine Gebote und Weisungen an das Volk Israel durch Mose. - eben alles, was Gott dem Mose auf dem Berg Sinai gesagt hat. Es ist die Botschaft des Miteinander Lebens und besonders des Mit-Gott-Lebens.
Diesen Abglanz der Herrlichkeit Gottes auf den Angesicht des Mose konnte das Volk Israel nicht auf Dauer ertragen. Darum legte sich Mose, dann in den Zeiten, wo er nicht mit Gott oder dem Volk redete, einen Schleier auf sein Angesicht. Doch wenn er sich Gott oder den Menschen zuwendete, war sein Angesicht offen.
Die Aufgabe, die wir bei Mose sehen, ist die Aufgabe des Vermittlers zwischen Gott und Mensch. Ja er vermittelt sogar zwischen der Herrlichkeit Gottes und der Niedrigkeit der Menschen.
Und er hat viel zu vermitteln, zwischen Gott und dem Volk. Es klingt fast wie eine Endlosschleife: Mose legt den Schleier wieder ab; er geht „hinein vor das Gesicht Adonajs”, Spricht zum Volk. Legt den Schleier wieder an Und wieder beginnt es von Vorn.
Es gibt viel zu klären und viel weiterzugeben. Immer wieder strahlt Moses‘ Gesicht von dem glühenden Gespräch mit dem Gott, der diese Gebote und Weisungen gibt .
Überhaupt war der Weg des Moses und des Volkes Israel ein Weg der Offenbarung der Herrlichkeit Gottes, die sich immer mehr steigerte.
Von Gottes Herrlichkeit im brennenden Dornbusch, über all die Zeichen und Wundern, die er in Ägypten tat. Dann die Wolken- und Feuersäule, die das Volk durch die Wüste begleitete. Und in der Selbstoffenbarung seines Namens am Anfang dieses Kapitels und dann jetzt hier offenbart Gott seine Herrlichkeit auf eben eine neue Weise.
Er offenbarte sie in der Person des Vermittlers, als neues Strahlen göttlicher Herrlichkeit aus dem Gesicht des Mose aufleuchteten.
Nun stellt sich auch für uns die Frage: Wie strahlt denn unser eigener Glaube an Gott im täglichen Alltag des Lebens?
Können unsere Mitmenschen an unserem Glauben erkennen, dass wir mit Gott und seiner Herrlichkeit verbunden sind oder leben wir als christliche saft- und kraftlose Trauerklöße in unserer Welt. Niemand spürt an uns etwas von dieser Herrlichkeit Gottes.
Sicher aus uns heraus können wir das nicht selbst machen. Wenn wir aus uns heraus leuchten wollen, dann werden wir als Funzeln sicher bald verlöschen. Auch Mose hätte die Decke bald nicht mehr gebraucht, wenn er nicht immer wieder die Gottesbegegnung in der Herrlichkeit Gottes gehabt hätte.
Nein, wir müssen uns durch unser wahres Licht, das Jesus Christus heißt, anzünden lassen. Wie sagt es Jesus, von sich: Johannes 12,46
John 12:46 LU
46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
Und dann können wir das sein, wozu er uns berufen hat:
Matthew 5:14 LU
14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
Dann können auch wir als Christen Licht sein in unserer Welt, in unserer Nachbarschaft, gegenüber unseren Arbeitskollegen, in unserer Gemeinde, da wo wir leben, dann wird auch unser Glaube strahlen und er wird ansteckend sein. Und wir können glühend von Gott und seinem Heil und dem. was er uns Gutes getan hat reden und andere damit anstecken.
Das wünsche ich Ihnen.
Amen.
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